Hadith

Menstruation und Beten im Islam, Fasten während der Menstruation…

Der Koran, der alles erklärt (16:89; 6:114), was wir für unsere Rechtleitung benötigen, schränkt einzig und allein den Geschlechtsverkehr ein, wenn es um die Menstruation geht.

 

 

Foto: Jennifer Hayes – CC BY-NC 2.0

 

2:222 Und sie fragen dich nach der Menstruation. Sage: „Sie ist eine Beeinträchtigung!“ So haltet Abstand von den Frauen während der Menstruation und nähert euch ihnen nicht (sexuell), bis sie gereinigt sind. Wenn sie sich reinigten, dann kommt zu ihnen, von wo euch Gott gebot. Gewiss, Gott liebt die Bereuenden und liebt die sich Reinigenden


Der Koran beinhaltet alles, was unsere Rechtleitung betrifft. Und so beschreibt er in diesem Vers alles, was die Menstruation angeht. Laut Koran ist Regelblutung eine Beeinträchtigung, ein Unwohlsein und Gott sieht für uns vor, dass wir während dieser beeinträchtigenden Phase keinen Geschlechtsverkehr üben. Unser Herr beschreibt die Menstruation nicht als eine spirituelle Unreinheit, sondern als eine Beeinträchtigung. Man soll sich auch nicht durch den nachfolgenden Satz verunsichern lassen, in dem das aus der Wurzel T-h-r (طهر) abgeleitete Verb (يطهرن – yaThurna, femininer Plural der dritten Person) verwendet wird. So wie das Wort „rein“ im Deutschen mehrere Bedeutungen in sich tragen kann, wie etwa in „eine reine Weste haben“, kommen die von der Wurzel abgeleiteten Wörter im Koran in unterschiedlichen Varianten vor:

  • materielle, körperliche Reinheit: 2:25, 2:222 (die ersten beiden Vorkommnisse im Sinne von „sich der Menstruation entledigen“), 3:15, 4:57, 8:11, 25:48, 76:21
  • geistige Reinigung: 2:222 (letztes Vorkommnis), 2:232, 3:55, 5:41, 9:103, 33:33, 33:53, 56:79 (die hier beschriebene Reinheit hat nichts mit der rituellen Waschung (غسل – Ghusl) vor dem Gebet zu tun*), 58:12,  80:14, 98:2
  • Geistige und materielle/körperliche Reinigung: 2:125, 3:42 (könnte auch als rein geistige Reinheit gelten), 4:43, 5:6, 7:82, 9:108 (ebenso möglich: nur geistige Reinheit), 11:78 (ebenso möglich: rein geistig), 22:26, 27:56, 74:4

* Koranisch gesehen bedeutet Ghusl, anders als in der traditionellen Lehre üblich, sowohl Ganzkörperwaschung als auch die Waschung vor dem Gebet, siehe 4:43 und 5:6 (und die Wortwahl des arabischen Textes), wohingegen aus 5:6 zu verstehen ist, dass طهارة – Tahaara im Kontext des Gebets (und nicht allgemein) durchaus als reine Ganzkörperwaschung verstanden werden kann. Achtung: Hier beim allgemeinen Ghusl bedeutet dies nicht, dass die Person in dem Moment körperlich unrein sei, um Missverständnisse zu vermeiden. Dies hat lediglich mit dem Gebet zu tun.

Es gab und gibt verirrte Menschen, die die Menstruation bei Frauen gar als eine göttliche Strafe ansehen. Ihre Ansichten und Interpretationsweisen haben auch ihren Weg in die Kommentaren und Tafsir-Bücher gefunden, wonach man eine Frau nicht nur sexuell nicht berühren, sondern gleich komplett vermeiden sollte. Dies wird ebenso ersichtlich in den Übersetzungen, welche die Menstruation in 2:222 wie folgt beschreiben bzw. das Wort (أَذًى – adhan) wie folgt übersetzen:

  • Khoury, Bubenheim, Rassoul: Leiden
  • Azhar, Ahmadeyya: Schaden
  • Paret: Plage
  • Zaidan: Beschwerlichkeit
  • Pickthall: Krankheit (illness) (sic!)
  • Qaribullah: Verletzung (injury)
  • Khalifa, Progressive Muslims, Amatul R. Omar: schädlich (harmful)
  • M. Asad: verwundbarer Zustand (vulnerable condition)
  • Ali F. Yavuz: eine verhasste Unreinheit (nefret edilen bir pisliktir) (sic!)

Wie wir sehen tun es sich die Übersetzer nicht gerade einfach, das Wort angemessen zu übersetzen. Auch während unserer Übersetzung von 2:222, die wir eingangs zitierten, hatten wir lange diskutiert. Insbesondere in gewissen Übersetzungen wie die von Paret, Pickthall oder von meinem persönlichen Favorit in der Kategorie „abstruseste Übersetzung“ Ali F. Yavuz sieht man deutlich, welch lausige Arbeit da verrichtet wurde bei der Übersetzung.

Im Koran kommt dieses Wort an 24 Stellen in verschiedenen Formen vor: 2:196 2:222 2:262 2:263 2:264 3:111 3:186 3:195 4:16 4:102 6:34 7:129 9:61 (2x) 14:12 29:10 33:48 33:53 (2x) 33:57 33:58 33:59 33:69 61:5

Dass es sich bei diesem Wort nicht um den Aspekt der „Schmerzen“ handelt, wird klar, wenn man bedenkt, was „schmerzhaft“ auf Arabisch heißt: مُؤْلِم – mu’lim oder أَلِيم – ‚aliim, was im Koran sehr oft in der Wendung ‚Adhaabun ‚aliimun (schmerzhafte Qual) vorkommt. Dieses Wort bedeutet auch nicht „Schaden“ (ضَرَر – Darar, türkisch: zarar) an sich, denn man betrachte Vers 3:111:

لن يضروكم إلا أذى وإن يقتلوكم يولوكم الأدبار ثم لا ينصرون

Sie werden euch nicht schaden (lan yaDurruukum), bis auf eine Beeinträchtigung (‚illaa ‚adhan). Wenn sie euch bekämpfen, werden sie euch den Rücken kehren und weglaufen. Keine Hilfe wird ihnen zuteil werden.

