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Cover Schlüssel zum Verständnis des Koran

Schlüssel zum Verständnis des Koran: Vorwort und Einleitung

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verworfenen Satan.
Im Namen Gottes, Des Barmherzigen, Des Gnädigen.
Ich bezeuge, dass es keine Gottheit gibt außer Dem Gott.

Nach nun fast einem Jahrzehnt seit der Gründung der Webseite alrahman.de, etlichen Artikeln und Übersetzungen und nach etwa drei Jahren seit Beginn unserer eigenen Koranübersetzung (Hanif), nach meinem Abschluss in Mathematik und meinem Aufenthalt in Ägypten, um bei studierten Lehrern Arabisch und Ägyptisch zu lernen, war für mich die Zeit reif geworden, das angesammelte Wissen von den unterschiedlichsten Bereichen zusammenzuführen in diesem Buch: Schlüssel zum Verständnis des Koran.

Ein weiterer Grund für dieses Buch ist der Wunsch, den deutschsprachigen Muslimen eine Möglichkeit zur Selbstbefähigung zu bieten in der Koranauslegung. Dies in der Hoffnung, dass diese intellektuell und emotional für den Weg gerüstet sein können den Diskurs in den Gesellschaften, in denen sie leben, positiv und für alle Seiten gewinnbringend zu bereichern. Hierbei gehe ich nicht von einer selbstmotivierten Integration aus, sondern bereits von einer vorwärts treibenden Beteiligung an der Gesellschaft! Mein Ziel ist es kurz und einfach gesagt, dass wir als Muslime und Menschen insgesamt beginnen, uns gegenseitig mit Barmherzigkeit, Wissen und Liebe in allen Lebensbereichen zu begegnen.

Es ist unter anderem das ausdrückliche Ziel dieses Buches die „Entarabisierung“ dieser ethischen Hochreligion des „Islām“ zu bewirken. Unsere gemeinsame Sprache ist die deutsche Sprache, in welcher wir uns auch unterhalten möchten. So werden Sie sehr wahrscheinlich mit Gottes Erlaubnis sehen und begreifen, dass viele Begriffe, die Sie vorher nur auf Arabisch hörten, eine gänzlich andere Bedeutung innehaben, als Sie dachten. Wussten Sie, dass „Islām“ wörtlich Ergebung und „Muslim“ Ergebener bedeuten, im Sinne einer Ergebung Gott allein gegenüber? Denken Sie nur einmal darüber nach, woran Sie denken, wenn Sie „Muslim“ lesen oder hören und woran Sie denken, wenn das Wort „Gottergebener“ wahrgenommen und als wahr angenommen wird. Die deutsche Sprache eignet sich in weiten Teilen bestens, um die arabischen Begrifflichkeiten der Lesung (arabisch: al-qur’ān) ins Deutsche zu übertragen. Damit wird es vor allem für die Nichtakademiker einfacher, die Ideen der Lesung (Koran) zu verstehen, wenn wir beginnen, diese Begriffe auch auf Deutsch durchgehend zu gebrauchen und uns mit ihnen zu identifizieren statt mit arabischen Worthülsen. Im Anhang A finden Sie darüber hinaus eine Auflistung der wichtigsten Begriffe und ihre arabische Entsprechung.

Ein weiteres Ziel dieses Buches ist es, eine spezifische Auslegungsmethodik zu formalisieren. Hierbei wird die Hermeneutik beschrieben, wie die Lesung wiederum allein auf Grundlage der Lesung und den der Vernunft zur Verfügung stehenden Mitteln, wie etwa Logik und Sprache, begriffen werden kann, ohne Zuhilfenahme weiterer, besonderer Literaturquellen, die von den traditionsorientierten Gemeinschaften fälschlicherweise als „Pflichtquellen“ der Religion beschrieben und dem Propheten angedichtet wurden und werden.

Es ist nicht das Ziel, die Vielfalt an Bedeutungsmöglichkeiten koranischer Passagen einzuschränken auf eine einzige, allgemeingültige Variante. Dieses Buch bietet nicht die Darstellung einer „einzigen“ Wahrheit. Im Gegenteil werden Sie sehen, dass mittels unterschiedlicher Ansätze mit derselben hier vorgestellten Methodik gleichberechtigte Interpretationen zum Vorschein kommen werden, die sich erheblich unterscheiden, aber auch einander ergänzen können.

Um von diesem Buch am meisten zu profitieren, ist es ratsam, eine einschlägige Koranübersetzung zur Hand zu haben, da nicht jeder Vers in voller Länge oder überhaupt zitiert wird. Da wir der Meinung sind, dass die vorhandenen deutschen Übersetzungen nicht zufriedenstellend sind, werde ich in diesem Buch mit mehreren Übersetzungen und auch mit unserer eigenen arbeiten, die seit einigen Jahren durch unser Ḥanīf-Team angefertigt wird.

An dieser Stelle danke ich Gott, Der mich aus Seiner endlosen Barmherzigkeit heraus in dieser Welt segnete und versorgte, sodass ich gar nicht wissen kann, wie und wann ich mit dem Danken aufhören könnte. Ich danke auch den zahlreichen Menschen, die mir zur Seite standen und ihre konstruktiven Vorschläge für dieses Buch überbrachten. Insbesondere danke ich unter diesen meiner Frau, die mich ausnahmslos und zu jeder Zeit vollends unterstützte und mich wie ein allumsorgter Pascha fühlen ließ. Mein Dank gebührt auch all jenen, die mich auf meinem Bildungsweg unterstützt haben – all diesen noch lebenden oder bereits verstorbenen Lehrern von der Grundschule, Gymnasium oder von der Universität bis hin zu Sokrates oder Kant. Sie haben ein Teil ihrer Läuterungsabgabe (Zakāh) in Form von Wissensvermittlung bei mir durchgeführt.

Möge dieses Buch mit Gottes Erlaubnis

  • ein Vorwand sein, Gottes Wort näher zu begreifen;
  • dazu führen, geistig und intellektuell mündig zu werden;
  • in den Dunkelheiten das Licht der Lesung wiedergeben;
  • dazu dienen, wenn nötig sich vor sich selbst schützen zu können;
  • Gottes Schönheit, Weisheit und Erhabenheit in voller Tiefe spüren lassen;
  • die emotionale, politische, spirituelle und menschliche Macht der Gelehrten über uns vernichten;
  • in allen Buchstaben dieses Buches ein Lobgesang auf Gott sein.

Einleitung

Die Lesung (Koran): Ein Buch, eine Quelle für eine Religion – eine Herausforderung für die Menschheit. Ihre kulturelle Bedeutung auf der globalen Ebene ist unumstritten. Viele befassen sich mit ihr, sind von ihr fasziniert oder angewidert. Doch es scheint so zu sein, dass sie wenige wirklich kennen, nicht etwa wegen fehlendem Vermögen oder mangelnder Intelligenz. Selbst unter den Gelehrten ist zu sehen, dass ihnen schwerfällt, die Verse dieses Buches theologisch zu verorten, und lieber den Status quo besänftigen wollen statt die Kernaussagen des Buches genauer unter die Lupe zu nehmen. Nicht zuletzt deshalb greifen sie auf alte Erklärungsmuster vergangener Gelehrten aus dem achten oder neunten Jahrhundert nach Christus zurück, die teils dem Wesen der Lesung deutlich widersprechen. Aus diesem Grund ist die Tatsache nicht verwunderlich, dass selbsternannte „islamische Länder“ in der Studie aus dem Jahr 2010 „How Islamic Are Islamic Countries“ von Scheherazade S. Rehman und Hossein Askari1, welche die Umsetzung des Islam in einem Land nach den islamischen Regeln misst, im Durchschnitt weit hinten rangieren. Nach dieser Studie sei Neuseeland das islamischste Land auf der Welt überhaupt!

Mit den kulturellen Herausforderungen in jüngster Zeit schaffen es immer mehr Gelehrte, sich vom Ballast der kulturellen, traditionellen, autoritären und sprachlichen Zwängen zu befreien und kehren zurück zum Geiste der Islamwissenschaften aus der Frühzeit der muslimischen Blüte. Dadurch sind sie in der Lage, Lösungen für die Gegenwart zu finden, die mit der alten, der von außen künstlich ins Religionsverständnis eingeführten Tradition brechen, aber gleichzeitig Gottes Religion zu bewahren versuchen.

Dieses Buch richtet sich in erster Linie an alle Interessierten, gleich welchen Hintergrundes, die einen ersten, kritischen Zugang zur Lesung (Koran) finden wollen und nach dem Rüstzeug suchen, um den weiteren Weg mehr oder weniger selbständig gehen zu können. Wie kann ich die Lesung verstehen und seine Geheimnisse am ehesten lüften? Was brauche ich dazu und worauf muss ich besonders achten? Ist das Kennen der arabischen Sprache eine Pflicht beziehungsweise relevant fürs Verständnis der Lesung? Wie kann ich mich von Gelehrten unabhängig zählen im Verstehen und in der Umsetzung der Lesung? Wie erkenne ich den Einfluss der Tradition und der Kultur auf mein Denken und Handeln und den auf die anderen? Was ist, wenn ich mit meiner Meinung allein dastehe? Auf all diese Fragen und noch mehr wird so Gott will in diesem Buch eingegangen.

Wenn Sie in diesem Buch nach einer Wiederholung der muslimischen Gelehrtenmeinungen aus dem Mittelalter, oder noch besser, Ihrer Meinung suchen sollten, können Sie es weglegen. Dann werden Sie keinen Nutzen aus diesem Buch ziehen können. Denn was die heutigen muslimischen Gelehrten nur mühsam erreichen, wollten die mittelalterlichen Gelehrten den zukünftigen schon von Anfang an mitteilen. Abū Hanīfa (geb. 699 in Kufa), dessen Schüler vermutlich in seinem Namen gegen seinen Willen die hanafītische Rechtsschule gründeten, welche die heute einflussreichste und größte der vier Hauptrechtsschulen des sunnitischen Islams darstellt, soll einst der Überzeugung gewesen sein, dass ein Kodex an Gesetzen nicht sehr lange statisch bleiben könne. Sonst wäre man dem Risiko ausgesetzt, dass dieser Kodex nicht mehr den Bedürfnissen der Gesellschaft entspräche. Aus diesem Grund befürwortete er die Interpretationen der Gesetzesquellen (uṣūl al-fiqh) als eine Antwort auf die menschlichen Bedürfnisse der jeweiligen Zeit.2

Ich bin derselben Meinung: Das Verständnis des Gotteswortes muss von gottergebenen (muslimischen) Denkern stets erneuert, von kulturellen Altlasten gereinigt und den Herausforderungen der Zeit entsprechend formuliert werden. Die traditionelle Vorstellung, was unter „Wissenschaft“ oder „Wissen“ (ʿilm) zu verstehen sei, übt gleichfalls hindernde Wirkung auf jede freie oder gar kritische Betrachtung der eigenen Geschichte. Der intellektuelle und politische Zustand vieler Gottergebenen (Muslime) ist alarmierend und widerspricht den grundlegenden Prinzipien der Lesung (Koran). Deshalb ist es wichtig, die Lesung kennenzulernen, damit man als Gottergebener eine gefestigte Identität entwickeln und dadurch aktiv zur Verbesserung sozialer
Umstände beisteuern kann.

Es wäre auf jeden Fall ein großer Gewinn für alle Seiten, wenn sich die Gottergebenen allmählich wieder auf ihre inspirierende, lebhafte Lebensordnung (dīn) besinnen und sich den Herausforderungen ihrer Zeit stellen und einen kulturellen, wissenschaftlichen und gemeinschaftlichen Beitrag in allen Schichten und Ebenen leisten.

Tradition und Religion zu trennen wird der erste Schritt sein müssen, um den Herausforderungen unserer Gegenwart gewachsen zu sein. Dies bedeutet jedoch keineswegs, dass diese Tradition völlig verworfen werden muss, da die Vordenker wie Ibn Chaldūn, Al-Ghazālī, Ibn Sīnā, Aṭ-Ṭabarī und viele weitere Arbeiten hinterlassen haben, auf denen wir bei Bedarf ganz oder teilweise aufbauen können. Es ist jedoch meiner Ansicht nach eine Unumgänglichkeit, dass wir diese Vordenker und Beispiele, die je nach Rechtsschule und theologischer Ideologie als Autoritäten gelten, gerade als Autoritäten ablehnen müssen, selbst wenn diese als sogenannte „Gefährten“ (ṣaḥāba) bezeichnet werden.

Betrachten wir beispielsweise Wörterbücher der arabischen Sprache, so ist in ihnen die Wiedergabe von Wortbedeutungen auf Grundlage von „Autoritäten“ zu finden.3 Dieser Gedanke der „Autoritäten“ lässt sich vielerorts wiederfinden. So etwa der volkstümliche Glaube, dass nur ein Gelehrter, der „über 50 Jahre seines Lebens mit dem Studium des Islām verbracht hat“, wahre und korrekte Meinungen äußern könne und dürfe. In vielen türkischen Moscheen, wie ich es selbst als Kind noch miterlebte, wurden viele Kinder geschlagen oder zumindest verbal und sozial durch die Umgebung eingeschüchtert, wenn sie aufrichtige Fragen zur Evolution oder zu den Hintergründen ritueller Praktiken stellten. Das Verständnis der Lebensordnung oder der Religion wurde hierbei nicht durch tieferes Verstehen entwickelt, sondern oft durch technisches Auswendiglernen von Phrasen und soziale Einschüchterung. Deutschsprachige Gottergebene (Muslime), die nun durch den direkten Kontakt mit anderen Religionen ihre eigene Religion hinterfragt sehen, stehen vor der Herausforderung ihre eigene Religion zu begründen statt einfach die „Glaubensinhalte“ in Form eines Handbuchs wiederzugeben, welches man blind befolgen müsse. Durch diesen Zwang, sich mit den Glaubensinhalten zu beschäftigen, sind viele Menschen von den Antworten enttäuscht, die ihnen geboten werden. Denn sie passen eher ins Mittelalter4, als dass sie die dringenden Bedürfnisse heutiger Gottergebener ansprechen. Die Lebensumstände haben sich heute drastisch geändert und ein Fliehen in mittelalterliche Vorstellungen hilft hierbei bestenfalls kurzfristig. Die Menschen sind oftmals gleichzeitig aber auch verwirrt durch die Inhalte der Lesung.

Es gibt nicht mehr nur die schweizerische, österreichische oder deutsche Kultur. Die DACH-Länder stehen vor der Herausforderung, mit unterschiedlichsten Gemeinschaften Umgang pflegen zu müssen. Immer mehr Gottergebene (Muslime) suchen Identität in ihrer eigenen Religion, die oftmals durchmischt ist mit der Kultur des Migrationshintergrundes. In diesem Buch werde ich eine Möglichkeit für eine pluralistische Gesellschaft aufzeigen, in der Gottergebene (Muslime) mit Menschen anderer Religionen ein friedvolles Zusammenleben führen und gleichzeitig der Lesung treu bleiben können.

Diese Idee einer koranischen Auslegungsmethodik zu fördern wird ein entscheidender Grundstein sein, um eine Sicht zu entwickeln für eine friedliche, pluralistische Gesellschaft, welche sich lossagt vom kulturellen Ballast und traditionsorientierter Lebensweise, welche nicht unzertrennlich mit der Lebensweise verbunden ist, die wir aus dem Studium der Lesung erhalten. Dabei wird auch die eigene Identität als Gottergebener gestärkt.

Hierbei werde ich auch die „eigene Sicht“ mit der „des Anderen“ aus dem koranischen Standpunkt heraus überdenken und damit aufzeigen, dass wir anderen Religionsangehörigen Raum schaffen können, nach der sie ebenso das Seelenheil erlangen können, ohne die eigenen Vorstellungen oder die Lesung zu verleugnen, zu verheimlichen, zu verwässern oder sonst wie abzuändern. Nicht zuletzt wird – so Gott will – dadurch sichtbar werden, dass ein gänzlich neuer Blickwinkel auf rechtsrelevante Fragen wie auch auf Moral und Prinzipien einer gottergebenen Lebensweise (klassisch zusammengefasst als „Scharīʿa“) entsteht. Hierbei werden unter anderem Fragen zum Beispiel zur Kopftuchfrage beantwortet, ob einem Dieb die Hände abgehackt werden dürfen oder wie der Umgang mit Andersgläubigen auszusehen hat.

In diesem Buch wird die Lesung (Koran) als alleinige bindende Quelle gottergebener Theologie und Jurisprudenz vorausgesetzt. Die Begründung hierzu werde ich im ersten Teil des Buches anschneiden. Eine ausführliche Diskussion über den Sinn und Unsinn der angeblichen Aussprüche (aḥādīṯ), die im Stile von Hörensagen gesammelt wurden und deren Wissenschaft (ʿilmu-l-ḥadīṯ) vernünftigen, kritischen Betrachtungen nicht standhält, interne Widersprüche aufweist und der Lesung vielerorts diametral entgegensteht, wie etwa die Thematik der Steinigung („radschm“), wurde bereits an anderen Orten ausführlich erörtert. Dies ist eine notwendige Debatte, die fortgeführt werden muss, da eine blinde Befolgung theologischer Imperative noch niemanden zum spirituellen Meister und überzeugten Gläubigen werden ließ. In diesem Buch wird deshalb diese Debatte vergleichsweise kurz angerissen.

Eine Auswahl an entsprechender Literatur, in denen teilweise auch dargestellt wird, dass diese Diskussion keine neue, sondern eine seit Anbeginn der Bildung muslimischer Gemeinschaften geführte Debatte war, lässt sich in Anhang B finden.

Vers 4:34 – Totaler Gehorsam der Frau im Islam gegenüber dem Mann?

Ich suche Zuflucht vor dem verworfenen Satan
Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen

Friede sei mit euch und der Segen und die Barmherzigkeit Gottes.

 

4:34 Die Männer haben die Frauen zu unterstützen; Angesichts der vielfältigen Gaben, die Gott ihnen gegenseitig geschenkt hat, und angesichts des Reichtums, den sie in Umlauf bringen. Aufrechte Frauen, die achtsam über ihre Privatsphäre sind, bewahren das Verborgene im dem Sinn, wie Gott es vorsieht. …

 

Der Vers 4:34 der Lesung (Koran) ist vielen Menschen bekannt als der Vers, der dem Mann gestattet, seine von den Traditionalisten als „widerspenstig“ beschriebene Frau zu schlagen. Es wird diskutiert, wie der Mann sie schlagen darf: Darf es hart sein? Dürfen Spuren zurück bleiben? Soll es eher eine psychische als eine physische Wirkung haben? Darf man es nur in der Härte tun, mit der man eine Frau mit einem Siwak Schmerzen zufügen könnte? All diese Gedanken sollen dazu beitragen, das Schlagen zu verharmlosen. Aber das Schlagen, egal in welcher Härte, hat einen symbolischen Charakter. Man schüchtert den anderen ein, zollt ihm nicht den erforderlichen Respekt und demütigt ihn. Es hinterlässt Spuren, auch wenn es keine äußerlichen sind. Jeder, der schon einmal geschlagen wurde, möge es noch so leicht gewesen sein, kann das bestätigen. Die äußerlichen Wunden mögen verheilen, die inneren bleiben. Das Verhältnis zu dem Menschen wird auf ewig zerrüttet sein, auch wenn der Streit schon längst begraben ist.

Aber zum Schlagen will ich mich nicht ausführlich äußern. Wer sich mit diesem Thema näher befassen will, wie dies in der Lesung wirklich geregelt ist und welche Übersetzungsfehler bzw. Verständnisfehler begangen wurden, der kann den Artikel ‚Erlaubt die Lesung Frauen zu schlagen?‚ oder auch den vierten Punkt im Artikel Schlüssel zum Verständnis der Lesung zu Rate ziehen.

 

Totaler Gehorsam der Frau gegenüber dem Mann?

Mir geht es heute um einen anderen Teil dieses Verses, insbesondere um das Wort qānitāt in der folgenden Aussage: فَال‍‍‍صَّ‍‍الِح‍‍َ‍اتُ قَ‍‍انِت‍‍َ‍اتٌ حَافِ‍‍ظَ‍‍‍ات ٌ‌ لِلْ‍‍غَ‍‍‍يْ‍‍بِ بِمَا‌ حَفِ‍‍ظَ ‌اللَّ‍‍هُ oder transliteriert faṣ-ṣālihātu qānitātun ḥāfiẓātun lil-ghaybi bimā ḥafiẓa l-lāhu. Diese sind die unveränderlichen Wörter auf der Originalsprache der Lesung, auf Arabisch. Wie patriarchalisch dieser Vers von einigen missdeutet wird, möchte ich an einem Beispiel aufzeigen. Erst kürzlich schrieb ein irrender Bruder folgende Worte an mich (Rechtschreibfehler nicht ausgebessert):

 

Eine Frau muss sich ihrem Mann unterwerfen bzw. unterordnen! Dein Mann entscheidet ob du arbeiten gehen darfst oder nicht. Dein Mann entscheidet ob du jemanden von deinen Freundinnen reinlassen darf in deine Wohung. Dein Mann entscheidet ob du fasten darfst oder nicht. Dein Mann entscheidet ob du rausgehen darfst oder nciht. Abgesehen davon, darst du nur mit einem Mahram raus und auf keinen Fall allein. Ich würde dir raten weniger Sprüche hier zu klopfen, sondern mehr den Islam zu lernen. Und nebenbei gefragt, wo ist dein Kopftuch? Auch ist das studieren an gemischten Universitäten(Männer & Frauen) haram!!!!!!

 

Die Frage des Kopftuchs lassen wir heute aus, da sie anderswo behandelt wurde. Diese Art der Misogynie fußt auf einem sunnitischen Verständnis und hat mit der Gottergebenheit aus der Lesung nichts zu tun. Auf Deutsch finde ich bei den vier bekanntesten Übersetzungen die folgende Wortwahl:

 

Ahmadiyya: Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren.

Paret: Und die rechtschaffenen Frauen sind (Gott) demütig ergeben und geben acht auf das, was (den Außenstehenden) verborgen ist, weil Gott (darauf) acht gibt.

Rassoul: Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Allahs Hilfe wahren.

Azhar: Die guten Frauen sind gottergeben und verschweigen, was Gott zu verschweigen gebietet.

 

Das Wort „qānitāt“ wird als „die Gehorsamen“, „demütig ergeben“ oder „gottergeben“ übersetzt. Die Ausdrücke in den Klammern kommen im Originaltext nicht vor und sind Interpretationen der Übersetzer. Mithilfe von Corpus Quran fand ich die Wurzel zum Wort qānitāt: qāf-nūn-tāʾ (q-n-t). Die Bedeutungsumschreibung der Wurzel wird in Lane’s Lexikon wie folgt wiedergegeben:

 

to be devout, obedient, fully and wholeheartedly in all humility to stand long in prayer. qanitun – one who is fully, wholehearted and in all humility devout and obedient.

 

Auf Deutsch übersetzt: andächtig/fromm/andachtsvoll, folgsam/gehorsam/obrigkeitshörig/unterwürfig/fügsam, voll und mit ganzem Herzen in aller Bescheidenheit/Demut lang im Gebet stehen. qanitun – jemand, der voll, mit ganzem Herzen und in aller Bescheidenheit/Demut andächtig und gehorsam ist.

Die Ableitungen dieser Wurzel kommen in der Lesung 13 Mal in 12 Versen vor (2:116, 2:238, 3:17, 3:43, 4:34, 16:120, 30:26, 33:31, 33:35, 39:9, 66:5, 66:12). Die Übersetzungen für die Verse aus den Kapiteln zwei und drei sind der Hanif-Übersetzung entnommen, der Rest der Übersetzungen ist von Paret. In eckigen Klammern fügte ich die arabischen Wurzelableitungen hinzu, wie sie im Vers verwendet werden.

 

2:116 Und sie sagten, Gott habe sich einen Sohn genommen. Gepriesen sei er. Vielmehr ist für ihn, was in den Himmeln und auf der Erde ist. Alle sind ihm loyal [qānitūn]

2:238 Bewahret die Kontakte und den mittleren Kontakt und steht loyal [qānitīn] zu Gott

3:17 Die Geduldigen, die Wahrhaftigen, die Loyalen [al-qānitīn], die Ausgebenden und die bei den Dämmerungen um Vergebung Bittenden

3:43 Maria, sei deinem Herrn loyal [uqnutī] und unterwirf dich und beuge dich mit den Beugenden

16:120 Abraham war eine Gemeinschaft (für sich) (dem einen) Gott demütig ergeben [qānitan], ein Hanief und kein Heide, …

30:26 Und ihm sind (alle Wesen) untertan (w. ihm gehören (alle Wesen)) die im Himmel und auf der Erde sind. Alle sind ihm demütig ergeben [qānitūn].

33:31 Wenn aber eine von euch Gott und seinem Gesandten demütig ergeben [yaqnut] ist …

33:35 Was muslimische Männer und Frauen sind, Männer und Frauen, die gläubig, die (Gott) demütig ergeben [qānitīn] …

39:9 Ist etwa einer, der (Gott) demütig ergeben ist [qānitun], indem er zu (gewissen) Zeiten der Nacht sich niederwirft oder (w. und) (andächtig im Gebet) steht und sich dabei vor dem Jenseits ängstigt, …

66:5 Wenn er euch (Frauen) … entläßt, wird sein Herr ihm vielleicht Gattinnen zum Tausch geben, die besser sind als ihr: Frauen, die den Islam angenommen haben (muslimaat), die gläubig sind, (Gott) demütig ergeben [qānitāt], bußfertig, fromm, asketisch …, solche, die schon verheiratet waren oder (w. und) noch Jungfrauen sind.

66:12 … Und sie glaubte an die Worte ihres Herrn und an seine Schriften und gehörte zu denen, die (Gott) demütig ergeben sind [al-qānitīn].

 

Da die friedliche Ergebung mittels des Wortes Islām umschrieben wird (Wurzel s-l-m), passt die Ergänzung ergeben in ‚demütig ergeben‘ für die Wurzel q-n-t nicht. Ebenso wird das Wort demütig mit einem anderen Wort in Verbindung gebracht, nämlich chāschiʿ (خاشع, siehe z.B. 2:45). Ebenso könnte unter Umständen die Wurzel ḍād-rāʾ-ʿayn mit Demut in Verbindung gebracht werden (z.B. in 7:205). Aus diesem Grund sollte q-n-t mit Loyalität und nicht mit Demut oder Ergebenheit umschrieben werden, wie es auch in der Übersetzung von Hanif verwendet wird.

Viel wichtiger als die genaue Übersetzung der Wurzel ist aber der Umstand, dass kein einziger der Verse, in denen eine Ableitung der Wurzel q-n-t vorkommt, von der Loyalität, dem Gehorsam oder auch demütigen Ergebenheit jemand anderem gegenüber als Gott spricht. Selbst in 33:31 wird lediglich gegenüber dem Gesandten Gottes zusätzlich Loyalität verlangt, da er ja die Botschaft Gottes übermittelt. Die Loyalität gegenüber dem Gesandten bedeutet also die Loyalität gegenüber der Botschaft Gottes und somit Gott selbst. Vor allem der Vers 66:5 beschreibt gottergebene Frauen in ihrem Verhältnis zu Gott:

  • Sie sind gegenüber GOTT bußfertig und nicht gegenüber ihren Männern.
  • Sie sind gegenüber GOTT fromm und nicht gegenüber ihren Männern.
  • Sie sind für GOTT asketisch (enthaltsam) und nicht für ihre Männer.

Gott wählt die Worte nicht ohne Grund, alles hat einen Sinn: Die Wortwahl, die Syntax, der Satzbau. Und so kann es doch nicht sein, dass er all diese Eigenschaften, die im Verhältnis zu Ihm stehen, neben das Wort „qānitāt“ setzt, was eine Frau angeblich ihrem Mann gegenüber sein müsse.

Es gibt noch die folgende Argumentation, welche auch teils gemäßigte, männliche Gottergebene zu akzeptieren scheinen:

 

In 4:34 ist ganz klar die Rede von Gehorsamkeit der Frau gegenüber dem Mann und am Anfang steht ja deutlich „Die Männer sind Aufrechterhaltende gegenüber den Frauen“. In 66:10 steht über die Frauen von Noah und Lot, dass „sie beide zwei Dienern von unseren rechtschaffenen Dienern unterstanden“, also gibt es sicherlich unterschiedliche Stärken und Schwächen bei Männern und Frauen, deswegen kann man nicht von einer bedingungslosen Gleichberechtigung sprechen.

Erklärung zu 4:34
Das verwendete Verb ist aṭāʿa, was ‚gehorchen‘ bedeutet und in 4:34 steht. Der Ausdruck aus 4:34 kann sinngemäß übersetzt werden als: „Wenn sie (Frauen) euch (Männer) gehorchen, dann sucht keinen Weg gegen sie.“ Und da die Männer die Auflehnung der Frauen fürchten, gibt es Schritte gegen die Frau. Und warum sollte die Frau dem Mann gehorchen? Weil wenn dieser die Gebote Gottes gebietet, so gehorcht die Frau den Geboten Gottes.

 

So gilt für die Frauen das Gleiche, wie über ihnen ist, in erkenntlicher Weise – 2:228Es ist natürlich verständlich, dass eine bedingungslose Gleichberechtigung nicht immer Sinn ergibt. Ich fordere aber die Gleichberechtigung für Frauen, wo eine Ungleichbehandlung nicht wegen zwingenden natürlichen Unterschieden gegeben ist, so wie Gott sie den Frauen zuspricht in 2:228 und 4:128. Zumal ist aus dem Ausdruck aus 66:10 sprachlich gesehen keine Vorrangstellung des Mannes abzuleiten. Es wird lediglich folgendes ausgesagt: Da die Männer zu dieser Zeit hauptsächlich für das Einkommen verantwortlich waren, begaben sich die Frauen unter ihre Fittiche. Genauso wie auf Deutsch „sich unter jemandes Fittiche begeben“ nicht bedeutet, dass der Mann eine allgemeine Vorrangstellung genieße, verhält es sich genau gleich in diesem Vers. Der Vers 66:10 ist darüber hinaus auch kein Argument dafür, dass die Frau generell dem Mann „unterstehe“, da man hier beachten muss, dass es sich um Gesandte Gottes handelt, die jedem Menschen aufgrund ihrer Gesandtschaft eine Stufe höher gestellt sind und ihnen durch ihren Glauben, ihre Standhaftigkeit und Charaktereigenschaften überstehen.

we_all_can_do_itNun zum Argument bezüglich 4:34: Es stimmt, dass dort das Verb gehorchen verwendet wird. Jedoch ist aus diesem Vers keine allgemeingültige Regel abzuleiten, da dieser Vers nur für einen Spezialfall gilt, nämlich für den Streitfall zwischen verheirateten Paaren und darüber hinaus nur dann, wenn der Mann Recht haben sollte! Darüber hinaus bedeutet das nicht „gehorchen“ im absolutistischen, religiösen Sinne. Siehe als Beispiel 26:151 oder auch klarer 49:7, woraus wir verstehen können, dass der Gehorsam des Gesandten gegenüber einigen Befehlen von den Menschen gut sein kann. Gehorsam bedeutet in der Lesung ein auf Einsicht, Recht, Wahrheit und Überzeugung aufbauender Gehorsam. Sowieso muss man auch die Verse 17:36, 8:22, 10:100 berücksichtigen bezüglich dem Einsatz der Vernunft. Wenn ich jemandem zustimme in seiner Ansicht und seine Ansicht akzeptiere, so gilt das auf Arabisch als „ihm gehorchen“. Das heißt aber nicht, dass ich mir keine eigenen Gedanken gemacht und blind akzeptiert hätte.

Ich wiederhole also nochmals: Es ist aus 4:34 kein allgemeiner Gehorsam der Frauen gegenüber Männern herauszulesen! Sowohl Männer haben Frauen zu gehorchen als auch Frauen Männer, wenn die jeweilige Person die Gebote Gottes gebietet. Eine geschlechtsspezifische Regelung gibt es jedoch nicht.

Ich habe bisher noch kein Argument von einem Verfechter der demütigen Ergebenheit gegenüber einem Mann gehört, welches beweisen würde, dass der Mann hiermit irgendwie in einem Zusammenhang steht. Kontextuell wie auch sprachlich gibt es kein Argument. Denn der Vers 4:34 beinhaltet eine Regel für die Frau: Das, was es zu bewahren gibt (wie zum Beispiel meiner Meinung nach eheliche Geheimnisse, Intimitäten etc.) muss sorgsam verschwiegen werden. In diesem Punkt wird die Frau daran erinnert, dass sie Gott gegenüber loyal sein muss und dadurch verpflichtet ist, Seine Gebote einzuhalten. Aber es macht überhaupt keinen Sinn, hier auf einmal einen totalen Gehorsam gegenüber dem Mann anzunehmen. Dies würde außerdem dem „Schirk“ – der Beigesellung – gleichkommen, da man nun den Mann als Herrn neben Gott akzeptierte, und dies ist die größte Sünde in der Gottergebenheit, von der man sich weit fern halten muss.

Und Gott weiß es am besten.

Verbleibt in Frieden.

Das Thema des Monats August 2013: Sittliche Kleidung

Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Der Frieden sei mit euch liebe Leserinnen und liebe Leser, und Gottes Barmherzigkeit wie sein Segen!

So Gott will werden wir jeden Monat ein ausgewähltes Thema unseren Lesern zum Kommentieren anbieten. Damit möchten wir unseren Lesern die Möglichkeit geben, Einblicke zu erhalten, wie unterschiedlich die Menschen zum selben Thema denken können.

Ähnlich einer Pinnwand, an der wir unsere Gedanken “pinnen” können, soll hier stichwortartig oder auch in mehreren Sätzen der eigene Gedanke verewigt werden. Einfach am besten spontan antworten!

Das Thema des Monats August 2013: Sittliche Kleidung


Der Koran greift das Thema der sittlichen Kleidung ebenso auf und teilt im Vergleich wenige Vorschriften mit, was als sittlich gilt und was nicht.

7:26 Ihr Kinder Adams! Wir haben euch Kleidung gewährt, die eure Blöße bedeckt und euch zur Zierde gereicht.


Wo in Vers 24:31 klar wird, dass die Brüste bedeckt werden sollten, ist der Vers 33:59 hingegen sehr flexibel zu deuten und so finden sich Menschen, die dahinter den Niqab, die Burka oder auch eine lockerere Kleidung sehen, solange die Brüste klar bedeckt sind. Nach den einen ist das Zeigen der Schultern unsittlich, nach den anderen ist das Verweilen am Strand im Bikini halb so wild. Auch auf unserer Seite versuchten wir, ohne die Freiheit der individuellen Ansichten groß einzuschränken, die gesamte Angelegenheit zu durchleuchten.

Wie definiert ihr für euch eine sittliche Kleidung? Ist es ok, wenn Frauen am Strand im Bikini liegen? Wie ist die Empfindung bei Männern, die oben ohne herumlaufen? Sollte man sich lieber komplett verhüllen? Ist das Kopftuch förderlich oder steht es eher im Weg? Schützt ein Kleidungsstück einen automatisch? Nützen Kopftücher überhaupt, wenn man sich dennoch eng anzieht?

bedeckung

Radiogespräch auf Xtanbul mit Kerem

Gespräch über Islam und Tradition auf Xtanbul mit Kerem

Radio X: Xtanbul

Am 15.09.2011 gab es bei der türkischen Sendung XTANBUL des lokalen Radiosenders Radio X aus Basel ein sehr interessantes Interview mit Kerem Adıgüzel zum Thema “Islam – was ist Tradition, was ist Religion”.

Wenn wir an den Islam denken, haben wir sicherlich alle eine bestimmte Vorstellung oder bestimmte Bilder im Kopf. Woher kommen diese Vorstellungen und entsprechen sie wirklich dem Islam? Dazu muss man zunächst einmal wissen, was Islam überhaupt bedeutet. Dies und die Frage “Was ist Tradition und was ist Religion?” wurde in dem Interview von Kerem Adıgüzel beantwortet. Dabei hat er auch Themen wie Kopftuch, Rechte der Frauen, Rechtsform des Koran und Demokratie und Umgang miteinander näher beleuchtet und aus der Sicht des Koran sehr anschaulich erklärt.

Alle Interessierten, die keine Gelegenheit hatten, dieses wirklich sehr interessante und auch spannende schweizerdeutsche Interview zu hören, finden hier die Radiosendung vom 15. September 2011 auf Xtanbul.

YouTube-Version

Es gibt auch englische und deutsche Untertitel zum YouTube-Video.

Transkript der Radiosendung

Englische Übersetzung

Interviewer: „You are listening to the Turkish broadcast Xtanbul, here on Radio X. Today we have prepared an exciting topic for you, namely, Islam, what is religion and what is tradition? There, we would like to make a difference, and we do not refer to Hadith or other books or what has been written, but just to the Quran. To this, we have invited a guest, Kerem Adıgüzel, and we have thought that we do not invite an old Islamic or simply an old Imam, but a „young blood“. Yes, Kerem Adıgüzel, he has dealt intensely with the Quran and is also as one of the first in the German-speaking area who offers a platform for a so-called Koranic Islam, i.e. without tradition. Kerem, [laughs] just say hello first of all, I’m glad you’re here.