Hier wird das Wort zwar mit Schaden in Verbindung gebracht, aber dennoch sprachlich wie auch inhaltlich getrennt. Im Vers hätte auch ‚illa qaliilan (bis auf ein wenig) stehen können. Jedoch wird durch diese Wortwahl klar gemacht, dass das Wort in der Bedeutung schwächer als „Schaden“ (Darar) ist (das Verb yaDurruuna stammt von derselben Wurzel ab wie das Wort Darar) und damit etwas anderes ist als Schaden.

Dasselbe Wort kommt in den übrigen 23 Stellen in der Bedeutung „bedrücken, belästigen“ (zum Beispiel im Sinne einer Beleidigung, siehe 3:186 oder 6:34) oder „leiden“ (auf dem Wege Gottes „leiden“, siehe 3:195) vor, allgemein aber im Sinne von einer „Einschränkung“, weshalb wir uns für das Wort „Beeinträchtigung“ entschieden hatten. Nirgends, aber nirgends erhält es die Bedeutung „verhasste Unreinheit“! Es bedeutet auch in keinster Form „unrein“ oder „Schmutz“. Doch nur in 2:222 Stelle übersetzen gewisse Übersetzer dieses Wort anders.

Wieso erst dann, wenn es sich um Frauen handelt?

Traditionell wird gelehrt, dass eine menstruierende Frau spirituell und körperlich vor Gott unrein sei, und deshalb nicht beten, nicht fasten und die Pilgerfahrt nicht vollziehen dürfe. Der Koran, der alles erklärt (16:89; 6:114), was wir für unsere Rechtleitung benötigen, schränkt einzig und allein den Geschlechtsverkehr ein, wenn es um die Menstruation geht. Hätte Gott gewollt, dass Frauen nicht beten, nicht fasten und auch den Koran nicht lesen, so hätte dies Gott, Der weder wortarm noch vergesslich ist, mit Leichtigkeit erwähnen können. Sowieso enthält der Koran die Einzelheiten zu den Umständen, die dem Kontaktgebet im Weg stehen: Urinieren, Stuhlgang oder die spirituelle Unreinheit durch Geschlechtsverkehr (dschunub).

Eine menstruierende Frau hat zu beten und zu fasten und die Pilgerfahrt zu vollziehen. Sie kann den Koran auch zu jeder Zeit lesen. Falls die Menstruation eine erhebliche Beeinträchtigung ist und körperlich von der Frau viel abfordert, so kann sie das Fasten aufschieben (2:184f.). Jedoch ist dies keine allgemeine Regel und sehr individuell behaftet, da nicht jede Frau das Menstruieren als ein intensives Leiden erlebt.

Männer waren es, die diese Interpretation den Frauen aufgezwungen haben und wieder Männer waren es, die die menstruierenden Frauen von den Moscheen, vom Gebet, vom Fasten und vom Koran ferngehalten haben. Die patriarchalische Mentalität, welche die Frauen davon fernhält, Gott zu dienen, zu Gott zu beten und mit Ihm eine innige Verbindung aufzubauen wie etwa durch das Koranlesen, hat dafür gesorgt, dass sich viele Frauen, insbesondere die jungen Mädchen vor der Gesellschaft sehr verlegen fühlen können und ihnen das Gefühl gegeben, dass sie etwas im Körper haben, dass sie vor Gott unrein mache. Damit wurden sie in den Hintergrund gedrängt. Sie haben auch dafür gesorgt, dass auch die Frauen den Koran verlassen haben und von der Klage unseres Propheten angesprochen werden (25:30).

Die sogenannte Scharii’a, die durch die erfundenen und erlogenen Ahadith und mittels der Dutzenden Idschtihad der Gelehrten Jahrhunderte später eingeführt und dem letzten Propheten Gottes untergejubelt wurde (42:21), hat das diesseitige wie auch das jenseitige Leben der Muslime (arabisch für „Gottergebene“) ins Verderben geführt.

Die Gottergebenen, welche den Koran, den gesamten Koran und nur noch den Koran einhalten wollen, werden mit Gottes Hilfe und Erlaubnis diesen Aberglauben aufdecken und entlarven.

Schlüssel zum Verständnis des Koran: Allein Gott lehrt und erklärt die Lesung

Die Lesung ist ein Buch mit Geschichten, Gesetzen, Lehren, Gleichnissen, Herausforderungen und vielem mehr. Für viele von uns ist sie das erhabene, wundervolle Wort Gottes, unverfälscht vorhanden und geschützt, überliefert durch Seinen auserwählten Propheten Mohammed. Die Lesung ist für uns der Atemzug, ohne den wir nicht leben möchten, in der Tradition aller Propheten und Gesandten stehend, Frieden sei auf allen. Selbst die Ableugner der Lesung sind von ihm derart (aus ihrer Wahrnehmung heraus negativ) fasziniert, dass sie ihm viel Zeit und Raum schenken, sich damit auseinanderzusetzen.

Folgende Frage stellt sich für jeden von uns: Wie soll ich die Lesung verstehen? Sie ist nicht immer nach der Länge geordnet, enthält Aussagen, die man nicht immer gleich versteht. Verworrene Schachtelsätze in den Übersetzungen mit eingeschobenen Klammerausdrücken, Worte die in einem anderen als dem üblichen Sinn verwendet werden und die dichterische Erzählweise erschweren für den Anfänger den Zugang zur Lesung, vom Angebot an Kommentaren und der Interpretationen ganz zu schweigen.

 

20:114-115 Erhaben ist Gott, der wahre König. Und übereile dich nicht mit der Lesung, bevor dir gegenüber ihre Offenbarung vollzogen wurde. Und sage: „Mein Herr, mehre mich an Wissen!“ Und Adam legten wir früher schon eine Vereinbarung auf. Doch er vergaß. Und wir fanden bei ihm keine Entschlossenheit.

 

Die Lesung selbst gibt also zu verstehen, Geduld zu üben, bevor uns ihre Erklärung zuteil wird, ihre innere Wahrheit uns durch Gott eingegeben wird. Durch das Beispiel Adams können wir uns selbst ermahnen, auf der Suche nach der Wahrheit entschlossen zu bleiben und nach mehr Wissen zu bitten. Der Vers rät uns davon ab, eilige Schlüsse von einzelnen Versen oder einzelnen Sätzen zu ziehen, die aus dem Kontext gerissen wurden (noch nicht zu Ende eingegeben wurden).

Was ist die erste Regel, der erste Ansatz beim gründlichen Verstehen der Lesung? Und da liegt des Pudels Kern:

Keine Gottheit außer Dem Gott.

Es gibt einen Vers, der uns aufzeigt, wie unvorsichtig wir vorgehen, wenn wir über die Lesung sprechen, wie sehr wir uns in Verwirrungen steigern, und wie wir im Namen Gottes tiefgreifend Falsches aussagen. Und derselbe Vers beinhaltet eine wundervolle Ermahnung, welche uns von genau diesen Fehlern im Glauben abhalten will.

 

11:1 Alif Lam Ra. (Dies ist) ein Buch, dessen Verse festgefügt sind …

 

Diese Festfügung der Verse wird nochmals in einem anderen Vers (15:9) rhetorisch bekräftigt, woraus wir den Schutz der Lesung durch Den annehmen dürfen, Der sie selbst niedersandte. Auch in Vers 22:52 ist zu verstehen, dass Propheten den Verfälschungen von Satan ausgesetzt sein werden, Gott aber die List Satans auslöscht. Es ist also zu sehen, dass Propheten nicht fehlerlos sind, sondern dass im Endeffekt die Botschaft nur durch Gottes Wirken geschützt und verbreitet wird. Es gibt weder eine Auslassung noch eine Hinzufügung zu den Worten Gottes. Alle Verse, die unser Herr als Offenbarung zukommen lassen wollte, haben in diesem Buch Zugang gefunden und genießen den Schutz des Einen, des Höchsten.

Keine Gottheit außer Dem Gott.

Doch der Vers geht weiter:

 

11:1 … und hierauf dargelegt sind.

 

Das arabische Wort für „dargelegt“ (فصلت) ist gleichzeitig auch der Name für das 41. Kapitel der Lesung und bedeutet auch „detailliert“.

 

41:1-3 Ha Mim. Dies ist eine Herabsendung von dem Gnädigen, dem Barmherzigen; ein Buch, dessen Verse dargelegt sind, ein arabischer Koran für Menschen, die sich um Wissen bemühen.

 

Es ist also zweifelsfrei klargestellt, dass die Verse des Buches erläutert und dargelegt wurden. Insbesondere für die entschlossenen Menschen, die sich um Wissen bemühen. Daher ist es auch kein Wunder, dass einer der Beinamen der Lesung „mubīn“ (مبين) lautet, das heißt offenbar, klar und sich selbst erklärend.

Doch wer hat die Lesung selbst dargelegt? Lesen wir weiter im Kapitel „Hud“:

 

11:1 … und hierauf dargelegt sind von einem Allweisen und Allkundigen.

 

Und aus diesem Grund ist es auch ein zentraler und unumstößlicher Bestandteil unseres Glaubens zu sagen:

Keine Gottheit außer Dem Gott.

Denn Gott teilt uns mit, dass die Verse detailliert dargelegt wurden. Und Er teilt uns im selben Satz mit, dass Er es ist, Der die Lesung erklärt – und zwar in Seinen eigenen Versen (25:33). Es gibt keine andere Gottheit, die ebenso weise und kundig wäre, außer Dem Gott, Dem Weisen und Kundigen. Wenn wir einen bestimmten Vers nicht verstehen, so wird dieser in einem anderen Vers oder in anderen mehreren Versen erklärt und klargestellt. Manchmal beschränkt sich die Lesung nicht auf ein Buch, sondern beinhaltet ebenso die Natur und die Schöpfung. Dann müssen wir die Verse, die Zeichen aus der Natur ebenso kennen und verstehen, damit wir eine bessere Einsicht in Gottes schriftlich festgefügte Worte geschenkt bekommen.

Die Lesung wurde also dargelegt. Die Verse der Lesung wurden wiederum in der Lesung klargestellt. Menschen wie Buchārī, Muslim ibn al-Haddschadsch, Abu Dawud, Tirmiḏi oder Ibn Madschah sind mit ihren Büchern zu den größten Widersachern der Gottergebenheit (Islām) geworden, indem sie diese klar dargelegte Wahrheit mit ihren eigenen Worten und den Worten, die sie dem Propheten angedichtet und in seinen Mund gelegt haben, vermischten. Menschen wie Buchārī, Tirmiḏi, Malik Ibn Anas, Ahmad ibn Hanbal, An Nawawi, Ibn Babawaih, Abu Hureira und Konsorten sind zu falschen Gottheiten, Götzen, Beigesellten neben Gott und Idolen geworden, die die Gottergebenheit von innen infiltriert haben, Symbolbilder für den inneren Feind und die Erfinder des Mislam: Mainstream-Islām. Sie werden gedankenlos zu Autoritäten erhoben, die keine Autoritäten neben Gott sein können.

Keine Gottheit außer Dem Gott.

Aḥādīṯ, zu Deutsch Aussprüche, erklären die Lesung nicht, sie verwässern sie vielmehr mit neuen Worten und neuen Fragen, neuen (oft sinnlosen) Gesetzen, Aberglauben und teils gar Blasphemien. Sie erheben sich als eine weitere Autorität neben Gottes Wort, indem sie sich als „islamisch“ verkaufen. Sie verlangen von uns unbewusst, dass wir sie Gottes Wort beigesellen und uns somit der Kapitalsünde im Glauben schlechthin schuldig machen, nämlich des Schirk, der Beigesellung anderer Gottheiten und Autoritäten neben Gott. Diese Aussprüche stellen keine Prophetenworte dar. Der Prophet selbst war stets gegen die Niederschrift seiner persönlichen Aussprüche (Sunan Al-Daramy; Ibn Abdil Berr, Camiul Bayanil Ilm ve Fazluhu 1/64-65; Ibn Sad, Tabakat 5/140; Sahih al-Bukhari: 9.468 und 7.573), weshalb im ersten Jahrhundert kein Buch aufgeschrieben wurde, welches die persönlichen Worte des Propheten festhält.