Kerem: „Hello, good evening, I’m glad too.“

Interviewer: „Yes, great! I think if one says that one is talking about Islam, that is, perhaps a definition first of all necessary: „What is meant by Islam, what is Islam about?“

Kerem: „Right, so if you want to talk about Islam, you first have to tell which Islam you are talking about, whether it is an Islam coming from the traditions, whether it is an Islam mixed with ideas, world pictures from one’s own cultural circle or whether it is Islam, which comes from the Koran. And Islam, which is lived, is the mainstream Islam, so to say, the visible Islam, and unfortunately it does not quite correspond to the Islam, which actually emerges from the Koran itself, which he wants to have understood as Islam. And even the terms that you use, Islam, Muslim, you have to look at them more closely, because in principle, if I only use the word in itself, then I can also speak of a Muslim Christian.“

Interviewer: „Exactly, we have already discussed this before, where you can think, hey that is quite provocative, maybe you have to explain that again. You have already told: Muslim what that means. What does that mean, can you explain this to us?“

Kerem: „So Muslim is an Arabic word, it is not a name, not a term, it is used like this, but it comes from the Arabic root `s-l-m‘. For example, some Egyptians say, when they want to say „Hi“: „sallem nafsak“, meaning literally „surrender yourself“, and the root means exactly the same, that one subordinates oneself, that one submits, that one surrenders oneself with free will and sallem nafsak, if one says surrender yourself, it is not meant that one is in war, but it is meant: „Hey, surrender yourself, there is no resistance and I do not come with resistance, so I come also devoted, therefore it is peace“. For this reason it is also said „peace“.“

Interviewer: „And that means that Muslim, the word, so you do not necessarily need to use it only in religion, you can also use it in another context in this case?“

Kerem: „Correct, only from the language, one can say: „I am devoted.“ Muslim is actually submitting oneself, that means when I submit myself to something, whether it be Satan, whether it be something else, it can be my work, it can be my children, I dedicate my life to it, I submit to it, and then I am a Muslim towards Satan, or towards my work or I submit to my children, than I am a Muslim towards these people or this thing this idea, this ideology. That is the difference and the Koran wants us to say, no, I only submit to the Creator. He is my only authority.“

Interviewer: „And if you already speak of the root, if I am not mistaken, the word Islam also comes from the same root as Muslim, does it not?“

Kerem: „Correct“ Interviewerin: „am I mistaken now there! [laughs]“

Kerem: „No, that’s right, so all words like Muslim, Salam, for example, one says „Salam Aleykum“, Islam, these are all words from the same root and Islam is often translated as submission, thus that what a submitter does. So what a Muslim does is submission. He submits himself to the Creator out of his full heart and voluntarily and that is also the goal, the Koran wants the words Islam and Muslim to be understood like that.“

Interviewer: „Super, then thank you first for the clarification, I find this simply very exciting, because if you, I believe, if you do not know the Arabic language, then one does not come to the idea that this is related to the roots of words. We have said today that we want to separate between tradition and religion, what really stands in the Koran and what is practiced, and one of the very typical examples is also the headscarf, so there is always the expectation that women, Muslim women wear headscarves and of course the question is what, so, what does the Koran say about it?“

Kerem: „So this is a general issue, as far as women are concerned, that is certainly difficult because there the tradition is very deep in the understanding of the Koran, so you really have to be aware of what is tradition, how it originated and in the sense of mainstream Islam, in the visible, seen Islam there is a certain basic attitude towards women, that is to say, for example, in a mosque, they have special prayer rooms, for example, when they menstruate, they are not allowed to fast nor to pray, so it is forbidden, although this does not come from the Koran, this is a general attitude, which originates from Sunni Islam, where certain principles, when looked at, are established for themselves, so they come then mostly with any Hadith and justify e.g. that the dogs are forbidden or music and chess, art. Towards this, there is a certain animosity, that is, a certain antipathy is being seen, and when it is now about the headscarf, it is so that one accepts sura An-Nur, sura 24, verse 31 as a justification and there it is said in Arabic: Wal-yađribna bikhumurihinna `alá juyūbihinna; And they should put forth their cloths, so khumur, over their cleavage, or over their breasts, decollete, So the scholar e.g. An-Nawawī, who lived from 1233 to 1277, explains the word khumur as the plural of khimar, and that it is that which is on the head of the women. Similarly, Ibn Jawzi, who says: „Khumur is that with what women cover their heads, and if one looks at the word khimar and khumur, it just means covering, cloth, blanket, so I can therefore form the word such as quilt, e.g. khimaru-s-sariir in Arabic or I can say tablecloth, ie. khimaru-l-Maidah.“

Interviewer: „So to summarize again briefly, as you say, the word, so it is actually only the word „cloth“ that appears and there is actually never a headscarf mentioned before, if you look at it closely?“

Kerem: „Correct.“

Interviewer: „And so we can not really justify in the sense that women have to wear a headscarf, if I understand it correctly“

Kerem: „Now it is like this, for example, if you talk to Tunisians, so if you just talk to Tunisians about it and ask what means khimar, then they immediately say headscarf. This is that what is going on until the cleavage, so they have a certain idea of what comes from the tradition, but in principle, if one wants to describe the headscarf, one can also do this with the word: khimaru-r-ra’s, that is the cloth of the head, that is, the headscarf, and it does not occur like this, and the reason why this is not the case is that people link words directly with each other if they fit with their tradition or with their culture, and it is really like this that men as well as women in Arabic culture, especially in those regions where Islam has emerged, is that it was actually common that they wear headscarfs and for them this is not a question at all, it simply belongs to them and I think it is also a nice thing. It’s just that you have to say: Hey, the word does not mean headscarf, it just means cloth, and that means there she shall put her cloths over her cleavage,

Interviewer: „And that is also quite good, that you have mentioned that simply one thinks because of the tradition that it was common and there would not have been a big discussion, above all, there were just the scholars before, who have read the Koran and many have not been able to read themselves, so this has never been read or questioned. It is probably quite new, that you just question certain things and look up, hey, is that really mentioned like that? Because you have access now, that is as with all religions, just as it was in Christianity, where at that time not all could have read, because it is written in Latin, that you could not read that and nowadays it is also in Islam like this that one only now, i say rather since less time, that one scrutinises and and takes up such topics, because I think 200 years and 300 years ago it was not yet a question whether that is is allowed or whether it means cloth, or whether it means headscarf and … “

Kerem: „Well, that’s not quite true, so there have already been I would now say groupings, such as mutazilites, in the early stages of Islam, who propagated, declared and represented a rather rational Islam they simply had the bad luck that they could not simply announce their views in the mosque, i.e. they did not have the broad public like the other preachers, So it is not so new.“

Interviewer: „Okay.“

Kerem: „But the fact that it is starting now is justified by the fact that we are in an information society. We are much more quickly confronted with the text, also with the translations and there arise questions and there you simply must have the courage to go to the Imam and say: „What you say sounds somehow good or it Is well explained or you used a good word choice etc. but please justify that.“

Interviewer: „Exactly.“

Kerem: „So, where is this in the Koran, does it stand in the Koran or is it something of the culture, or is it for example in the Hadith collections, and this clear distinction has to be made. It is also the point that scholars, as well as generally in the totality of societies themselves, have the opinion that the Koran can not be interpreted alone that it is a sin. Thus, e.g. in some forums, when one looks on the Internet, one can see that if one tries to interpret the Koran alone, this is seen as a sin, we should literally follow what the scholar said, this and that, scholar XY, Sheikh ABC or anything else. And that is the problem, and the Koran, on the other hand, says in Sura 34, verse 45, that one should use the intellectual tools, so that one is sceptical that one scrutinises and that one also asks the knowing ones that one deals with the text alone in groups or even alone, that is, with the Koran. The Koran really wants people to look at the text themselves, to understand it, the Koran does not want to be blindly followed. That is what many verses say, that one should think, or that the intelligent are those who use the reason.“

Interviewer: „Exactly, and this is simply the difference to the tradition, tradition is often so that it is simply passed on, from mouth to mouth, from ear to ear, as we have said before, the phone game for example, then also certain things never correspond to the whole truth or just simply, that one does not deal with it. We are just going on with an exciting subject, but before that we go into the music pause very briefly, and we hear now, that is now in Turkish, „Kül“ is called the band. […] *Music*

Interviewer: „You listen to Radio X, the Turkish broadcast Xtanbul, as we mentioned in the beginning, we have a guest with us, his name is Kerem Adıgüzel and today it is about: Islam – What is tradition and what is religion? We have been talking about the headscarf before, how it should look, how it is mentioned in the Koran, and we said, you said that only the word „cloth“ and not the headscarf is mentioned, and that it is really connected much with tradition. Now something else that is often associated with Islam, unfortunately negative, is that Islam is misogynistic or that women are suppressed, that they do not have so many rights and are quasi subordinated to men. What can you tell us about it, what does the Koran say about it?“

Kerem: „So the Koran contains a lot of regulations, laws and rules, as well as prohibitions, which concern the coexistence between man and woman in society, between relatives in general, so it is a very complex subject, one can not simply pick out a verse and then you have already represented the whole subject, this will be difficult.“

Interviewer: „Yes.“

Kerem: „But, in principle, one can say that the patriarchal understanding, that is, the men who rise up unjustly, that they understand certain verses from their worldview, and this is also seen in the history of interpretation in the so-called Tafsir, who try to comment on the Qur’an and explain that because of their worldview, where the woman did not have a high status or could not have it because of other political reasons, whether they think so themselves or not, so I do not want to ascribe someone a bad intention, but it has been seen that they have understood certain verses just like this. One example is sura An-Nisa, that is, Sura 4, verse 34, which is often quoted to say: „Yes, the man is above the woman! He has the privileges over the woman!“ and this wrong, because the verse actually says in the first sentence further: He has to take care of the woman. And now the people who surely put themselves over the woman say, „Yes, I have to look after them, that’s a good thing, so I have more rights and duties, so they interpret that immediately in it before they are aware that they are doing it, that is in them, because it is in their world view, that is, if one also looks at the further course of the verse, then it is that God gave, the woman as well as the man, different gifts, advantages, and it is already noticeable in the biology that women have to bear the child, for example, and the man does not, this is already a biological difference and one must simply accept it, i.e. a woman needs to prepare for birth in life, and that is done by menstruation, which is a biological process, that is, when one takes away the whole patriarchal understanding, than a completely different picture emerges, the woman is respected just as the man and vice versa, that is, they are equal, but they have other rights and other duties. For certain rights and duties one can then say: Ok, it seems as if a woman, for example, is oppressed, but it is not like that, if one looks at it more closely and unfortunately the patriarchal understanding, for example, then also comes across in beating, that one says, if a woman, for example, acts unruly, whatever that means exactly, then you should first talk to her, which is reasonable, and you should avoid her in the marital bed, and then you should beat her? If you are now attentive, then the Koran actually proposes in principle, a procedure how a marriage is to be saved, so at first to speak with her, and also avoid her in the marital bed to give a clear signal. If one beats the woman then it does not necessarily save the marriage, so at least my opinion is like this, and you simply have to look at the word more closely, and it is like this that the Arabic dictionaries e.g. the word ḍaraba, so in the verse it appears as iḍribūhunna, that you look closely at this, it means really very different things, it can mean going around in the country, it can mean that God coins a parable, and if you then want to translate that it as beating, then God would beat parables and this does not necessarily make sense, so, and then others, that one, for example separates himself or separates paths, if one looks at it in this view then one can say, well, the Koran actually proposes how to proceed, if for some reason the man is not satisfied with the marriage, then they should divorce, if the thing with the marital bed also does not work, then it is already lost anyway, then you have no connection anyway. So the only thing left is: to divorce. This would be briefly the explanation. The language analysis must of course be made more accurate, one can not make it so fast, but in principle it is treated like that. A few examples where the women enjoy many rights are e.g. at the marriage that a woman really has the right for a claim that she says I want from the man a house, a car and that he has a job and if he does not fulfill this then we will not marry. This claim can be made and the right is granted to the woman, i.e. until the husband does not fulfill this, they can not marry, and when they have married, and divorce afterwards, the man is not allowed to take away anything from it.“

Interviewer: „This is perhaps something to be mentioned briefly, in Islam, women are allowed to divorce, which is not given in all religions, or that is something that is unfortunately also traditionally characterized, where it is then said: „No, one is not allowed to divorce“, but Islam, i.e., the Koran, presets it to be allowed, right?“

Kerem: „Correct, so both the man and the woman are allowed to divorce from another man or woman, and this is allowed three times. After the third time, one is not allowed to marry until the person, i.e. the corresponding person has married with the other and divorced again. It is about the fact that, when a person marries three times and divorces again, that the two souls, the two persons do not fit together, and that the clashes, the friction between the persons should be stopped and that one should not play with the marriage. This is actually meant more in this sense.“

Interviewer: „So with the same person now?“

Kerem: „Correct.“

Interviewer: „I do not believe that it is so good to marry the same person three times and then get divorced. [laughs]“

Other Interviewer: „So if you currently look at it, it is in the relationship like this that one very often separates and comes together, one separates and one comes back together, and now and then, so now in my environment it is like this, if I may say so, and then when the one person really say: „No, it is finished, I am now together with the other person“, then it is either really finished or when you come together, then the relationship lasts, it is really a clever idea.“

Kerem: „Yes, for example, the Swiss legal form also states that you have to wait a year until you really divorce, registered by the state, which is at least what I have learned recently.“

Interviewer: „This is a good keyword, if you say legal form, because we will also look at other aspects not always the stereotypical, which is often heard, and we can even talk about the legal form of the Koran, and this is something one did not catch so much about, now, what can you tell us about this, or I ask the question differently, I pose this question, so, if you now accept e.g. the Koran as a law book, how would such a state look like as a country? “

Kerem: „This is a very good question! So at the beginning I would like to say that I am not a politician, nor have I the competence to use the notions and terminology, what is done in science or in the construction of such a system and also the closer correlations, so there must be an expert behind it to examine it closely. The same is true of the Koran verses, which make certain statements about heaven and earth. Then you just get experts who are familiar with the atmosphere, so you have to, how should I say, limit oneself to the coarse. The legal form, which I can roughly describe now, is, for example, that the monarchist rule system is not necessarily the form proposed by the Koran. The criticism can be read in sura 27, verse 34, so it is an inadequate system. The Koran, on the other hand, provides a federalist-laicist system, that is, simply said, it is simply the democracy demanded by the principles of Shura, which means more or less that one controls each other and advises on an equivalent position, it is not simply a tip, which is e.g. from a friend who is not so familiar with it, but is really advising on the same position, and then propose a solution, and Bay’ah [wrongly pronounced in the interview], which is a social contract, e.g. that the Muslims, who recognize the Koran as the main law, with a different society which does not recognize the Koran, would make a universal law, and this is quasi just a federal constitution, so laicism, as most people understand that religion and the state are separated, would be also understood in this sense by the Koran, i.e. religion understands the word just as much as people who really want to separate religion and the state, so I can say when I see that Switzerland or at least the Swiss form of democracy is very close to the legal form of the Koran, you can be lucky and therefore I also say: Thank God that I am in Switzerland.“

Interviewer: „Yes, and that is really something very exciting, because you can see again what is actually in the Koran and how it is lived out, there are a lot of Arab countries where the Koran is actually used as a law book but it is very monarchical, not democratic, and this is something where one sees that the separation is not actually being made, what should eventually be done. After a short musical break we’ll continue with this exciting topic! [Announcement in Turkish]

Interviewer: „You are listening to the Turkish broadcast Xtanbul, after a music pause we are back with our guest Kerem Adıgüzel. The subject today is: Islam – What is tradition and what is religion, and before we have been talking about the legal form of the Koran, and then I leave the word to you.“

Kerem: „Thanks! So, the legal form of the Koran, I have previously indicated that Swiss democracy is very close to what the Koran proposes as a legal form, if you like. And I would like to mention a few examples that freedom of belief and freedom of opinion is defended, an example of this is Sura 2, verse 256 or also Sura 88, verses 21-22, and representation and discussion of public affairs, that is sura 42, verse 38, or that, for example, every citizen in the country has the right to proceed against injustices, let it be the injustice which has been committed by a person or a government, i.e. I can take petitions, referrals, initiatives, and the right is recognized, and this can also be read in Sura 4, verse 148, and also for example to respect the privacy of each individual, or that the right of immigration is granted, as the Koran says: The earth is from God, so it belongs to no one, it belongs to no nation in itself. It is clear that one has to manage, but in principle, the right of immigration exists.“

Interviewer: „That sounds very good.“

Other Interviewer: „I think it is also quite good, the right of immigration, if you look at it in the context, that actually from Islam the image is there that only Islam applies and only with Muslims, i think it is great that there are „open doors“ for all to immigrate. What I want to ask you for the end is now about interpretation and about actuality. How relevant is the Koran for us now in 2011, so it is surely difficult, I give now the example of myself: I have been trying to read the Koran, Turkish did not work for me, and I have tried it in German and it is just mega difficult, there are a bit of interlaced sentences and you have said before you should also, you can also look at it critically, and this has always been my inhibition threshold that I always as soon as I see something what criticizes with my inner spirit, I always get a bad conscience. How can you really currently interpret this?“

Kerem: „So timelessness of the Koran is a question that is not so simple to answer, because symbolism can always be used to justify one’s own views. The reason why for example you have a discomfort is, if you view the Koran critically at least the understanding of the Koran which is justified by the fact that one has always been muzzled or said, that it must be done by a scholar who has done it for 50 years, and if he has only learned nonsense in his entire life, for fifty years then this is not any better, so that is to say, one is allowed, the Koran also demands this, that you examine the Koran by yourself or as a pair or in a group, so that one should deal with the text, with the matter of God, and he says then that one must be critical that one should ask the knowing ones concerning certain things one can not just be expert in every sphere of life, that is not possible, but the Koran has not been sent for elites, has not been sent to sheikhs or scholars, but it has been sent for you and me, for mathematicians, for psychologists, or for an electrician or a polymechanic, and this is suggested in the Koran in sura 54 (Al-Qamar), verse 17, when he says: „And We made the Koran easy to remember. Are there any who want to learn? That is, one must really read the Koran, look at the first verse, which is revealed, one says it is: „Iqra ‚Bismi Rabbika“, thus: „Read in the name of your Lord.“ That is, you have to put scholars, sheikhs, everything aside and begin to look at the text itself, that means also that there can be people who are not satisfied with their own opinions [about the Koran] or who are not satisfied with the opinions of others, which is quite normal. Then one simply talks with others, gets knowledge, if one can, and looks at the linguistic more closely, which is quite normal, so the Koran also says that one must not obey anything of which one has no knowledge, sura 17, verse 36, that you also listen to everything what is said, sura 39, verse 18, and there it is not said, when you listen to everything what Muslims say or what Christians say or what „unbelievers“ say, but you must listen to everything, and one can finally conclude with the Koran verse, sura, now I am not quite sure, 49, verse 13 I think it is, that different cultures and tribes were created by God and the difference from language is the sign [cf., verse 30:22] that we get to know each other, that is, as a young generation, you must be courageous to leave the tradition behind, which is interpreted as an Islamic ideology and begin to understand the Koran for yourself, so that you can now live the Koran and not as in medieval Arabia.“

Interviewer: „Thank you very much, this has been a very good final word, once again many thanks to Kerem, that you have been with us on the show and the exciting not interview, rather panel or discussion with us, thank you very much!“

Kerem: „Thank you!“

Interviewer: *The same statement in Turkish* *Intro Xtanbul with music*

Interviewer: „Thanks again for the interview, we would like to give you an additional info, if you have further questions or if you’re interested in the subject we would gladly recommend you this internet address: www.alrahman.de There is also a forum where you can also ask questions, and also read other things and articles, highly recommended!

Interviewerin: „Ihr hört die türkische Sendung Xtanbul, da auf Radio X. Heute haben wir ein spannendes Thema vorbereitet für euch, und zwar geht es um den Islam, was ist Religion und was ist Tradition? Da möchten wir einen Unterschied machen, und zwar berufen wir uns da nicht auf Hadithe oder sonst andere Bücher oder was geschrieben worden ist, sondern wirklich nur auf den Koran. Dazu haben wir einen Gast eingeladen, das ist der Kerem Adıgüzel, und zwar haben wir uns gedacht, wir laden nicht einen alten islamischen oder einfach einen alten Imam ein, sondern ein „junges Blut“. Genau, Kerem Adıgüzel, er hat sich sehr stark mit dem Koran auseinandergesetzt und bietet auch als einer von den ersten im deutschsprachigen Raum eine Plattform für einen sogenannten koranischen Islam, also ohne Tradition. Kerem, [lacht] sag doch zuerst mal hallo, freue mich, dass du da bist.

Kerem: „Ja, hallo, guten Abend, ich freue mich auch.“

Interviewerin: „Ja super! Ich will gerade mal, wenn man sagt, dass man über den Islam redet, das ist mal, vielleicht eine Definition zuerst mal nötig: „Was versteht man unter Islam, was macht den Islam aus?“

Kerem: „Richtig, also wenn man vom Islam reden will, dann muss man zuerst deutlich machen von welchem Islam man redet, also ob es ein Islam ist, der von den Traditionen kommt, ob es ein Islam ist, welcher vermischt ist mit Vorstellungen, Weltbilder aus dem eigenen Kulturkreis oder ob es der Islam ist, welcher aus dem Koran kommt. Und der Islam, der gelebt wird, ist der Mainstream-Islam, also quasi der sichtbare Islam, und der stimmt leider nicht ganz überein mit dem Islam, der sich aus dem Koran selber eigentlich heraus ergibt, den er als Islam verstanden haben will. Und auch schon die Begriffe, die man verwendet, Islam, Muslim, die muss man sich schon genauer anschauen, weil prinzipiell, wenn ich nur das Wort an sich verwende, dann kann ich auch von einem muslimischen Christ reden.“

Interviewerin: „Genau, das haben wir vorhin schon besprochen gehabt, wo man denken kann, hey das ist ziemlich provokativ, vielleicht muss man das nochmal genauer erläutern. Du hast schon vorher erzählt gehabt: Muslim, was das bedeutet. Was bedeutet das, kannst du das mal uns erläutern?“

Kerem: „Also Muslim ist ein arabisches Wort, es ist nicht ein Name, keine Bezeichnung, es wird so verwendet, aber es kommt von der arabischen Wurzel `s-l-m‘. Z.B. sagen sich einige Ägypter, wenn sie sich „Hi“ sagen: „sallem nafsak“, also wortwörtlich „Ergebe dich“, und die Wurzel bedeutet genau das gleiche, dass man sich unterordnet, dass man sich hingibt, dass man sich aus freiem Willen etwas ergibt und sallem nafsak, wenn man sagt ergebe dich, ist das nicht so gemeint, dass man im Krieg ist, sondern es ist gemeint: „Hey, ergebe dich, es ist kein Widerstand da und ich komme auch nicht mit Widerstand, also ich komme auch ergeben, deshalb ist Frieden“, Aus diesem Grund sagt man das auch so „Frieden“.“
Interviewerin: „Und das heißt, dass Muslim, das Wort, also muss man eigentlich nicht unbedingt nur in der Religion brauchen, man kann es auch in einem anderen Kontext in dem Fall auch verwenden?“

Kerem: „Richtig, allein von der Sprache her kann man sagen: „Ich bin ergeben.“ Muslim ist eigentlich ergeben, d.h. wenn ich mich irgendetwas ergebe, sei es jetzt Satan, sei es jetzt irgend etwas anderes, es kann auch meine Arbeit sein, es können meine Kinder sein, ich widme mein Leben dem, ich gib mich dem hin, und dann bin ich halt ein Muslim gegenüber dem Satan oder gegenüber meiner Arbeit oder ich gib mich meinem Kind hin, dann bin ich ein Muslim gegenüber den Leuten oder dieser Sache, dieser Idee, dieser Ideologie. Das ist der Unterschied und der Koran möchte, dass wir sagen, nein, ich ergebe mich nur einzig und allein dem Schöpfer. Er ist meine einzige Autorität.“

Interviewerin: „Und wenn man jetzt schon von der Wurzel spricht, wenn ich mich nicht täusche, das Wort Islam kommt ja auch aus der gleichen Wurzel wie Muslim oder?“

Kerem: „Richtig“

Interviewerin: „täusch ich mich da jetzt! *lacht*“

Kerem: „Nein, das ist richtig, also alle Wörter wie Muslim, Salam, z.B. sagt man „Salam Aleykum“, Islam, das sind alles Wörter aus der gleichen Wurzel und Islam übersetzt man häufig als Hingabe, also das, was man bezeichnet, was der Ergebene macht. Also das, was der Muslim macht, das ist Hingabe. Er gibt sich dem Schöpfer aus vollstem Herzen und freiwillig hin, und das ist auch das Ziel, so möchte der Koran die Wörter Islam und Muslim verstanden haben.“

Interviewerin: „Super, dann danke zuerst mal für die Aufklärung, ich finde das einfach sehr spannend, weil wenn man, ich glaube, wenn man die arabische Sprache nicht kennt, dann kommt man nicht auf die Idee, dass da halt das mit Wurzeln mit Stammwurzeln zusammenhängt von Wörtern. Wir haben gesagt heute wir wollen doch trennen zwischen Tradition und Religion, was steht wirklich im Koran und was wird aber ausgelebt, und eins von den also sehr typischen Beispielen auch ist Kopftuch, also es ist auch immer die Erwartung da, dass Frauen, muslimische Frauen Kopftücher tragen und da ist natürlich auch die Frage was, also, was steht eigentlich da diesbezüglich im Koran?“

Kerem: „Also das ist jetzt ein allgemeines Thema, was Frauen anbelangt, das ist sicherlich schwierig, weil dort die Tradition sehr tief auch im Verständnis vom Koran drin ist, also da muss man wirklich sich bewusst sein, was ist Tradition, wie ist es entstanden und in dem Sinne im Mainstream-Islam, im gelebten, im sichtbaren Islam ist eine gewisse Grundhaltung gegenüber Frauen zu sehen, d.h. zum Beispiel in einer Moschee, sie haben spezielle Gebetsräume, sie darf z.B. wenn sie menstruiert, nicht fasten und nicht beten, also sie darf es nicht, es ist ihr untersagt, obwohl das kommt nicht vom Koran, das ist eine allgemeine Haltung, was dem sunnitischen Islam entspringt, wo gewisse Prinzipien, wenn man sie anschaut, für sich selber begründet werden, also die kommen dann meistens mit irgendwelchen Hadithen und begründen z.B. dass die Hunde verboten sind oder Musik und Schach, Kunst. Dem gegenüber ist eine gewisse Animosität, also eine gewisse Abneigung zu sehen, und wenn es jetzt ums Kopftuch geht, dann ist es so, dass man Sure An-Nur, von der Zahl her 24, Vers 31 als Begründung annimmt und da steht auf Arabisch: Wal-yađribna bikhumurihinna `alá dschuyūbihinna; Und sie werfen oder sie sollen ihre Bedeckungen, also khumur, über sich schlagen oder über sich werfen, und zwar über ihren Ausschnitt oder über ihre Brüste, Kleiderausschnitt, Also der Gelehrte z.B. an-Nawawī, der von 1233 bis 1277 gelebt hat, erläutert das Wort chumur als Mehrzahl von chimar, und dass es das ist, was auf dem Kopf von den Frauen ist. Ähnlich Ibn Dschawzi, der sagt: “ „Chumur ist das, womit Frauen ihren Kopf bedecken, und wenn man sich das Wort chimar und chumur anschaut, dann bedeutet es nur Bedeckung, Tuch, Decke, also ich kann damit auch das Wort bilden wie z.B. Bettdecke, also chimaru-s-sariir auf Arabisch oder ich kann sagen Tischtuch, also chimaru-l-maidah.“

Interviewerin: „Also zusammengefasst nochmal kurz, wie du das sagst, das Wort, also es kommt eigentlich nur das Wort auf Deutsch gesagt „Tuch“ vor und es kommt eigentlich nie ein Kopftuch vor sozusagen, wenn man es sich genau anschaut?“

Kerem: „Richtig.“

Interviewerin: „und drum können wir eigentlich in dem Sinne nicht begründen, dass Frauen ein Kopftuch tragen müssen, wenn ich das so richtig verstehe?“

Kerem: „Jetzt ist es so, wenn man z.B. mit Tuneser, also wenn man einfach mit Tuneser darüber redet und fragt, was bedeutet chimar, dann sagen sie sofort Kopftuch. Das ist das, was bis zum Kleiderausschnitt geht, also, sie haben eine gewisse Vorstellung, was von der Tradition kommt, aber prinzipiell, wenn man Kopftuch beschreiben will, dann kann man das eben mit dem Wort auch machen: chimaru-r-ra’s, das ist Tuch des Kopfes, also Kopftuch und so kommt es nicht vor, und der Grund, wieso das nicht vorkommt ist halt, dass Menschen Wörter direkt miteinander verknüpfen, wenn es mit ihrer Tradition oder mit ihrer Kultur passt, also es ist wirklich so, dass Männer wie auch Frauen in der arabischen Kultur, vor allem in denen Regionen, wo der Islam enstanden ist, dass sie, eigentlich, dass es gang und gäbe war, dass sie Kopftücher anhaben und für sie ist das gar keine Frage, es gehört einfach zu ihnen und ich finde es auch eine schöne Sache. Es ist einfach nur so, dass man sagen muss: Hey, das Wort bedeutet nicht Kopftuch, es bedeutet nur Tuch, und d.h. dort sie soll ihre Tücher über ihren Ausschnitt legen.“

Interviewerin: „Und das ist auch ganz gut, dass du das erwähnt hast, dass einfach die Tradition meint da, dass es gang und gäbe gewesen ist, hätte man das auch nicht groß diskutiert, vor allem waren ja vorhin einfach nur die Gelehrten, die den Koran gelesen haben und viele haben auch nicht selber lesen können, also ist das auch nie gelesen oder hinterfragt worden. Es ist wahrscheinlich ziemlich neu, dass man halt gewisse Sachen mal hinterfragt und mal nachschaut, hey, steht das wirklich so? Weil man hat ja nun den Zugang, das ist wie bei allen Religionen, halt auch wie es im Christentum so gewesen ist, wo damals halt nicht alle hätten [lesen] können, weil es auf Lateinisch geschrieben ist, dass man da halt das nicht lesen konnte und heutzutage ist es halt auch im Islam so, dass man erst jetzt also, ich sage mal so eher, seit kürzerer Zeit wirklich einmal hinterfragt und solche Themen dann auch aufgreift, weil ich denke noch vor 200 und 300 Jahren ist das noch keine Frage gewesen, ob man das darf oder ob das Tuch heißt, oder ob das Kopftuch heißt und…“

Kerem: „Also, so ganz stimmt das auch nicht, also es hat jetzt schon früher auch im Anfangsstadium vom Islam würde ich jetzt mal sagen Gruppierungen gegeben, wie z.B. Mutaziliten, dass die recht einen rationalen Islam propagierten, also verkündeten und vertreten haben, sie haben einfach das Pech gehabt, dass sie nicht in der Moschee ihre Ansicht einfach verkünden konnten, d.h. sie haben nicht das breite Publikum gehabt, wie die anderen Prediger. Also, es ist nicht so ganz neu.“

Interviewerin: „Okay.“

Kerem: „Aber dass es jetzt von Neuem anfängt, ist halt dadurch begründet, dass wir in einer Informationsgesellschaft sind. Wir sind viel schneller mit dem Text konfrontiert, auch mit den Übersetzungen und es entstehen Fragen und da muss man einfach den Mut haben auch zum Imam oder zum Hodscha zu gehen und sagen: „Das, was sie sagen, das klingt zwar irgendwie gut oder es ist gut erklärt oder gute Wortwahl etc., aber begründen Sie das bitte.“

Interviewerin: „Genau.“

Kerem: „Also, wo steht das im Koran, steht es überhaupt im Koran oder ist das etwas, was von der Kultur ist oder steht das zum Beispiel in den Hadith-Sammlungen, und diese klare Unterscheidung muss man machen. Es ist auch der Punkt, dass Gelehrte, wie auch [allgemein in der Gesamtheit der] Gesellschaften selber, eben die Meinung haben, dass man den Koran nicht allein auslegen darf, dass es eine Sünde sei. Also z.B. in gewissen Foren, wenn man im Internet schaut, kann man sehen, dass wenn man versucht den Koran allein auszulegen, wird das als Sünde gesehen, wir sollen wortwörtlich dem folgen, was der Gelehrte das und jenes gesagt hat, Gelehrte XY, Scheich ABC oder sonst irgendetwas. Und das ist dann das Problem, und der Koran sagt hingegen in Sure 34, Vers 45, dass man zusammen, mit den intellektuellen Werkzeugen, also dass man kritisch ist, dass man nachfragt und dass man auch die Wissenden fragt, dass man sich in Gruppen oder auch allein mit dem Text befassen soll, also mit dem Koran. Der Koran will eigentlich, dass die Leute den Text selber anschauen, dass sie ihn verstehen, der Koran will nicht, dass man ihn einfach blind befolgt. Das sagen zahlreiche Verse, dass man nachdenken soll oder dass die Einsichtigen diejenigen sind, die sich des Verstandes bedienen.“

Interviewerin: „Genau, und das ist einfach der Unterschied zu der Tradition, Tradition ist oft so, dass es einfach weitergegeben wird, von Mund zu Mund, von Ohr zu Ohr, wie wir das schon vorher gesagt haben, das Telefonspiel zum Beispiel, dass dann auch gewisse Sachen halt nie der ganzen Wahrheit entsprechen oder eben einfach, dass man sich damit nicht auseinandersetzt. Wir machen gerade weiter mit einem spannenden Thema, aber vorher geht es noch ganz kurz in die Musikpause, und zwar hören wir jetzt, also das ist jetzt auf türkisch ausgesprochen, „Kül“ heißt die Band. […]

*Musik*

Interviewerin: „Ihr hört Radio X, die türkische Sendung Xtanbul, wie wir am Anfang schon erwähnt haben, haben wir heute ein Gast bei uns, er heißt Kerem Adıgüzel und es geht heute um: Islam – Was ist Tradition und was ist Religion? Wir haben uns vorher über Kopftuch unterhalten, wie das denn aussehen soll, wie es da im Koran steht und da haben wir gesagt, hast du gesagt, dass eigentlich lediglich das Wort „Tuch“ vorkommt und nicht Kopftuch, und dass es eigentlich viel mit Tradition verbunden ist. Jetzt etwas anderes, was oft mit dem Islam verbunden wird, leider negativ, ist, dass Islam frauenfeindlich ist oder das eben Frauen unterdrückt werden, dass sie nicht so viele Rechte hätten und unter den Männern stehen sozusagen. Was kannst du uns dadrüber erzählen, was steht da im Koran dadrüber?“

Kerem: „Also der Koran enthält sehr viele Bestimmungen, Gesetze und Regeln, und wie auch Verbote, was das Zusammenleben zwischen Mann und Frau in der Gesellschaft, zwischen den Verwandten allgemein anbelangt, also es ist ein sehr komplexes Thema, man kann nicht einfach einen Vers heraus picken und dann hat man das ganze Thema schon repräsentiert, das wird schwierig.“