Erst zwei Jahrhunderte später hat ein alter Perser namens Buchārī das erste sehr umfangreiche Buch zusammengestellt. Dabei gibt es große Ungereimtheiten in der Geschichte der Zusammenstellung. Denn im Buch Fatḥu-l-bārī von Ibn Hadschar Al-Asqalānī, einem der bedeutendsten Gelehrten des sunnitischen Islām, steht, dass Buchārī, der insgesamt 60 Jahre gelebt haben soll (810–870), aus 600 000 Aussprüchen seine Auswahl getroffen habe. Gehen wir davon aus, dass Buchārī in seinem Gebiet der Ḥadīṯ-Wissenschaften sehr gut war, sehr schnell reisen konnte und vorzügliche Menschenkenntnis besaß für die nötige Beurteilung der Überlieferer, so rechnen wir pro Klassifizierung eines einzelnen Ausspruchs insgesamt eine Stunde. Bei 600.000 Stunden ergäben dies 25.000 Tage oder ungefähr 68,5 Jahre (Schaltjahre nicht mitgezählt). Dabei ist zu berücksichtigen, dass Buchārī natürlich schlafen, essen und weiterhin studieren musste. Wir gehen auch davon aus, dass er zudem betete, fastete und auch sonst sämtliche Rituale vollzog. Er schrieb auch andere Bücher, die auch Zeit kosteten. Es darf nicht vergessen werden, dass er sämtliche Wiederholungen eines Ausspruchs penibel niederschreiben musste, um seine von ihm begründete Klassifizierung und seine Theorie überhaupt belegen zu können. Schreiben Sie einmal einen längeren Ausspruch einschließlich der Überliefererkette von Hand ab und stellen Sie sich vor, Sie leben im neunten Jahrhundert ohne Computer und sonstigen Hilfsmitteln. Sie werden dann leicht einsehen, dass eine Stunde wirklich eine sehr kurze Zeit darstellt. Selbst wenn wir nur von der Hälfte ausgehen, also 300.000 Aussprüchen, so reicht das gesamte Leben des Buchārī immer noch nicht aus, um sein Werk zu begründen. Diese Darstellung wird von jemandem wiedergegeben, der als einer der bedeutendsten Gelehrten des sunnitischen Islām gilt, der für sein Buch Fatḥul-bārī sage und schreibe 25 Jahre benötigt haben soll, in diesen 25 Jahren aber diese einfache Rechnung nicht durchgeführt hat, um die Unglaublichkeit seiner eigenen Behauptung zu überprüfen.

Kurz gesagt sind die Aussprüche dem Propheten zugeschobene, erfundene Worte von Menschen, die Gott nicht zugehört haben und dachten, Gotteswort bräuchte ihre Arbeit, damit es vollständig sein könne. Sie haben Gottes Worte offensichtlich an vielen Stellen missachtet, denn nicht der Gesandte erklärt durch eigenes Zutun die Lesung, sondern:

 

55:1-2 Der Gnädige lehrt die Lesung.

 

Keine Gottheit außer Dem Gott,
dem einzigen Lehrer der Lesung!


In der Lesung wird uns erklärt, dass unser Herr Seine eigenen Verse wiederum dort erklärt. Gott ist derjenige, Der die Lesung offenlegt und dem Menschen das Vermögen schenkt, Seine Worte zu verstehen. Er gibt uns die Werkzeuge der Vernunft, der Logik, der Intuition und der Kreativität. Kein Wandel und keine Kraft ist möglich außer mit Gott (lā ḥawla wa lā quwwata illa billah – لا حول ولا قوة إلا بالله). Nicht zuletzt deshalb heißt es, dass Er die Art und Weise der Vorlesung festlegt und Seinem auserwählten Diener, Seinem menschlichen Postboten und Gesandten, nichts anderes auferlegt als die exakte und genaue Befolgung der Vorlesung. Und aus diesem Grund trägt die Lesung auch den arabischen Namen „Al-Qurʾān“ – zu Deutsch: das Vorgelesene, die Lesung.

 

75:18 Wenn Wir ihn vorlesen, folge seiner Lesung!
75:19 Dann obliegt es uns, ihn zu erläutern.96

 

Weitere Verse, die zeigen, dass der Gesandte die einzige und alleinige Aufgabe hatte, die Botschaft eins zu eins zu verkünden, ohne sie selbst zu erklären: 5:92, 5:99, 16:35, 16:82, 24:54, 29:18, 42:48, 64:12.

Kennen Sie die Lesung als Gesamttext also gut und folgen der arabischen Lesung möglichst genau, gibt es auch keine Hindernisse mehr, auch die zu Beginn nicht so verständlich erscheinenden Verse mit Gottes Hilfe zu ergründen. Dabei brauchen Sie keine Kenntnisse des Arabischen auf Expertenniveau:

 

41:44 … Ob fremdsprachig oder arabisch? Sage: „Sie ist für diejenigen, die glauben, eine Rechtleitung und eine Heilung.“ …

 

Ernähren wir uns geistig an den Lehren der Lesung, so können wir uns durch die Lesung zu den Vordersten zählen, die auf dem Weg der Wahrheit schreiten.

Unsere Aufgabe ist es nun, herauszufinden, welche Verse durch welche Verse erklärt und klargestellt werden. Unser Bestreben (Dschihad) sollte darin liegen, die Wahrheiten der Lesung mittels wiederum der Verse aus der Lesung zu vermitteln. Auch Sie können das, die Lesung ist kein Buch mit sieben Siegeln, sie ist nur ein Buch, die uns herausfordert, darin zu studieren.

 

54:17,22,32,40 Wir haben die Lesung zum Nachdenken leicht gemacht. So gibt es welche, die es bedenken?

 

Für jemanden, der sich durch falsche Idole, Götzen oder Gottheiten einschüchtern lässt, das Denken abgeschaltet hat und sich mit geistigen Krücken durch die Welt bewegt, Gott in eine Ecke schiebt und nicht ins Zentrum seines Lebens stellt, zu Faulheit neigt, lieber das irdische Leben mit seinen Verlockungen in Ableugnung genießen will, für den wird die Lesung verschlossen bleiben (17:45–46). Gott will aber durch Seine Lesung von uns, dass wir unser Potential in uns ausschöpfen, uns in Vernunft, Geduld und Weisheit üben und als Mensch insgesamt besser werden. Dies ist der Ausdruck Seiner Liebe und Fürsorge. Wir haben uns nur von den Viren des Denkens zu heilen und zuerst alles neben Gottes Worten in den Müll zu werfen, damit unsere Seele frei wird für die Lehren Gottes – für die richtige Lesung.

Keine Gottheit außer Dem Gott.

Unabhängigkeit von den Gelehrten zu üben und Gott als einzige Autorität anzunehmen ist der erste Schritt in Richtung der ursprünglichen Gottergebenheit. Nicht auf Gott zu hören, falschen Gottheiten wie Buchārī und Konsorten zu folgen, als hätten sie die Autorität im Namen des Propheten und dadurch kaschiert und verborgen im Namen Gottes sprechen zu dürfen, Gottes Wort weitere Wörter beizugesellen, selbst wenn es die persönlichen Worte eines Gesandten sein sollten, Gelehrten blind zu folgen, der Tradition unserer Väter blind zu folgen, Gottes Anordnungen durch Anordnungen von Menschen zu ersetzen (wie im Falle der Waschung vor dem Gebet), Gebote wie auch Verbote in Seinem Namen aufzuführen, die nicht in Seiner an uns offenbarten Lesung zu finden sind, Worte, die nicht von Gott offenbart wurden, als etwas von Gott Offenbartes zu vermitteln, Aussagen und Worte als Verse darzustellen, die keine Verse sind, oder aber auch umgekehrt das von Gott herabgesandte zu verheimlichen, die Aussagen der edlen Lesung auf Biegen und Brechen mit der eigenen Zunge anzupassen, sie zum Opfer unseres Geschwätzes werden zu lassen, all dies ist Ausdruck der Beigesellung (schirk), der Heuchlerei und des Lügens. Wer Gott nicht zuhört, der vernachlässigt die Begegnung mit Ihm im Jenseits.

 

75:20-21 Aber nein! Ihr liebt die Eile und vernachlässigt das Jenseits.

 

Es ist deshalb auch kein Wunder, dass Gott auch noch begründet, wieso Er die Lesung selbst erklärt.

 

11:3 … damit ihr nur Gott dient. Ich (als Gesandter) von Ihm bin euch ein Warner und ein Verkünder.

 

Klare Aufteilung: Gott erklärt die Lesung, Sein Gesandter hingegen warnt die Menschen und verkündet die frohe Botschaft. Und nicht zuletzt deshalb trägt der wichtigste Glaubenssatz in der Gottergebenheit (Islām), das Glaubensbekenntnis (schahādah), eine so tiefgreifende und weitreichende Bedeutung über eine bloße Glaubensformel hinaus. Und an vielen Stellen will uns Gott in Seiner Lesung daran erinnern, dass Er zu jeder Zeit die einzige Quelle der Leitung und der einzige Brunnen ist, aus dem das Wissen sprudelt. Und wiederum ist Er der Einzige, Der uns lehrt.

 

39:36 Genügt Gott seinem Diener nicht?

 

Jene, die Buchārī oder anderen ähnlichen Menschen folgen wollen, beantworten diese Frage unbewusst mit „nein, Gott genügt nicht“. Wenn sie nur wüssten, was sie damit anrichten!

 

39:45 Und wenn Gott allein erwähnt wird, verkrampfen sich die Herzen derer, die nicht an das Letzte glauben. Und wenn anstelle Seiner diese (Anderen) erwähnt werden, da sind sie freudig.

 

Jene, die mit Gott allein nicht zufrieden sind und erst dann Ruhe in ihrem Herzen empfinden, wenn Buchārī, Ibn Madscha, Abu Dawud, Abu Huraira und Konsorten erwähnt und als Quelle herbeigezogen werden, ja jene werden vom Verständnis der Lesung ausgeschlossen.

Nicht die Islamophoben von außen sind die größten Feinde der Gottergebenheit, sondern es sind im Inneren die Gelehrten selbst, weil sie zusammen mit der blinden unwissenden (dschahil) Zustimmung des Mainstreams die Ergebung in Gott (Islām), von innen heraus zersetzen und ihn zu einer dem Menschen fremden und Gott entfernten Lebensweise gestalten. Unabhängigkeit von den Gelehrten zu üben und Gott als einzige Autorität anzunehmen ist der erste Schritt in die Richtung der ursprünglichen Gottergebenheit.

Keine Gottheit außer Dem Gott,
dem einzigen Lehrer der Lesung!

Schlüssel zum Verständnis des Koran: Diakritik und Vokalisation: 65:4 – Heiraten mit Kindern?

Es ist bekannt und durch Manuskripte belegt, dass die sogenannte Diakritik ( إعجام – iʿdschām) und die Vokalisation ( تشكيل – taschkīl, diese umfasst auch die sogenannten حركات – ḥarakāt) der arabischen Buchstaben wie auch die speziellen Symbole und Buchstaben, die als Anweisung für eine genaue Rezitation gelten, erst nach der Offenbarungszeit der Lesung eingeführt wurden, demnach also keineswegs zum ursprünglichen Original gehörten. Es gibt den sogenannten „Rasm“ ( رسم ) der arabischen Buchstaben, also die “Spur” der Buchstaben, in denen diese diakritischen Zeichen nicht vorkommen. Viele der ältesten Manuskripte, welche die Lesung sehr oft nur teilweise beinhalten, sind in diesem Rasm, also ohne diakritische Zeichen, niedergeschrieben. Hier Beispiele von alleinstehenden, ähnlich aussehenden Buchstaben mit diesen „Punktierungen“ (diakritischen Zeichen):

 

ب ت ن ث
ف ق
ز ر
ص ض
ج ح خ
ع غ
ط ظ
د ذ

 

Hier ein Vergleichsversuch für die deutsche Sprache:

 

i ı
ö o
ä a
ü u
b p
q d

 

Ohne diese Punktierungen oder kurzen Striche können die Buchstaben nicht unterschieden werden und nur der sehr geübte Leser (auch für arabische Muttersprachler keine einfache Aufgabe) wird mittels des Kontexts ermitteln können, um welche Worte es sich hierbei handelt. Wer hier in der Forschung von Manuskripten profunde Beiträge leisten will, muss nicht nur die arabische Sprache sehr gut beherrschen, sondern ebenso den arabischen Text der Lesung sehr gut kennen.