Interviewerin:“Ja.“

Kerem: „Aber prinzipiell kann man sagen, dass das patriarchalische Verständnis, also die Männer, die sich erheben, also mit Unrecht, dass die aus ihrem Weltbild heraus auch gewisse Verse verstehen, und das sieht man auch in der Geschichte von der Auslegung, also im sogenannten Tafsir, die versuchen den Koran zu kommentieren und zu erklären, dass die aus ihrem Weltbild heraus, wonach die Frau halt nicht so einen großen Stellenwert gehabt hat oder nicht hat haben können wegen anderen politischen Gründen, egal ob sie selber so denken oder nicht, also schlechte Absicht will ich da niemandem einfach so unterstellen, aber man hat gesehen, dass sie gewisse Verse einfach so verstanden haben. Ein Beispiel ist Sure An-Nisa, also Sure 4, Vers 34, da wird sehr oft zitiert, um auch sagen zu können: „Ja, der Mann steht über der Frau! Er hat die Vorrechte über die Frau!“, und das ist falsch, weil der Vers sagt eigentlich im ersten Satz weiter: Er hat sich um die Frau zu kümmern und zu sorgen. Und jetzt verstehen das halt diejenige, die also sicherlich halt machomäßig über der Frau stellen, wenn sie sagen: „Ja, ich muss mich um sie sorgen, das ist eine gute Sache, also habe ich auch mehr Rechte und Pflichten, also sie interpretieren das sofort rein, bevor sie sich bewusst sind, dass sie das machen, das ist in ihnen drin, weil es in ihrem Weltbild so ist, d.h. wenn man auch den weiteren Verlauf vom Vers anschaut, dann geht es drum, dass Gott, der Frau wie auch dem Mann, unterschiedliche Gaben schenkte, Vorzüge, und das macht sich schon allein in der Biologie bemerkbar, dass Frauen z.B. das Kind gebären müssen und der Mann nicht, das ist schon mal ein biologischer Unterschied, und den muss man einfach so akzeptieren, d.h. eine Frau muss sich auf die Geburt vorbereiten im Leben, und das geschieht durch Menstruation, das ist ein biologischer Prozess, d.h. wenn man das ganze patriarchalische Verständnis wegnimmt, dann ergibt sich ein ganz anderes Bild, die Frau wird genauso respektiert wie der Mann und umgekehrt, d.h sie sind sich gleich gestellt, haben aber andere Rechte und andere Pflichten, Bei gewissen Rechte und Pflichten kann man dann sagen: Ok, sieht so aus als würde eine Frau z.B. unterdrückt werden, aber es ist nicht so, wenn man es sich genauer anschaut, und leider ist das Verständnis, das patriarchalische Verständnis z.B. dann auch im Schlagen rüber gekommen, dass man sagt, wenn eine Frau sich z.B. widerspenstig benimmt, was das auch immer genau heißt, dann sollte man zuerst mit ihr reden, was ja auch vernünftig ist, und man sollte sie im Ehebett meiden, und dann sollte man sie schlagen? Wenn man jetzt aufmerksam ist, dann schlägt der Koran eigentlich einen vor, wo prinzipiell eine Ehe gerettet werden soll, also zuerst mit ihr reden, und auch im Ehebett meiden, um ein klares Signal zu geben. Wenn man die Frau dann schlägt, dann rettet das die Ehe nicht unbedingt, also zumindestens ist das meine Auffassung so, und da muss man einfach das Wort sich genauer anschauen, und das ist ja so, dass die arabischen Wörterbücher z.B das Wort ḍaraba, also im Vers kommt es als iḍribūhunna vor, dass man das genau mal sich anschaut, bedeutet das wirklich sehr unterschiedliche Sachen, es kann umherziehen im Land bedeuten, es kann bedeuten, dass Gott ein Gleichnis prägt, und wenn man dann das als schlagen übersetzen will, dann würde Gott Gleichnisse schlagen und das ergibt nicht unbedingt Sinn, also, und dann auch andere, dass man z.B. sich trennt oder sich Wege trennen, wenn man das in dem Licht anschaut, dann kann man sagen, gut, der Koran schlägt eigentlich vor, wie man vorgehen soll, wenn der Mann aus irgendeinem Grund nicht zufrieden ist mit der Ehe, dann sollten sie sich trennen, wenn das Ehebett meiden auch nicht klappt, dann ist es eh schon verloren, dann hat man eh keine Verbindung mehr. Also das einzige, was noch übrig bleibt: sich trennen. Dies wäre kurz gesagt die Erklärung. Die sprachliche Analyse muss man natürlich genauer machen, kann man nicht so schnell machen, aber prinzipiell wird es so behandelt. Ein paar Beispiele, wo die Frauen sehr viele Rechte genießen sind z.B. bei der Heirat, dass eine Frau sich wirklich, dass sie wirklich einen Anspruch hat, dass sie sagt, ich möchte vom Mann ein Haus, ein Auto und dass er einen Job hat, und wenn er das nicht erfüllt, dann werden wir nicht heiraten, [Diesen Anspruch] kann sie stellen und das Recht wird der Frau gewährt, d.h. bis der Mann das nicht erfüllt, können sie nicht heiraten, und wenn sie dann geheiratet haben und nachher sich scheiden lassen, dann darf der Mann nichts davon zurücknehmen.“

Interviewerin: „Das ist vielleicht etwas, was man kurz erwähnen soll, im Islam dürfen sich Frauen scheiden lassen, das ist ja nicht in allen Religionen gegeben oder das ist etwas, was leider auch traditionell sehr geprägt ist, wo es dann heißt: „Nein, man darf sich nicht scheiden lassen“, aber der Islam, also der Koran gibt es vor, dass man es darf, oder?“

Kerem: „Richtig, also sowohl der Mann als auch die Frau dürfen sich von einem anderen Mann oder Frau scheiden lassen, und das darf man dreimal. Nach dem dritten Mal darf man nicht mehr heiraten, bis die Person, also die entsprechende Person mit dem anderen geheiratet hat und sich wieder scheiden lässt. Es geht darum, dass hier eigentlich, wenn eine Person dreimal heiratet und sich wieder scheiden lässt, dass da eigentlich die zwei Seelen, die zwei Personen nicht zueinander passen, und dass die Auseinandersetzungen, die Reibungen zwischen den Personen sollten gestoppt werden, und dass da nicht mit der Heirat gespielt werden soll. Das ist eigentlich mehr in dem Sinn gemeint.“

Interviewerin: „Also mit der gleichen Person jetzt?“

Kerem: „Richtig.“

Interviewerin: „Ich glaube das ist auch nicht so gut, die gleiche Person dreimal zu heiraten und sich dann scheiden zu lassen. *lacht*“

Andere Interviewerin: „Also wenn man das aktuell sich anschaut, ist das schon in der Beziehung so, dass man sehr oft, man trennt sich und man kommt wieder zusammen, man trennt sich und man kommt wieder zusammen, und ab und zu, also jetzt in meinem Umfeld, wenn ich das so sagen darf, und dann aber wenn die eine Person wirklich mal, also dass sie sagt: „Nein es ist fertig, ich bin jetzt mit der anderen Person zusammen“, dann ist wirklich entweder richtig Schluss oder wenn man dann zusammen kommt, dann hält es meistens, es ist schon eine clevere Idee.“

Kerem: „Ja, also zum Beispiel auch die schweizerische Rechtsform gibt diesbezüglich vor, dass man ein Jahr warten muss, bis man sich wirklich auf dem Papier scheiden lassen kann, also zumindestens ist das, was ich letztens gelernt habe.“

Interviewerin: „Das ist ein gutes Stichwort, wenn du sagst Rechtsform, weil wir werden heute mal auch andere Aspekte uns anschauen nicht immer das Klischeehafte, was man oft auch ja schon hört, und zwar, können wir mal darüber reden über die Rechtsform vom Koran, und das ist ja mal etwas, wo man jetzt nicht so viel mitbekommen hat, was kannst du uns hierüber sagen oder ich stell die Frage mal anders, ich mach mal so eine Frage, und zwar, also wenn man jetzt z.B. den Koran als Gesetzbuch akzeptieren würde, wie würde dann so ein Staat, also als Land aussehen?“

Kerem: „Das ist eine ganz gute Frage! Also zu Beginn möchte ich sagen: Ich bin kein Politiker und habe auch nicht die Kompetenz die Begrifflichkeiten und Terminologie zu verwenden, was man in der Wissenschaft macht oder im Aufbau von so einem System braucht und auch die näheren Zusammenhänge, also da muss ein Experte dahinter das genauer anschauen. Genauso das Gleiche ist es auch mit den Koranversen, welche gewisse Aussagen über Himmel und Erde machen. Dann holt man halt Experten, die sich mit der Atmosphäre auskennen, also da muss man, wie soll ich sagen, sich auf das Grobe beschränken. Die Rechtsform, was ich im Groben so gerade wiedergeben kann, ist z.B. dass das monarchistische Herrschaftssystem nicht unbedingt die Form ist, die der Koran vorschlägt. Das kann man, die Kritik kann man nachlesen in Sure 27, Vers 34, also es ist ein unzulängliches System. Der Koran sieht im Gegensatz ein föderalistisch-laizistisches System vor, d.h. kurz gesagt oder einfach gesagt, es ist einfach die Demokratie gefordert mit den Prinzipien Schura, was mehr oder weniger heißt dass man sich gegenseitig kontrolliert und sich beratet auf gleichwertiger Position, es ist nicht einfach so ein Ratschlag, den man sich z.B. von einem Freund holt, der sich nicht so auskennt, sondern man beratet sich wirklich auf gleicher Position, und dann eine Lösung vorschlagen, und Bay’ah [falsch ausgesprochen im Interview], was ein Gesellschaftsvertrag ist, d.h. z.B. dass die Muslime, die das Hauptgesetz als Koran anerkennen, mit einer anderen Gesellschaft, die den Koran eben nicht anerkennt, ein allgemeingültiges Gesetz machen würden, und das ist eben eine Bundesverfassung sozusagen, also Laizismus, wie die meisten ihn so verstehen, dass Religion und der Staat getrennt wird, wäre in dem Sinn auch im Koran her so verstanden, d.h. Religion versteht das Wort genauso wie die Leute, die eigentlich die Religion und den Staat trennen wollen, und von daher kann ich sagen, wenn ich das sehe, dass die Schweiz oder zu mindestens die schweizerische Demokratieform sehr nah ist an der Rechtsform vom Koran, d.h. man kann sich glücklich schätzen und deshalb sage ich auch: Gott sei Dank, dass ich da in der Schweiz bin.“

Interviewerin: „Ja, und das ist aber eigentlich auch wieder etwas sehr spannendes, weil man da wieder seht, was eigentlich eben im Koran steht und wie es ausgelebt wird, es sind ja sehr viele arabische Länder, wo auch der Koran als Gesetzbuch eigentlich benutzt wird, aber eben sehr monarchisch, nicht demokratisch, und das ist wieder etwas, wo man sieht, dass man eigentlich die Trennung garnicht vornimmt, was man ja eigentlich vielleicht machen sollte, wir machen nochmal eine kurze Musikpause und dann geht es wieder spannend weiter!

[Ansage auf Türkisch]

Interviewerin: „Ihr hört die türkische Sendung Xtanbul, nach einer Musikpause sind wir wieder da mit unserem Gast Kerem Adıgüzel. Das Thema heute ist: Islam – Was ist Tradition und was ist Religion, und vorher haben wir uns gerade unterhalten über die Rechtsform des Korans, und da überlasse ich nun das Wort dir.“

Kerem: „Merci! Also, Rechtsform des Korans, ich habe vorher angedeutet, dass die schweizerische Demokratie sehr nah ist zu dem, was der Koran als Rechtsform vorschlägt, wenn man so will. Und ein paar Beispiele möchte ich zu dem erwähnen, wie z.B. dass Glaubens- und Meinungsfreiheit verteidigt wird, ein Beispiel davon ist Sure 2, Vers 256 oder auch Sure 88, Vers 21-22, und Vertretung und Besprechung der öffentlichen Angelegenheiten gefordert wird, das ist Sure 42, Vers 38, oder dass z.B jeder Bürger im Land das Recht hat gegen Ungerechtigkeiten vorzugehen, sei die Ungerechtigkeit jetzt von einer Person oder von einer Regierung begangen worden, d.h. ich kann Petitionen, Referenden, Initiativen ergreifen, und das Recht wird anerkannt, und das kann man nachlesen auch in Sure 4, Vers 148, und auch z.B. Privatsphäre von jedem einzelnen Menschen zu respektieren oder dass auch Immigrationsrecht gewährt wird, in dem der Koran sagt: Die Erde ist Gottes, dass heißt es gehört niemandem, es gehört keiner Nation an sich, klar hat man zu verwalten, aber prinzipiell, das Recht von der Immigration besteht.“

Interviewerin: „Das klingt ja sehr gut.“

Andere Interviewerin: „Ich finde es eigentlich auch recht gut, also Recht von der Immigration, wenn man das im Kontext anguckt, dass eigentlich vom Islam das Bild da entsteht, ja, es gilt nur der Islam und nur mit Moslems, ja, also dass es eigentlich eine recht offene Türe für alle hat, finde ich super. Was ich noch zum Schluss dich fragen will, es geht jetzt noch um Interpretation und um Aktualität. Wie aktuell ist jetzt eigentlich der Koran jetzt für uns, 2011, also, sicherlich schwierig, also ich gebe mal das Beispiel von mir: Also ich habe selber versucht den Koran zu lesen, türkisch ist nicht gegangen, und da hat man es mit Deutsch versucht und es ist einfach mega schwierig, ja sind da ein wenig verzettelte Sätze und du hast ja vorher gesagt man sollte das auch, man darf das auch kritisch anschauen, und das ist heute eigentlich immer so meine Hemmschwelle gewesen, dass ich immer, sobald ich etwas sehe, was mir innerlich, mit meinem innerlichen Geist kritisiert, es immer ein schlechtes Gewissen gehabt habe. Wie kann man das eigentlich so aktuell sogar interpretieren?“

Kerem: „Also die Zeitlosigkeit vom Koran ist eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist insofern, weil Symbolik kann man immer verwenden, um seine eigene Ansichten zu begründen. Der Grund wieso z.B. gerade bei dir jetzt Unbehagen vorhanden ist, wenn man den Koran einfach kritisch anschaut, zumindestens das Verständnis vom Koran, das liegt auch dadrin begründet, dass man halt immer mundtot gemacht worden ist oder gesagt worden ist, ja, das muss ein Gelehrter machen, der 50 Jahre lang das gemacht hat, und wenn er jetzt nur Unsinn gelernt hat sein ganzes Leben lang, 50 Jahre lang, dann ist das auch nicht besser, also das heißt man darf ruhig, der Koran verlangt das ja auch, dass man eben den Koran allein oder zu zweit oder in einer Gruppe anschaut, also dass man sich mit dem Text befassen soll, mit der Sache Gottes, und er sagt dann schon, dass man kritisch sein muss, dass man bei gewissen Sachen eben die Wissenden fragen soll, man kann nicht einfach in jedem Lebensbereich Experte sein, das geht nicht, aber der Koran ist nicht für Eliten gesandt worden, ist nicht für Scheichs oder Gelehrte gesandt worden, sondern er ist für dich und mich gesandt worden, für Mathematiker, für Psychologen, oder auch für einen Elektriker oder Polymechaniker und das wird im Koran nahe gelegt in Sure 54 (Al-Qamar), Vers 17, wenn er sagt: „Wir haben den Koran zum Nachdenken leicht gemacht. Gibt es denkende Menschen, die daraus Lehren ziehen?“ Das heißt, man muss den Koran wirklich lesen, schau dir den ersten Vers, der offenbart ist, sagt man: „Iqra‘ Bismi Rabbika“, also: „Lies im Namen deines Herrn.“ Das heißt, man muss Gelehrte, Scheichs, alles auf die Seite schieben und beginnen den Text selber anzuschauen, d.h. auch, dass es Leute geben kann, die mit ihren eigenen Meinungen [über den Koran] nicht zufrieden sind oder die mit den Meinungen von anderen nicht zufrieden sind, das ist durchaus normal. Da redet man dann einfach mit anderen darüber, holt sich Wissen, wenn man kann, und tut das Sprachliche sich genauer anschauen, das ist durchaus normal, also der Koran sagt auch, dass man nichts befolgen darf, wovon man keine Kenntnis hat, Sure 17, Vers 36, dass man auch allem zuhört, was gesagt wird, Sure 39, Vers 18, und dort wird nicht gesagt, wenn man allem zuhört, was Muslime sagen oder was Christen sagen oder was „Ungläubige“ sagen, sondern man muss allem zuhören, und dass kann man abschließend mit dem Koranvers sagen, Sure, jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, 49, Vers 13 sollte das sein, dass verschiedene Kulturen und Stämme erschaffen worden sind von Gott und die Unterschiedlichkeit von der Sprache das Zeichen ist [vgl. Vers 30:22], dass wir uns kennenlernen, d.h. man kann jetzt als junge Generation den Mut fassen, die Tradition hinter sich zu lassen, das was als islamische Ideologie aufgefasst wird und anfangen den Koran für sich zu verstehen, damit man auch jetzt den Koran leben kann und nicht wie im mittelalterlichen Arabien.“

Interviewerin: „Ich danke dir vielmals, das ist jetzt ein ganz gutes abschließendes Wort gewesen, nochmal herzlichen Dank Kerem, dass du bei uns in der Sendung gewesen bist und das spannende, nicht Interview, ja wirklich Diskussionsrunde oder Gespräch mit uns geführt hast, merci viel mal!“

Kerem: „Ich danke euch!“

Interviewerin: *Die gleiche Aussage auf türkisch*

*Intro Xtanbul mit Musik*

Interviewerin: „Nochmal ganz herzlichen Dank für das Interview, noch eine Info wollen wir durchgeben, und zwar, wenn ihr weitere Fragen habt oder wenn es euch einfach etwas interessiert und ihr das gerne nachschlagen wollt, würden wir euch gerne eine Internetadresse empfehlen und zwar heißt das: www.alrahman.de Da ist auch ein Forum, wo ihr auch Fragen stellen könnt, auch andere Sachen und Artikel nachlesen könnt, sehr empfehlenswert!

Vogel, dieser Vogel

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Frieden wünsche ich,

Dieser Artikel sollte dazu dienen, sich mit einigen Äußerungen eines gewissen sunnitischen Predigers auseinanderzusetzen. Die „Predigt“ gibt es in zwei Videoteilen von Pierre Vogel alias Abu Hamza. Auch dieser Artikel teilt die Antwort in zwei Bereiche auf, je eine zum entsprechenden Video. Ich kann verstehen, wieso gewisse Menschen, vor allem Sunniten, Pierre Vogel Glauben schenken könnten, weil dieser rhetorische Mittel gebraucht, ohne wirkliche Argumente zu verwenden. Seine junge Art, seine Sprache, seine angeblichen „Bibelkenntnisse“, seine Vergangenheit als Boxer machen ihn für die Jugendlichen zum greifbaren Menschen, was natürlich dabei hilft, Menschen zu überzeugen, die kein Wissen haben. Doch ich möchte hier nicht auf seine Bibelverzerrungen eingehen, sondern auf zwei bestimmte Videos.

Der innersunnitische Hype um Pierre Vogel (kurz PV), der in einem ziemlich unsympathischen und unseriösen Ton eine Salafi-Propaganda durchzieht, dürfte wohl erst der Anfang sein. Solche Missionen sind mehr profaner und machtideologischer als spiritueller Natur. Menschen, die nach Idolen, Helden und Mittler denn Gott suchen, werden sich eher in solchen irrationalen und widerwärtigen Wegen verirren. Schade nur, dass solche Opfer selbst bei den diffusesten Sekten-Geboten wie „Denken ist vom Teufel“ nicht skeptisch werden.

Es ist nicht Zufall, dass gerade im Hochburg der Salafisten (Saudi-Arabien) die sogenannten religiösen Meinungen, Rechtsprechungen (Fatwas) und Richtlinien (natürlich im Namen Allahs und Muhammeds) erst den ökonomischen dann den politisch-diktatorischen Interessen dienen. Geistliche bilden einen Klerus und außer ihnen hat selbstverständlich mangels Intelligenz und Wissensvermögen der Menschheit niemand Zugang zu den Quellen. Das kennen wir bereits aus anderen Epochen und anderen Gemeinschaften. Geschichte wiederholt sich tagtäglich und dennoch ist der Einzelne vor Gott verantwortlich, seine Sinne im Dienste der Wahrheit zu nutzen. Möge Gott den Suchenden und Wahrheitsliebenden beistehen!

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Erhaltung der Sunnah

Videolink: Erhaltung der Sunnah (ca. 40 Minuten)

Ich werde auf möglichst einfache Art zeigen, dass seine Schlussfolgerung gegen Ende dieses Films ohne jegliche Grundlage und Basis ist. Damit diejenigen, die die Argumente meinerseits mit denen von Vogel vergleichen wollen, leichter überprüfen können, gebe ich die Zeitangabe des Films ungefähr an. Das Format ist Minuten:Sekunden.

Let’s get ready to rumble

Um 2:30 zitiert Vogel einen angeblichen Hadith des Propheten mit dem folgenden Inhalt: „Ich habe euch Gottes Buch und die Sunna hinterlassen!“ Dabei verschweigt er natürlich die anderen zwei Versionen dieses Hadiths. Ich bitte die LeserInnen, den siebten Punkt des fünften Abschnitts des Artikels Zuverlässigkeit der Ahadith auf dieser Seite zu lesen.

In den weiteren Minuten gebraucht er eine einleitende Rhetorik mit dem Begriff „Satans Weg“. Damit soll der Eindruck entstehen, dass der Koran UND die Sunna den EINZIGEN wahren Weg darstellen würden. Nebst dieser Rhetorik verrät Vogel etwas Entscheidendes: Er kritisiert Leute, die für sich das auswählen, was ihnen aus der Sunna passe. Wohlgemerkt, die sunnitischen Gelehrten tun in der Verkleidung der „Gelehrtheit“ genau dasselbe, wenn sie nach eigenem Gutdünken meinen, Ahadith bewerten und einstufen zu können. Der Koran kritisiert die Menschen, die in außerkoranischen Schriften das finden, was ihnen passt. Lassen wir einmal die Hadith-Sammlung der Schiiten aus, so ist es auch innerhalb der vier Rechtsschulen (Madhabs) des Sunnismus so, dass alle vier ihre häufig unterschiedliche Meinungen aus den Ahadith entnehmen (eine Darstellung dieser Unterschiede lässt sich im Buch „Die erfundene Religion und die Koranische Religion“ finden).

68:36-38 Was ist los mit euch, wie urteilt ihr denn?! Oder habt ihr etwa ein Buch, in dem ihr studiert? Worin ihr alles findet, was ihr euch wünscht?


Um etwa 7:30 gibt es in der Logik von P. Vogel einen Fehler. Die Frage, die gestellt werden kann: Wieso werden „erfundene Ahadith“ überhaupt überliefert, wenn diese seiner Meinung nach gar nicht erwähnt werden dürfen? Ist der Idschma’u-sabaha (Konsens der Sahaba) bzw. sind „die ersten drei Generationen“ weitere Religionsquellen neben Gott? Im Laufe des Films wurde diese Frage indirekt mit „Ja“ beantwortet, was nichts anderes als Beigesellung (shirk) bedeutet.

6:114 Soll ich etwa jemand anderen als Gesetzesgeber suchen als Gott, wenn Er doch euch dieses Buch vollständig detailliert offenbart hat?


Im Vortrag wird des Weiteren betont, dass wir so glauben sollen, wie die Gläubigen zur Zeit des Propheten geglaubt haben. Die Frage lautet also: Wie haben die Gläubigen zur Zeit des Propheten geglaubt? Die ganz simple, einfache und logische Antwort: So wie es im Koran steht, wie denn sonst?

Zu 10:10 gibt es Folgendes zu sagen: die einzige Pflicht des Gesandten besteht darin, die ihm zuteil gewordene Offenbarung zu verkünden (vgl. Koranverse 5:92, 5:99, 16:35, 16:82, 24:54, 29:18, 42:48 und 64:12). Es ist die Aufgabe Gottes höchstpersönlich, den Koran Seinen ergebenen gläubigen Dienern richtig zu erklären (vgl. Koranverse 55:1-2, 75:16-19 und 20:114). Gleich im Anschluss (um 10:29) wird ein Vers aus dem Koran falsch übersetzt wiedergegeben. Der besagte Vers lautet:

16:64 Und Wir haben dir das Buch nur deshalb herabgesandt, auf dass du ihnen das verkündest (litubeyyine), worüber sie uneinig sind, und (ebenso) als Führung und Barmherzigkeit für die Leute, die glauben.


Diejenigen, die die Ahadith und die Sunna der Weisheit Gottes beigesellen, verzerren die Bedeutung des Wortes „litubeyyine“ im Vers. So wie das Wort „Erklärung“ im Deutschen zwei Bedeutungen haben kann, verhält es sich mit diesem Ausdruck. Jene, die die Bedeutung wählen, welche den deutlichen Koranversen widerspricht, werden in Vers 3:7 erwähnt. Für ähnliche Formulierungen können die Koranverse 2:159-160 oder 16:44 nachgeschlagen werden. Das Merkwürdige dabei ist, dass die heutigen Araber die richtige Bedeutung immer noch wissen, dass dieses Verb SICHTBAR bedeutet, wenn es im anderen Kontext verwendet wird. Sura 98 besitzt einen von derselben Wurzel abgeleiteten Titel: al-bayyinah. Im Koran gibt es einen Vers, welcher dies deutlicher macht:

Transliteration 3:187 waez açaza Allaho meyßaqa Allazeyna owtow Alketaba latobayyenonnaho lelnnase wala taktomownaho fanabazowho wara žohowrehem waƒtaraw behe ßamanan qaleylan fabeysa ma yaƒtarowna

Paret 3:187 Und (damals) als Allah die Verpflichtung derer, die die Schrift erhalten haben, entgegennahm (des Inhalts): Ihr müßt sie den Leuten klarmachen (bayyan) und dürft sie nicht (vor ihnen) verborgen (katam) halten! Hierauf warfen sie sie achtlos hinter sich und verschacherten sie. Ein schlechter Handel (auf den sie sich eingelassen haben)!

Azhar 3:187 Einst hat Gott mit den Schriftbesitzern einen Bund geschlossen, durch den Er sie verpflichtete, den Menschen die Schrift bekannt zu machen (bayyan) und diese nicht zu verbergen (katam). Sie haben dem Bund aber den Rücken gekehrt und ihn für einen geringen Preis verkauft. Welch schlechter Handel!

Zaidan 3:187 Und (erinnere daran), als ALLAH das Gelöbnis derjenigen entgegennahm, denen die Schrift zuteil wurde: ‚Ihr werdet sie doch den Menschen erläutern (bayyan) und sie nicht verbergen (katam).‘ Dann haben sie ihr (der Schrift) jedoch den Rücken gekehrt und sie gegen Minderwertiges eingetauscht. Und erbärmlich ist das, was sie eingetauscht haben.


Wir haben das arabische Wort als Transliteration in Klammern gesetzt. Demnach ist es klar, dass dieser Vers zwei gegensätzliche Verben beinhaltet:

  1. bayyan: proklamieren, sichtbar machen, zeigen, etc…
  2. katam: verbergen, unsichtbar machen, verstecken, etc…

Das nicht genug, auch in der türkischen Sprache ist das aus dem Arabischen entlehnte Wort beyyine bekannt:

beyan: Angabe [die], Anmeldung [die], Kundgebung [die],
beyan etmek: anzeigen, aussprechen, bekunden, feststellen, kundgeben, proklamieren,
Quelle: http://www.sozluk.web.tr/


Für gewöhnlich wissen alle Araber was „bayan“ heißt, nur schalten sie plötzlich den Verstand ab, wenn sie bei der Lektüre zu diesem Vers gelangen! Unglaublich aber wahr. Es gibt sogar einen modernen ägyptischen Film, der heißt: dscha’ana albayan altaly (Es ist zu uns folgende Verkündigung angekommen). In den Medien wird ‚bayan‘ ebenso als Verkündigung verwendet. Für diejenigen, die das überprüfen wollen, haben wir folgenden Vorschlag: Suchen Sie Araber aus, die nichts mit dem Thema zu tun haben. Im Internet lassen sich die leicht finden. Stellen Sie ihnen die einfache Frage, was die folgenden zwei Wörter bedeuten: ezhar we baan (اظهر وبان). Das wird so Gott will eine ausreichende Bestätigung sein, dass Araber unter dem Wort „baana“ ‚komm raus‘, ’sei sichtbar‘ usw. verstehen. Fragen Sie außerdem, ob der Ausdruck verbreitet ist oder nicht.

Um 11:00 spricht er kurz vom Kopftuch. Seiner Meinung nach sei diese Sache klar, dass das Kopftuch erwähnt wird. Doch die entsprechenden Koranverse sprechen nicht das Kopftuch an. Kopftuch wird nicht mal im Koran als solches erwähnt. Es fehlen jegliche Beweise für seine Aussage.

Bis 13:50 werden auf rhetorische Weise die „Gelehrten“ von Bukhary bis Abu Hanifa als solche dargestellt, die sehr viel Wissen hätten. Es grenzt schon fast daran, dass sie wegen ihrem Wissen idolisiert werden, dass sie sich auf keinen Fall geirrt haben könnten, da sie sich ja „solche Mühe“ gegeben hätten, sich Wissen anzueignen usw.

Um 14:00 kommt aus dem Munde Vogels eine Meinung, die fast das eigenständige Denken verbietet. Der Koran ist NICHT nach der Interpretation des Propheten zu interpretieren, das wäre eine Denkhaltung, die metaphorisch einem Papagei ähnelt. Der Prophet hat nicht dasselbe Wissen über den Koran. Was die Koranischen Wunder angeht, so war der Prophet selbst unwissend. Also kann seine Interpretation (die übrigens definitiv NICHT in den außerkoranischen Büchern des Sunnismus zu finden sind) gar nicht diejenige sein, die als Quelle dient. Der Prophet hatte einen anderen Zugang zum Koran, und er hat sicherlich auch danach gelebt. Aber nie hätte der Prophet selbst von uns verlangt, gerade weil er nach dem Koran lebte, dass wir blind seinen eigenen Interpretationen folgen sollten, die er übrigens nicht im Namen des Islam lehren durfte. Dies widerspräche den Koranversen 17:36, 69:43-47 und einigen anderen.

Etwa 20 Sekunden später sagt Pierre: „Die Wahrheit, um den rechten Weg vom falschen zu unterscheiden“ sei das Verständnis derjenigen, die zur Zeit des Propheten gelebt hätten. Das ist Götzentum. Menschen als Quelle und Wahrheit neben dem Buch Gottes anzusehen ist nichts anderes als Polytheismus bzw. Personenkult. Nicht Menschen sind es, sondern der Koran selbst, der das Rechte vom Falschen unterscheidet. Einer der Namen des Koran lautet auch nicht zuletzt deshalb Al-Furqan (der Unterscheider, das Maß).

Um 17:34 wird die Betonung dermaßen auf die so genannte Sunna gelegt, dass hinterfragt werden kann, ob Vogel den Koran überhaupt aufmerksam liest. Im Koran ist nie von der Sunna des Propheten die Rede. Laut Koran ist die Sunna Gottes die einzige Sunna (vgl. Koranverse 33:62, 35:43, 48:23 – um das Wort Sunna in den Versen zu entdecken, sollten Transliterationen beigezogen werden).

Ein weiterer falscher Punkt: die Propheten seien masuum (fehlerfrei). Im Koran wird von 6 Fehlern des Propheten Mohammeds berichtet (diese sechs Fehler werden im Buch „Die erfundene Religion und die Koranische Religion“ erwähnt und kommentiert). Ohne diese Aussage klarzustellen (rhetorischer Trick), geht er weiter zur Aussage, dass damit die Verkündung der Botschaft gemeint ist. (Das Bild der fehlerlosen Propheten hängt aber immer noch nach.) Was die Verkündung der Botschaft angeht, bin ich fast gleicher Meinung. Die Überlieferung des Koran wurde vollbracht, das beweist der Code 19 eindeutig (zu dem er ja eine ablehnende Haltung hat; eigentlich überrascht es uns nicht, denn der Code 19 erfordert kritisches, skeptisches, rationales Denken, das Vogel wohl zu fehlen scheint). Die vollständige Überlieferung der Botschaft bedeutet aber nicht, dass damit verbunden auch das Leben des Propheten fehlerfrei sei. Durch das Zitat des Koranverses gebraucht er eine feine, nicht dumme Rhetorik, um den Propheten selbst als sündenlos darzustellen.

Der „zweite Punkt“: Der zitierte Vers bezieht sich auf den Koran, nicht auf außerkoranische Taten und Aussprüche des Propheten. Allein die Offenbarung wird mit dem Vers angesprochen, nicht der Prophet und seine Taten, Handlungen, Wege und Aussprüche selbst.

Um 22:20 kann ich meinen Ohren fast nicht trauen: ein direkter Widerspruch zum Koran. Im Koran wird Mohammed direkt von Gott getadelt, weil er in spiritueller Hinsicht (!) falsch gehandelt hat. Im Koran wird deutlich ausgesagt, dass Mohammed sich abgewandt hat. Es steht nichts davon, dass er „gerade beschäftigt gewesen sei“ oder ähnliches. Der Prophet Mohammed hat sich aktiv abgewandt, was jeder selbst nachlesen kann. Ich finde es schändlich, dass Vogel Koranverse abschwächen will, um die Sunna als legitim dastehen zu lassen.

Um 23:38 wird etwas Altbekanntes erwähnt. Der Gesandte Mohammed sei ein Beispiel für die Gläubigen. Die Beispiele der Gesandten Gottes (Plural!) sind IM Koran. Sowohl Mohammed als auch Abraham werden im Koran als Beispiele genannt (auch dies wird im zuvor erwähnten Buch unter die Lupe genommen). Bei ca. 25:20 spricht er vom „Iman (Glaube) an den Gesandten“, wohlbemerkt nicht an Mohammed! Der Gesandte verkündet die Botschaft, die er von Gott als Offenbarung erhält. Wenn wir dem Gesandten gehorchen, wenn er im Namen Gottes spricht, dann glauben wir der überlieferten Botschaft. Etwa um 26:40 zitiert er einen Koranvers (4:113) und meint, dass der Vers aussage, dass es zwei Offenbarungen gäbe: Buch und Weisheit. Jedoch kann soviel gesagt werden: Die Weisheit ist IM BUCH. Das „wa“ bedeutet normalerweise „und“ in den Sprachen, aber auf Klassischarabisch besitzt das „wa“ nicht dieselbe Bedeutung. Damit verliert die Interpretation von „zwei Offenbarungen“ an Gültigkeit. Beispiele mit 33:7 und 55:68:

33:7 waez açazna mena Alnnabeyyeyna meyßaqahom wamenka wamen nnowhen waebraheyma wamowsa waåeysa abne maryama waaçazna menhom mmeyßaqan galeyžan


Men alnabeyeen = von den propheten; men = von; wa men ka = und von dir. Obwohl derjenige, der mit „dir“ gemeint ist, auch ein Prophet ist, und obwohl auch Noah, auch Abraham, auch der Sohn der Maria Jesus, auch Moses, obwohl alle Propheten sind, werden diese mit WA verknüpft.

55:68 feyhema fakehaton wanaçlon warommanon
In ihnen gibt es Obst und (Datteln-)Palmen und Granatäpfel.


Der Granatapfel oder Grenadine (Punica granatum) ist eine Laubbaumart, […] deren rote Frucht als Obst gegessen wird. Datteln sind auch Früchte.

Ein weitaus kräftigeres Argument ist aus folgendem Vers zu entnehmen:

2:231 … Und gedenkt der Gnade, die Gott euch erwiesen, und der Schrift und der Weisheit (hikma), die er auf euch herabgesandt hat, um euch damit zu ermahnen! Und achtet Gott! Ihr müsst wissen, dass er über alles Bescheid weiß.


Auf Arabisch heißt es:

وَاذْكُرُوا نِعْمَتَ اللَّهِ عَلَيْكُمْ وَمَا أَنزَلَ عَلَيْكُم مِّنَ الْكِتَابِ وَالْحِكْمَةِ يَعِظُكُم بِهِ وَاتَّقُوا اللَّهَ وَاعْلَمُوا أَنَّ اللَّهَ بِكُلِّ شَيْءٍ عَلِيمٌ


Das große rote Wort im Arabischen wird in der Übersetzung als „damit“ wiedergeben und transliteriert „bihi“ ausgesprochen. Wären nun die Schrift und die Weisheit zwei verschiedene Dinge, müsste für den Bezug auf diese beiden verschiedenen Dinge die Dualform benutzt werden, nämlich „bihima“ (بهما) oder zumindest der Plural „bihim“ (بهم). Der im Vers verwendete Bezug ist aber Singular! Somit ist die Schrift und die Weisheit eine Sache, oder anders gesagt: die Weisheit wird als der Schrift innewohnend angenommen! Dies ist etwas, was den Hadith-Anhängern stets entgeht, weil sie den Koran nicht gründlich studieren und lieber blind ihren Vorfahren folgen.

Um 28:10 wird wieder mal etwas Ähnliches erwähnt: gehorcht Gott und gehorcht dem Gesandten (oder: wer dem Gesandten gehorcht, gehorcht Gott). Wohlgemerkt, im Koran steht nicht „gehorcht Mohammed“, sondern „gehorcht dem Gesandten“. Der Gesandte überliefert die Botschaft, und wenn er die Botschaft verkündet, sollen wir dem gehorchen, was der Gesandte sagt. Wir müssen also der verkündeten Botschaft, die aus dem Munde des Gesandten kommt, gehorchen. Wer der Botschaft des Gesandten gehorcht (die im Koran vorliegt), hat Gott gehorcht. Bei ca. 29:44 wird Sure 4, Vers 65 zitiert. Auch dieses Thema wird im Buch „Die erfundene Religion und die Koranische Religion“ erklärt. Dem, was der GESANDTE sagt, muss gehorcht werden und was Mohammed ALS GESANDTER entscheidet, dem muss Folge geleistet werden. Mohammed ALS GESANDTER ist der Richter, nicht Mohammed als Mensch. Mohammed war auch ein gewöhnlicher Mensch, der seiner Arbeit nachging und Fehler beging. Pierre Vogel bestätigt und beweist durch seine Aussagen mitunter die Idolisierung Mohammeds im Sunnismus.

Die Aussage, die um 31:20 erfolgt, kann so erklärt werden: Folgt dem Koran, um dem Propheten zu folgen. Denn, wenn wir dem Koran nicht folgen, folgen wir auch nicht dem Weg, den der Prophet beschritten hat. Der Prophet wird sich beschweren, dass SEIN VOLK den KORAN und nicht die Sunna verlassen hat (vgl. Koranvers 25:30)! Anschließend die Sunna mit Zitaten aus der Sunna zu beweisen, das ist ein Zirkelschluss – d. h. argumentativ und aus logischer Sicht wertlos.

Pierre Vogel zeigt seine Unwissenheit (oder Ignoranz?) um 34:40. Gebet, Pilgerfahrt (Hadsch), Almosen werden im Koran beschrieben, ausführlich und verständlich für diejenigen, die nachdenken (sh. Kapitel 36 im Buch „Die erfundene Religion und die Koranische Religion“). Erneute Unwissenheit von PV um 36:30: er soll mal sein Wissen überprüfen. Rashad Khalifa hat sich nicht als Propheten angesehen. Zudem wird im Koran die Funktion der 19 in 74:31 beschrieben.

Die Aussage von Pierre Vogel um 38:30 ist völlig ohne Grundlage. Gott hat nicht versprochen, die Sunna zu schützen, sondern die OFFENBARUNG selbst, also den Koran.