Die wichtigste wissenschaftliche Frage ist, seit wann diese diakritischen Zeichen, diese „Punktierungen“ eingeführt wurden. Denn regelmäßig niedergeschrieben wurden diese diakritischen Zeichen erst seit etwa dem zehnten Jahrhundert, also einige Jahrhunderte nach der Offenbarung der Lesung. Auf jeden Fall können wir aufgrund der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse davon ausgehen, dass die Existenz, also das Vorhandensein dieses Systems der diakritischen Zeichen, als sehr früh angenommen werden muss, also sehr nahe zur Offenbarungszeit der Lesung und deshalb die heute vorhandene Punktierung Sinn ergibt. Weitere Informationen lassen sich in der einschlägigen Fachliteratur zu diesem Themenbereich finden16 und an dieser Stelle sei besonders das Projekt „Corpus Coranicum“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften hervorgehoben. Bei der Hermeneutik in diesem Buch werden die klassischen diakritischen Zeichen in der Lesung als korrekt vorausgesetzt.

Noch eine kleine Anmerkung zu den Manuskripten. Es gibt laut Professor Tayyar Altıkulaç 2720 Schreibunterschiede, wie etwa fehlende, zusätzliche oder andere Buchstaben, zwischen dem sogenannten „Koran des Kalifen Uṯmān“ im Topkapı-Museum (Istanbul) und der modernen Koranausgabe in der sogenannten „uṯmānischen Orthografie (ar-rasm al-uṯmānī)“ im Kairiner Koran (1924) und im Madina-Koran (1985).17 Davon, dass alle Korankopien völlig identisch seien und sich niemals in auch nur einem Buchstaben unterscheiden würden, kann nicht die Rede sein. Da die Schreibunterschiede aber marginaler Natur sind und an der Bedeutung des Textes kaum etwas ändern, wird sie für die in diesem Buch präsentierte Hermeneutik auch keine Rolle spielen.

 

Falschlesen des Korans und seine Folgen – Heiraten mit Kindern?

Ein weiterer, äußerst wichtiger Betrachtungspunkt ist die Vokalisation. Diese wird im heutigen Dialektarabisch wie auch im modernen Standardarabisch selten gebraucht. In den heutigen Kopien der Lesung findet sich der arabische Text aber durchvokalisiert wieder. Das sieht dann zum Beispiel in Kapitel 9, Vers 3 in etwa wie folgt aus:

 

وَأَذَٟنٌۭ مِّنَ ٱللَّهِ وَرَسُولِهِۦٓ إِلَى ٱلنَّاسِ يَوْمَ ٱلْحَجِّ ٱلْأَكْبَرِ أَنَّ ٱللَّهَ بَرِىٓءٌۭ مِّنَ ٱلْمُشْرِكِينَ ۙ وَرَسُولُهُۥ ۚ فَإِن تُبْتُمْ فَهُوَ خَيْرٌۭ لَّكُمْ ۖ وَإِن تَوَلَّيْتُمْ فَٱعْلَمُوٓا۟ أَنَّكُمْ غَيْرُ مُعْجِزِى ٱللَّهِ ۗ وَبَشِّرِ ٱلَّذِينَ كَفَرُوا۟ بِعَذَابٍ أَلِيمٍ

 

Der arabische Wortlaut ohne Vokalisation und ohne die Zeichen des Tadschwīd würde wie folgt ausschauen:

 

وأذن من الله ورسوله إلى الناس يوم الحج الأكبر أن الله برىء من المشركين ورسوله فإن تبتم فهو خير لكم وإن توليتم فاعلموا أنكم غير معجزى الله وبشر الذين كفروا بعذاب أليم

 

Es sieht freier aus mit „mehr Luft“ zwischen den Buchstaben. Hierin liegt jedoch eine Tücke. Falls Sie sich fragen, wie das auf Deutsch ausschaute, so versuchen Sie einmal folgenden „unvokalisierten“ Text aus Vers 9: 3 zu lesen, bei dem die in der Aussprache kurzen, inneren Vokale entfernt wurden:

 

und ein Ankndgng vn Gtt und Seinm Gsndtn an die Mnschn am Tag dr großn Plgrfhrt, dss Gtt los und ledg ist dr Gtzndienr, und ebns Sein Gsndtr.18

 

So sieht vergleichsweise der arabische Text aus. Bedenken Sie hierbei auch, dass der oben zitierte Text im modernen Deutsch geschrieben wurde. Stellen Sie sich nur einmal vor, wie schwieriger es wird, einen „unvokalisierten“ Text aus Goethes Werken oder aus altdeutschen Texten zu lesen. Dann erhalten Sie einen kleinen Vorgeschmack darauf, welcher Herausforderung Sie begegnen werden, wenn Sie die Lesung auf Arabisch unvokalisiert verstehen wollen. Betrachten wir den Auszug aus dem dritten Vers des neunten Kapitels:

 

أنََّ الله بَرِىءٌ مِنَ المُشْرِكِينَ وَ رَسُولُهُ

 

Ungefähr übersetzt als: dass sich Gott lossagt von den Beigesellern, ebenso Sein Gesandter. Der unvokalisierte Text ist dann:

 

ان الله برىء من المشركين و رسوله

 

Jetzt kann es schnell passieren, wenn man den Text falsch liest, dass sich der Sinn wie folgt ergibt: dass Gott losgesagt ist von den Beigesellern und dem Gesandten.

Dieser Fehler tritt auf, weil falsch rasūlihi ( رسَُولهِِ ) anstelle von rasūluhu ( رسَُولهُُ ) gelesen wurde. Aus dem unvokalisierten Text konnte dies der Ungeübte nicht unterscheiden, weil es keine Zeichen oder Vokalisierung gab, die die richtige Aussprache angezeigt hätten. Die Zeichen oder Akzente zur Vermeidung solcher Probleme wurden erst später eingeführt und entwickelten sich im Wesentlichen dann zu den heutigen bekannten Formen Fatḥa (َ a, oft Anzeige für den akkusativen Fall), Kasra (ِ i, oft für den genitiven Fall) und Damma ( ُ u, oft für den nominativen Kasus)19. Natürlich ist es klar, dass sich Gott nicht vom Gesandten lossagen würde. So würde man schnell aus dem Kontext wissen, dass eben ein Ḍamma und nicht ein Kasra gesetzt werden sollte.

An dieser Stelle haben diejenigen aufgepasst, die dieses System der Vokalisation, der Diakritik und der besonderen Buchstaben in den Versen übernommen haben. Denn sie wussten, dass sich Gott nicht lossagen würde von Seinem eigenen Gesandten. Dennoch waren diese Menschen, deren Beiträge zur arabischen Sprache zweifellos noch heute bedeutend sind, fehlerbehaftete Wesen wie jedermann. So sind also diese in der ursprünglichen Lesung nicht vorhandenen Zeichen nicht als Teil des koranischen Textes zu verstehen, sondern im Allgemeinen als gutgemeinte Ratschläge für den ungeübten Leser. Einige Male ist es passiert, dass ihre Arbeit unvorsichtig war und deshalb Fehler beinhaltet, die ich gleich aufzeigen werde. Dies lässt sich auf verschiedene Fehlerquellen zurückführen, wie etwa Fehler ideologischer (zum Beispiel aus einem patriarchalischen Blickwinkel heraus), exegetischer (Apologetik und Philosophie), kultureller wie auch trivialer Natur (Verschreiber). Wichtig ist hierbei aber anzumerken, dass diese Fehler an manchen Stellen immense Auswirkungen haben können auf das Verständnis dieser Textstelle. Dies werden wir am Beispiel des Verses 65:4 verdeutlichen, wo je nach Lesart die Heirat mit Kindern als erlaubt angesehen werden könnte.

Im Falle einer Scheidung der Ehe beschreibt die Lesung bestimmte Wartefristen, um beide Parteien vor einer übereilten Entscheidung zu schützen. Gott hat für uns den Vorgang der Scheidung so gestaltet, dass beide Parteien bestmöglich geschützt sind. Es besteht kein Zweifel, dass Gottes System einer hohen, gesellschaftsorientierten Ethik entspricht, die für uns gut ist. Die Probleme bezüglich ihrer Umsetzung entstehen leider durch die schlechten, unvorsichtigen, traditionell behafteten Übersetzungen, die sich an klassischer Lesart orientieren und diese nicht oder nur ungenügend hinterfragen. In Bezug auf das Heiraten von Frauen, die noch keine Regelblutung haben, also noch Kinder sind, ist der Einfluss der Aussprüche (aḥādīṯ), nach denen der Prophet Kinder geheiratet haben sollte, leider auch in den deutschen Übersetzungen von 65:4 sichtbar20:

 

Azhar21: Für eure Frauen, die keine Menstruation mehr erwarten, beträgt die Wartezeit drei Monate, wenn ihr Zweifel hegt. Die gleiche Wartezeit gilt für Frauen, die noch keine Menstruation haben. Für die Schwangeren endet die Wartezeit mit der Entbindung. Wer Gott fürchtet, dem macht Gott alles leicht.

Adel T. Khoury: Und für die von euren Frauen, die keine Menstruation mehr erwarten, falls ihr da Zweifel hegt, gilt eine Wartezeit von drei Monaten. Und ebenso für die, die keine Menstruation haben. Für die, die schwanger sind, ist die Frist erreicht, wenn sie gebären, was sie (in ihrem Leib) tragen. Und wer Gott fürchtet, dem schafft Er Erleichterung in seiner Angelegenheit.

Ahmadiyya22: Wenn ihr im Zweifel seid (über) jene eurer Frauen, die keine monatliche Reinigung mehr erhoffen, (dann wisset, daß) ihre Frist drei Monate ist, und (das gleiche gilt für) die, die noch keine Reinigung hatten. Und für die Schwangeren soll ihre Frist so lange währen, bis sie sich ihrer Bürde entledigt haben. Und dem, der Allah fürchtet, wird Er Erleichterung verschaffen in seinen Angelegenheiten.

Rudi Paret: Und wenn ihr bei denjenigen von euren Frauen, die keine Menstruation mehr erwarten, (irgendwelche) Zweifel hegt, soll ihre Wartezeit (im Fall der Ehescheidung) drei Monate betragen. Ebenso bei denen, die (ihres jugendlichen Alters wegen noch) keine Menstruation gehabt haben. Und bei denen, die schwanger sind, ist der Termin (maßgebend), an dem sie zur Welt bringen, was sie (als Frucht ihres Leibes in sich) tragen. Wenn einer gottesfürchtig ist, schafft Gott ihm von sich aus Erleichterung.

Bubenheim / Elyas: Und diejenigen von euren Frauen, die keine Monatsblutung mehr erwarten, wenn ihr im Zweifel seid, so ist ihre Wartezeit drei Monate; und ebenso derjenigen, die (noch) keine Monatsblutung haben. Diejenigen, die schwanger sind – ihre Frist ist (erreicht), wenn sie mit dem niederkommen, was sie (in ihren Leibern) tragen. Und wer Allah fürchtet, dem schafft Er in seiner Angelegenheit Erleichterung.

M. A. Rassoul: Wenn ihr Zweifel hegt (über) jene eurer Frauen, die keine Menstruation mehr erhoffen, (dann wisset, daß) ihre Frist drei Monate beträgt, und (das gleiche gilt für) diejenigen, die noch keine Menstruation gehabt haben. Und für die Schwangeren soll die Frist solange dauern, bis sie zur Welt bringen, was sie getragen haben. Und dem, der Allah fürchtet, wird Er Erleichterung in seinen Angelegenheiten verschaffen.

Amir Zaidan: Und diejenigen von euren Ehefrauen, die keine Menstruation mehr erwarten – solltet ihr Zweifel haben – so ist ihre ´Idda drei Monate lang, ebenso für diejenigen, die noch keine Menstruation hatten. Und für die Schwangeren – deren Frist endet, wenn sie entbunden haben. Und (wer) Taqwa gemäß ALLAH gegenüber handelt, dem gewährt ER in seiner Angelegenheit Erleichterung.