 

Autorität der Sunnah

Videolink: Autorität der Sunnah von Pierre Vogel (ca. 38 Minuten; der Link ist nicht mehr verfügbar, dennoch lass ich den Text hier stehen)

In den ersten 4 Minuten stellt Vogel die Frage: Wieso werden Ahadith zitiert, um Hadith-Bücher zu widerlegen?

Deshalb sollte gleich zu Beginn erwähnt werden: Der Koran reicht vollkommen aus, dafür brauchen wir keine Ahadith, um die Ahadith abzulehnen. Es gibt mehrere Koranverse, die diese Haltung erfordern. Der aussagekräftigste Vers ist wohl:

7:3 Folgt dem, was zu euch von eurem Herrn herabgesandt wurde, und folgt keinen anderen Beschützern/Freunden (awliya) außer Ihm. Wie wenig beherzigt ihr dies!


Sollen wir Mohammed als Beschützer/Freund (awliya) neben unserem Herrn folgen?

PV geht nicht auf den Hadith selbst ein, wieso der Prophet überhaupt gesagt haben soll, nichts außer dem Koran aufzuschreiben! Des Weiteren gibt es ebenso angebliche Ahadith, die davon berichten, dass die Gefährten (Sahaba) des Propheten Ahadith gesammelt haben sollten, um sie zu VERNICHTEN. Wieso vernichtet Abu Bakr angeblich Ahadith des Propheten, obwohl er doch ein Gefährte des Propheten war und es besser hätte wissen müssen?

Um 6:00: die Argumentation mit der „Anfangszeit“ ist bekannt und nicht überzeugend. Wieso sollte der Prophet die Wahrheit verbergen? Weiß PV nicht selbst, dass der Prophet die Wahrheit verkünden muss und sie nicht verbergen darf? Weshalb hat er die Wahrheit versteckt, wo sie ihm doch bekannt war? Die ersten größeren Hadith-Dokumentationen sind etwa zwei Jahrhunderte später zusammengestellt worden. Es gibt keinen Beweis bzw. kein Dokument für die Hadith-Niederschrift für die Zeit vom Ableben des Propheten bis zu Muwatta. Es gibt nur Behauptungen darüber oder eben Ahadith.

Bis um 9:00: Sind wir etwa auf die Fähigkeit der Menschen aus der früh-islamischen Zeit angewiesen, die die Ahadith auswendig gelernt haben? Es ist bekannt, dass kurz nach dem Ableben des Propheten der erste Koran bereits zusammengestellt war. Dies gilt nicht für Ahadith. Gott verlässt sich also bei der sogenannten Sunna auf die Fähigkeit der Menschen, auswendig lernen zu können? Was für eine Religion ist das? Außerdem scheint Vogel die Argumentation mit der Stillen Post nicht verstanden zu haben. Gewöhnliche Menschen, selbst wenn sie etwas auswendig gelernt haben, können einzelne Wörter vergessen und das haben sie auch, weswegen es mehrere verschiedene Versionen vom ein und desselben Hadith gibt (es sei denn, die Ahadith wurden bewusst von Bukhary und Konsorten fabriziert: Abu Huraira beispielsweise ist bekannt für seine Lügen). Eben weil die sunnitischen Gelehrten und PV wissen, dass gewöhnliche Menschen leicht vergesslich sind, wiederholen sie die Behauptung, dass eben genau diese Hadith-Überlieferer ein enormes Erinnerungsvermögen hätten. Da wir diese Behauptungen nicht überprüfen können, weil diese Menschen nicht leben, können wir daran glauben oder nicht. Doch die Behauptungen sind realitätsfern und sind nur Vermutungen. Vogel gebraucht die suggerierende Rhetorik „je mehr ich eine Behauptung wiederhole, desto wahrer wird sie in den Köpfen“. Eine Vermutung wird nicht wahrer, je öfter man sie wiederholt. Zumal der Koran äußerst negative Aussagen über Vermutungen anstellt. Noch was zum Erinnerungsvermögen aus sunnitischer Sicht; soviel zu seiner Aussage, Prophet, Sahaba und Überlieferer seien alles Menschen mit unglaublichem Erinnerungsvermögen gewesen, die nie etwas vergaßen:

Bukhary Kapitel 79, Nummer 14
Asch-Schaibanyy berichtete: „Ich stellte ‚Abdullah Ibn Abi Aufa folgende Frage: ‚Hat der Gesandte Allahs die Steinigungsstrafe angewendet?‘ Und er entgegnete: ‚Ja!‘ Ich fragte ihn weiter: ‚War das vor der Offenbarung der Sura An-Nur (Nr. 24) oder danach?‘ Er sagte: ‚Ich kann mich nicht erinnern!'“

Kapitel 22, Nummer 1
‚Abdullah Ibn Buhaina berichtete: „Der Gesandte Allahs leitete für uns das Mittagsgebet, und nach den beiden ersten Rak’a stand er auf und setzte sich nicht (wie es sonst üblich ist) und die Leute blieben ebenfalls mit ihm stehen. Als er das Gebet beendet hatte, und die Leute auf den Taslim warteten, sprach er den Takbir vor dem Taslim, vollzog dann zwei Niederwerfungen im Sitzen und sprach abschließend den Taslim.“ (Das Sitzen nach den ersten zwei Rak’a hatte der Prophet vergessen. Die beiden geleisteten Niederwerfungen wegen der Vergesslichkeit (Sadschdatyy as-Sahwi) vor dem Taslim beheben das Fehlverhalten und sind so gut wie eine Entschuldigung anzusehen.)

Kapitel 26, Nummer 2
Ibn ‚Abbas berichtete: „Der Gesandte Allahs sagte zu einer Frau von den Ansar, deren Namen Ibn ‚Abbas erwähnte und von mir vergessen worden: ‚Was hinderte dich daran, den Hadschdsch mit uns zu vollziehen?‘ Die Frau antwortete: ‚Wir besitzen ein Kamel, auf dem mein Mann und sein (mein) Sohn ritten, und ein anderes Kamel, auf dem das Wasser herbeigeschafft wird.‘ Der Prophet sagte zu ihr: ‚Wenn Ramadan kommt, vollziehe in ihm die ‚Umra, denn eine ‚Umra im Ramadan ist ein Hadschdsch!‘ … „

Riyad-us-sahilin: Yazid ibn Habban erzählte: Husain ibn Sabra, Amru ibn Muslim und ich gingen zu Zaid ibn Arqam (r). Als wir bei ihm saßen, fragte ihn Husain: „Oh Zaid! Du hast eine beträchtliche Menge guter Dinge erlebt: Du hast den Gesandten Allahs (s) gesehen, seine Worte gehört, mit ihm zusammen (gegen die Feinde) gekämpft, und du hast hinter ihm das Gebet verrichtet. Gewiss hast du viel Tugend erworben. Also lass uns bitte wissen, was du von dem Gesandten Allahs (s) gehört hast!“ Er sagte: „Lieber Neffe (im Islam), ich bin alt geworden, und ich habe Einiges, was ich von Allahs Gesandtem gelernt habe, vergessen. So nehmt bitte an, was ich zu erzählen weiß, und ich zwinge mich nicht, mich an das zu erinnern, was ich vergessen habe. …

Muslim, Kapitel 20, Nr. 772:
Â’ischa (r) sagte: Allâhs Gesandter (s) hat gesagt: „Zehnerlei gehört zur Natur des Menschen:

    1) Schneiden des Schnurrbartes,
    2) den Bart wachsen lassen,
    3) die Zähne reinigen,
    4) die Nase mit Wasser reinigen,
    5) die Nägel schneiden,
    6) die Fingergelenke reinwaschen,
    7) die Haare unter den Achselhöhlen entfernen,
    8) die Schamhaare scheren und
    9) Wasser für die Reinigung (nach Verrichten der Notdurft) verwenden …“

(Der Überlieferer) sagte: „Das zehnte habe ich vergessen, wenn es nicht das Ausspülen des Mundes war.“

Auch interessant, von wem die Aussage mit dem Bittgebet stammt, dass Abu Huraira keinen Hadith mehr vergisst…

Kapitel 3, Nummer 25
Abu Huraira berichtete: „Ich sagte: ‚O Gesandter Allahs, ich höre viele Hadithe von dir, doch vergesse ich sie.‘ Er sagte:’Breite dein Gewand aus.‘ Ich habe dies getan, und er machte mit seinen Händen eine Bewegung, als füllte er etwas in mein Gewand, dann sagte er: ‚Nun lege seine Enden übereinander.‘ Das tat ich, und seither habe ich nie mehr etwas vergessen.“*

(* Demnach gehört Abu Huraira tatsächlich zu denjenigen Gefährten des Propheten, die eine große Zahl von Hadithen überliefert haben)


Es gibt noch mehr, doch die meisten sind sehr lang. Und man muss sich das auch nicht unbedingt antun.

Um etwa 10:00 gebraucht Vogel eine Rhetorik, die wirklich nicht schlecht ist. Jedoch: selbst die Anwälte, die mathematische Formel gebrauchen müssen, vergessen mit der Zeit (es könnte auch sein, dass sie es überhaupt nicht wussten), WOFÜR die Formel steht. Das ist traurige Realität. Die Ignoranz gegenüber Mathematik, obwohl sie für sie selbst doch so wichtig ist, ist heute immer noch existent. Einige Sekunden später sagt Vogel: „Ich war eh eine Null in Mathematik, ich hab alles vergessen.“ Was fällt dem Vogel dann überhaupt ein, sich ein Urteil über den Code 19 erlauben zu wollen? Vogel sollte sich selbst an der Nase ziehen und sich schön an Koranvers 17:36 halten, wenn er Gott folgen will, und gegenüber Code 19 neutral bleiben, bei seinen von ihm selbst zugegebenen schwachen mathematischen Fähigkeiten. Heute gilt es mittlerweile durchaus als schick und kann ohne Beschädigung des eigenen Ansehens geschehen, mit seiner völligen Ignoranz auf mathematischem Gebiet zu kokettieren. Mehr noch, ‚oute‘ ich mich gar als mathematisch unbegabt, so habe ich im Handumdrehen eine Mehrheit auf meiner Seite. Der populistische Effekt macht die Sache deshalb interessant. Würde man etwa auf dem Gebiet der Musik, üblicherweise zu den ‚Herzensdingen‘ gerechnet, allenfalls zugeben, dass ein Instrument nicht oder nicht gut gespielt wird, so doch wohl kaum, dass man kein Ohr für die Musik hat, die andere machen …? Doch am Bild der Kompetenz von PV wird deutlich gekratzt.

Bis 10:30 geht es weiter mit der Fähigkeit der Menschen, auswendig zu lernen. Sie hätten diskutiert, praktiziert und die Ahadith auswendig gelernt. Wenn dem so ist, wieso wurde dann der Koran niedergeschrieben und die Ahadith nicht? Wieso wurde beim Koran nicht ebenso auf die Fähigkeit, auswendig zu lernen, vertraut? Waren die Menschen doch nicht aussergewöhnlich und zu dumm, einen Unterschied zu machen? Konnten sie sich nicht einen Satz ausdenken, den sie vor jedem Hadith hätten auswendig lernen können, wie etwa: Dies ist ein Hadith und kein Koranvers.

Um 10:49 spricht er von „zig Manuskripten von damals, die bereits Hadith geschrieben haben“. Diese Manuskripte soll er mal veröffentlichen (natürlich sollten sie nicht aus der Sunna selbst und überprüfbar sein). Um 11:33 meint er zum zeitlichen Abstand zwischen dem Propheten und Muwatta von „Imam“ Malik: „Guck mal, das ist gar nicht so weit“. Das sind, laut seiner Aussage, mindestens 120 Jahre!!! Wo 10 Jahre schon ausreichen, um massive Lügen zu verbreiten.

Um 12:30 spricht er von „Hunderten von persönlichen Manuskripten“ als Beweise aus dem Buch „Studies in Early Hadith Literature“. Es wäre schön, wenn diese Aussage zumindest im Vortrag nicht rhetorisch hängen bleiben würde, sondern er das Buch dabei hätte und mindestens einen Beweis oder zwei Beweise vorlesen könnte. In den nächsten Minuten (12:50-13:50) spricht er von einem im letzten Jahrhundert gefundenen Manuskript von einem Schüler von Abu Huraira (!), dem Lügner schlechthin. Wie können wir diesem Schüler glauben, wenn Abu Huraira selbst unglaubwürdig ist?

Bis um 17:30 wird eine kleine sunnitische Lektion über Sunnah geliefert. Es gibt erneut einen Fehler in der Logik von PV. Er behauptet, die Leute seien dazu in der Lage gewesen, auswendig zu lernen. Wenn dies der Fall ist, wieso werden dann überhaupt „schwache Ahadith“ überliefert? War die Fähigkeit etwa auch „schwach“? Wieso existieren überhaupt schwache Ahadith bei der „enormen Fähigkeit“ der Menschen, auswendig lernen, diskutieren und praktizieren zu können? Dies zeigt die Argumentationsschwäche der Grundlage, auf die Vogel aufbaut. Außerdem beweist dies die Widersprüchlichkeit seiner Aussage.

Bei etwa 18:32 verrät er die Schwäche von Bukhary und Muslim. Laut Pierre Vogel haben Bukhary und Muslim (die beide „sahih“ Bücher überliefert haben sollen) deswegen nicht alle „sahih“ Ahadith in ihre Bücher übernommen, da ansonsten das Buch „zu groß und zu schwer“ (sic!) wäre für die Menschen. Wird also die Wahrheit ausgelassen oder gekürzt, um Bequemlichkeit zu fördern? Ist das die Absicht von Bukhary und Muslim? Ist das die Wichtigkeit der Religion, die Wahrheit auszulassen, um Bequemlichkeit zu fördern? Das allein beweist die Unzuverlässigkeit von Bukhary und Muslim, wenn Vogel Recht haben sollte, was er da behauptet.

Die nächsten Minuten sind voller Behauptungen, entweder unbewiesen oder übertrieben (z.B. das so genannte „Erinnerungsvermögen“ von Shafi). selbst wenn Abu Huraira nur auf das Lernen der Ahadith und das Leben des Propheten fixiert sei, dann ist er immer noch unglaubwürdig, was die Qualität (weswegen er primär angegriffen wird) seiner unter seinem Namen überlieferten Ahadith angeht. Die Quantität ist eigentlich nur Nebensache, obwohl die Behauptungen von Vogel über Abu Huraira selbst recht unglaubwürdig sind. Selbst die angeblichen Ahadith zeigen ein anderes Bild von Abu Huraira, als das, was Vogel behauptet.

Um 28:00 wird indirekt die Rhetorik gebraucht, dass Bukhary und Muslim jederzeit mehr Wissen als die Muslime hätten. Das ist Idolisierung von Menschen. In den weiteren Minuten auch nur pure Rhetorik bzw. Dinge, die nichts zur Sache beitragen. (Den Beweis über den Hadith mit der Fliege soll er mal bringen, so dass er empirisch überprüft werden kann. So als einfache Aussage nützt es uns nichts. Auch ich kann von einem Arzt sprechen, der eben genau das Gegenteil bewiesen hat.)

36:30 Die Argumentation „Stille Post“ wird kritisiert. Vogel scheint die Argumentation nicht zu kennen. Diese geht nämlich direkt auf die Hadith-Überlieferung ein! Nämlich besagt folgendes Zitat:

Auch moralische Wahrheiten sind sterblich. Jahrhundert auf Jahrhundert sagen die Leute: „Dies ist falsch“ und wiederholen die tiefempfundenen, genau belegten Überzeugungen von Generationen vor ihnen, als wären sie alle genetisch konditioniert, das zu glauben. Dann sagt jemand: „Ist es falsch?“, und ein anderer: „Es ist nicht falsch.“ Vielleicht wird er gesteinigt oder verbrannt. Die Gläubigen meinen, eher würde ein Berg niederfallen als ein Ketzer recht haben. Aber eines Tages sagt jemand: „Es ist nicht falsch“, und ein paar stimmen zu, dann viele. Später sagt jemand: „Es ist richtig.“ Und fast alle anderen sagen: „Natürlich. Wer könnte das bezweifeln?“


Peter de Rosa – Jesus-Mythos: Über die Krise des christlichen Glaubens, Seite 57f.



Dabei ist zu beachten, dass in dieser Argumentation ein Schritt weiter gegangen wurde, wo die „genau belegten“ Überzeugungen vorausgesetzt werden. Sunna und Hadith, so wie sie uns von den Sunniten gelehrt werden, sind auf keinen Fall genau belegt, geschweige denn ansatzweise.

In den weiteren Minuten versucht er mit unwahren Behauptungen das Bild derjenigen zu diskreditieren, die Bukharys Sammlungsmethode kritisieren. Wieso ist der Isnad (die Überliefererkette) primär? Ist nicht der Inhalt (matn) wichtiger (und damit der Vergleich zum Koran)? Da ein Vergleich zum Koran die Ungültigkeit des Hadith-Korpus beweist (vgl. Koranverse 7:3, 6:38, 6:114 uvm.), wird die Wichtigkeit auf den Isnad gelegt, um davon abzulenken.

Um 43:50 frage ich mich, wieso erfundene oder schwache Ahadith von bekannten Sündern oder Lügnern überhaupt überliefert werden? Deren Zeugnis würde im Gericht nicht angenommen werden. Wieso wurden ihre Ahadith aber in den Büchern aufgenommen? Ab 45:30 wird erneut eine „Geschichte“ erzählt, deren Überprüfung heute unmöglich ist. Wie kann ich ein persönliches Ereignis eines Menschen überprüfen? Deshalb ist das Rhetorik, ohne wirkliche argumentative Aussagekraft.

Ich will mal an dieser Stelle auf die enorme Schwäche der Grundlage eingehen, auf die Vogel aufbaut. Aufgrund des Wissens, dass gewöhnliche Menschen die Ahadith nicht exakt überliefern können (Stille Post), sehen sich die Gelehrten gezwungen, die Fähigkeit dieser Menschen, die die Ahadith überliefern, als überdurchschnittlich zu beschreiben, ohne jegliche Beweise natürlich. Die übermäßige Betonung auf das „enorme Erinnerungsvermögen“ derjenigen, die Ahadith überliefern, zeigt, dass der Inhalt der überlieferten Ahadith alleine nicht ausreichen kann, um diese zu legitimieren.

Einen ganz wichtigen Punkt hatten wir bereits angesprochen. Die Schwäche aller Ahadith lässt sich an einem Hadith beweisen: Der Hadith von der Abschiedspilgerfahrt unseres geliebten Propheten. Wie können wir den Hadith-Büchern, in denen die meisten Ahadith von weniger als zehn Menschen bezeugt und überliefert wurden, Vertrauen schenken, wenn diese dazu unfähig sind, ein Ereignis akkurat aufzuzeichnen, dass laut Behauptung von Sage und Schreibe 10’000 Menschen bezeugt wird??!!! Dies macht in der Tat die Zuverlässigkeit des gesamten Korpus der Ahadith äußerst zweifelhaft, wenn nicht zunichte.

Schiitische „Gelehrte“ und sunnitische „Gelehrte“ besitzen in etwa das gleiche Wissen über den Korpus der Ahadith, aber dennoch widersprechen sie sich extrem. Dies liegt nicht daran, dass sie ein unterschiedliches Verständnis derselben Ahadith hätten, sondern, weil sie bestimmte (mehr oder weniger sahih) Ahadith aufgrund anderer (mehr oder weniger sahih) Ahadith ablehnen. Gegen Schluss des Films sagt Pierre Vogel: „Du kannst gar nicht alles praktizieren, was in Bukhary und Muslim“ vorkommt. Diese Aussage widerspricht deutlich diesen Koranversen, wenn es um die Praktikabilität der Religion geht:

2:185 Gott wünscht für euch Erleichterung und nicht Erschwernis.

4:28 Gott will eure Bürde erleichtern, denn der Mensch ist schwach erschaffen.

22:78 Er hat euch erwählt und legt euch nichts Beschwerliches in der Religion auf.

54:17,22,32,40 Und wir haben gewiss den Koran leicht zu verstehen gemacht: gibt es denn jemanden, der sich ermahnen lässt?

5:6 Gott will euch keine Bürde auferlegen, sondern Er will euch reinigen und seine Gnade an euch vollenden, auf dass ihr dankbar seid.

87:8 Wir werden dich auf den leichten Weg führen.


Gott sei aller unendlicher Dank, dass der Islam des Koran ein Islam der Bildung, der Meinungsfreiheit und des Wissens ist. Gott sei aller unendlicher Dank, dass der Islam des Koran einfach und vollkommen, komplett und ausführlich genug ist.

Gepriesen sei der Herrscher der Welten, die einzige Quelle der Wahrheit!

Justitia

Gleichwertigkeit von Frau und Mann

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Ich wünsche Ihnen Frieden!

Gleich zu Beginn ein Wort zur Überschrift dieses Artikels. Er heißt deshalb „Gleichwertigkeit von Frau und Mann“ (und nicht etwa Gleichberechtigung), weil der Koran die Realität respektiert, die von uns verlangt, die Fähigkeiten des Mannes und der Frau nach Möglichkeit nach Geschlecht einzuordnen. Dies heißt aber auf jeden Fall, dass eine Frau eine Karriere machen, eine Staatsoberhäuptin sein und studieren kann bzw. darf. Vielmehr wird aufgrund der natürlichen biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau differenziert, wie etwa, dass ein Mann kaum biologisch dazu in der Lage ist, ein Kind zu stillen. In diesem Lichte werden auch die unterschiedlichen Pflichten und Rechte aufgeführt. Es kann aber allgemein gesagt werden, dass sowohl der Mann als auch die Frau prinzipiell dieselben Rechte besitzen, also das Prinzip der Gleichberechtigung genauso gültig ist.

Die Stellung der Frau im realen, in gewissen Teilen der Welt gelebten Mainstream-Islam reflektiert leider eine bedauernswerte und verabscheuungswürdige Denkhaltung unter Menschen, die Frauen von Grund auf als Menschen schwächeren Geschlechts – nicht nur etwa körperlicher, sondern auch geistiger Natur – betrachtet. Und so werden die Frauen unterdrückt und ihnen sind viele Rechte verwehrt. Diese Denkhaltungen sind häufig als Gegenstand gewisser Artikeln in Tageszeitungen wiederzufinden und beinhalten viele Anordnungen, die Frauen von den Männern trennen und die uns zu verstehen geben, dass sie manchmal gar von gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen bzw. in ihrer Freiheit eingeschränkt werden sollen. Diese Haltung kann glücklicherweise nicht mittels Koran begründet werden, sondern beruht auf einem antikoranischen, heidnischen Bild über Frauen.

Die unmissverständlichen koranischen Vorstellungen der Positionen von Mann und Frau hingegen beweisen, dass im koranischen Islam sowohl der Mann als auch die Frau vor Gott gleichwertig sind. Die Unterdrückung der Frau widerspricht den Lehren und der Ethik des Koran. Die Erniedrigung, Unterdrückung, die Entehrung und die Missachtung der Frauen sowie sie in schwarze Säcke zu verpacken, ihnen ein nicht im Koran vorkommendes Kopftuch vorzuschreiben, sie vom Beten und Fasten abzuhalten, wenn sie menstruieren… und noch vieles mehr entsteht durch das Ignorieren der Gottesgesetze. Nehmen wir als Beispiel die Taliban, sie unterdrücken sowohl die Menschen als auch insbesondere die Frauen, die als minderwertig eingestuft wurden. Weder dürfen sie das Haus eigenständig verlassen noch dürfen sie sich bilden. Ihre Irrlehren haben nichts mit dem Islam des Koran zu tun. Sie erinnern uns viel eher an die im Koran erwähnte vorislamische Zeit, als die unwissenden und törichten Araber ihre lebendigen Töchter begruben aus Armut (17:31) oder gar aus Scham für das geborene Mädchen (16:58-60, 81:8-9)! Gott hat diese barbarischen Handlungen im Koran strengstens verboten und ermahnt uns, dass dies am Jüngsten Tag geahndet wird. Professor Bernard Lewis kommentiert hierzu:

„Generell gesehen brachte die Ausbreitung des Islam eine enorme Verbesserung der Position der Frau im alten Arabien, die ihnen neben anderen Rechten das Recht auf den Besitz von Eigentum gab; außerdem erhielten sie eine Reihe von Rechtsmitteln zu ihrem Schutz gegen Misshandlungen durch ihre Ehemänner oder Eigentümer. Die Tötung weiblicher Neugeborener, gewohnheitsmäßig toleriert im heidnischen Arabien, wurde durch den Islam verboten. Trotzdem ließ die Rechtsstellung der Frauen weiterhin viel zu wünschen übrig, und sie verschlechterte sich weiter, als die ursprüngliche Botschaft des Islam nicht nur in dieser Hinsicht ihre treibende Kraft verlor und unter dem Einfluss vormals ausgeübter Traditionen und Bräuche modifiziert wurde.“
– Bernard Lewis, Der Mittlere Osten, Weidenfeld & Nicolson, London, 1995, S. 210

Wir dürfen daher zu Recht behaupten: jegliche Frauen verachtende Mentalität entstammt einem Weltbild, das im Islam des Koran keine Berechtigung hat. Im Gegenteil, der Koran erwähnt einige religiöse Frauen als Vorbilder. Maria, die Mutter Jesus‘, wird im Koran als einzige namentlich erwähnt und gilt allgemein als eine der hervorragendsten Frauen. Ein weiteres Vorbild für die Menschheit ist die Ehefrau des Pharaos zur Zeit Moses, die trotz des teuflischen Charakters ihres Mannes als eine rechtschaffene Gottergebene beschrieben wird (66:11-12).

Noch vor einigen Jahrhunderten betrachtete man(n) in Europa die Frauen als minderwertig. Sie besaßen kein Wahlrecht und wurden oft als halbmenschliche Wesen angesehen. Der Koran hingegen gab den Frauen ihr Wahlrecht bereits mit seiner Offenbarung. Nur die Mainstream-Muslime, die den Koran verlassen (25:30) und die Gesetze Gottes mit einer anderen menschlichen Religion eingetauscht haben, die Gott nie verordnet hatte (42:21), haben es geschafft, dieses altertümliche Vorbild der Europäer wieder aufleben zu lassen.

Was die Ungleichheiten betrifft, so sind im Koran nicht nur die Frauen davon „betroffen“, sondern auch die Männer.Die Frage nach der koranischen Stellung der Frau ist zur heutigen Zeit, in der sich die Geschlechterrollen zunehmend vermischen, wichtiger denn je. Eine Reihe von ungeklärten Fragen, Missverständnissen, die häufig auf kulturelle Traditionen aber teils auch auf Vorurteilen zurückzuführen sind, lassen den Islam als eine unermessliche Fülle an Verpflichtungen und Verordnungen erscheinen, welcher die Frau in ihrer Freiheit einengt und ihr viele Sonderpflichten auferlegt. Gott sei Dank ist dies im Islam des Koran keineswegs der Fall. Der Koran gewährt beiden Geschlechtern viele unzählige Freiheiten und ermöglicht so mit seiner flexiblen Botschaft eine Möglichkeit, sich der Zeit anpassen zu können. Bei näherer Betrachtung können wir sehen, dass der Koran den Frauen hohe soziale Positionen zugesteht und große Wertschätzung einräumt.

Die Gebote Gottes über das Verhältnis zwischen Mann und Frau vermitteln uns die Idee einer universalen Gerechtigkeit. Unter diesem Gesichtspunkt sind beide Geschlechter gleich und es wird im Koran ausdrücklich betont, dass beide dieselbe Verantwortung tragen. Gott betont unzählige Male, dass die Gläubigen entsprechend ihrer Handlungen beurteilt werden. Sowohl was die Belohnung als auch die Bestrafung im Jenseits angeht, teilen beide Geschlechter dasselbe Schicksal. Was die religiösen, gottesdienstlichen Pflichten anbelangt, teilen beide dieselben Pflichten. Beide Geschlechter sind von Gott dazu verpflichtet worden, sich gegenseitigen Schutz zu bieten, solidarisch beizustehen und füreinander zu sorgen. Dies wird im folgenden Vers ersichtlich:

2:187 …Sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid…

In einem weiteren Vers wird ersichtlich, dass vor Gottes Augen Männer und Frauen gleichwertig sind.

33:35 Wahrlich, die Gottergebenen Männer und die Gottergebenen Frauen,
die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen,
die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen,
die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen,
die standhaften Männer und die standhaften Frauen,
die demütigen Männer und die demütigen Frauen,
die Almosen spendenden Männer und die Almosen spendenden Frauen,
die fastenden Männer und die fastenden Frauen,
die ihre Keuschheit wahrenden Männer und die ihre Keuschheit wahrenden Frauen,
die Gottes häufig gedenkenden Männer und gedenkenden Frauen
– Gott hat für sie Vergebung und großen Lohn vorgesehen.

Des Weiteren hat der Gottergebene (ar.: Muslim) alle Menschen mit Liebe, Toleranz, Güte, Respekt und Barmherzigkeit zu behandeln. Wenn diese Annahme und Lebensweise akzeptiert wird, so kann im Koranischen Islam kein Platz sein für Diskriminierungen irgendwelcher Art, insbesondere was die Frau angeht.

Die Geschichten im Koran, welche Beispiele für moralisch-ethisches Verhalten darlegen (12:111), sind keine unerreichbaren, zeitabhängigen Ideale. Gott gibt uns in den Versen des Koran zu verstehen, dass Verantwortung und Aufgaben der Frauen dieselben wie die der Männer sind.

3:195 Da erhörte sie ihr Herr: „Ich werde keine Handlung unbelohnt lassen, die einer von euch begeht, (gleichviel ob) männlich oder weiblich. Ihr gehört zueinander (ohne Unterschied des Geschlechts)…“

16:97 Wer das Rechte tut, und gläubig ist, sei es Mann oder Frau, dem werden Wir ein gutes Leben geben. Und Wir werden ihn nach seinen besten Werken belohnen.

9:71 Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen die Almosen und gehorchen Gott und Seinem Gesandten. Wahrlich, Gott erbarmt sich ihrer. Siehe, Gott ist mächtig und weise.

Unzählige weitere Verse im Koran bekräftigen die Ansicht, dass Männer und Frauen gleich sind. Natürlich gibt es auch Ungleichheiten, aber wie bereits eingangs erwähnt, werden in den koranischen Geboten die natürlichen, durch die Biologie bedingten Unterschiede zwischen den Geschlechtern berücksichtigt. Die Ungleichheiten legen Gewicht auf die Aspekte, die am ehesten typischerweise von einem Geschlecht abhängig sind. Diese dienen dem Schutz des jeweiligen Geschlechts und der sozialen Sicherheit im allgemeinen Fall. Was die Ungleichheiten betrifft, so sind im Koran nicht nur die Frauen davon „betroffen“, sondern auch die Männer. Ein Beispiel sei hierfür die dem Manne auferlegte Pflicht, selbst nach der Scheidung für den Unterhalt der Frau und der Kinder aufzukommen. Ein weiteres Beispiel ist auch, dass der Mann die Pflicht hat, beim Herannahen des Todes, wie es etwa durch Krankheiten zu Tage treten kann, dafür zu sorgen, der zurückbleibenden Ehefrau Unterhalt für bis zu einem Jahr nach dem Tod sicherzustellen.

In einigen Fällen erhalten Männer also andere Pflichten als Frauen, und in anderen haben Frauen unterschiedliche Aufgaben als Männer wahrzunehmen. Diese Ungleichheiten sind jedoch ausbalanciert und deshalb kann sich in diesem Sinne in der Gesellschaft eine Gleichberechtigung der Geschlechter entwickeln.

Im Islam sind Frauen keine Objekte, und sie sind im Islam des Koran auch von Geburt aus nicht minder bemittelt. Diese Ansichten entstammen entweder einer heidnischen Denkweise oder den sogenannten Hadith-Büchern (arab. für Aussage, Wort; traditionell das Wort, welches dem Prophet auf Basis der Vermutung zugeschrieben wird), welche unzählige Frauen verachtende Aussagen beinhalten. Diese werden dann als legitim betrachtet, weil diese Aussagen (plural Ahadith) von den „Gelehrten“ dem Propheten höchstpersönlich untergejubelt werden. Der Koran enthält keinerlei solcher Ahadith. Er unterscheidet nur zwischen dem gerechten und schlechten Menschen, gleichgültig wessen Geschlechts er sein mag. Aus diesem Grund wird von der Heirat zwischen gerechten und ungerechten Menschen abgeraten. Sowohl Männer als auch Frauen können schlecht oder gut sein.

24:26 Schlechte Frauen sind für schlechte Männer, und schlechte Männer sind für schlechte Frauen! Und gute Frauen sind für gute Männer, und gute Männer sind für gute Frauen! Diese sind frei von dem, was sie ihnen nachsagen. Vergebung und eine ehrenhafte Versorgung (für sie)!

Auch für die Ehe, die auf freiem Willen beider Partner basiert, gilt Gleichheit. Gott wünscht, dass beide Partner sich gegenseitig beaufsichtigen und beschützen. Viele koranische Gesetze und Gebote behandeln den Schutz der Eherechte der Frauen. Der Koran sieht im Allgemeinen für den Mann die Rolle des Ehemannes vor, der für den Unterhalt seiner Ehefrau und für die Kinder sorgen sollte (4:4), und auch nach der ehelichen Scheidung hat er die Pflichten gegenüber seiner ehemaligen Frau zu erfüllen (65:6).

Die Verse des Korans zeigen auf eine klare Art und Weise, dass der Islam des Koran den sozialen Kontakt zwischen Mann und Frau auf eine rechtliche Grundlage stellt, die von der Gesellschaft ausgeweitet und weiter entwickelt werden kann.

Deshalb ist es für einen Gottergebenen unmöglich, eine scheinheilige Haltung gegenüber Frauen einzunehmen. Ein Volk, das den wahren Islam – den Islam des Koran – in die Tat umsetzt, wird allen Frauen ein erhöhtes Maß an Respekt und Höflichkeit entgegenbringen. Diese moralische Gesellschaft wird den Frauen ein Leben in Sicherheit und Freiheit sicherstellen.

Die Exegese des Korans erfordert die Einhaltung der folgenden grundlegenden Regel: die Erklärung einer Textstelle ergibt sich nur dann, wenn wir den Koran nicht mit der Sicht des fragmentierten „Frage-Antwort“-Prinzips betrachten, sondern ihn in seiner Gesamtheit als ein lebendiges Organ akzeptieren. Jedes Thema ist im Gesamtzusammenhang des Koran zu durchleuchten. Wir haben also die untereinander verknüpften Verse und ihre Beziehung zueinander zu betrachten. Wenden wir diese Faustregel auf unser Thema an, so wird ersichtlich, dass die Ordnungen Gottes, die sich mit dem zwischenmenschlichen Zusammenleben befassen, eine Sozialstruktur bilden, welche es den Geschlechtern ermöglicht, auf eine angenehme und glückliche Weise miteinander zu leben. Wir vertreten die Ansicht, dass ein Volk, in dem die moralischen Tugenden des Koran verständnisvoll und mit sorgfältiger Überlegung praktiziert werden, der Status der Frau noch höher sein wird als in den Gesellschaften, welche wir gewöhnlicherweise als „modern“ ansehen oder bezeichnen.

Selbst der statistische Zusammenhang zwischen Mann und Frau betont die Gleichheit der Geschlechter:

Wort (arabisch)
BedeutungIm Koran erwähnt
RajulMann24 Mal
Maraah (nisa)Frau24 Mal

 

Lassen Sie uns anschließend einige Verse unter die Lupe nehmen, die manchmal auch den Muslimen durchaus Kopfschmerzen bereiten können. Gott ist der einzig wahre Lehrer des Korans (55:1-2) und es ist Seine Aufgabe, uns die Bedeutung der Verse nahe zu bringen (75:19)! Ich möchte an dieser Stelle die LeserInnen höflichst darum bitten, sich stets an das im Vers 17:36 erwähnte Prinzip zu halten:

17:36 Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Wahrlich, das Ohr und das Auge und das Herz – sie alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

 

Frauen – ein Saatfeld/Acker der Männer?

2:222-223 Und sie befragen dich über die Menstruation. Sprich: „Sie ist ein Unwohlsein. So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern und schlaft mit ihnen nicht, bis sie rein sind; und wenn sie rein sind, dann geht zu ihnen, wie Gott es euch geboten hat. Wahrlich, Gott liebt diejenigen, die sich (Ihm) reuevoll zuwenden und die sich reinigen.“ Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt. Doch schickt (Gutes) für eure Seelen voraus. Und fürchtet Gott und wisst, dass ihr Ihm begegnen werdet. Und verheiße den Gläubigen die frohe Botschaft.

Um die Frauen zu schützen verbietet der Koran nur den Geschlechtsakt während der Menstruation. Frauen, die ihre monatliche Regel bekommen, sollten das Kontaktgebet verrichten, fasten und den Koran lesen (all diese Dinge werden für menstruierende Frauen ohne jegliche Grundlage im Koran im Sunnismus verboten). Die Menstruation stellt einen Reinigungsprozess dar.

Die Menstruation wird in diesem Koranvers manchmal als Unreinheit übersetzt; doch ist es lediglich das weibliche Organ, das durch die Menstruation „verunreinigt“ ist, nicht aber der ganze Körper der Frau oder gar die Seele der Frau. Die Muslime dürfen mit ihren Frauen essen und trinken und sie während ihrer Periode auch umarmen und küssen. Nur der Geschlechtsverkehr ist untersagt, und zwar sowohl aus medizinischen wie auch aus hygienischen Gründen. Frauen dürfen selbstverständlich positive Gefühle, Stolz am Frausein und Glück über die Fruchtbarkeit mit der Menstruation verbinden. Weshalb aber werden Frauen als Acker bzw. Saatfeld bezeichnet? Wie wir aus den Versen 2:222-223 lesen können, handelt es sich hierbei also um die geschlechtliche Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Sprache soll kurz und prägnant erläutert werden:

Mit dem Ausdruck „wie ihr wollt (anna)“ ist sprachlich auch gemeint „von welcher Seitenlage ihr wollt“. Der qur’anische Ausdruck „Saatfeld“ für Frauen entspricht in einer unmissverständlichen Weise der Tatsache, dass bei ihnen auch der „Samen“ gesenkt wird, von dem der „Lebensbaum“ weiter sprießt.

Der Grund, wieso Gott die Frauen in diesem Zusammenhang als Saatfelder bzw. Äcker bezeichnet, lautet wie folgt: Der Samen gedeiht in der Frau weiter. Dies ist eine der zahlreichen Stellen im Koran, in denen auf das natürliche, gottgegebene Wesen der Sexualität hingewiesen wird. Die Formulierung „wie ihr wollt“ stellt eine Erlaubnis für die Männer (und gleichzeitig auch für die Frauen) dar, beim ehelichen Geschlechtsverkehr jegliche Position ausüben zu können. Es werden keine speziellen Positionen verboten. Durch dieses Gleichnis der Frau als Acker wird dem Mann indirekt auch mitgeteilt, das Acker dementsprechend zu behandeln. Sorgt sich der Mann um sein Acker respektvoll und aufmerksam, so hat er nichts zu befürchten. Die Aussage „und fürchtet Gott“ bringt dies deutlich zum Ausdruck.

Der Satz „Doch schickt Gutes für eure Seelen voraus…“ bedeutet unter anderem nichts anderes, als dass der Allgütige Gott den Frauen und Männern befohlen hat, vor ihrer lustvollen ehelichen Betätigung zärtlich zueinander zu sein und in einer Art miteinander zu verkehren, dass beide Seelen sich im Wohlsein ergehen können und im Frieden beieinander liegen. Selbst auf dem Höhepunkt fleischlicher Freuden dürfen die moralischen und geistigen Gesichtspunkte nicht vollkommen vergessen werden. Yusuf Ali kommentiert diese Stelle wie folgt:

Die geschlechtliche Bindung stellt eine der wichtigsten Tatsachen des Lebens dar und wird hier mit dem Feld des Landmannes verglichen: für ihn ist dies etwas sehr Ernstes er sät den Samen aus, um die Ernte einbringen zu können. Doch wählt er dazu die richtige Zeit und Art und Weise der Bestellung. Er sät nicht zur unrechten Jahreszeit und bestellt das Feld auch nicht so, dass er den Boden erschöpft. Er geht weise und überlegt vor, treibt nicht Raubbau. Von diesem Gleichnis ausgehend, begreifen wir, dass auch unter den Menschen beiderlei Geschlechts die Berücksichtigung der gegenseitigen Belange von größter Bedeutung ist, vor allem aber, dass auch diese Dinge einen geistigen Aspekt besitzen.

 

Intelligenz der Frauen halb soviel wie der von Männern?

2:282 O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr eine Anleihe gewährt oder aufnehmt zu einer festgesetzten Frist, dann schreibt es nieder. Und ein Schreiber soll es in eurem Beisein getreulich niederschreiben. Und kein Schreiber soll sich weigern zu schreiben, so wie Gott es gelehrt hat. So schreibe er also, und der Schuldner soll es diktieren und Gott, seinen Herrn, fürchten und nichts davon weglassen. Und wenn der Schuldner schwachsinnig oder schwach ist oder unfähig, selbst zu diktieren, dann soll sein Sachwalter getreulich für ihn diktieren. Und lasset zwei Zeugen unter euren Männern es bezeugen, und wenn es keine zwei Männer gibt, dann ein Mann und zwei Frauen von denen, die euch als Zeugen geeignet erscheinen, damit, wenn sich eine der beiden irrt, die andere von ihnen sie daran erinnert. Und die Zeugen sollen sich nicht weigern, wenn sie gerufen werden. Und verschmäht nicht, es niederzuschreiben – seien es große oder kleine Beträge – bis zur festgesetzten Frist. Das ist rechtschaffener vor Gott und zuverlässiger, was die Bezeugung angeht und bewahrt euch eher vor Zweifeln, es sei denn es handelt sich um eine sogleich verfügbare Ware, die von Hand zu Hand geht unter euch; dann ist es kein Vergehen für euch, wenn ihr es nicht niederschreibt. Und nehmt Zeugen, wenn ihr miteinander Handel treibt. Und weder dem Schreiber noch dem Zeugen soll Schaden zugefügt werden. Und wenn ihr es tut, dann ist es wahrlich ein Frevel von euch. Und fürchtet Gott. Und Gott lehrt euch, und Gott ist über alles kundig.

Diese Darstellung finden wir nur beim Geschäftlichen (Anlass dafür: Darlehen). Wer in diesen Vers hinein interpretiert, dass die Frauen weniger intelligent, gedächtnisstark oder vertrauenswürdig als Männer seien, hat ein großes Problem: den Koran. Nirgends wird im Vers angedeutet, dass die Frau weniger Intelligenz besäße. Aus 24:6-9 können wir herauslesen, dass das Zeugnis vor Gott bei einer Frau genau gleich viel Wert trägt wie das Zeugnis eines Mannes. Aus Vers 3:195 lernen wir ausdrücklich, dass Gott Mann und Frau als gleichwertig sieht. Es ist zu folgern, dass dieser Vers lediglich eine Anweisung Gottes darstellt, hinter der keine weitere Bedeutung gefunden werden könnte. Weiter ist anzumerken, dass in der vorislamischen Zeit die Frauen keinerlei Rechte hatten und die damaligen Araber die Frauen, die gewillt waren, sich im Geschäftlichen zu betätigen, auslachten (Ausnahmen gab es natürlich auch). Gott aber sieht gleich zwei Frauen für diese Aufgabe vor und gibt ihnen eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, die damals hauptsächlich von Männern allein geführt wurde.

Freunde und Verwandte können dazu neigen, Darlehensangelegenheiten nicht schriftlich niederzulegen, weil sie meinen, das sei ein Zeichen für mangelndes Vertrauen. Doch Gott ermahnt dazu, dass alle Übereinkünfte bezüglich Schulden und geschäftliche Dinge aufgeschrieben und bezeugt werden sollten, damit alles seine Ordnung hat. Damit eine völlige Neutralität bei der Niederschreibung einer Schuld gewährleistet ist, wird wohlweislich ein Dritter hinzugezogen. Dieser Schreiber wird zur Gerechtigkeit bei seinem Tun ermahnt. Es wird genau bestimmt, wer die Schuld zu diktieren hat, da zu befürchten ist, dass der Kreditgeber, falls er selber diktiert, sich Vorteile verschaffen und somit den Schuldner schädigen könnte. Deshalb ist es die Aufgabe des Schuldners, dies zu tun. Er befindet sich in der schwächeren Position und es liegt in seinem Interesse, dass das Geschäft zu beider Zufriedenheit abgewickelt wird, wobei auch an ihn die Ermahnung ergeht, Gerechtigkeit walten zu lassen.

Die Anweisung, dass zwei Frauen anstelle eines Mannes Zeugnis ablegen können, hat nichts mit den ethischen oder intellektuellen Fähigkeiten der Frau zu tun; sie kann vielmehr darauf zurückgeführt werden, dass Frauen in der Regel ihr Wort (leider!) nicht immer so verteidigen können wie Männer. Männer tendieren beispielsweise dazu, die Lautstärke ihrer Stimme zu erhöhen, wenn eine Frau in einem Gespräch einen Einwand erheben will. Eine Zeugin kann manchmal dem Zorn einer der Geschäftsparteien ausgesetzt sein und ist in diesem Falle in der Regel körperlich unterlegen. Um dem vorzubeugen, ist es strengstens verboten, sie bei der Wahrheitsfindung auf irgendeine Weise zu behelligen. Der Versuch, auf einen der Zeugen Druck auszuüben, wird als Angriff auf die Gesetze Gottes angesehen.

Es gibt einen Vers, der besagt „und Wir lassen eine Ayah verschwinden für einen noch besseren“. Auf diesen Vers projiziert könnte das also folgendes bedeuten: Wie wir sehen, lernen wir aus diesem Vers, dass es wichtig ist, das Geschäftliche (Darlehen) mit zwei männlichen bzw. einem männlichen und zwei weiblichen Zeugen zu verrichten. Wir wissen aber heutzutage auch, dass das Geschäftliche nicht mehr unter Aufsicht von Zeugen verrichtet wird. Wir haben Dokumente, Schriften, Verträge und dergleichen, die beim Geschäft einsetzt werden und vor dem Gericht als Beweislast (Zeugen) benutzt werden können! Kann dies die Bedeutung von „und eine noch bessere Ayah“ sein?

 

Frauen schlagen!

4:34 Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Gott die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Gottes Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Gott ist Erhaben und Groß.

Dieser Vers wird auf den folgenden Seiten unterschiedlich, aber mit gleichem Ergebnis erklärt:

Gedanken zur Sure 4 Vers 34

Schlüssel zum Verständnis des Koran (siehe Punkt 4)

Dürfen Frauen geschlagen werden?

 

Kopftuch und Frauen?

33:59 O Prophet, sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunter ziehen. Das bewirkt eher, dass sie erkannt werden und dass sie nicht belästigt werden. Und Gott ist voller Vergebung und barmherzig

Der Vers ist ein Ratschlag für Frauen, die Gefahr laufen durch Männer belästigt zu werden, dass sie sich äußerlich abgrenzen sollen um als anständige Frauen erkannt zu werden. Überspitzt und übertrieben gesagt sollten anständige Frauen sich von freizügigen, sexuell offenen Frauen (u.a. auch Prostituierte) unterscheiden – nicht nur im Charakter, sondern als zusätzliche Hilfe auch äußerlich. Weder eine bestimmte äußerliche Erscheinung noch ein bestimmtes Verhalten der Frau ist jemals als Rechtfertigung zu verstehen, unmoralisches Handeln zu legitimieren! Dies stellt nämlich einen Angriff auf die Gesetze Gottes dar.

Das Wort „Überwurf“ im Vers ist eher eine schlechte Wortwahl. Das arabische Wort „jalabib“ ist ein anderes Wort als das Wort in 24:31, was man als „Kopftuch“ verstehen will. Aber weder in 24:31 noch in 33:59 ist von Kopftuch die Rede, sondern von etwas Bedeckendem: die Tücher, die den Körper bedecken. Aus 24:31 können wir sehen, dass es um die Reize einer Frau geht, also um die Brüste und die Beine. Sich zu bedecken und die Tücher über sich herunter ziehen bedeutet, ihre Reize so zu bedecken, dass sie auch nicht durch die Kleidung „erahnt“ werden können. Es geht um das rechtschaffene, gesittete Kleiden. Wenn man nun unbedingt die Haare als Reize einer Frau verstehen will, dann ist das die individuelle, nicht auf dem Koran basierende Entscheidung der Frau selbst, ob sie ihre Haare dennoch bedecken will. Der Mann hat da keinerlei Einfluss – nur, dass die Männer mit ihren Frauen darüber reden können. Zwingen sollten wir sowieso niemanden (2:256).

 

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10 einleitende Fragen und ihre Antworten zum Islam

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

10 Leserfragen und ihre Antworten zum Islam:

1. Muslime beten zu „Allah“. Ist Allah derselbe Gott wie der von Christen und Juden?

Ja, Allah ist Gott, der Schöpfer, also derselbe Gott wie der von Christen und Juden.[1] Allah ist lediglich das arabische Wort für Gott und symbolisiert/bezeichnet keine andere Gottheit. Wenn arabische oder arabischsprechende Christen oder Juden Gott anbeten wollen, sagen sie „Allah“. Es gibt Muslime, die es ablehnen, das Wort Gott zu gebrauchen. Dies kann gewiss einen Eindruck vermitteln, dass „Allah“ eine komplett andere Gottheit sei. Ihre Beharrlichkeit ist ein Fehler, da der Koran uns dazu ermutigt: „Nennt Ihn GOTT oder nennt Ihn den Gnädigsten; welchen Namen ihr auch braucht, Ihm gehören die schönsten Namen.“[2]

2. Glaubt ihr, dass Nichtmuslime in den Himmel gehen?

Ja, Gott versichert uns, dass es Gläubige in allen verschiedenen Gruppen gibt, die in den Himmel gelangen. Die Worte Islam und Muslim sind mehr als nur Eigennamen/Bezeichnungen. Sie sind die Beschreibung für die vollständige Hingabe zu Gott allein. Der deutsche Begriff für Islam ist Hingabe/Ergebung, was von einem Ergebenen zu Gott allein praktiziert wird.[3] Es gibt Ergebene, die aus christlichem, jüdischem, buddhistischem, hinduistischem oder aus einem anderen Hintergrund abstammen. Alle Ergebenen, die sich Gott allein widmen, ohne jegliche Idole aufzustellen, werden von Gott rein gewaschen, erlöst.[4] Deshalb sagt uns die Schrift Gottes, der Koran, dass Seine ergebenen Anbeter, ganz gleich wie sie sich nennen mögen, in den Himmel gehen. Jede Person, gleichgültig welcher Religion sie auch angehören mag, wird als ein Gottergebener betrachtet, der sich Gott allein ergibt, an den Tag des Gerichts glaubt und ein rechtschaffenes Leben führt, also Frieden fördert. Viele der Christen und Juden fallen in diese Kategorie.

3. Wie ist das Wesen des Teufels zu verstehen? Ist er etwa ein Dämon?

Der Teufel ist laut Koran keine Person oder kein fixes Wesen außerhalb von uns. Er steht eher für den Mangel an Gutem in uns; er ist unsere schlechte Seite, die schlecht zu uns redet. Der Teufel unterliegt jedoch der Kontrolle Gottes, wenn wir also mit reinem Herzen an Gott und an Seine Barmherzigkeit glauben, müssen wir den Teufel nicht fürchten.[5] Der Koran zeigt uns, dass wir Zuflucht bei Gott suchen sollen vor dem Teufel, also vor den eigenen Mängeln, die wir wegen dem „Teufel in uns“ (und auch um uns) haben – damit z. B. eine Arbeit nicht von diesen Einflüssen belastet wird, um möglichst objektiv zu sein. Der Teufel ist das Abgleiten vom Weg des Lichts – die Versuchung dem Materiellen zu erliegen, statt sich auf Gott zu konzentrieren. Deshalb suchen wir Zuflucht vor dem Teufel, damit unser Herz möglichst rein ist.[6] Die Schöpfung von Satan (im Koran „Iblis“ genannt) wird im Koran metaphorisch beschrieben, dass er aus „Feuer“ erschaffen wurde.

4. Wieso müssen muslimische Frauen Kopftücher tragen?

Nirgends im Koran wird befohlen, dass sie ihre Haare, Arme etc. bedecken sollen. Die religiöse Vorschrift des Kopftuchs, oder Hijab (sprich: Hi-dschab), kommen von außerkoranischen Quellen; hauptsächlich von den Verordnungen der Religionsgelehrten und Hadith.[7] Nichtsdestotrotz ist es nicht falsch, Kopftücher wegen kultureller Tradition zu tragen. Es sollte also nicht ausgesagt werden, dass Kopftücher nicht getragen werden dürften. Die Kleidungsgebote des Koran lauten wie folgt:

  1. Die beste Bekleidung ist die Bekleidung der Rechtschaffenheit; für Männer und Frauen.
  2. Frauen sollten ihre Brüste bedecken und nur das zum Vorschein bringen, was nötig ist (Sittsamkeit implizierend).
  3. Frauen können ihre Bekleidung verlängern, um als rechtschaffen erkannt zu werden.
  4. Frauen UND Männer sollen ihre Blicke unterdrücken und ihre Keuschheit/Reinheit bewahren.[8]

5. Was sagt der Islam über Selbstmordattentate, Flugzeugentführer und Terrorismus im Allgemeinen?

Gott sagt uns im Koran, dass wir uns nicht selbst töten sollen[9], dass das Leben heilig ist[10] und dass wir nicht überschreiten sollen[11]. Wenn jemand uns angreift und bekämpft, können wir uns selbst verteidigen, aber wir haben keine Erlaubnis mehr zum Kampf, wenn sie sich entscheiden den Krieg zu unterlassen.[12] Wir dürfen auch keinen Gläubigen töten; bevor wir also zurückschlagen, müssen wir absolut sicher sein. Die Meinungs- und Religionsfreiheit ist des Weiteren eines der Hauptprinzipien des Koranischen Islam. Die Menschen können aufgrund ihres Glaubens nicht bestraft oder zu irgendetwas gezwungen werden. [13] Alles in allem bedeutet das, dass Selbstmordattentate, Flugzeugentführungen und Terrorismus anti-islamisch sind.

6. Was sind die verschiedenen Richtungen im Islam und wie unterscheiden sich ihre Glaubensauffassungen?

Laut Schrift unterstützt Gott es nicht, sich in Gruppen zu spalten. Eigentlich rät Er davon ab, Seine Religion zu teilen.[14] Einige der Gruppen heißen: Sunniten, Schiiten, Ismailiten, Ahmadiyas, Sufis, Wahhabiten, Aleviten, Kharidschiten etc. Diese Parteien entstanden entweder durch politische Differenzen oder wurden von Führern gegründet, die entschieden haben, dass ihre religiöse Interpretationen die rechtgeleitetsten seien. Dadurch wurden die Anhänger dazu verpflichtet, sich von der breiteren und allgemeineren religiösen, im Koran vorgeschriebenen Praxis abzuwenden.[15] Aufgrund dieser Sachverhalte bildete sich eine Gruppe, die zu den Ursprüngen zurückkehren und sich Gott allein hingeben will, statt falschen Führern.[16]

7. Was sind die prinzipiellen Unterschiede zwischen Islam und den anderen zwei Hauptreligionen des Monotheismus, Christentum und Judentum?

Die monotheistischen Religionen hatten Propheten und Gesandte, welche dieselbe Botschaft brachten: dass sich Gläubige Gottes allein Ihm hingeben, Ihn allein lieben sollen. Diese Proklamation wurde von Abraham, Jakob, Moses und allen Propheten Gottes verkündet.[17] Deshalb glauben Muslime an alle Propheten und an das, was durch sie überliefert wurde.[18] Einigen Gesandten wurde auferlegt, einige kleinere Aspekte der von Gott autorisierten Religion zu entfernen oder hinzuzufügen[19], jedoch bewirkten diese von Gott erlaubten Änderungen nicht eine vollständig andere Religion.[20] Es sind die menschengemachten Verordnungen, die solch große Unterschiede zwischen den monotheistischen Religionen erzeugen.[21] Gewiss, würden die unterschiedlichen religiösen Gemeinschaften Gottes Gesetze und Schrift allein einhalten, würden sie nur minimale unterscheidende Merkmale und stattdessen mehr Gemeinsamkeiten aufweisen.[22]

8. Ist der Islam nicht die Religion, dessen Buch die Anhänger dazu anstiftet, die Christen zu töten? Wie kann ich glauben, dass der Islam eine Religion von Barmherzigkeit und Frieden ist, wenn sie offensichtlich nicht barmherzig und friedfertig gegenüber Frauen ist? Wenn sie wirklich so sein würde, wieso wird dann den Frauen in den Ländern des Mittleren Ostens nicht erlaubt, kurzärmelige Kleidung zu tragen, in die Schule zu gehen oder Spiele zu spielen, was den Männern ja erlaubt ist?

Den Muslimen wird auf keinen Fall und nirgends im Koran auferlegt, Christen zu töten. Gottes gerechtes System erlaubt das gesetzmäßige Töten nur für die Selbstverteidigung, wenn auch einige selbsternannte Muslime die Verse missbrauchen, welche die Selbstverteidigung ansprechen. Sie haben die Bedeutungen verfälscht um nach Belieben zu verletzen, zu unterdrücken oder zu töten. Der Koran kritisiert Aggression ohne Grund[23] und zieht die friedliche Koexistenz mit anderen vor.[24] Deshalb verstehen wir, dass diese Verse nur für Kriegssituationen bestimmt sind, wenn ein Angriff stattgefunden hat[25], während zur selben Zeit Aggression und Unterdrückung aufs Schärfste verurteilt werden [26]. Gegenwärtige Muslime, die dem Koran folgen, werden wissen, dass es deutsche Gläubige gibt. Des Weiteren denken sie, dass das europäische System mit den vielen gewährleisteten Freiheiten und keinem Zwang in der Religion die angemessene Einhaltung von Gottes Gesetzen ist.[27]

Die unterdrückenden Verordnungen in einigen Ländern des Mittleren Ostens gehen gegen die Gesetze Gottes.[28] Nicht nur Gott spezifiziert im Koran, dass Frauen und Männer gleich zueinander sind, sondern auch die Diener Gottes müssen miteinander höflich umgehen. Unterdrückung ist absolut inakzeptabel.[29]

9. Ich habe davon gelesen, dass es gewisse Säulen des Islam gibt. Was sind diese Säulen des Islam? Sind sie besondere Rituale?

Die „Säulen“ des Islam sind die religiösen Hauptpraktiken, die durch Abraham eingeführt wurden, lange vor dem Koran und Mohammed.[30] Diese fünf religiösen Praktiken sind die Kernpraktiken des Islam und werden von den Gottergebenen mit Gottvertrauen verrichtet.[31] Diese Praktiken sind:

  1. Das Glaubensbekenntnis zu Gott (auf arabisch: Schahadah). Diese Erklärung lautet: „Es gibt keine Gottheit außer Gott.“[32]
  2. Drei Kontaktgebete (arabisch: Salât) pro Tag.[33] Ein Versammlungsgebet wird zusätzlich anstelle eines einmaligen Mittaggebets angeordnet.[34]
  3. Die Wohltätigkeit, Almosen (ar.: Zakat).[35]
  4. Die Einhaltung des Fastenmonats (Ramadan).[36]
  5. Die einmalige Pilgerfahrt im Leben eines Ergebenen (Hadsch).[37]

Anmerkung: Um die Übersichtlichkeit für den Leser zu gewährleisten, haben wir uns an das traditionelle Schema der „5 Säulen“ gehalten. Diese sind ein wichtiger Bestandteil des Islam im Koran, jedoch wurde ihre Bedeutung dahingehend verzerrt, dass man ein Gottergebener (Muslim) sei, wenn man sich an die fünf Säulen hielte. Wir finden im Koran etliche Verse, die die Charaktereigenschaften und das Verhalten eines Muslim beschreiben, welche nicht in „Säulen“ zusammengefasst werden und auch der Status „Gottergebener“ definiert sich nicht an diesen. Die Anforderung an uns Gottergebene besteht vielmehr darin dem „geraden Weg“ zu folgen, welcher von Abraham begründet und von allen Propheten gelehrt wurde. Die Grundlagen dieses Weges finden wir in 6:151-153. Vielleicht werden Sie bei der Lektüre des Koran und mit Hilfe unserer Webseite feststellen, dass Sie selbst bereits ein Gottergebener (Muslim) sind?

Der Hadith (Aussagen, die fälschlicherweise dem Propheten Mohammed zugeschrieben werden), aus welchem die Annahme, der Islam bestehe aus 5 Säulen, herrührt, lautet wie folgt:

Von Abu ‚Abdu-r-Rahmán ‚Abdullah, dem Sohn von ‚Umar Ibn Al-Hattáb […]: Ich hörte den Gesandten Gottes […] sagen: „Der Islam wurde auf fünf (Pfeilern) errichtet: dem Zeugnis, daß kein Gott da ist außer Gott, und daß Muhammad der Gesandte Gottes ist, dem Verrichten des Gebetes, dem Entrichten der Zakah (Almosen), der Pilgerfahrt zum Hause und dem Fasten im Ramadan.“

10. Was bedeutet „Nur-Koran“? Wird damit gemeint, dass nur ihr den Wahrheitsanspruch hättet? Werden andere Religionen pauschal für nicht wahr gehalten?


Dem ist nicht so. Die Antwort zur zweiten Frage könnte hier auch nochmals stehen. Die Formulierung „Nur-Koran“ bezieht sich in erster Linie auf die Handhabung der Religionsquellen. Für das Verständnis und die Einhaltung der Religion reicht Gottes Schrift, in unserem Fall der Koran, aus. Da in der mislamischen Geschichte und auch heute noch weit verbreitet im Mislam andere Beiwerke, so genannte „Hadith-Bücher“ (arabisch: Aussage, Worte; plural: Ahadith), fälschlicherweise im Namen des Propheten als autoritäre Religionsquellen verwendet wurden und werden, beziehen sich die Aussagen wie „Koran allein“, „Nur-Koran“, „Gottes Buch allein“ etc. auf diesen spezifischen Sachverhalt. Des Weiteren wird im Koran von den Muslimen gefordert, an die Wahrheit vergangener, von Gott offenbarten Schriften zu glauben.[38] Für die Gottergebenen gilt der Koran als letzte offenbarte Schrift[39] und alleinige Religionsquelle.[40] Des Weiteren hat „nur“ auch auf Arabisch eine Bedeutung, nämlich „Licht“, das wir als Beschreibung des Koran ansehen.


Referenzen:

Die Koranversangaben werden wie folgt angegeben: Surenlaufnummer: Verslaufnummer. Beispiel: 17:36 bedeutet Kapitel 17, Vers 36.

[1] 2:135, 4:125, 22:78, 16:123;

[2] 17:110, 7:180, siehe auch Gottes Namen im Koran;

[3] 2:207-208, 3:19, 10:28-29;

[4] 2:62, 5:69, 3:84-85, 2:94, 2:111, siehe zu den „Ungläubigen“: Die Eigenschaften der Kafir

[5] 7:16-17, 16:98-99;

[6] 23:97-98, 114:4, 102:1-2, 7:12;

[7] 12:111, 31:6, 39:23, 39:29, 45:6, 52:34; siehe auch Kapitel 22: Kopftuch und Verschleierung aus dem Buch Die erfundene Religion und die Koranische Religion

[8] 7:26, 24:30-31, 33:59, siehe auch Appendix 18 und Appendix 19 der Koranübersetzung von R. Khalifa und ebenso Frauen im Koran und in der erfundenen Religion

[9] 4:29-30, 2:195; siehe auch Selbstmordverbot – auch in spiritueller Hinsicht

[10] 6:151, 17:33;

[11] 7:33;

[12] 4:90;

[13] 4:92-94, 18:29, 2:256, 10:99, 25:57, 50:45, 60:8-9, 73:19, 74:37, 76:29, 78:39, 80:12, 88:22, 109:6, siehe auch Die Rhetorik von Terror und Cihad

[14] 42:13-16, 21:92-93, 23:52-54;

[15] 14:21, 33:67, 9:34, 2:272, 4:88, 6:125;

[16] 3:102-105, siehe auch Abspaltungen, Madhabs (Rechtsschulen) und Sekten auch Sekten

[17] 2:136;

[18] 3:84, 22:30;

[19] 5:5, 2:187, 3:49-50, 4:160-161, 6:145-146, 7:157, 16:118, 4:21-22, 33:52;

[20] 3:64, 2:83, 2:87, 3:93-94;

[21] 6:112-114, 2:97, 3:19, 2:146, 5:87, 6:140, 7:32;

[22] 6:154-157,5:48, 6:52, 2:91, siehe auch Introduction of the Quran translation by R. Khalifa (englisch) und Bibel vs. Koran – Gemeinsamkeiten

[23] 2:190, 2:193, 42:42;

[24] 60:8-9;

[25] 8:12-13, 47:4;

[26] 2:191, 2:217, 4:75-76, 4:89-91, 5:87, 7:33, 8:39;

[27] 49:13, 2:62, 2:256, 64:9, siehe auch Anweisungen IM Krieg;

[28] 49:13, 3:195, 4:25, 2:193, 4:75;

[29] 2:191, 9:71, 33:35, 5:54, 48:29, 52:26, 4:128;

[30] 22:78, 16:123, 21:73;

[31] 15:98-99;

[32] 3:18, 63:1, 2:285, 72:18, siehe auch Appendix 13 der Koranübersetzung von R. Khalifa;

[33] 23:9, 29:45, 2:43, 2:45, 11:114, 24:58, 17:78, 2:238, siehe auch Glaube, Gebet;

[34] 62:9;

[35] 2:110, 6:141, 2:215, 7:156-157, siehe auch Almosen;

[36] 2:183-187, siehe auch Fasten;

[37] 2:125, 2:197;

[38] 5:43-48, 42:13, 2:136, 3:84, 42:15;

[39] 33:40;

[40] 7:3, 6:19, 6:38, 6:112-116.

Vorstand

Strafjustiz und Gerechtigkeit

Ich suche Zuflucht bei meinem Herrn vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Justitia

 

Die Waage – Das Symbol der universellen Gerechtigkeit

Das Prinzip der Polarität in allen Formen, die Gott erschuf, ist der Lernprozess, zu dem sich jeder entweder zufügt oder sich dagegen abwehrt.

 

55:1-9 Der Gnädige ist der Lehrer des Korans. Er hat den Menschen erschaffen, lehrte ihn das Artikulieren. Die Sonne und der Mond folgen genauen Berechnungen. Die Pflanzen und die Bäume unterliegen Gottes Willen. Den Himmel erschuf Er hoch und stellte die Waage der Gerechtigkeit auf, damit ihr die Waage der Gerechtigkeit nicht überschreitet. Bei allem sollt ihr gerecht sein, genau auf Gewicht und Maß achten und nichts vermindern.

 

Die Waage ist das Messgerät, mit dem wir nicht nur unsere Abgaben und Annahmen, sondern auch unsere Gedanken und Taten wiegen. Wer die Waage nicht achtet, der hat sich selbst Unrecht getan. Die universelle Gerechtigkeit überdeckt alle Lebewesen mit dem Verdienten. Sie sieht in der Gottesschöpfung keinen Unterschied zwischen den Geschlechtern, Rassen, der Schönheit und den Reichtümern. Sie sind nur Werte, die entweder zu dieser oder zur anderen Schale der Waage gehören. Sie wiegt unsere Selbstachtung und Verachtung bei jedem Atemzug, den wir machen, ab. Die Wahrheit, die in uns Menschen existiert, kann aus diesem Grund nicht abgeleugnet werden. Denn das Ableugnen ist gleichzusetzen mit der Verachtung.

 

30:8-9 Denken sie denn nicht über sich selbst nach? Gott hat die Himmel und die Erde und was dazwischen ist gemäß der Wahrheit nur für eine bestimmte Frist geschaffen. Viele Menschen aber leugnen die Begegnung mit Gott im Jenseits. Sind sie nicht auf der Erde umher gegangen, um zu sehen, welches Ende den trotzigen Völkern vor ihnen beschieden war? Sie waren viel mächtiger als sie, haben die Erde gepflügt, ausgebeutet und bebaut und längere Zeit darauf gelebt als sie. Ihre Gesandten kamen zu ihnen mit den klaren Beweiszeichen, die sie abschlugen. Gott wollte ihnen nicht unrecht tun, sondern sie haben sich selbst unrecht getan.

 

In der universellen Gerechtigkeit wiegt eine gute Tat zehnfach mehr als die schlechte:

 

6:160 Wer eine gute Tat vollbringt, erhält zehnfachen Lohn, und wer eine böse Tat begeht, erhält nur eine gleichwertige Strafe. Keinem wird Unrecht getan.

 

Jeder Mensch trägt seine eigene Last, die kein anderer tragen wird. Das ist die Verordnung unseres Allmächtigen, Gütigen Herrn.

 

6:161-165 Sprich: „Gott hat mich auf den geraden Weg geleitet, zur rechten Religion Abrahams, dem Monotheisten und der kein Heide war.“ Sprich: „Mein Gebet, mein Gottesdienst, mein Leben und mein Tod gelten Gott allein, dem Herrn der Welten. Ihm darf nichts beigesellt werden. Das hat Gott mir befohlen, und ich bin der Erste, der sich Ihm vollkommen hingibt.“ Sprich: „Sollte ich mir einen anderen Herrn als Gott suchen, Der doch der Herr über alles ist? Kein Mensch wird für die Taten anderer belangt, sondern nur für die, die er selbst begangen hat. Kein Mensch trägt die Schuld eines anderen. Ihr werdet nach dem Tod auferweckt und am Jüngsten Tag zu Gott geführt werden; und Er wird euch über eure Streitigkeiten aufklären und richten. Er ist es, Der euch zu den Nachfolgern von früheren Völkern auf der Erde (die ihr zu bebauen habt) bestimmt hat; und Er hat in Rangstufen einen über den anderen gestellt, um euch durch die von Ihm bescherten Gaben zu prüfen. Wahrlich Gott bestraft schnell. Er ist voller Vergebung und Barmherzigkeit.

 

Strafjustiz im Koran

Handabhacken

5:38 Schneidet dem Dieb und der Diebin die Hände ab; als Vergeltung für das, was sie begangen, und als abschreckende Strafe von Allah.

 

Wenn ein Dieb 1000 Euro von Ihnen stiehlt und der Staat ihn ins Gefängnis steckt, was haben Sie dann davon? Wenn der Dieb Kinder und Frau hat: Was ist ihre Schuld? Wieso sollten sie von ihm beraubt werden?

Der Koran löst dieses Problem genauso wie die Probleme, die mit der weit verbreiteten Strafjustiz der heutigen Welt verbunden sind. Das Gesetz sieht die Äquivalenz vor (2:178-179). Gemäß koranischer Strafjustiz muss der Dieb, der für Diebstahl verurteilt wurde, für Sie arbeiten, bis der Schaden (inkl. weiterer Schaden durch den Diebstahl) kompensiert wurde. Gleichzeitig sind die unschuldigen Kinder und die Frau des Diebes nicht von ihrem Mann beraubt und das teure Gefängnissystem wird aufgehoben. Die Gefängnisstrafe ist eine grausame und unmenschliche Strafe, welche keiner Partei dient.

Im Gegensatz zum allgemeinen Verständnis darf die Hand des Diebes nicht abgeschnitten werden. Dank Gottes Gnade haben wir nun mehrere Betrachtungsweisen. Der entsprechende Vers wird in 5:38 erwähnt. 5+38=43. Die andere Stelle im Koran, wo auch „die Hand geschnitten wird“, ist in 12:31. Hier sehen wir die Frauen, die Josef dermaßen bewundert haben, dass sie ihre Hände „schnitten“. Es ist offensichtlich, dass sie ihre Hand nicht abgehackt haben. Als Denkanreiz sollte man sich folgendes überlegen: 12+31=43; Die gleiche Summe wie in 5:38. Dies könnte uns zur Deutung heranbringen, die Hand des Diebes zu kennzeichnen.

Nehmen wir diesen Vers sprachlich näher unter die Lupe unter Berücksichtigung bekannter Tatsachen, ist die Bedeutung klar, dass ein Schadensersatz in Form sozialer Arbeit geleistet werden muss. Die Strafe im Islam basiert auf Gleichwertigkeit und sozialem Druck (2:178, 5:38, 24:2).

 

Strafe für Unzüchtige – Peitschen?

24:2 Geißelt die Unzüchtige und den Unzüchtigen mit je hundert Hieben (dschaldah). Lasst euch nicht durch Mitleid davon abhalten, Gottes Gesetz auszuführen, wenn ihr an Gott und den letzten Tag glaubt. Und der Strafvollzug soll von einer Gruppe aus Gläubigen bezeugt werden.

 

Das arabische Wort für Hiebe lautet dschaldah, abgeleitet von dschild – Haut und hat mit Peitschen nichts gemeinsam. Daraus ist abzuleiten, dass die Wirkung der Hiebe auf die Haut beschränkt bleiben muss, dass die Hiebe also nicht bleibende Wirkungen im Fleisch verursachen dürfen. Dies, damit sich die Haut so einfach wie möglich von den kurzfristigen Schmerzen erholen und den üblichen Zustand wiedereinnehmen kann. Denn im Vers wird der Fokus auf den sozialen Aspekt der Bestrafung gelegt.

Die Blasphemien „Hadith & Sunna“ richteten jedoch trotz den klaren Bestimmungen Gottes die teuflische Todessteinigung ein, als eine Strafe für verheiratete Ehebrecher. Dieses von verirrten Männern eigens aufgestellte und pervertierte Gesetz von Gelehrten aus dem Mittelalter, die sich eher durch Missdeutungen der Bibel inspirieren ließen als durch Gottes Wort, ist nicht das Gesetz Gottes. Nein, darüber hinaus widerspricht es dem Gesetz Gottes: die Lesung sieht für unfreie (bspw. Sklaven) Ehebrecher die Hälfte der Strafe von freien Ehebrechern vor (4:25). Was bitte ist denn die Hälfte der Todesstrafe??

Wie in 24:2 erwähnt wird, besteht die Strafe für Ehebrecher aus öffentlichem Geißeln. Hundert symbolische Hiebe, die beim Bestraften keinesfalls nachträgliche Schäden anrichten dürfen. Wie oben bereits erwähnt, besteht die Basis der Bestrafung aus sozialem Druck und der Bestrafende soll eingeschüchtert werden. In der Öffentlichkeit (symbolisch) Hiebe zu erhalten, erzielt diesen erwünschten Effekt.

Das Beschämen (psychologischer Wirkungseffekt), also die Öffentlichkeit als Zeuge der Bestrafung agieren zu lassen, ist ein Teil des islamischen Systems der Bestrafung. Diese Strafe ist also als eine symbolische Strafe zu verstehen, welches vor der Gesellschaft geschieht. Jene, die behaupten wollen, dass die Ehepaare zu Tode gesteinigt werden sollen, meinen, dieser Vers sei unklar. Die ersten zwei Verse des 24. Kapitels stellen eine Antwort für solche irregegangenen Menschen dar.

Damit diese sozio-psychologische Strafe, also das Beschämen, den gewünschten Effekt erwirkt, müssen einige Bedingungen erfüllt sein:

  1. Der/die Schuldige/r sollte Mitglied einer Gruppe sein und aus freien Willen sich den Gesetzen Gottes unterordnen, also die Bestrafung als Folge des eigenen Glaubens akzeptieren.
  2. Die Gruppe sollte die gegebene Strafe beglaubigen.
  3. Die Strafe sollte der Gruppe übergeben werden, und die Gruppe sollte die schuldige Person physisch, emotional und ökonomisch für eine Zeit meiden.
  4. Die zu bestrafende Person sollte im Stande sein (die Möglichkeiten besitzen), das Vertrauen der Gruppe wieder zu erlangen.

Dass für die Unzucht vier Zeugen verlangt werden, stellt eines der Gründe dar, dass der allwissende Gott von uns will, die zeitgenössischen, technologischen Möglichkeiten zu gebrauchen. Bei einer Vergewaltigung kann man mit einem genetischen Test die Vergewaltiger identifizieren (und man kann auch mit diesem Test herausfinden, wem die Kinder gehören). Unsere genetische Beschaffenheit besteht aus Reihen von Kombinationen aus VIER Molekülen; Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin. Diese Moleküle reihen verschiedene Kombinationen in der genetischen Kette eines jeden Menschen. So agieren diese VIER Moleküle unserer genetischen Beschaffenheit stets als unsere Identität tragende ZEUGEN. Der Koran will nicht, dass das Zeugnis NUR durch ein Augenzeugnis geschieht. Wir bezeugen die Existenz und Einheit Gottes ja auch nur mit unserem Wissen und unserem Verstand.

In der Sure Joseph, Verse 26-27, gilt der Zeuge nicht als Augenzeuge. Er sagt nicht „ich habe das Geschehen mit meinen Augen gesehen“. Die Beschuldigung gegenüber Joseph wird mit Menschenkenntnis, Experiment und logischem Denken bezeugt. In anderen Worten gilt sein Zeugnis als ein intellektuelles, auf Informationen basierendes Zeugnis.

 

4:15-16 Und gegen diejenigen von euren Frauen, die dem Abscheulichen nachkommen, lasst dann vier von euch bezeugen. Wenn sie dann bezeugten, so haltet sie fest in den Häusern (z.B. Heilkliniken), bis der Tod sie abberuft oder Gott für sie einen Ausweg macht
Und beeinträchtigt die beiden von euch, die ihm nachkommen. Bereuten sie es und verbesserten sich, dann lasst ab von ihnen. Gewiss, Gott war Reue annehmend, gnädig

 

Der Akt des Ehebruchs in vier verschiedenen Fällen mit vier verschiedenen Partnern stellt eine Gefahr für das soziale Wohlergehen der Gesellschaft dar. Eine promiske Gesellschaft wäre verurteilt, zu Grunde zu gehen. (Es gibt viele soziologische Gründe über die negativen Auswirkungen promisken Verhaltens – diese hier zu erörtern sprengte den Rahmen.) Deshalb wird die Gesellschaft geschützt, wenn solch eine Frau unter Quarantäne gestellt wird. Ein gutes Beispiel eines Ausweges, welches die unter Quarantäne gestellte Frau rettet, ist die Heirat – jemand kann sie heiraten, und so die Gesellschaft und sie schützen.

Öffentliche Bloßstellung der SünderInnen ist ein bedeutendes Abschreckungsmittel, wie wir es in 5:38 und 24:2 sehen. Die Bestrafung, die in 4:16 angedeutet wird, wird in 24:2 erklärt.

 

Der Koran rät definitiv von der Todesstrafe ab

2:178-179 O ihr, die ihr glaubt! Es ist euch die Wiedervergeltung vorgeschrieben für die Getöteten: der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, das Weibliche für das Weibliche. Doch wenn jemandem von seinem Bruder etwas vergeben wird, so soll der Vollzug auf geziemende Art und die Leistung ihm gegenüber auf wohltätige Weise geschehen. Dies ist eine Erleichterung von eurem Herrn und eine Barmherzigkeit. Wer nun von jetzt an (die Gesetze) übertritt, dem wird eine schmerzliche Strafe zuteil sein. Die von Gott geregelte Vergeltung sichert euch das Leben. Darüber habt ihr nachzudenken und euch der Frömmigkeit zu befleißigen.

 

Wegen menschlicher Grausamkeit und Ungerechtigkeit können sich viele Leute gar nicht vorstellen, was dieses koranische Gesetz meint. Sie lehnen es ab, die klaren Verfügungen, dass strenge Gleichwertigkeit ausgeübt werden muss, zu akzeptieren – tötet eine Frau einen Mann oder ein Mann eine Frau, oder tötet ein Sklave einen Freien oder ein Freier einen Sklaven, so kann die Todesstrafe nicht vollzogen werden.

Der Begriff „Qesas“ (Gerechte Strafe oder Vergeltung) stammt aus dem Wort „Qassa“, was teilen/mitteilen oder erzählen bedeutet. „Yaqtas“ heißt: Man nimmt sich sein Recht. Eigentlich ist in dieser Hinsicht zwischen dem islamischen und dem jüdischen Gesetz keine großen Unterschiede festzustellen. Doch jede Glaubensform hat ihre eigenen Gesetze (Bücher) und danach sollte gerichtet werden (vgl. 5:44-48). Leider beachten viele Menschen nicht, was am Ende jener Sätze betont wird: das Verzeihen oder Verzichten auf die Vergeltung. Denn durch ein Verzeihen wird ein besserer Gewinn bei unserem HERRN erzielt.

 

5:45 Wir hatten den Juden in der Tora vorgeschrieben: Leben um Leben, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr und Zahn um Zahn; und für Verwundungen gerechte Vergeltung. Wer aber darauf verzichtet, dem soll das eine Sühne sein; und wer nicht nach dem richtet, was Gott herabgesandt hat – das sind die Ungerechten.

 

Der Koran zieht es vor, dass der Mörder die Familie des Opfers entschädigt. Den Mörder umzubringen bringt weder das Opfer zurück noch nützt es der Familie des Opfers. Die Entschädigung aber muss ausreichend sein, um ein Abschreckungsmittel für andere darzustellen (sozialer Druck). Im Islam (Hingabe) sind/ist/ das Opfer und/oder die Familie des Opfers die Richter über die Kriminaltaten. Sie entscheiden, was die Strafe – unter Aufsicht von einer Person, die den Koran kennt – sein soll.

Die frommen Gottergebenen aber streben stets nach Friedfertigkeit und antworten sogar bei den ärgsten Beschuldigungen und Beleidigungen mit „Friede mit euch!“

 

25:63 Die Diener des Barmherzigen sind die, die bescheiden auf der Erde umhergehen, und wenn die unwissenden törichten Ungläubigen sie unbotmäßig ansprechen, sagen: „Friede sei mit euch!“

42:40 Eine böse Tat wird mit einer gleichen vergolten. Wer jedoch verzeiht und sich versöhnt, den wird Gott belohnen. Gott liebt nicht die Ungerechten.

42:43 Geduld zu fassen und dem Täter zu verzeihen, darum soll sich der Rechtschaffene bemühen.

 

Die Strafe für das Töten wird im Koran beschrieben:

4:92-93 Keinem Gläubigen steht es zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen. Und wer einen Gläubigen aus Versehen tötet: dann soll er einen gläubigen Sklaven befreien und Blutgeld an seine Erben zahlen, es sei denn, sie erlassen es aus Mildtätigkeit. War er (der Getötete) aber von einem Volk, das euer Feind ist, und ist er (der Getötete) gläubig: dann soll er einen gläubigen Sklaven befreien; war er aber von einem Volk, mit dem ihr ein Bündnis habt: dann soll er Blutgeld an seine Erben zahlen und einen gläubigen Sklaven befreien. Wer (das) nicht kann: dann (soll er) zwei Monate hintereinander fasten – (dies ist) eine Vergebung von Gott. Und Gott ist Allwissend, Allweise. Und wer einen Gläubigen vorsätzlich tötet, dessen Lohn ist die Hölle, worin er auf ewig bleibt. Gott wird ihm zürnen und ihn von Sich weisen und ihm eine schwere Strafe bereiten.

17:33 Und tötet nicht das Leben, das Allah unverletzlich gemacht hat, es sei denn zu Recht. Und wer da ungerechterweise getötet wird – dessen Erben haben Wir gewiss Ermächtigung (zur Vergeltung) gegeben; doch soll er im Töten nicht maßlos sein; denn er findet (Unsere) Hilfe.

 

Steinigung

Kurz nochmal zur Steinigung: Viele der LeserInnen interessiert wohl die Frage, woher das Gesetz der Steinigung entstammt. Darauf gibt es eine einfache Antwort: Aus dem alten Testament und den Ahadith. Der Koran jedoch widerlegt die Steinigung gleich zweifach:

Steinigung wird im Koran nur im negativen Sinne gebraucht

  • Die Ungläubigen bedrohen Noah mit der Steinigung (26:116)
  • Abrahams Vater droht Abraham mit der Steinigung (19:46)
  • Die Männer in der Höhle haben Angst, von den Ungläubigen gesteinigt zu werden (18:20)
  • Die drei Gesandten werden durch die Ungläubigen bedroht, gesteinigt zu werden (36:18)
  • Die Ungläubigen bedrohen Shu’aib mit Steinigung (11:91)

Die Hälfte der Todesstrafe

4:25 … Und wenn sie, nachdem sie verheiratet sind, der Unzucht schuldig werden, dann sollen sie die Hälfte der Strafe erleiden, die für freie Frauen vorgeschrieben ist…

 

In diesem Vers wird für die Frauen, die in ihrem Leben eine Sklavenschaft hatten, die Hälfte der Strafe vorgeschrieben. Das bedeutet: 50 Hiebe. Die beste Frage an die Hadith-Verteidiger bzw. Traditionalisten lautet: Wie sieht die Hälfte der Todesstrafe aus?

Es sei nebenbei bemerkt, dass der orthodoxe Islam viele Praktiken aus der Bibel, die ihren Weg in Ahadith gefunden haben, entnommen hat. Sunniten können also als „aktiv praktizierende Christen/Juden“ bezeichnet werden. Praktiken im orthodoxen (M-)Islam, die im Koran nicht vorkommen:

  • Das Kopftuch ist aus der Bibel
  • Die Todesstrafe ist aus der Bibel
  • Die falsche Opferung von Abrahams Sohn wurde von der Bibel übernommen (aus Genesis)
  • Viele Verbote bzgl. Nahrung kommen aus der Bibel
  • Die Beschneidung ist aus der Bibel
  • Die Sklaverei ist aus der Bibel (für die Quellen im orthodoxen Islam, siehe: Al Muwatta von Imam Malik, der ein Kapitel über Sklaverei detailliert beschrieben hat, wie sie zu kaufen und zu verkaufen sind etc.)
  • Die Vorurteile gegenüber Frauen in der Menstruation kommen ebenfalls aus der Bibel
  • Bilder/Bärte-Kommentare kommen aus der Bibel
  • Das „Amen“ kommt aus der Bibel
  • Heilige Schriften an die Wand zu hängen kommt aus der Bibel…

Das sind nur einige Beispiele der Riesenunterschiede zwischen Koran und Bibel. Hier sei, wobei wir uns aber von der polemischen Form distanzieren, folgende Seite erwähnt, die Tatsachen enthält, die zum Nachdenken anregen sollten: My Journey From the Christianity of Ahlul Sunnah Wal Jamaah to the Islam of the Prophet (englisch)

Gepriesen sei der Herr aller Welten für die hohen moralischen Standards, die Er uns offenbarte!

Auszüge aus der Hadith-Literatur

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Frieden wünsche ich Ihnen!

Da die meisten der Sunniten bislang ausgewählte („harmlose“) Auszüge aus den jeweiligen Hadith-Büchern lesen durften, entschied ich mich, einige der merkwürdigen, bizarren, manchmal lächerlichen und häufige Male menschenverachtenden (und auch frauenverachtenden) Ahadith auszuwählen und dementsprechend zu kommentieren. Versucht wird, die Gründe für die Entstehung dieser Ahadith zu erfragen und zu ergründen. An anderer Stelle wurden kritische Kommentare zu den jeweiligen Ahadith gegeben und Widersprüche aufgezeigt. Es werden auch Vergleiche zum Koran aufgestellt. Diese Arbeit bezweckt eine Aufklärung über die Natur der Hadith-Literatur. Für eine etwas wissenschaftlichere Analyse können Sie die Arbeit „Die Zuverlässigkeit der Ahadith – Die Korrumpierung der großen Religion des Islam“ auf unserer Seite lesen.

Wie Sie vielleicht bereits wissen, haben die Ahadith (Aussprüche, die dem Propheten zugeschrieben werden) in der islamischen Geschichte häufig eine beachtliche Autorität dargestellt. Dass die Schiiten und die Sunniten eigene Sammlungen dieser Aussprüche besitzen, ist weniger verwunderlich, wenn wir die Entstehungsgeschichte der Spaltungen im Islam, welche im Koran klipp und klar verboten werden, studieren. Es ist umso erstaunlicher, wenn wir die meisten Sunniten nach ihren Hadith-Kenntnissen prüfen: sie haben wenige bis gar keine.

Beginnen will ich mit einem Gleichnis. Es spricht die willkürliche Sammlung der Ahadith an:

 

Stellt euch mal vor, es gibt eine große Schüssel mit verschiedenen Früchten. Jemand kommt zu Ihnen und sagt, diese Schüssel sei heilig und wer die Früchte verspeist, genieße eine Mahlzeit von einem Heiligen.

Ein Mensch nähert sich der Schüssel und sagt: „Einige Früchte scheinen mir verdorben.“ Er nimmt sie in die Hand, beißt rein legt die Frucht wieder ab; eine andere Frucht aber schmeckt ihm gut. Und so sortiert er aus der Schüssel die Früchte aus, die ihm belieben.

Die Schüssel ist nach dieser Selektion halb voll.

Der Nächste macht sich an die Schüssel heran, erkennt aber dass einige Früchte fehlen, die ihm sehr gut munden, aber dass einige Früchte wiederum in der Schüssel sind, die ihm gar nicht belieben. So stellt der Zweite seine Wunschschüssel mit den Früchten zusammen.

Der Nächste aber wirft rigoros die Hälfte der neuen Früchte aus der Schale und ihm gefällt die Schale nicht, so nimmt er sich eine andere Schale; einige Früchte, die bereits angebissen sind und von den vorherigen aussortiert wurden, fügt er der neuen Schüssel wieder hinzu.

Der Nachfolgende sieht die Schüssel und weiß sich daran zu erinnern, dass die Schüssel heilig ist; jedoch, so seine Meinung, sei nur die Schüssel heilig und so leert er die Schüssel. Ein Anderer neben ihm erinnert sich, dass die gelbe und die rote Frucht, wenn nicht, so doch zumindest die gelbe Frucht auf der Schüssel auflagen.

Am Ende wird die Schüssel ganz sorgfältig und behutsam an einen besonderen Platz getragen. Als eine Frucht, die bereits angebissen war, herunter fiel, gab es großen Tumult. Sehr sorgsam wurde die Frucht an den Platz gestellt, von wo sie gefallen war. Die Schüssel wird derweil von einer Eskorte begleitet. Einige der Älteren erkennen die alte bekannte Schüssel kaum wieder, trauen sich aber nicht, sich darüber zu äußern.

Und so sterben die Alten dahin, aber die Nachfolgenden sind sich ganz sicher: DAS ist die heilige unversehrte Schüssel. Und sie achten darauf, dass ja keine Frucht abhanden kommt und so werden ganz viele Schüsseln mit genau denselben vorliegenden Früchten zusammengestellt (dass dies mit besonderer Sorgfalt vonstatten ging, ist selbstverständlich).

Und wehe jemand behauptet, diese Schüssel sei nicht heilig!

 

Es wird oft behauptet, dass die Ahadith sehr sorgfältig gesammelt und überprüft worden seien. Als Argument werden übernatürliche Eigenschaften der Hadith-Sammler vorgelegt. Die Hadith-Überlieferer seien zeitlebens tadellose Muslime gewesen, hätten nicht geheiratet und seien nicht hinterfragbar. Manchmal werden diese Persönlichkeiten gar als Heilige angesehen. Wir werden gleich sehen, wie „tadellos“ die Sammler wirklich waren. Das Ergebnis wird sie überraschen.

 

*

Zur Hadith-Literatur…

APOSTASIE (oder Todesstrafen)

Dieses fürchterliche Thema wird hierzulande (zu Recht) oft diskutiert. Mit den folgenden Ahadith werden wir sehen, wie gefährlich und verdorben die Früchte in der Schüssel sein können:

 

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
‚Abdullah Ibn Mas’ud berichtete, dass der Gesandte Gottes (d. h. Mohammed) sagte: Das Blut eines Muslims, der bezeugt hat, dass kein Gott da ist außer Gott, und dass ich der Gesandte Gottes bin, darf nicht vergossen werden, außer in einem von drei Fällen: (1) Im Fall der Unzucht durch einen, der geheiratet hat; (2) im Fall der Wiedervergeltung für Mord und (3) wenn derjenige von seinem Glauben abfällt und seine Bindung zur Gemeinschaft (der Muslime) löst. (Nummer des Hadith im Sahih Muslim [nur auf Arabisch]: 3175)

„Wer seine Religion ändert den tötet.“ (Sahih Al-Bukhary Nr. 6922)

Es ist nicht erlaubt das Blut eines Muslims zu vergießen, welcher bezeugt, dass es keine Gottheit außer Gott gibt und dass ich Sein Gesandter bin, außer in drei Fällen: (1) Eine Seele für eine Seele [d.h. Wiedervergeltung bei Mord], eine Verheirateter der Zina (Unzucht) begeht und (3) jemand der seine Religion verlässt und sich von der Gemeinschaft löst. (Sahih Al-Bukhary 6484, Sahih Muslim 1676; siehe auch: Sahih Bukhary, Band 9, Buch 83, Nummer 37)

 

Meinungs- und Religionsfreiheit ist ein deutliches, von Gott gewünschtes Prinzip für die Menschheit. Diese Freiheiten werden im Koran unmissverständlich, klar und deutlich zur Sprache gebracht, wie Sie gleich lesen werden können. Dass diese Ahadith gefährlich sind, erkennen die meisten. Leider gibt es immer noch Sunniten, die daran zweifellos halten wollen, selbst wenn es um ihre eigenen Verwandten geht. Die Einstellung der Sunniten mag bzgl. Apostasie kurz wie folgt zusammengefasst werden: „Möge Gott mich behüten, solch etwas (wie die Tötung von Apostaten) durchzumachen – was aber sein muss, muss sein!“

Woher wollen wir Menschen wissen, ob derjenige wirklich vom Glauben abgefallen ist? Ist es unsere Aufgabe, zu urteilen? Sollten wir uns nicht selbst verbessern? Wie viele Menschen sind bereits Opfer dieser menschlichen Selbstjustiz geworden? Den „Mislam“ (Sunnismus) zu verlassen, heißt noch lange nicht, dass der Mensch ungläubig wurde. Die Problematik wird umso deutlicher, wenn wir folgende Verse lesen:

 

2:62 Wahrlich, wer von den Gläubigen, den Juden, den Christen und den Sabäer (den „Anderen“) an Gott und den Jüngsten Tag glaubt und rechtschaffen ist – diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und sie werden weder Angst haben, noch werden sie traurig sein.

5:69 Die Gläubigen und die Juden, die Sabäer und die Christen – wer an Gott glaubt und gute Werke tut -, keine Furcht soll über sie kommen, noch sollen sie traurig sein.

 

Der Koran legt das einzig vernünftige Maß fest, woran wir die Menschen bewerten können: Gemäß Koran reicht es aus, zweifellos an Gott (ohne eine Beigesellung von anderen Gottheiten; Ihm ALLEIN dienen, Ihn ALLEIN lieben) und an den Jüngsten Tag zu glauben (Konzept der Verantwortlichkeit für die eigens begangenen Taten) und gute Werke zu vollbringen, um Gottes Gnade zu erhalten. All diese drei Punkte werden an anderen Stellen im Koran nochmals ausführlich behandelt (Beispiel für rechtschaffene Taten: 6:151f.). Wieso also Verurteilung? Selbst wenn wir einen Menschen bewerten wollen, müssen wir ihn kennen lernen und selbst dann wären wir nicht wirklich im Stande, ein exaktes Urteil abzugeben.

 

26:89 Erfolg hat dann (am Jüngsten Tag) nur der, der vor Gott mit reinem Herzen erscheint.

 

Deshalb ist von diesen und ähnlichen Ahadith abzuleiten, dass die Ahadith fabriziert wurden, um die Machtgelüste (der Männer) zu befriedigen. Diese Ahadith waren ein Mittel, ungewünschte Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit im Namen und mit dem Deckmantel der Religion zu diffamieren und auszuschalten. Es ist höchst bedauerlich, dass Koranverse in Ländern aufgehoben wird, die sich als islamisch geprägte Länder ausgeben, denn diese legen eindeutig fest:

 

2:256 Es gibt keinen Zwang im Glauben.

18:29 Und sprich: „Es ist die Wahrheit von eurem Herrn.“ Darum lass den gläubig sein, der will, und den ungläubig sein, der will. Siehe, Wir haben für die Frevler ein Feuer bereitet, das sie wie eine Zeltdecke umschließen wird…

 

Nach dem Koran ist die Situation klar. Solange die Gottergebenen nicht vertrieben oder bekämpft werden, darf kein Mensch einen anderen Menschen töten (4:92, 5:32). Die Meinungs- und Religionsfreiheit ist einer der Hauptprinzipien des Koranischen Islam (18:29; 2:256; 10:99; 50:45; 88:22). Die Menschen können aufgrund ihres Glaubens nicht bestraft werden.

An dieser Stelle mag eingewendet werden, dass der Koran ebenfalls die Wiedervergeltung für Mord vorsieht, was auch nicht vollständig falsch ist. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass die Wiedervergeltung im gesamten Koran in einem streng festgelegten Rahmen definiert wird, welche es uns fast unmöglich machen, die Wiedervergeltung ausüben zu können. Der Koran rät definitiv von der Todesstrafe ab (2:179), verbietet sie aber auch nicht vollends.

*

IN DER LOGIK UNSCHLÜSSIGE/IRRATIONALE AHADITH

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
Sad berichtete: Gottes Gesandter sagte: „Derjenige, der am Morgen sieben Ajwa-Datteln isst, wird nicht durch Gift oder Magie an dem Tag beeinflusst, an dem er sie isst.“ (Bukhary Hadith Nr. 5086 / Band 7, Buch 65, Nummer 356)

Gottes Gesandter hat gesagt: „Unter den Erlaubten (Halal), das Gott am meisten erzürnt, ist die Scheidung.“ (aus Abu Dawud)

„Der Prophet gab die Erlaubnis, Frauen und Kinder im Krieg zu töten.“ (Bukhary, Jihad/146; Abu Dawud 113)

„Führer müssen vom Quraisch-Stamm sein.“ (Bukhary 3/129,183; 4/121; 86/31)

Die Vermutung liegt nicht fern, dass es wohl am denkbarsten ist, dass die Dattel-Händler aus der Ajwa-Region den ersten zitierten Hadith zu einem Entgelt fabrizieren ließen. Mit der Verbreitung der Vorstellung, dass Datteln aus dieser Region ‚magische‘ Kräfte besäßen, lässt sich eine gute Verkaufsstrategie aufbauen! Der erste Hadith wird in den Hadith-Büchern mehrmals wiederholt. In den Ahadith wird außerdem auch nicht weiter definiert, was Magie an sich ist.

Im zweiten, äußerst seltsamen Hadith sollte dem Anschein nach ein Eindruck entstehen, dass die Scheidung unvernünftig sei. Die Frage stellt sich: Wieso soll Gott etwas erlauben, das Ihn erzürnt? Im Koran hat Gott uns erlaubt, sich bis zu Sage und Schreibe dreimal mit demselben Partner scheiden zu lassen. Es sei nur am Rande bemerkt, dass die Frauen im Sunnismus das Scheidungsrecht nicht besitzen!

Der dritte zitierte Hadith widerspricht klar dem Koranischen Gebot, im Krieg nicht zu übertreten (d. h. keine Unschuldigen zu verletzen, geschweige denn zu töten).

Beim vierten zitierten Hadith stellt sich die Frage: Weshalb müssen Führer von den Quraisch abstammen? Der im Namen der Religion verbreitete Hadith ist einer der vielen Ahadith, die als politisches Mittel ausgenutzt wurden, um Autoritäten als unantastbar darzustellen oder Privilegien zu sichern.

*

MIT PROSTITUIERTEN HERUMTRÖDELN

Die schiitischen ‚Ayatollahs‘ sagen, dass ein Mann eine Frau sogar temporär für eine abgemachte Zeitperiode heiraten kann, wie z. B. für einen Tag oder selbst nur für einige Stunden. Sie nennen dies „mutaa“. In Tat und Wahrheit ist dies nicht mehr als Prostitution.

Dies überrascht überhaupt nicht, wenn wir uns in Gedanken halten, dass der Prophet angeblich gemäß den Hadithschreibern selbst erlaubte, sich unter die Prostituierten zu mischen und mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Hier ist der falsche Hadith:

Abdullah erzählte: Wir nahmen üblicherweise am heiligen Krieg teil, der vom Propheten geführt wurde, und wir hatten unsere (Ehe-)Frauen nicht mit uns. Also sagten wir (zum Propheten): „Sollen wir uns kastrieren?“ Aber der Prophet verbat uns dies zu tun und von da an erlaubte er es uns, eine Frau (temporär) zu heiraten, indem wir ihr sogar nur eine Bekleidung (als Morgengabe) gaben und dann rezitierte er: „O ihr Gläubigen! Verbietet nicht die guten Dinge, die Gott für euch erlaubt hat.“ (Bukhary Band 6, Buch 60, Nummer 139)

Dieser falsche Hadith besagt, dass der Prophet es den Männern während dem „Heiligen Krieg“ erlaubt haben soll, die „Frauen für eine bestimmte Zeit zu heiraten!“ Dies ist eine schreckliche Verleumdung und eine teuflische Lüge gegen den Propheten und seiner Gefolgschaft. Dieser falsche Hadith versucht sie so darzustellen, als ob sie etwas anderes in den Gedanken hätten, als mit dem Propheten zu kämpfen.

Die wahren Lehren des Propheten sind im Koran. Dieser sagt uns, dass die Männer ihre Lust zu kontrollieren haben und keusch bleiben sollen. Hier ist der Vers:

24:33 Diejenigen, die über keine Mittel für eine Ehe verfügen, sollen Keuschheit üben, bis Gott ihnen aus Seiner Gabenfülle Mittel gewährt!

Der Prophet lehrte uns in Gottes Namen, dass wir bis zur Ehe keusch bleiben sollen. Wie kann es der Prophet dann erlauben, den Kontakt mit Prostituierten aufzunehmen? Dies ist eine offensichtliche Beleidigung gegenüber dem ehrwürdigen Propheten von der Ulama wie Bukhary. Wenn die Ulama den obigen Koranvers ablehnen will, so hat der Koran einen weiteren:

24:30 Sage den gläubigen Männern, sie sollen den Blick niederschlagen und ihre Keuschheit wahren. Das ist lauterer für sie. Gottes Kenntnis umfasst alles, was sie tun.

Dies ist, was der Prophet uns im Koran lehrte. Die Muslime haben ihre Blicke niederzuwerfen und ihre Lust zu kontrollieren. Wir bezweifeln jedoch, dass die Ulama der Ahlul Sunna den Koran in dieser Hinsicht annehmen werden. Sie ziehen es vor, ihren eigenen Büchern zu folgen. Kein Wunder, dass sich der Prophet über sie am Tage des Gerichts beklagen wird (siehe 25:30). Dass diese Ahadith aus dem spezifischen Grund erfunden wurden, um die sexuelle Befriedigung der Männer im Namen der Religion zu gewährleisten, ist deutlich und klar.

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WEITERE SEXUELLE VERDERBTHEIT VON „IMAM“ MALIK

Das berüchtigte Buch „Al Muwatta“ von Imam Malik wird von der Ulama der Sunniten als „First Formulation of Law“ (erste Formulierung des Gesetzes) betrachtet. Imam Malik wird unter den Sunniten als einer der großen Fuqaha oder Doktoren der Jurisprudenz angesehen. Der folgende falsche Hadith ist von Al Muwatta:

Sektion: Säugen von älteren Personen – Buch 30, Nummer 30.2.12
Yahya berichtete mir von Malik von Ibn Shihab, dass er über das Säugen einer älteren Person befragt wurde. Er sagte: „Urwa ibn az-Zubayr informierte mich, dass Abu Hudhayfa ibn Utba ibn Rabia, einer der Gefährten des Gesandten Gottes, der in Badr präsent war, adoptierte Salim (der Salim, der Verbündete (mawla) von Abu Hudhayfa, genannt wurde), da der Gesandte Gottes Zayd ibn Haritha adoptiert hat. Er sah ihn als seinen Sohn an und Abu Hudhayfa verheiratete ihn mit der Schwester seines Bruders (??), Fatima bint al-Walid ibn Utba ibn Rabia, die zu dieser Zeit unter den ersten Auswanderern war. Sie war eine der besten unverheirateten Frauen der Quraisch. Als Gott der Erhabene in Seinem Buch das herabgesandt hat, was Er über Zay ibn Haritha herabsandt: ‚Nenne sie nach ihren wirklichen Vätern. Das ist gerechter vor Gottes Augen. Wenn ihr nicht wisst, wer ihre Väter waren, dann sind sie eure Glaubensbrüder und eure Verbündete (mawlas). (Sura 33:5) Leute in dieser Stellung wurden zurückgeführt auf ihre Väter. Wenn der Vater unbekannt war, wurden sie zurückverfolgt zu ihrem Verbündeten (mawla). Sahla bint Suhayl, die Frau von Abu Hudhayfa, und eine vom Stamm von Amr ibn Luayy, kam zum Gesandten Gottes und sagte: „Gesandter Gottes! Wir sehen Salim als einen Sohn an und er kommt herein, während ich unbedeckt bin. Wir haben nur einen Raum, was denkst du über diesen Zustand?“ Der Gesandte Gottes sagte: „Lasse ihn fünfmal von deiner Milch trinken und er wird dadurch ‚mahram'“ Sie sah in ihn dann als Pflegesohn an. A’isha umm al-muminin nahm dies als ein Beispiel dafür, dass, welche Männer sie auch immer wollte, kommen und sie sehen konnten. Sie befahl ihrer Schwester, Umm Kulthum bint Abi Bakr as-Siddiq und den Töchtern ihres Bruders, welchen Männern auch immer sie wollte, Milch zu geben, um es ihnen zu ermöglichen hereinzukommen um sie zu sehen. Die anderen Frauen des Propheten lehnten es ab irgendjemanden durch Säugen hereinzulassen. Sie sagten, „Nein! Bei Gott! Wir glauben, dass das, was der Gesandte Gottes Sahla bint Suhayl befohlen hatte zu tun, eine Einwilligung war, die nur das Säugen von Salim betraf. Nein! Bei Gott! Niemand wird hereinkommen zu uns durch solch ein Säugen!“ Dies ist es, was die Frauen des Propheten über das Säugen von älteren Personen dachten.

Gemäß Imam Malik sagte der Prophet zu Sahla, einem erwachsenen Mann namens Salim zu erlauben, von ihren Brüsten zu säugen. Und wir werden von den Hadith-Gelehrten aufgefordert zu glauben, dass Salim als ein erwachsener Mann von Sahla gesäugt wurde. Dann sollen wir auch glauben, dass Aischa (die Frau des Propheten) ihrer Schwester Umm Kalthum und den Töchtern ihres Bruders gesagt hat, jedem erwachsenen Mann Milch zu geben, der kommen und sie sehen wollte.

Meine Frage an die Ahlul Sunna: Wie implementiert ihr all diese vorwiegend merkwürdigen Lehren? Dies ist doch, was uns die Ulama der Ahlul Sunna lehrt zu glauben?! Die Ulama mag diesen satanischen Imam Malik, der eigentlich Zügellosigkeit und Verderbtheit fördert. Ein kranker Hadith wie dieser braucht keine Erklärung, er steht für sich selber.

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DER PÄDOPHILE PROPHET

Die Ulama schrieb einen hässlichen, falschen Hadith, welcher den Propheten als Pädophilen beschreibt. Hier der verleumderische Hadith vom „Heiligen Bukhary“:

Hisham’s Vater erzählte: Khadija starb drei Jahre bevor der Prophet nach Medina abreiste. Er blieb dort für etwa zwei Jahre und heiratete dann ‚Aisha, als sie ein Mädchen von 6 Jahren war und gebrauchte die Heirat (d. h. schlief mit ihr) als sie 9 Jahre alt war. (Bukhary Band 5, Buch 58, Nummer 236)

Beschämt wegen diesem falschen Hadith, aber dennoch nicht mutig genug, ihren falschen Glauben einzugestehen, klassifizierten einige der Ahlul Sunna dieses peinliche Thema als „einer der kontroversesten Themas der heutigen Muslime“. In der Tat, die Sunniten winden sich aus ihren Hosen heraus, um die Erklärung dieser Falschheit zu vermeiden. Erstens können sich die Sunniten auch nicht auf das genaue Alter von Aischa einigen, wann sie genau mit dem Propheten geheiratet haben soll. Andere Versionen dieses Hadiths sagen, dass Aischa 9 Jahre alt war und dass die Heirat mit 14 oder 16 verbraucht wurde. Sie selber wissen nicht einmal, welche Version die „authentischste“ ist?!

Es ist die Zeit gekommen, dass die Sunniten sich eingestehen, dass sie ihre Tochter nie im Alter von 6 Jahren hergeben würden. Dies ist pure Heuchelei. Sie argumentieren, dass es OK wäre, dass der Prophet ein sechs jähriges Mädchen geheiratet hat, aber bei ihren eigenen Kindern gilt diese Sunna NICHT.

Es ist erneut offensichtlich, wieso diese und ähnliche Ahadith erfunden wurden: um die sexuelle Orientierung gewisser, perverser Leute zu rechtfertigen. Möge Gott uns vor solchen Schandtaten fern halten.

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BILDERVERBOT

Die Verbote werden im Koran klar und eindeutig formuliert. Nirgends findet mensch ein Verbot gegen Bilder im Koran. Des Weiteren stellt der Koran klar, dass ein Prophet nichts verbieten darf, was Gott nicht verboten hat (siehe 66:1).

Wenn wir gewisse Ahadith lesen, wird uns unmissverständlich beigebracht, dass der Prophet alle Bilder als ein Zeichen der Unrechtschaffenheit und daher als verboten erklärt habe.

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
Busr bin Said berichtete, dass Zaid bin Khalid Al-Juhani ihm etwas in der Anwesenheit von Said bin ‚Ubaidullah Al-Khaulani erzählte, der im Hause Maimuna’s untergebracht war, der Frau des Propheten. Zaid erzählte ihnen, dass Abu Talha sagte, dass der Prophet sagte: „Die Engel (der Barmherzigkeit) treten in kein Haus ein, wo man Bilder findet.“ (Bukhary, Band 4, Buch 54, Nummer 449)

Salim’s Vater berichtete: Einmal versprach Gabriel dem Propheten (, dass er ihn besuchen werde, aber Gabriel kam nicht) und später meinte er: „Wir Engel treten in kein Haus ein, das Bilder oder Hunde hat.“ (Bukhary, Band 4, Buch 54, Nummer 450)

1218 – Ibn Abbas berichtete: Ich hörte den Gesandten Gottes sagen: „Wer immer ein Bild macht, der kommt ins Höllenfeuer. Aus jedem Bild, das er gemacht hat, wird eine Seele sein, die ihn im Höllenfeuer quält.“ (Bukhary, Muslim, Tirmîdhî, Nasaî, Abû Dâwûd und Ahmad Ibn Hanbal)

Diese bekannten Ahadith bezüglich der Bildmalerei können wie folgt hinterfragt werden: Erachten sich die Hadith-Sammler religiöser als der Prophet Salomo, der solche Kunst machte bzw. machen ließ, oder ist dieser sündig und in der Hölle?! Gemäß Koran werden die Gläubigen Nutzen aus den schönen Dingen ziehen, die nicht von Gott verboten sind und für die sie Gott danken (7:32, 5:87).

34:12-13 Und Salomo machten Wir den Wind dienstbar; sein Herweg dauerte einen Monat, und sein Hinweg dauerte einen Monat. Und Wir verflüssigten ihm eine Metallquelle. Und von den Djinn gab es welche, die unter ihm auf Geheiß seines Herrn arbeiteten. Und sollte einer von ihnen sich von Unserem Befehl abwenden, so würden Wir ihn die Strafe des flammenden Feuers kosten lassen. Sie machten für ihn, was er begehrte: Paläste und Bildwerke, Becken wie Teiche und feststehende Kochbottiche: „Wirkt ihr vom Hause Davids in Dankbarkeit.“ Und nur wenige von Meinen Dienern sind dankbar.

Es lässt sich vermuten, dass diese und weitere Ahadith, die eine Animosität gegenüber Kunst pflegen, aus dem Grund angefertigt wurden, da die Kunst eine große Gefahr für die bestehende politische Ordnung darstellt. Musik, Bilder und anderweitige Kunst können die Mentalität der Menschen merklich beeinflussen (nicht zuletzt aus diesem Grunde ließen die Nazis „nicht-deutsche“ Werke verbrennen). Um diese Möglichkeit einzudämmen wurden diese schönen Künste im Namen Gottes verboten, obwohl Gott diese Dinge nicht verboten hat. Wer ist ungerechter als jene, die Gott Lügen unterjubeln?

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DIE MERKWÜRDIGKEIT DER HADITH-WISSENSCHAFT

In einem der Dokumente aus der Website des österreichischen muslimischen Lehrervereins wird die Hadith-Wissenschaft erläutert. Es ist offensichtlich, dass die Ahadith Widersprüche beinhalten und statt dies zuzugeben, versuchen die Sunniten alles mögliche, um die Ahadith aufrechtzuerhalten. Es werden neue Kategorien, wie etwa die katastrophale Abrogation erfunden, von „50 Wegen der Bevorzugung“ gesprochen und lieber die eigene Vernunft abgelegt, als Ahadith abzulehnen. Wir lesen:

Was ist zu tun, wenn zwei akzeptable Ahaadiith im Widerspruch gefunden werden? Der folgende Prozess ist zu befolgen:1. Wenn es möglich ist, diese zu einem Einklang zu bringen, dann muss dies getan werden, und danach sollte man entsprechend nach beiden handeln.
2. Wenn es in keinster Weise möglich sein sollte, diese beiden in Einklang zu bringen, dann verfährt man wie folgt:a) Wenn es bekannt ist, dass einer den anderen abrogiert, dann nehmen wir und handeln nach dem Abrogierenden und lassen ab vom Abrogierten.
b) Wir bevorzugen den einen gegenüber dem anderen auf der Basis verschiedener Wege, und hierzu gibt es mehr als fünfzig Wege.
c) Falls wir keinen Weg finden, den einen vor dem anderen vorzuziehen, dann setzen wir beide nicht um, bis wir fähig sind, einen dem anderen vorzuziehen.Quelle: http://www.mlv.or.at/hp23.unterricht/Hadithwissenschaft.DOC, zuletzt abgerufen 2009

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VERHERRLICHUNG DES PROPHETEN MOHAMMED

Es war schon seit jeher so, dass die Religionen ihre „eigenen“ Propheten über andere Propheten stellten. Christen stellen in Wort oder in Tat Jesus über alle anderen Propheten und Muslime Mohammed über alle anderen. Die Christen und Sunniten haben einiges gemeinsam, was diesen Aspekt betrifft. Die Mehrheit der Christen sieht Jesus als Gott an und die Mehrheit der Sunniten überträgt Mohammed einige der Namen Gottes. Hadith-Bücher beinhalten Unmengen von Geschichten, die den Propheten besser als alle anderen Propheten und Menschen machen. Diese Ahadith widersprechen wiederum anderen Ahadith, die ich zitieren werde, und widersprechen auf dieselbe Weise den Lehren des Koran.

Jene „Muslime“, die dem Propheten Mohammed nicht mehr „Gottes Sohn“ sagen konnten, wurden Götzendiener, indem sie ihm etliche Titel zuschrieben und ihn idolisierten. Beispiele: In der Schahadah haben sie seinen Namen zu Gottes Namen hinzugefügt, während dem Gebet wurde sein Name gepriesen, sein Name wurde zum Gebetsruf (Adhan) hinzugefügt und sie haben ihn zum höchsten Propheten ernannt. Mit ihren Fürsprache-Geschichten ihn als jemanden bezeichnet, der seine Umma (Gemeinschaft) vor Gott retten könnte, ihn als einen von Geburt an bis zum Tod sündenlosen Menschen dargestellt, die ihm zugeschriebenen falschen Ahadith als Quelle der Religion anerkannt und sie haben sogar behauptet, dass die ganze Welt nur wegen Mohammed erschaffen worden sei. Viele der Namen Gottes haben sie ihm auch gegeben, wie z. B.: der Letzte (al-Achir); der Versammler (al-Dschami). Gemäß Koran ist das eindeutiger „Schirk“ (Beigesellung). Dennoch werden diese „Muslime“ nie meinen, dass sie Polytheisten sind (6:23).

Dies ist die Missachtung des Koran, in welchem Gott aussagt, dass wir als Gläubige keine Unterscheidung zwischen Seinen Gesandten machen sollen (siehe 2:285). Die folgenden Ahadith zeigen den Widerspruch in den Hadith-Büchern in Bezug auf diese Angelegenheit.

Malik berichtete von Ibn Shihab von Muhammad ibn Jubayr ibn Mutim, dass der Prophet sagte: „Ich habe fünf Namen: Ich bin Mohammed. Ich bin Ahmad. Ich bin al-Mahi (der Auslöscher), durch den Gott den Kufr auslöscht. Ich bin al-Hashir (der Sammler), vor welchem die Leute versammelt werden. Ich bin al-Aqib (der Letzte).“ (Malik, Muwatta, Buch 61, Nummer 61.1.1)

Jabir bin ‚Abdullah berichtete: Der Prophet sagte: „Mir wurden fünf Dinge gegeben, die zuvor noch niemandem zuteil wurden: (1) Gott machte mich siegreich durch Ehrfurcht, (durch das Einschüchtern meiner Feinde) für eine Distanz von einem Monat Reise. (2) Die Erde wurde für mich gemacht, ein Platz für das Gebet und ein Ding um den Tayammum zu verrichten. Deshalb können all meine Folger überall beten, wenn die Gebetszeit anbricht. (3) Die Beute wurde mir halal gemacht (erlaubt), obwohl sie niemandem vor mir erlaubt war. (4) Mir wurde (am Tag der Wiederauferstehung) das Recht der Fürsprache gegeben. (5) Jeder Prophet wurde üblicherweise seinem Volk gesandt, doch nur ich wurde der ganzen Menschheit gesandt. (Bukhary Band 1, Buch 7, Nummer 331)

Ibn ‚Abbas berichtete, dass der Prophet sagte: „Der Mensch sollte nicht sagen, dass ich besser als Jonas sei.“ (Bukhary Band 4, Buch 55, Nummer 608; siehe auch Nummer 620 und 624-627; auch in Muslim)

Abu Huraira berichtete: Während ein Jude Güter verkaufte, erhielt er etwas, was er nicht annahm oder er nicht zustimmte (anzunehmen), worüber ‚Abdul ‚Azlz (einer der Erzähler) Zweifel hegte. Er (der Jude) sagte: „Bei Gott, Der Moses unter der Menschheit auserwählte.“ Eine Person der Ansar hörte dies und schlug auf sein Gesicht und sagte: „(Du hast die Dreistigkeit) zu sagen: „Bei Ihm, Der Moses unter der Menschheit auserwählte, wobei Gottes Gesandter unter uns lebt.“ Der Jude ging zum Gesandten Gottes und sagte: „Abu’l-Qasim, ich bin ein Dhimmi und (brauche deswegen deinen Schutz) durch ein Bund“ und fügte hinzu: „Diese und jene Person hat mir einen Schlag ins Gesicht gegeben.“ Daraufhin sagte der Gesandte Gottes: „Wieso gabst du ihm einen Schlag ins Gesicht?“ Er sagte: „Gottes Gesandter, dieser Mann sagte: ‚Bei Ihm, Der Moses unter der Menschheit auserwählte, wobei du unter uns lebst.'“ Der Gesandte Gottes wurde wütend und Zeichen der Wut wurden auf seinem Gesicht erkennbar und sagte dann: „Macht keinen Unterschied zwischen den Propheten Gottes. Wenn ins Horn geblasen wird und was auch immer in den Himmeln und der Erde ist, wird schwinden, außer demjenigen, dem Gott Ausnahme gewährt; und dann wir in ein weiteres Horn geblasen und ich werde unter den ersten sein, die wieder zu sich kommen und Moses wird den Thron am ergreifen sein und ich weiß nicht, ob es eine Wiedergutmachung ist für das, als er am Tag der Tur schwindete oder ob er vor mir wiederauferweckt wird und ich sage nicht, dass irgendjemand exzellenter als Jonas, Sohn Mattas ist. (Muslim, Buch 030, Nummer 5853; siehe auch bis Nummer 5861)

„Ich bin der ehrbarste Gesandte, am Tag der Auferstehung werde ich der einzige sein, der an meine Leute denkt.“ (Bukhary 97/36)

Macht keine Unterschiede zwischen den Gesandten; Ich bin nicht einmal besser als Jonas! (Bukhary 65/4,5; Hanbel 1/205,242,440)

Anas Ibn Malik sagte: Ein Mann kam zum Gesandten Gottes und sagte: „Oh du, der beste aller Menschen (Khayer Al-Baryeh). Der Gesandte Gottes sagte: „Dies wäre Ibrahim (Abraham).“ (Sahih Muslim)

Abu Saeed Al-Khudry sagte, dass der Gesandte Gottes sagte: „Macht KEINE Unterschiede zwischen den Propheten.“ (Sahih Muslim)

Die Frage stellt sich hier, wieso denn die Hadith-Sammler diese so offensichtlichen Widersprüche sammelten. Der Verdacht liegt nahe, dass sie bewusst gesammelt wurden, um Uneinigkeit zwischen den Leuten zu säen; die einen halten den einen Hadith für echt, während andere die gegensätzliche Version für authentischer erachten. Ein künstlich erzeugtes Chaos lässt die Möglichkeit entstehen, eine Führerposition einnehmen zu können. Eine künstlich erzeugte Uneinigkeit lässt sich besser als Autoritätsperson kontrollieren. Dadurch entsteht gegenüber dieser Person Vertrauen und Abhängigkeit und schlussendlich besitzt diese Person eine gewisse Macht über diese Personen.

Was die koranische Lehre angeht, ist sie klar:

2:136 Sprecht: „Wir glauben an Gott und an das, was uns herabgesandt worden ist, und was Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und den Stämmen (Israels) herabgesandt wurde, und was Moses und Jesus gegeben wurde, und was den Propheten von ihrem Herrn gegeben worden ist. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied, und Ihm sind wir ergeben.“

2:285 Der Gesandte glaubt an das, was ihm von seinem Herrn herabgesandt worden ist, ebenso die Gläubigen; sie alle glauben an Gott und an Seine Engel und an Seine Bücher und an Seine Gesandten. Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten. Und sie sagen: „Wir hören und gehorchen. Gewähre uns Deine Vergebung, unser Herr, und zu Dir ist die Heimkehr.

3:84 Sprich: „Wir glauben an Gott und an das, was auf uns herabgesandt worden ist, und was herabgesandt worden ist auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme (Israels), und was gegeben worden ist Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn; wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm sind wir ergeben.“

4:152 Diejenigen aber, die an Gott und an Seine Gesandten glauben und zwischen ihnen keinen Unterschied machen, sind es, denen Er ihren Lohn geben wird; und Gott ist Allvergebend, Barmherzig.

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VERANTWORTLICHKEIT DER TATEN

53:39 Dass dem Menschen nichts anderes zuteil wird als das, wonach er strebt.

6:164 …und keine Seele wirkt, es sei denn gegen sich selbst, und keine lasttragende (Seele) soll die Last einer anderen tragen…

Gott teilt uns im Koran mit, dass keine Seele für die Taten anderer zuständig ist. Diese Taten können gleicherweise Sünden oder aber auch gute Taten sein. In anderen Worten: eine Seele kann nur für sich selber Verantwortung tragen. Trotz dieser strengen Versicherungen von Gott, existieren Ahadith, die zitieren, dass der Prophet deklariere, dass man die Pilgerfahrt (Hadsch) im Namen anderer (ob sie gestorben sind oder noch leben spielt keine Rolle!) machen kann und auch, dass man fasten und Almosengaben (Zakat) im Namen anderer vollbringen kann. In anderen Worten löschen all diese Ahadith den Inhalt von 53:39 und 6:164 aus und deklarieren, trotz der Koranverse, dass man von anderen profitieren kann und am Jüngsten Tag für die Taten anderer dafür belohnt werde!

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
‚Abdullah bin Abbas berichtete: „Al-Fadl (sein Bruder) reiteten hinter dem Apostel Gottes und eine Frau vom Khath’am-Stamm kam. Al-Fadl begann sie anzuschauen und sie schaute auch ihn an. Der Prophet drehte Al-Fadl’s Gesicht auf die andere Seite. Die Frau sagte: „Oh Gottes Apostel! Die Verpflichtung der Hadsch, die von Gott und seinen Verehrern vorgeschrieben ist, ist für meinen Vater fällig geworden. Er ist alt und schwach und er kann nicht standhaft am Berg sitzen; Kann ich den Hadsch in seinem Namen durchführen?“ Der Prophet antwortete: „Ja, du kannst.“ Dies passierte während der Hadsch-Al-Wadaa (des Propheten).“ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 589)

Die offensichtliche Frage hier ist: Würde der Prophet etwas predigen, dass im Widerspruch mit dem Koran steht? Gott sagt uns die Wahrheit, aber der Prophet das Gegenteil?

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GOTT: DER EINZIGE RICHTER

In der allerersten Sure des Koran finden wir einige Rechte, die exklusiv Gott alleine zugeschrieben werden. Einer dieser ist, dass Gott der einzige Richter am Jüngsten Tag ist (1:4, 22:56).

82:19 An jenem Tag wird keine Seele etwas für eine andere Seele zu tun vermögen; und der Befehl an jenem Tage steht einzig Gott zu.

Im folgenden unsinnigen Hadith lesen wir nicht nur heraus, dass die Engel die Aufgabe des Richters übernehmen, sondern sogar untereinander über sein Schicksal streiten!!!

Abu Said Al-Khudri berichtete, dass der Prophet sagte: Unter den Leuten der Bani Israel war ein Mann, der 99 Personen umgebracht hatte. Dann machte er sich auf den Weg um zu Fragen, ob seine Buße angenommen werden würde oder nicht. Er fragte einen Mönch, ob seine Buße angenommen werden könne. Der Mönch antwortete verneinend und so brachte der Mann diesen um. Er fragte weiter bis ein Mann ihm riet, zu so und so einem Dorf zu gehen. Also ging er dorthin, aber auf dem Weg überfiel ihn der Tod. Während er starb, drehte er seine Brust zum Dorf hin um (wo er erhofft hatte, dass seine Buße akzeptiert wird), und so stritten sich die Barmherzigkeits-Engel mit den Bestrafungs-Engel über ihn. Gott befahl dem Dorf (welchem der Mann zugewandt war) näher zu ihm zu kommen und befahl dem Dorf (von wo er aus kam) weit weg zu gehen und dann befahl Er den Engeln die Abstände zwischen seiner Leiche und den zwei Dörfern zu messen. So war er einen Schub näher dem Dorf, dem er sich zugewandt hatte. Also wurde ihm vergeben.“ (Bukhary Band 4, Buch 56, Nummer 676)

Als erstes widerspricht sich dieser Hadith mit der Tatsache, dass Gott der alleinige Richter ist. In diesem Fall richten die Engel über diesen Mann und streiten sogar untereinander während sie richten! Ebenso bemerkenswert ist der Schlussteil des Hadith: das Schicksal dieses Mannes wird auf eine allzu lachhafte Methode bestimmt (der Abstand seiner Leiche im Verhältnis zu den zwei Dörfern), etwas, das überhaupt nicht das Geringste damit zu tun hat, ob er ein guter Gläubiger war oder nicht, noch ob er ein gutes und rechtschaffenes Leben geführt hat oder nicht! Wenn wir diesem Hadith Glauben schenken, dann müssten wir uns wundern, für was denn die guten Taten am Jüngsten Tag stehen sollten, wenn doch das Verhältnis der Leiche zu den zwei Dörfern entscheidend ist!

Es ist wahr, dass Gottes Barmherzigkeit unendlich ist, und dass Er demjenigen vergibt, wem Er will, aber sicher wird Gott auch den Mann richten, der einen Mord begangen hat anbetrachts seines Glaubens und seiner Rechtschaffenheit und nicht nach dem Verhältnis der Leiche zwischen den beiden Dörfern! Diese erfundene Märchengeschichte riecht zu sehr nach naiver mittelalterlicher Mentalität und ist eine große Beschuldigung gegen Gott, dem besten Richter.

Weiter, wissen wir, dass Gott erst am jüngsten Tag richten wird (82:19). Deswegen heißt es auch „Herr am Tage des Gerichts!“ Würde Gott uns für die begangenen Sünden im Diesseits bestrafen, würde keine Menschenseele übrig bleiben (35:45, 16:61). Dieser Hadith widerspricht dieser Auffassung, indem er besagt, dass der Mann direkt nach seinem Tod durch die Engel gerichtet wurde!

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GOTT: DER EINZIGE GESETZGEBER

Es wird im Koran berichtet, dass die einzige Aufgabe eines jeden Gesandten es war, die Nachricht Gottes zu übermitteln. Die Schrift galt als alleiniges Gesetz. Somit ist Gott als einziger Gesetzgeber zu betrachten:

6:114 Soll ich denn einen anderen Gesetzgeber suchen als Gott?

5:99 Dem Gesandten obliegt nur die Verkündigung.

Als Bestätigung dieser klaren Botschaft gibt es einen Vorfall, wobei der Prophet sich etwas verbietet, was Gott als erlaubt gelten lassen hat. Gott tadelte ihn dafür, etwas zu verbieten, was erlaubt ist:

66:1 O Prophet! Warum verbietest du das, was Gott dir erlaubt hat, um nach der Zufriedenheit deiner Frauen zu trachten? Gott ist Allvergebend, Barmherzig.

Trotz dieser klaren Aussagen, dass Gott der EINZIGE Gesetzgeber ist, finden wir viele Ahadith, die behaupten, dass der Prophet Dinge verboten haben will. (Z. B. Gold und Seide, welche Gott erlaubt hat aber in den Ahadith für Männer strengstens verboten gilt. Siehe auch Muslim Buch 24, Nummer 5241.) In Bukhary und Muslim können wir lesen, dass der Prophet Seide verboten haben soll. Das erstaunliche daran ist, dass sich in einem anderen Hadith ein Widerspruch zum Seide-Verbot finden lässt.

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
„Tragt keine Seide, denn diejenigen, die es in diesem Leben tragen, sollen keine Seide im Jenseits tragen.“ (Bukhary; Muslim)

Erlaubt ist das, was Gott erlaubt hat in seinem Buch und haram (verboten) ist das, was Er verboten hat und diejenigen Dinge, die Er verschwiegen hat, hat Er erlaubt als Freiheit für uns. (Berichtet in Al-Hakim, klassifiziert als sahih und zitiert von al-Bazzar; Tirmidhi, Ibn Madsche. Das Erlaubte und Verbotene im Islam (arab.: Al halal wal haram fil Islam) von Yusuf Al Qaradawi).

Folgen wir der Logik des zweiten Hadith, dann erkennen wir Seide als erlaubt an, weil im Koran davon nichts erwähnt wird. Wieso also verbietet der Prophet den Männern Seide zu tragen? Die Antwort ist einfach: der Prophet hat nie Seide verboten (er hat i.A. nichts Erlaubtes verboten). Beim einzigen Mal, wo der Prophet einen Fehler machte, indem er etwas Erlaubtes für verboten erklärt hat, ist er von Gott zurechtgewiesen worden. (66:1.)

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GEBETE

1. Zeit der Gebete

Der Koran sagt, dass die Gebete zu bestimmten Zeiten zu verrichten sind:

4:103 Wahrlich, das Kontaktgebet ist für die Gläubigen zu bestimmten Zeiten eine Pflicht

Trotz dieses klaren Gesetzes von Gott lesen wir in mehreren Ahadith, dass die Gebete nicht zu ihrer festgelegten Zeit observiert werden dürfen. Dies wird „Salat Qada“ genannt. Als Ergebnis dieser unkoranischen Einräumung hat der Teufel Millionen von Menschen überlistet, welche nun 4:103 ignorieren und all ihre vermissten Gebete in der Nacht nachholen, damit sie die Arbeit nicht verlassen müssen, um Gott zu gedenken!

Indem sie das tun, gehen sie gegen den Koran vor, der vorschreibt, die Gebete zu bestimmten Zeiten einzuhalten. Die LeserInnen sind eingeladen, folgende koranische Worte zu lesen:

24:37 Männer, die weder Ware noch Handel vom Gedenken an Gott abhält und der Verrichtung des Gebets und dem Entrichten der Almosen; sie fürchten einen Tag, an dem sich Herzen und Augen verdrehen werden.

Diese Worte zeigen uns ganz deutlich, wieso wir die Gebete zu bestimmten Zeiten einhalten sollen und weder Ware noch Handel sollen uns davon abhalten. Anderenfalls wären wir ignorant, wenn wir die Gebete nicht zu bestimmten Zeiten einhalten wollten, wenn wir bei der Arbeit sind. Dann hätten wir den Befehl in 24:37 missachtet.

Kurzum wird es immer einen erfundenen Hadith geben, der einem spezifischen, koranischen Befehl widerspricht, und in Anbetracht des Befehls in 4:103 finden wir einige Ahadith, die fälschlicherweise sagen, dass der Prophet seine Gebete außerhalb der bestimmten Zeiten verrichtet hätte. Ist es möglich, dass der Prophet das Gesetz von Gott in 4:103 verändert hat und seine Gebete außerhalb der Zeit einhielt?

Anas bin Malik berichtete: „Jedes Mal, wenn der Prophet eine Reise vor Mittag antrat, verzögerte er sein Zuhr-Gebet bis zur Asr-Zeit und verrichtete sie beide zusammen; und wenn die Sonne sank, war er es gewohnt, den Zuhr-Gebet durchzuführen und dann zu reiten.“ (Bukhary, Band 2, Buch 20, Nummer 212)

Ibn ‚Umar berichtete: „Der Prophet führte die Maghrib- und ‚Isha‘-Gebete zusammen bei Jam‘ (d. h. Al-Muzdalifa) mit einem separaten Iqama für beide und führte keine weiteren Gebete zwischen und nach ihnen durch.“ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 733)

Abu Aiyub Al-Ansari berichtete: „Gottes Apostel führte die Maghrib- und ‚Isha‘-Gebete zusammen bei Al-Muzdalifa durch.“ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 734)

Abdullah berichtete: „Ich sah niemals, dass der Prophet außerhalb der bestimmten Zeiten die Gebete führte, außer zweimal: Er betete die Maghrib und ‚Isha‘-Gebete zusammen und führte das Morgengebet früher durch als vorbestimmt.“ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 742)

 

2. Verkürzung der Gebete

4:101 Und wenn ihr durch das Land zieht, so ist es keine Sünde für euch, wenn ihr das Gebet verkürzt, wenn ihr fürchtet, die Ableugner könnten euch bedrängen. Wahrlich, die Ableugner sind eure offenkundigen Feinde.

Es ist eindeutig, dass die Gebete nur dann verkürzt werden können, wenn man im Krieg ist und Angst um sein Leben hat. Der nachfolgende Vers äußert sehr genaue Angaben wie die Gläubigen in Gruppen zu beten haben, damit die Anderen als Wächter stehen können. Im gesamten Koran finden wir keine anderen Verse, die eine sonstige Verkürzung erlauben.

Leider verkürzen die Muslime heute ihre Gebete jedes Mal, wenn sie reisen. Sogar dann, wenn sie im Komfort von klimatisierten Zügen oder Flugzeugen sitzen!

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
Ibn Abbas berichtete: „Der Prophet blieb einmal 19 Tage und verkürzte seine Gebete. Deshalb verkürzten wir unsere Gebete ebenfalls, wenn wir (für 19 Tage) reisten, aber wenn wir länger reisten, führten wir die Gebete vollständig durch.“ (Bukhary, Band 2, Buch 20, Nummer 186)

Yahya bin Ishaq berichtete: „Ich hörte Anas sagen: „Wir reisten mit dem Propheten von Medina nach Mekka und führten zwei Rakat (für jedes Gebet) durch, bis wir nach Medina zurückkehrten.“ Ich sagte: „Wart ihr für eine lange Zeit in Mekka geblieben?“ Er antworte: „Wir blieben in Mekka für zehn Tage.“ (Bukhary, Band 2, Buch 20, Nummer 187)

‚Abdullah bin ‚Umar berichtete: „Ich führte das Gebet mit dem Propheten, Abu Bakr und Umar bei Mina durch und dieser bestand aus zwei Rakat (Einheiten). Uthman machte in seinen frühen Tagen seines Kalifats das Gleiche, aber später begann er seine Gebete vollständig durchzuführen.“ (Bukhary, Band 2, Buch 20, Nummer 188)

Haritha bin Wahab berichtete: Der Prophet führte uns im Gebet bei Mina während der Friedenszeit, indem er zwei Rakat bot. (Bukhary, Band 2, Buch 20, Nummer 189)

Anas bin Malik berichtete: „Der Prophet führte vier Rakat des Zuhr-Gebets (Mittag) bei Medina und zwei Rakat des ‚Asr-Gebets (Nachmittag) bei Dhul-Hulaifa durch. Aiyub erzählte: „Ein Mann sagte, dass Anas sagte: ‚Dann verbrachte er (der Prophet) die Nacht dort bis zur Dämmerung und führte das Morgengebet durch und bestieg sein Reittier und als er in Al-Baida‘ ankam, übernahm er die Ihram für ‚Umra und Hadsch gleich zusammen.'“ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 773)

Es erscheint total absurd und unlogisch, dass während dem Hadsch die Gebete verkürzt werden, wobei ja die Pilger nichts anderes zu tun haben als Gott zu gedenken. Doch selbst dann gelingt es den Hadith-Gelehrten eine Entschuldigung zu finden, um ihr Gebet verkürzen zu können! Das Ironische dabei ist, dass sie nach diesem verkürzten Gebet ja nichts mehr zu tun haben und aus diesem Grund beginnen, die unzähligen Raka’s zu verrichten, die nicht von Gott sanktioniert wurden, und die sie als ‚Sunna‘ akzeptieren!
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3. Das Verbieten der Gebete!

Der Koran schreibt drei Kontaktgebete pro Tag vor und gibt gleichzeitig deren Namen: Fadschr (Dämmerung), Wusta (Mittel) und Ischa (Nacht). Diese drei Gebete sind zu bestimmten Zeiten vorgeschrieben. Das einzige Verbot gilt bei Trunkenheit oder wenn die Person nicht in der Lage ist, das Gesprochene selbst zu verstehen und bewusst auszusprechen. Es gibt keine zeitbezogenen Verbote im Koran in Bezug auf das Kontaktgebet. Das Gebet ist der Kontakt des Gläubigen mit Gott dem Allmächtigen. Gott würde niemals einen Gläubigen vom Gebet abhalten, geschweige denn es verbieten. Gott ist kein Arbeitgeber, Den mensch nur während bestimmten Bürozeiten erreicht!

Abdullah berichtete: „Ich hörte den Propheten, dass er die Gebete zur Zeit des Sonnenauf- und –untergangs verboten habe.“ (Bukhary Band 2, Buch 26, Nummer 695)

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4. Das Ameen

Abu Huraira berichtete, dass der Prophet sagte: „Engel steigen vom Himmel hinauf und hinab, einige nachts und einige bei Tageslicht und alle erscheinen (assemble) zusammen zur Zeit der Fadschr- und Asr-Gebete. Dann steigen diejenigen, die über nachts bei euch geblieben sind, zu Gott auf, Der sie fragt, und Er kennt die Antwort besser als sie: „Wie habt ihr meine Diener verlassen?“ Sie antworten: „Wir haben sie betend verlassen, da wir sie betend vorfanden.“ Wenn irgendeiner von euch (während dem Gebet am Ende der Rezitation von Sura al Fatiha) „Amin“ sagt, und die Engel im Himmel dasselbe sagen, und die beiden Aussagen zusammen klingen, werden all die vergangenen Sünden vergeben.“ (Bukhary Band 4, Buch 54, Nummer 446)

Abu Huraira berichtete, dass Gottes Apostel sagte: „Wenn der Imam während dem Gebet sagt: ‚Gott hört den, der Ihn lobt‘, sagt: ‚O Gott! Unser Herr! Aller Lob ist für Dich.‘ Wenn die Aussage mit der der Engeln übereinstimmt, werden seine vergangenen Sünden vergeben.“ (Bukhary Band 4, Buch 54, Nummer 451)

Woher können wir Menschen wissen, wie das Amen der Engel lautet/klingt? Und noch wichtiger: Wieso wird laut diesem Hadith etwas Wichtiges wie das Ameen der Engel nicht im Koran erwähnt?

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5. Gebete für die Märtyrer

Laut Koran ist es verboten, für die Märtyrer zu beten, da sie gemäß Koran nicht gestorben sind. In der Hadith-Sammlung aber lesen wir:

Jabir bin Abdullah berichtete: Der Prophet sammelte jeweils zwei Märtyrer von Uhud in einem Stück cloth, dann würde er fragen: „Welcher von ihnen hatte mehr vom Koran (gewusst)?“ Wenn einer von ihnen ihm genannt wurde, würde er diesen zuerst ins Grab legen und sagen: „Ich werde am Tag der Auferstehung ein Zeuge für sie sein.“ Er ordnete an, dass sie mit ihrem Blut auf ihren Körpern beerdigt werden und sie wurden weder gewaschen noch gab es ein Beerdigungsgebet für sie. (Bukhary Band 2, Buch 23, Nummer 427)

Hier behauptet Bukhary, dass Jabir bin Abdullah erzählt habe, dass keine Gebete für Märtyrer von Uhud gemacht wurden.

‚Uqba bin ‚Amir berichtete: Eines Tages ging der hinaus und verrichtete das Beerdigungsgebet für die Märtyrer von Uhud und then went up the pulpit und sagte: „Ich werde als euer Vorgänger den Weg für euch pave und ich werde ein Zeuge über euch sein. Bei Gott! Ich sehe meine Quelle (Kauthar) erst jetzt und mir wurden die Schlüssel zu allen Schätzen der Erde gegeben (oder die Schlüssel der Erde). Bei Gott! Ich befürchte nicht, dass ihr nach meinem Tod andere neben Gott anbeten werdet, doch ich befürchte, dass ihr euch untereinander bekämpfen werdet wegen weltlichen Dingen.“ (Bukhary Band 2, Buch 23, Nummer 428)

Hier aber behauptet Bukhary, dass Uqba bin Amir erzählt habe, dass der Prophet Gebete für die Märtyrer von Uhud geopfert hat.

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6. Himmelfahrt Mohammeds

Abu Dhar berichtete, dass Gottes Apostel sagte: „Während meinem Aufenthalt in Mekka öffnete sich das Dach meines Hauses und Gabriel stieg herab, öffnete meine Brust und wusch es mit Zam-zam Wasser. Dann brachte er ein goldenes Blech, voll mit Weisheit und Glauben und schloss es, nachdem er den Inhalt in meine Brust eingegossen hatte. Dann nahm er meine Hand und stieg mit mir zum nahe gelegensten Himmel auf. Gabriel sagte bei der Ankunft dem Pförtner: „Öffne (das Tor)“. Der Pförtner fragte: „Wer ist es?“ Gabriel antwortete: ‚Gabriel.‘ Er fragte, ob jemand bei ihm sei. Gabriel entgegnete: ‚Ja, Mohammed ist bei mir.‘ Er fragte, ob er gerufen worden sei. Gabriel sagte: ‚Ja.‘ So wurde das Tor eröffnet und wir gingen über den nahesten Himmel und sahen einen sitzenden Mann, der einige Leute zu seiner Rechten und zu seiner Linken hatte. Wenn er rechts schaute, lachte er und wenn er links schaute, weinte er. Dann sagte er: ‚Willkommen! Oh frommer Prophet und Sohn.‘ Ich fragte Gabriel: ‚Wer ist er?‘ Er antwortete: ‚Er ist Adam und die Leute rechts und links von ihm sind Seelen seines Nachkommens. Die Leute auf seiner rechten Seite sind die Leute, die ins Paradies eintreten und diejenigen auf der linken sind die Höllenbewohner. Deswegen lacht oder heult er.‘

Dann stieg er mit mir herauf bis wir den zweiten Himmel erreichten und er sagte zum Pförtner: ‚Öffne‘. Anas sagte: „Abu Dhar fügte hinzu, dass der Prophet Adam, Idris, Moses, Jesus und Abraham getroffen hatte. Er (Abu Dhar) erwähnte nicht in welchen Himmeln sie waren aber erwähnte, dass er (d. h. der Prophet) Adam am nahesten Himmel und Abraham auf dem sechsten Himmel traf. Anas sagte: „Als Gabriel zusammen mit dem Propheten an Idris vorbeigingen, sagte der letztere: ‚Willkommen! Oh frommer Prophet und Bruder.‘ Der Prophet fragte: ‚Wer ist er?‘ Gabriel: ‚Er ist Idris.'“ Der Prophet fügte hinzu: „Ich ging an Moses vorbei und er sagte: ‚Willkommen! Oh frommer Prophet und Bruder.‘ Ich fragte Gabriel: ‚Wer ist er?‘ Gabriel: ‚Er ist Moses.‘ Dann gingen wir an Jesus vorbei und er sagte: ‚Willkommen! Oh frommer Prophet und Bruder.‘ Ich fragte: ‚Wer ist er?‘ Gabriel: ‚Er ist Jesus.‘

Dann gingen wir an Abraham vorbei und er sagte: ‚Willkommen! Oh frommer Prophet und Sohn.‘ Ich fragte Gabriel: ‚Wer ist er?‘ Gabriel: ‚Er ist Abraham.‘ Der Prophet fügte hinzu: ‚Dann stieg Gabriel mit mir weiter hinauf zu einem Ort, wo ich ein Knacken/Quietschen von Schreibern hörte.“ Ibn Hazm und Anas bin Malik sagten, dass der Prophet sagte: „Dann schrieb Gott fünfzig Gebete vor für meine Folger. Bei der Rückkehr traf ich auf Moses, der mich fragte: ‚Was hat Gott dir vorgeschrieben?‘ Ich antwortete: ’50 Gebete.‘ Moses sagte: ‚Geh zurück zu deinem Herrn (und verlange um Verkürzung) für deine Folger, die es nicht tragen können.‘ Gott reduzierte sie (die Anzahl) zur Hälfte. Als ich wieder an Moses vorbeiging, informierte ich ihn und er sagte: ‚Geh zurück zu deinem Herrn, deine Folger werden es nicht ertragen können.‘ Wieder reduzierte Gott die Gebete zur Hälfte. Wieder ging er an Moses vorbei und er sagte zu mir: ‚Kehre zu deinem Herrn zurück, deine Folger werden es nicht aushalten können.‘ Also ging ich zurück zu Gott und Er sagte: ‚Das sind 5 Gebete und sie sind alle gleichwertig zu Fünfzig, Mein Wort ändert sich nicht mehr.‘ Ich ging wieder zu Moses und er sagte mir noch einmal zurückzugehen. Ich antwortete: ‚Ich bin jetzt zu schüchtern um nochmals zu fragen.‘ Dann nahm mich Gabriel mit, bis wir in ‚Sidrat-il-Muntaha‘ ankamen (Lote tree of; die äußerste Abgrenzung), das in Farben umgehüllt war, unbeschreiblich. Dann wurde ich ins Paradies erlaubt, wo ich kleine (Zelte oder) Wände (gemacht) aus Perlen vorfand und seine Erde war aus Bisam.“ (Bukhary Band 1, Buch 8, Nummer 345; Siehe auch Sahih Bukhary Band 1, Buch 8, Nummer 345; Band 5, Buch 58, Nummer 227 und Band 9, Buch 93, Nummer 608; Sahih Muslim Buch 1, Nummer 309.)

Solch einen abergläubischen Hadith zu erfinden ist unglaublich. Der Prophet macht eine ganze Tour durch alle Himmel. Und dann kommt er vor Gott, Der dem Propheten 50 Gebete vorgeschrieben haben soll, und will, durch Moses darauf aufmerksam gemacht, die Anzahl der Gebete reduziert haben. Der Grund soll der sein, dass die Umma (Gemeinschaft) des Propheten (d. h. seine Folger) dies nicht aushalten könnten. So reduziert Gott die Anzahl. Dann begegnet unser Prophet wieder Moses, der nochmals sagt, dass es zu viele sind. Mit diesem mehrmaligem Hin und Her werden die Gebete auf fünf reduziert. Selbst bei fünf Gebeten verlangt Moses eine weitere Reduzierung, doch der Prophet schämt (!) sich, und auf diese Weise neigt sich die Verhandlung auf dem Paradies-Bazar einem Ende zu. Gemäß einem anderen Bericht soll der Prophet diese Reise auf einem Pferd mit Lichtgeschwindigkeit unternommen haben, was aber allein mathematisch gesehen bedeuten würde, dass er selbst heute noch in der Milchstraße unseres Universums verweilte.

Gemäß diesem Hadith hat Gott keine Ahnung, wie viele Gebete die Menschen überhaupt verkraften können, der Prophet selbst wird zu einem nichtswissenden Pendler, und Moses wird zum einen der Lehrer vom Propheten und zum anderen der Sekretär Gottes, der bestimmt, wie viele Gebete zuläßig sind. So wird Moses auch noch zu unserem Retter. Dass das Gebet auf fünf Zeiten beruhen soll, wird aus diesem ja schon Gott sehr beleidigenden Hadith abgeleitet, welcher auf keinen Fall angenommen werden kann. Nicht aus dem Koran, sondern aus einem Hadith leiten die Sunniten ab, dass die Gebetsanzahl fünf sei. Man sollte sich folgende Verse mal genau anschauen, die belegen, dass es keine Himmelfahrt Mohammeds gab:

17:90-93 Und sie sagen: „Wir werden dir nimmermehr glauben, bis du uns einen Quell aus der Erde hervorsprudeln lässt.
Oder du einen Garten mit Dattelpalmen und Trauben hast und mittendrin Bäche in reichlicher Weise hervorsprudeln lässt.
Oder du den Himmel über uns in Stücken einstürzen lässt, wie du es behauptest, oder Gott und die Engel vor unser Angesicht bringst.
Oder du ein prunkvolles Haus besitzt oder zum Himmel aufsteigst; Und selbst wenn du aufsteigen würdest, glauben wir nicht, bis du uns ein Buch hinabsendest, worin wir lesen können.“ Sprich: „Preis sei meinem Herrn! Bin ich denn etwas anderes als ein Mensch, ein Gesandter?“

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HADSCH-BEKLEIDUNG (PILGERFAHRT)

Es ist nicht wichtig, oder wird zumindest nicht im Koran erwähnt, dass mean eine bestimmte Bekleidung in irgendeiner rituellen Form braucht. Hingegen besteht Gott der Allmächtige darauf, dass Er die Leute nach dem Herzen richten wird und nicht nach Äußerlichkeiten:

26:89 Sondern nur der (gerettet werden wird), der mit reinem Herzen zu Gott kommt.

Es muss aber noch daran erinnert werden, dass Gott uns darauf aufmerksam macht, auf unser Aussehen zu achten, wenn wir in eine Moschee (Gebetsstätte) gehen:

7:31 O Kinder Adams, habt eine gepflegte Erscheinung an jeder Gebetsstätte, und esst und trinkt, doch überschreitet das Maß nicht. Wahrlich, Er liebt nicht diejenigen, die nicht Maß halten.

Da aber die „Masjid Al-Haram“ (Kaaba) in dieser barmherzigen Instruktion von Gott nicht ausgeschlossen wird, können wir sicher sein, dass Gott uns gepflegt erschienen haben möchte, wenn wir die Kaaba besuchen. Der Status des ‚Ihram‘ (Enthaltsamkeit) während des Hadsch ist im Koran klar definiert. Es ist keine Verfügung für eine spezielle Hadsch-Bekleidung zu finden. Eine der Hadsch-Traditionen, die keine Autorisation vom Koran haben, und nur in den Ahadith gefunden werden kann, ist die Hadsch-Bekleidung des Mannes. Gemäß diesem Hadith sollten Männer nur makelloses Gewebe (Gewänder) um ihren Körper tragen, wobei eine Schulter offen bleiben soll. Weiter wird darauf bestanden, dass man nichts Metallisches tragen darf, sogar bis zu dem Ausmaß, dass ein Sicherheitspin (um die Gewänder zusammenzubinden) nicht erlaubt ist!

Es ist offensichtlich, dass diese Regeln nicht dem Koran entstammen. Im Gegenteil, sie widersprechen dem Gesetz Gottes, welches Männer und Frauen einlädt, ihren Schmuck mit in die Gebetsstätte zu nehmen, einschließlich Masjid Al-Haram.

Dem Propheten zugeschriebener Hadith:
‚Abdullah bin ‚Umar berichtete: Ein Mann fragte: „Oh Gesandter Gottes! Was sollte ein Muhrim tragen?“ Gottes Gesandter antwortete: „Er sollte kein Hemd, keinen Turban, keine Hosen, kein Kopftuch oder Leder tragen, außer er könnte keine Latschen finden, dann dürfe er Leder-Socken tragen, nachdem er den Teil ausgeschnitten hat, der die Knöchel umgeben könnte. Und er sollte keine Kleider tragen, die mit Safran parfümiert sind.“ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 615)

Wenn wir hier einen Halt machen und noch ein Mal die Bedeutung von 7:31 in Erwägung ziehen, bemerken wir, dass Gott absichtlich das Wort ‚Zeenatakom‘ (euer Schmuck) gebraucht hat. Das Wort ‚Zeena‘ bedeutet Schmuck oder etwas Getragenes, das zur Verschönerung des Aussehens beiträgt. Da der Vers „jede Gebetsstätte“ sagt und keine Ausnahmen gemacht wurden, heißt es auch, dass die ‚Masjid Al-Haraam‘ ebenfalls miteinbezogen ist. Wenn Gott die ‚Masjid Al-Haraam‘ von seinem Befehl ausgeschlossen haben wollte, hätte Er das bestimmt getan. Was dies wirklich bedeutet, sehen wir wie folgt. Gott will, dass wir uns anständig anziehen und uns mit schönen Sachen beschmücken, solange wir das Maß einhalten. So wird der Besuch der Gebetsstätte auch zu einem Fest und einem glücklichen Erlebnis. Was wäre wohl schöner als Leute anzusehen, die sich schön gekleidet auf die Hadsch-Reise machen, glücklich sind und sich darauf freuen, Gott dienen zu können. Stattdessen aber müssen wir Gott in einem gestressten und krankhaften Zustand dienen und sehen aus wie Bettler in Lumpen!!!

Man stelle sich die Christen vor, die in einem glücklichen Zustand zur Messe gehen und ein gepflegtes und schönes Aussehen an den Tag legen. Wenigstens haben sie in diesem Aspekt den Nagel auf den Kopf getroffen. Unseren Schöpfer zu lobpreisen sollte immer eine erfreuliche Angelegenheit sein und keine krankhafte und gestresste Erfahrung.

Eine klassische Ausrede der Muslime ist, dass man damit die Schranken zwischen arm und reich begleichen könne. Sie fügen hinzu, dass die Armen sich nicht unwohl fühlen werden wegen ihrem Aussehen. Die Antwort darauf ist einfach. Das Freitagsgebet hat keine Bekleidungsvorschrift, jedeR trägt das, was er/sie will und trotzdem fühlen sich alle wohl. Es ist deshalb kein Problem, weil die Atmosphäre beim Gebet nur darauf ausgerichtet ist, Gott zu dienen. Niemand ist daran interessiert, was der andere trägt. Und wenn der Hadsch als ein Gefühl der Verehrung Gottes sogar noch intensiver ist, macht es keinen Sinn zu denken, dass es für jemanden ein Problem darstelle.

Dem ist noch hinzuzufügen, dass die arme Person sich vielleicht in ihrer eigenen Kleidung besser fühlen würde. Dies würde dem Armen ebenso auch die finanziellen Lasten abnehmen, die Hadsch-Bekleidung zu kaufen (Gewänder, spezielle Sandalen und Ledergurt).

7:31 gibt uns einen koranischen Beweis, dass die Hadsch-Bekleidung nicht vom Koran kommt. Also muss es eine rationale und logische Schlussfolgerung sein, diese Hadsch-Bekleidung als Gebot abzulehnen. Gott würde nie etwas befehlen, um es später für die Gläubigen unmöglich zu machen, es auszuüben. Gott bestimmte für uns die Hadsch irgendwann während den vier bestimmten Monaten zu verrichten. Wäre diese Bekleidungsvorschrift eine Anweisung für den Hadsch und dieser aufgrund der Verfälschung unter den Sunniten wirklich auf zehn Tage reduziert, so würde es für einen wahren Gläubigen unmöglich werden, nach Arafat und Mena zu gehen, um dort in Gewändern gekleidet die Hadsch-Riten durchzuführen. Die korrupten Autoritäten würden es nicht zulassen, dass die Hadsch-Riten außerhalb der zehn Tage verrichtet werden. Vielleicht würde man dafür sogar gesteinigt werden! Wären wir aber in normalen Kleidern, so würden wir reingelassen werden und hätten Zugang zur ‚Umra‘ und hätten die Erlaubnis, die Orte Arafat und Mena in schlichten Kleidern zu besuchen. Eigentlich würden wir auf diese Weise den Hadsch machen. Gott der Barmherzigste hat es uns erlaubt, während der Hadsch normale Kleider zu tragen. Dies hat effektiv unsere Sache erleichtert, um seinem Gesetz folgen zu können!

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„HEILIGER SCHWARZER STEIN“

5:90 O ihr Gläubigen! Berauschendes, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind ein Gräuel, das Werk des Satans. So meidet sie, auf dass ihr erfolgreich seid.

Durch den ganzen Koran hindurch befiehlt uns Gott uns von solchen Dingen fern zu halten, weil sie uns weder helfen können noch irgendeine Macht besitzen. Die Geschichte von Abraham und den Götzenbildern ist eine klare Erinnerung daran. Trotzdem drängeln Muslime aus aller Welt zu diesem Stein, „Schwarzer Stein“ genannt, um ihn zu berühren und zu küssen. Werden solche Leute gefragt, wieso sie das tun, dann erhält man zur Antwort: „Weil der Prophet dies auch getan hat“. Also dient man dem Propheten, ein ganz klares Verbot vom Koran. Wird aber weiter gefragt, wieso der Prophet dies gemacht hätte, dann erhält man keine substantielle Antwort. Wieso küssen diese Muslime, die ja dem Koran folgen wollen, diesen Stein, der einem weder Glück noch Schaden geben kann? Wieso wird dieser Stein verehrt? Der wichtigere Aspekt dabei ist, würde ein Prophet, ein Gesandter Gottes, Gottes Befehl vergessen und einen Stein küssen als ein Zeichen des Götzentums? Die offensichtliche Antwort ist NEIN.

Nicht überraschenderweise wurzelt diese götzendienende Handlung nicht im Koran, sondern in den Ahadith, welche uns sagen, dass dieser Stein seit Abrahams Zeit vom Himmel herabgesandt geworden und deswegen heilig sei. Der Hadith behauptet weiterhin, dass der Prophet diesen Stein geküsst hätte. Wenn einer diese Ahadith liest, welche Millionen beeinflussen, die dadurch einen groben Akt vom Götzentum begehen, ist es kein Wunder, sich die Frage zu stellen: „Haben diese Leute den Koran gelesen?“ Der Koran informiert uns darüber, dass Abraham alle Steine zerstört hatte, die den Leuten heilig waren. Lesen wir, was Abraham dazu sagte:

21:66 Er sagte: Verehrt ihr denn statt Gott das, was euch weder den geringsten Nutzen bringen noch euch schaden kann?

Aber diese Steine küssenden und götzendienenden Polytheisten werden natürlich sagen: wir begehen keinen Götzentum, wir küssen den Stein nur, weil ihn der Prophet geküsst hat, also muss er heilig sein! Diese Antwort spiegelt jedoch ihren Götzentum wieder. Die Haltung, einen Stein als heilig oder selig zu betrachten, ist in der Tat Götzentum! Sie glauben lieber an zweifelhafte Ahadith, welche offensichtlich dem Koran widersprechen, statt an Gott, trotz Gottes Klarstellung, dass kein Stein uns Schaden oder Nutzen bringen kann. Wäre dieser Stein tatsächlich aus dem Himmel entsandt, würde es Gott uns nicht mitteilen? Kann es sein, dass die damaligen Menschen von ihren alten Traditionen sich nur schwer losreißen konnten, so wie die heutigen Sunniten sich daran schwer tun, sich von den falschen Traditionen loszubinden, und aus diesem Grund diesen Stein als heilig betrachten wollten, sodass dafür sogar Ahadith erfunden wurden?

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
‚Abis bin Rabia berichtete: ‚Umar kam in die Nähe des schwarzen Steins und küsste ihn und sagte: „Kein Zweifel, ich weiß, dass du ein Stein bist, das mir weder Schaden noch Nutzen geben kann. Hätte ich nicht den Gesandten Gottes dich küssen sehen, hätte ich dich nicht geküsst.“ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 667)

Salim berichtete, dass sein Vater sage: ‚Ich sah den Apostel Gottes in Mekka ankommen; Ich sah ihn den schwarzen Stein küssen, während er die Tawaf tat und in seinen ersten drei Runden der sieben Runden machte er Ramal (des Tawafs).‘ (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 673)

Ibn Abbas berichtete: Der Prophet machte ein Kamel reitend die Tawaf der Kaaba. Jedes Mal, wenn er vor dem schwarzen Stein war, zeigte er mit irgendetwas auf ihn und sagte Takbir! (Bukhary, Band 2, Buch 26, Nummer 682)

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FRAUEN UNTERDRÜCKENDE GESETZE

Einer der Innovationen, die in den Ahadith wurzeln und überhaupt keine Daseinsberechtigung im Koran haben, ist die Erfindung des ‚mihrim‘. Durch diese Fabrizierung darf eine Frau nicht mehr als ein Tag reisen, außer dass sie von einem ‚mihrim‘ begleitet wird. Ein ‚mihrim‘ ist ein Mann, der unter islamischen Recht diese Frau nicht heiraten kann. Dies kann ihr Vater, ihr Bruder etc. sein. Diese Erfindung, die fälschlicherweise dem Islam zugeschrieben wird, wurde zweifellos von den Arabern erfunden, um die Frau in die Unterwürfigkeit zu verbannen.

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
Ibn ‚Umar berichtete, dass der Prophet sagte: „Eine Frau sollte nicht mehr als drei Tagen reisen, außer mit einem Dhi-Mahram (z. B. einem Mann, mit dem sie nicht heiraten konnte, d. h. ihr Bruder, Vater, Großvater etc. oder mit ihrem eigenen Ehemann).“ (Band 2, Buch 20, Nummer 192)

Abu Huraira berichtete, dass der Prophet sagte: „Es ist für eine Frau unerlaubt, die an Gott und den jüngsten Tag glaubt, mehr als einen Tag alleine zu reisen, außer mit einem mihrim.“ (Band 2, Buch 20, Nummer 194)

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Der Prophet hatte keine persönlichen Wunder

Im Koran wird klargestellt, dass der Prophet Mohammed keine eigenen Wunder vollbringen konnte, die denen von Moses und Jesus ähneln. Folgende Verse bestätigen diese Wahrheit (vgl. ebenfalls 6:37 und 7:203):

 

10:20 Und sie sagen: „Warum ist nicht ein Zeichen zu ihm von seinem Herrn herabgesandt worden?“ Sprich: „Das Verborgene gehört Gott allein. Darum wartet ab; seht, ich warte auch mit euch ab.

13:7 Und diejenigen, die nicht glauben, sagen: „Warum wurde kein Zeichen von seinem Herrn zu ihm herabgesandt?“ Du bist nur ein Warner. Und für jedes Volk wird ein Führer (eingesetzt).

 

Trotz dessen können wir aus den Ahadith verschiedene Wunder des Propheten entnehmen, die er anscheinend vollbracht haben soll. Die Hadith-Bücher sind voll von diesen Geschichten. Die folgenden Ahadith sind nur ein kleiner Auszug:

 

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
Anas bin Malik berichtete: „Ich sah den Apostel Gottes, als das Asr-Gebet fällig war und die Leute nach Wasser suchten, um sich zu waschen. Sie konnten aber keines finden. Später wurde ein Gefäß voll von Wasser dem Gesandten für die Waschung gebracht. Er griff in das Gefäß und befahl den Leuten, die Waschung durchzuführen. Ich sah Wasser von seinen Fingern raussprudeln bis alle die Waschung durchgeführt hatten (und es war eines der Wunder des Propheten).“ (Bukhary, Band 1, Buch 4, Nummer 170)

‚Abdullah berichtete: Wir betrachteten die Wunder als Gottes Segnungen, aber ihr Leute betrachtet es als Warnung an. Wir waren einmal mit dem Apostel Gottes auf einer Reise und wir hatten fast kein Wasser mehr. Er sagte: „Bring das restliche Wasser mit dir mit.“ Die Leute brachten ein Utensil, das ein bisschen Wasser enthielt. Er platzierte dies in seiner Hand und sagte: „Kommt zum gesegneten Wasser und die Segnung ist von Gott.“ Ich sah das Wasser von den Fingern aus dem Gesandten fließen, und kein Zweifel, wir hörten das Essen Gott lobpreisen, wenn es (vom Propheten) gegessen wurde. (Bukhary, Band 4, Buch 56, Nummer 779)

„Anas teilte mit, dass die Mekka-Leute vom Gesandten Gottes verlangt haben, einige Wunder zu zeigen. Er zeigte ihnen die Spaltung des Mondes. (Muslim, Buch 039, Nummer 6728)

 

 

2. Mohammed schreibt den Römern

Im folgenden Hadith wird erwähnt, wie Mohammed seinen Namen auf seinem eigenen silbernen Stempel schreibt. Der Rest der Hadith-Bücher versuchten, Mohammed als einen ungebildeten Mann darzustellen, der weder schreiben noch lesen konnte. Dieser Hadith ist für sich selbst ein weiteres Beispiel der Widersprüche, die in den Hadith-Büchern zwischen den Ahadith gefunden werden können.

 

Qatada sagte, dass Anas sagte: Wenn der Prophet Mohammed den Römern schreiben wollte, wurde ihm gesagt, dass sie keine Botschaft lesen, bis sie gestempelt ist. Er (Mohammed) nahm einen Stempel aus Silber, Ich kann seine helle Weiße in seiner Hand sehen und er gravierte darin ein: „Mohammed, der Gesandte Gottes.“ (Sahih Bukhary)

 

Das Wort, auf das die Gelehrten setzten, um diesem die Unbelesenheit als Bedeutung zu verleihen, war „UMMY“. Unglücklicherweise für diese „Gelehrten“ bedeutet das Wort klar und deutlich „Nichtjude“ oder jemand, der keiner Schrift (Thora oder Evangelium) folgt. Siehe 2:78; 3:20,75 und 62:2. Es bedeutet nicht ‚Analphabet‘. Die Behauptung, dass Mohammed ein Analphabet war, ist ein Widerspruch zum Koran, welcher Mohammed als einen Mann beschreibt, der lesen und schreiben kann.

Der Koran berichtet, dass Mohammed den Koran niederschrieb – seine Zeitgenossen werden im Koran in Vers 25:5 zitiert:

25:5 Und sie sagen: „(Es sind) die Geschichten der früheren (Generationen), die er aufgeschrieben hat. Sie werden ihm morgens und abends diktiert.“

Einem Analphabeten kann nichts „diktiert“ werden.

Die Feinde des Propheten, die ihn der Analphabetie beschuldigen, missbrauchen Vers 29:48, welcher sich besonders auf frühere Schriften bezieht. Wer hier gedenkt, Licht in diese Sache zu bringen, kann es gleich auch bei den folgenden Ahadith tun, welche davon berichten, dass Mohammed schrieb (Angaben in Band.Buch.Nummer): 3.49.863; 1.3.65; 4.52.187; 4.52.191; 4.53.387; 5.59.553; 7.62.88; 9.89.302 und schließlich noch: Guillaume, A., The Life of Muhammad, a translation of Ibn Ishaq’s Sirat Rasul Allah, Oxford, 1967, p. 649.

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VERBOT VON GOLD UND SEIDE

Gemäß vielen Beispielen aus den Ahadith konnten wir sehen, dass der Prophet angeblich viele Verbote erteilt hätte. Und dies, obwohl der Koran schärfstens das Gegenteil klarstellt!

Dem Propheten zugeschriebener Hadith: ‚Abdullah bin Umar berichtete: Umar brachte einen seidenen Umhang vom Markt, brachte ihn dem Gesandten Gottes und sagte: „Oh Gottes Apostel! Nimm ihn und verschönere dich während dem ‚Id und wenn die Delegationen dich besuchen.“ Gottes Apostel antwortete: „Diese Bekleidung ist für diejenige, die keinen Platz im Jenseits haben.“ Nach einer langen Zeit entsandte der Apostel Gottes Umar einen Umhang aus Seidenbrokat. Umar kam zum Gesandten und sagte, „Oh Gottes Apostel! Du sagtest, dass diese Bekleidung für jene seien, die keinen Platz im Jenseits hätten; Jetzt aber schickst du mir diesen Umhang.“ Gottes Apostel sagte ihm: „Verkaufe es und erfülle deine Bedürfnisse.“ (Bukhary, Band 2, Buch 15, Nummer 69)

Bemerkung: Nicht nur, dass dieser Hadith dem Koranvers 66:1 widerspricht, sondern er ist auch in der Logik äußerst unschlüssig. Laut diesem Hadith soll der Prophet gesagt haben, dass kein Mann, der Seide trägt, in den Himmel kommen könne. Aber aus irgendeinem Grund erlaubt er Omar den Umhang aus Seide zu verkaufen, um aus dem Erlös seine Bedürfnisse zu stillen! Das wäre, als würde Alkohol verboten werden, aber wir dennoch einem Freund sagen, er solle dies verkaufen und vom Erlös seine Bedürfnisse stillen! Es ist doch sicher moralisch unvertretbar, etwas zu verbieten und anschließend das für verboten Erklärte zum Verkauf genehmigen zu lassen? Im nächsten Hadith sehen wir eine ganze Sammlung von Verboten, die nirgends im Koran verboten werden.

Al-Bara‘ bin ‚Azib berichtete: Gottes Apostel befahl uns sieben Dinge zu tun und verbot uns sieben Dinge. Er befahl uns: dem Beerdigungsprozess zu folgen, die Kranken zu besuchen, Einladungen anzunehmen, den Unterdrückten zu helfen, die Eide zu erfüllen, und die Grüsse zu erwidern und Niesern zu sagen: „Möge Gott dir Gnade erweisen,“ vorausgesetzt, der Nieser sagt: „Alles Lob gebürt Gott“. Er verbot uns silberne Utensilien und Schüssel zu benutzen und goldene Ringe zu tragen, Seide (Kleider), Dibaj (pures Seidenkleid), Qissi und Istabraq (zwei Arten von Seidenkleidern). (Bukhary, Band 2, Buch 23, Nummer 331)

Anas berichtete: Der Prophet erlaubte es ‚Abdur-Rahman bin ‚Auf und Az-Zubair bin Al-‚Awwam Seide zu tragen. (Bukhary Band 4, Buch 52, Nummer 171)

Dieser Hadith bestätigt die Widersprüche, nicht nur zwischen dem Koran und den Ahadith, sondern auch zwischen den Ahadith. Wenn doch der Prophet Seide verbieten würde, wieso hebt er dieses Verbot bei einigen Personen wieder auf?

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GOTT: ALLEINIGER KENNER DES VERBORGENEN/DER ZUKUNFT

Der Koran zeigt uns kategorisch, dass niemand im Himmel oder auf der Erde Kenntnis über die Zukunft besitzt außer Gott. Zusätzlich wurde Mohammed von Gott dazu beauftragt, öffentlich zu bestätigen, dass auch der Prophet die Zukunft NICHT kennt!

27:65 Sprich: „Niemand in den Himmeln und auf Erden kennt das Verborgene außer Gott; und sie wissen nicht, wann sie wiederauferweckt werden.“

6:50 Sprich: „Ich sage nicht zu euch ‚Bei mir sind Gottes Schätze‘ noch kenne ich das Verborgene; Auch sage ich nicht zu euch ‚Ich bin ein Engel.‘ Ich folge nur dem, was mir offenbart wurde.“ Sprich: „Können wohl ein Blinder und ein Sehender einander gleichen? Wollt ihr denn nicht nachdenken?“

7:188 Sprich: „Ich habe nicht die Macht, mir selbst zu nützen oder zu schaden, es sei denn, Gott will es. Und hätte ich Kenntnis von dem Verborgenen, wahrlich, ich hätte mir die Fülle des Guten zu sichern vermocht, und Übles hätte mich nicht berührt. Ich bin ja nur ein Warner und ein Bringer froher Botschaft für die Leute, die gläubig sind.“

11:31 Und ich sage nicht zu euch „Ich besitze die Schätze Gottes“ noch kenne ich das Verborgene, noch erkläre ich: „Ich bin ein Engel.“ Noch sage ich von denen, die eure Augen verachten: „Gott wird ihnen niemals (etwas) Gutes gewähren.“ Gott kennt am besten, was in ihrem Inneren vorgeht. Wahrlich, ich gehörte sonst zu denen, die ungerecht sind.“

Die Botschaft des Koran ist eindeutig: Gott befahl Mohammed den Leuten zu berichten, dass er selber keine Kenntnis über die Zukunft besitzen würde. Trotz des oben gezeigten koranischen Beweises finden wir mehrere Ahadith, aus denen hervorgeht, dass der Prophet viele zukünftige Ereignisse prophezeit habe! Wenn die Nachricht des Koran explizit das Gegenteil behauptet, als das, was die Ahadith berichten, ist es nicht möglich beiden Seiten zu glauben! Da es überhaupt keinen Grund gibt, die Ehrbarkeit des Propheten anzuzweifeln, ein ehrgütiger Diener Gottes zu sein, der niemals einen klaren Beweis missachtet, ist die einzige Schlussfolgerung, dass all diese zukunftsorientierten Ahadith LÜGEN gegen Gott und gegen den Propheten sind! Die Hadith-Bücher sind voll mit Ahadith, welche die Zukunft beschreiben. Hier nur einige von ihnen:

Dem Propheten zugeschriebene Ahadith:
Sahl bin Sad berichtete, dass der Prophet sagte: „Wahrlich! 70’000 oder 700’000 von meinen Folgern werden das Paradies zusammen betreten; Der erste und der letzte unter ihnen werden zur gleichen Zeit eintreten und ihre Gesichter werden wie der helle Mond glitzern.“ (Bukhary, Band 4, Buch 54, Nummer 470)

Abu Musa berichtete, dass der Prophet sagte: „Zur nahen Stunde (des jüngsten Tages) werden Tage sein, wo religiöses Wissen verschwinden wird und eine generelle Ignoranz verbreitet wird. Und dort wird eine Al-Harj-Fülle sein, und Al-Harj bedeutet töten.“ (Bukhary, Band 9, Buch 88, Nummer 185)

Abu Huraira berichtete, dass der Prophet sagte: „Die Stunde wird nicht einsetzen, bevor ein Mann an einem Grab vorbeigeht und sagt: ‚Ich wünschte, ich wäre dort‘.“ (Bukhary, Band 9, Buch 88, Nummer 231)

Abu Huraira berichtete, dass Gottes Apostel sagte: „Die Stunde wird nicht eher einsetzen, bevor ein Mann von Qahtan erscheint, der Leute mit seinem Stecken antreibt.“ (Bukhary, Band 9, Buch 88, Nummer 233)

Abu Huraira berichtete, dass Gottes Apostel sagte: „Die Stunde wird nicht einsetzen bis ein Feuer aus dem Hijaz-Lande kommen wird und es wird Licht auf die Nacken der Kamele von Busra werfen.“ (Bukhary, Band 9, Buch 88, Nummer 234)

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UNKOMMENTIERTE AHADITH

Mahmud bin Rabi’a erzählte: Als ich ein fünfjähriger Junge war, ich erinnere mich, nahm der Prophet mit seinem Mund Wasser von einem Eimer, spülte, und spuckte es in mein Gesicht. (Bukhary Band 1, Buch 3, Nummer 77)

Jabir erzählte: Ein Mann der Ansaren machte seinen Sklaven zum Mudabbar. Und nebst diesem Sklaven hatte er keine weiteren Besitztümer. Diese Neuigkeit gelang zum Apostel Gottes und er sagte: „Wer wird diesen Sklaven von mir kaufen?“ Nu’aim bin An-Nahham kaufte ihn für 800 Dirham. Jabir fügte hinzu: Es war ein koptischer (ägyptischer) Sklave, der dieses Jahr starb. (Bukhary Band 9, Buch 85, Nummer 80)

Ibn Umar erzählte: Gottes Apostel sagte: „Wenn die (obere) Kante der Sonne (am Morgen) erscheint, so betet nicht, bis die Sonne vollständig erscheint und wenn die untere Kante der Sonne untergeht, so betet nicht, bis die Sonne vollständig untergegangen ist. Und du sollst nicht versuchen während dem Sonnenauf- oder Sonnenuntergang zu beten, denn die Sonne steigt zwischen beiden Seiten vom Kopf des Teufels.“ (Bukhary Band 4, Buch 54, Nummer 494)

Salim’s Vater erzählte: Der Prophet stand neben der Kanzel auf (und zeigte mit seinen Fingern in Richtung Osten) und sagte: „Elend ist dort! Elend ist dort, von wo die Seite vom Kopf Satans rauskommt“, oder sagte: „… die Seite der Sonne …“ (Bukhary Band 9, Buch 88, Nummer 212)

Abu Huraira erzählte, dass Gottes Apostel sagte: „Das (Höllen-)Feuer beklagte sich bei seinem Herrn: ‚O mein Herr! Meine verschiedenen Teile fressen sich gegenseitig auf.‘ Also erlaubte Er ihm zwei Atmungen, ein im Winter und ein im Sommer, und dies ist der Grund für die schreckliche Hitze und die bittere Kälte.“ (Bukhary Band 4, Buch 54, Nummer 482)

Nach dem Fall von Khyber beschrieben die Leute die Schönheit von Safia Bint Hui, die neue Braut eines feindlichen getöteten Soldaten. Der Prophet wählte sie für sich selbst. Auf dem Weg nach Medina rastete er und hatte mit ihr Geschlechtsverkehr. Seine Gefährten wussten nicht, ob sie eine Ehefrau oder eine Konkubine war. Später wurde ein Schleier zwischen ihr und den Männern gezogen und sie wussten Bescheid, dass sie eine Ehefrau war. (Bukhary, Buch der Käufe und Buch der Heirat (Nikah) 3:59)

[…] Der Prophet fragte nach einem Becher mit Wasser und wusch beide Hände und sein Gesicht darin und dann spuckte er ein mundvoll Wasser zurück und sagte zu uns beiden (Abu Musa und Bilal): „Trinkt vom Becher und gießt einiges davon über eure Gesichter und Brustkorbe.“ (Bukhary Band 1, Buch 4, Nummer 187)

Die drei Weltreligionen und ihre Fehler

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verstoßenen Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Die Botschaft des Koran ist Bestens dazu geeignet, um die vorhandenen Religionen zu vereinen: in der Hingabe zu Gott. Judentum, Christentum und der Mainstream-Islam wurden bis zur Unkenntnis verunstaltet. Alle Botschaften Gottes wurden überliefert und verkündet; der Koran ist das Letzte Testament.

Judentum

Die beste Darstellung der Korruption des heutigen Judentums ist im Buch eines berühmten Rabbi, Harold S. Kushner, zu finden. In seinem Bestseller When bad things happen to good people (Wenn guten Menschen schlechte Dinge widerfahren), Avon Books, 1981, schreibt Rabbi Kushner folgendes:

…, wir wären gut beraten diese Welt so ernst wie nur möglich zu nehmen, im Falle, dass dies die einzige Welt ist, die wir je haben werden, und um hier nach Sinn und Gerechtigkeit zu suchen. (Seite 29)
Guten Menschen widerfährt Schlechtes in dieser Welt, aber es ist nicht Gott, der es will. Gott möchte, dass die Leute das kriegen, was sie verdienen, aber Er kann es nicht immer einrichten. (Seite 42)
Gott erstreckt sich nicht nach unten, um die Naturgesetze aussetzen zu lassen, um die Rechtschaffenen von Schlechtem zu bewahren. Dies ist ein zweiter Bereich unserer Welt, welches Schlechtes verursacht, das den guten Menschen widerfährt, und Gott verursacht es nicht, kann es auch nicht aufhalten. (Seite 58)
Gott kann nicht alles machen, aber Er kann einige wichtige Dinge tun. (Seite 113)
Wir können Ihn nicht darum bitten, uns immun gegen Krankheiten zu machen, da Er es nicht tun kann. (Seite 125)
Ich erkenne Seine Begrenzungen. Sein Können beschränkt sich auf die Naturgesetze, die Evolution der menschlichen Natur und der Freiheit der menschlichen Moral. (Seite 134)

 

Christentum

Würde Jesus heute zu Leben erweckt werden, kreuzigten die Christen ihn. Herausragende, christliche Gelehrte kamen zu soliden Schlussfolgerungen, dass das heutige Christentum nichts mehr mit Jesus zu tun hat und dass seine Doktrin beim berüchtigten ersten Konzil von Nicäa (325 n. Chr.) tödlich verzerrt wurde. Siehe The Myth of God Incarnate (Das Mythos des inkarnierten Gottes), Westminster Press, Philadelphia, 1977.

Islam

Käme Mohammed zurück in diese Welt, so würden die „Muslime“ ihn zu Tode steinigen. Die Religion, der sie heute folgen, hat nichts mehr mit dem Islam zu tun, der von Abraham und Mohammed gepredigt wurde. Alles was die „Muslime“ heute tun, ist falsch: die erste Säule (Shahaadah), der Gebetsruf (Adhan), die Waschung (Wudu), die täglichen Kontaktgebete (Salât), die Almosengabe (Zakat), die Pilgerfahrt und viele andere Praktiken des Islam.

„Eine Religion, die nie von Gott verordnet wurde“ (42:21)

Das Ausmaß, in welchem der Islam (Hingabe/Ergebung) verunstaltet wurde, wird in der folgenden Tabelle illustriert:

Heutige islamische Praktiken
Widerspricht
Hadith & Sunna.6:19, 38, 114; 7:1-3; 12:111; 17:46; 31:6; 45:6; 69:38-47; und weitere mehrere.
Jeden töten, den sie als Abfälligen betrachten.2:256; 4:90; 10:99; 18:29; 88:21-22
Teuflisches Strafjustiz-System: Die Hand des Diebes abschneiden; Ehebrecher zu Tode steinigen; Jeden töten, der nicht das Gebet verrichtet; Denjenigen töten, der zum vierten Mal Alkohol trinkt.5:38, 12:31, 4:25, 24:2, 2:256, 18:29
Frauen in der Menstruation verbieten, Gott zu dienen.2:222
Frauen vom Freitagsgebet ausschließen.62:9
Mohammed gegen seinen Willen idolisieren:
Ihn den „ehrbarsten Gesandten“ nennen und zu behaupten, er wäre unfehlbar.
2:285; 4:79; 9:117; 17:73-74; 33:37; 40:66; 66:1; 80:1-10; 93:7
Sein Grab als eine „Heilige Moschee“ errichten.2:149-150
Zu behaupten, er besäße die Macht der Fürsprache/Fürbitte.2:48,123,254; 6:70,94; 7:53; 10:3; 39:44; 43:86; 74:48
Die Erfindung der „unanfechtbaren“ Geschichte über seine Himmelfahrt auf einem Pferd mit Lichtgeschwindigkeit und sein Handeln mit Gott über die 50 Gebete. (Wäre er wirklich mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs, so wäre er immer noch in der Milchstraße.)17:1, 53:1-18
Seinen Namen zu den Gebeten & dem Adhan hinzufügen.20:14; 72:18
Seinen Namen zur 1. Säule des Islams hinzufügen.3:18; 37:35; 39:45
Mohammed beleidigen, indem er als ein blutrünstiger Mann dargestellt wird: sie behaupten, er habe die Augen der Leute gemeißelt, und dass er die sexuelle Kraft von 30 Männern besäße.3:159; 68:4; 18:110; 25:20
Das Verdrehen der Tatsache, dass Mohammed der letzte Prophet war: indem sie lehren, dass Jesus in diese Welt zurückkommen werde (dies würde Jesus zum letzten Propheten machen).33:40
Zu behaupten, Mohammed wäre ein Analphabet, unintelligent.Siehe hierzu den Beitrag: Der Prophet schrieb den Koran selber!
Ein bizarres Essenssystem mit einer Vielzahl von Verboten.6:145-150; 16:115,116
Das Ändern der Heiligen Monate.9:37
Das Vernachlässigen der Almosengabe durch Verzerrung.6:141, Appendix 15
Das Unterdrücken der Frauen und sie dazu zwingen, Kopftücher und unvernünftige Kleider zu tragen; und viele ihrer Rechte berauben (Heirats-, Scheidungs-, Erbrechte etc.).2:228; 3:195; 4:19,32; 9:71.
Frauen beleidigen, indem sie es so ausrichten, dass „wenn ein Affe, Hund oder eine Frau vor einem Betenden vorbeigehe, das Gebet für ungültig sei“ (Hadith).Nicht im Koran
Das Erfinden von unzähligen Regeln wie z.B. bei der Waschung vor dem Gebet, beim Schlafen, beim Fingernägel schneiden etc.2:67-71; 5:101; 42:21.
Gold und Seide für Männer verbieten.5:48-49; 7:31-32.
Kunst und Musik verbieten.7:32; 34:13; 42:21
Den Islam lächerlich machen, indem sie Aussagen von Gelehrten akzeptieren, die lehren, dass die Erde auf dem Rücken eines Riesenwals geschaffen ist!! (79:30; Ibn Kathir, 1200 n. Chr. & Ben Baz, 1975 n. Chr.)Nicht im Koran

Dies ist nur eine winzige Auswahl des Missbrauchs und der Übertretung, die heute von „Muslimen“ aus aller Welt auf einer alltäglichen Basis vollzogen werden.

übersetzt von Kerem A.