 

Durch eine schreckliche, falsche, ḥadīṯische Verzerrung dieses Verses wird in fast allen Übersetzungen die Wartezeit für Frauen, die noch keine Menstruation hatten, d. h. Kinder, ebenfalls beschrieben. Dies würde aber logisch gesehen bedeuten, dass Kinder überhaupt schon geheiratet werden dürften! Es ist bekannt, dass die anti-koranische, traditionelle Sunna Aussprüche enthält, die den Propheten Mohammed mit der Behauptung der Pädophilie beleidigen, dass er ʿAīsha im Kindesalter geheiratet hätte. Solche Heuchler, schreckliche Missetäter und Ableugner möchte ich auf die Verse 6: 112–116 und ebenso auf Psalm 37 aufmerksam machen!

Der vokalisierte, arabische Wortlaut des Textes:

 

وَالّٰىٔ يَئِسْنَ مِنَ ٱلْمَحِيضِ مِن نِّسَآئِكُمْ إِنِ ٱرْتَبْتُمْ فَعِدَّتُهُنَّ ثَلَٟثَةُ أَشْهُرٍۢ وَالّٰىٔ لَمْ يَحِضْنَ ۚ وَأُو۟لَٟتُ ٱلْأَحْمَالِ أَجَلُهُنَّ أَن يَضَعْنَ حَمْلَهُنَّ ۚ وَمَن يَتَّقِ ٱللَّهَ يَجْعَل لَّهُۥ مِنْ أَمْرِهِۦ يُسْرًۭا

 

Drei Probleme bestehen bei den oben zitierten Übersetzungen:

1. Das Wort „ebenso“ oder die Äußerung „das gleiche“ kommt im arabischen Wortlaut nirgends vor! Obwohl die arabische Sprache diese Wörter umfasst (بالمِثْل – bil-miṯli für das gleiche/ähnliche und كَذَلِكَ – kaḏalika für „ebenso“ oder أَيْضًا – ayḍan für das Wort „auch“), haben die Übersetzer entweder wider besseren Wissens einfach von anderen Übersetzern abgeschaut und den Wortlaut übernommen oder aber sie dachten aufgrund der dem Propheten angedichteten Aussprüche, die ihn der Pädophilie beschuldigen und besagen, dass er ʿAīsha im Kindesalter geheiratet habe, dass dies eine scheinbar bedenkenlose Übersetzung sei. Oder sie hatten einfach Angst, der menschengemachten Tradition zu widersprechen. Sie haben wohl auch deshalb beim Lesen das der Lesung nachträglich hinzugefügte Symbol „dschīm“ nach „lam yaḥiḍna“ als scheinbar zwingenden Stopp genommen:

 

وَالّٰىٔ لَمْ يَحِضْنَ ۚ  وَأُو۟لَٟتُ ٱلْأَحْمَالِ

 

Dieser erhöhte Buchstabe (ج) ist ein Zeichen des Tadschwīd (die Lehre der klassischen Regeln der „richtigen“ Koranrezitation) und steht kurz für waqf dschā’iz ( وقف جائز ), wörtlich erlaubter Stopp, und soll einen empfohlenen oder erlaubten Stopp innerhalb eines Verses anzeigen. Durch solch einen Stopp wird unter Umständen wie in diesem Vers die Bedeutung des Satzes festgelegt, indem die Verbindung zum vorherigen Teil des Verses festgelegt wird. Ohne diesen Stopp kann sich die Bedeutung ändern.

Es sei nochmals wiederholt, dass diese Zeichen kein zwingender Bestandteil der ursprünglichen Schrift sind.

Der arabische Wortlaut ohne Vokalisation und ohne die Zeichen des Tadschwīd schaute wie folgt aus:

 

والءى يئسن من المحيض من نسائكم إن ارتبتم فعدتهن ثلثة أشهر والءى لم يحضن وأولت الأحمال أجلهن أن يضعن حملهن ومن يتق الله يجعل له من أمره يسرا

 

2. Des Weiteren steht im arabischen Wortlaut auch das Wort „noch“ nirgends geschrieben, denn es verstärkt den falschen Eindruck, dass es sich hier um Kinder handle. Einzig Khourys Übersetzung lässt dieses Wort aus, Paret und Bubenheim setzen es in Klammern, um anzudeuten, dass es nicht in der Lesung steht. Alle anderen übersetzen schlicht falsch, indem der Eindruck entsteht, das sei doch der koranische Text.

3. Zu guter Letzt würden die Übersetzer auch erst dann Recht haben, wenn das zweite „allā’i“ (الّٰىٔ – femininer Plural von „diejenigen“ im klassischen Arabisch, im heutigen modernen Standardarabisch bekannt als allātī – اللاتي) vor der Stelle stünde, in der von den schwangeren Frauen die Rede ist. Aber selbst dann ließe sich darüber streiten, ob dies der gewohnten koranischen Grammatik entspricht. Die Trennung zwischen den Frauen, die keine Menstruation hatten, und denen, die schwanger sind, ist in den Übersetzungen künstlich hergestellt, die der Lesung widerspricht. Die Wortwahl ist sehr präzise und das „und“ (wa) im Ausdruck „und schwanger sind“ stellt klar, dass es zum vorigen Satzbeginn dazugehört. Zu diesem Wort „wa“ komme ich bald wieder zurück.

Die sinngemäß korrekte Übersetzung, welche keinen Widerspruch mit der restlichen Botschaft der Lesung erzeugt, müsste lauten:

 

65:4 Für die Frauen, die keine Menstruation mehr erwarten, beträgt die Wartezeit drei Monate, wenn ihr Zweifel hegt. Die Wartezeit für die, die keine Menstruation haben und schwanger sind, endet mit der Entbindung. Wer Gottes achtsam ist, dem erleichtert Gott seine Angelegenheiten.

 

Bild: penso (lina menazzi) / CC BY-NC 3.0

Bild: penso (lina menazzi) / CC BY-NC 3.0

Das bedeutet, dass Frauen, die keine Menstruation haben und schwanger sind, warten müssen, bis sie ihr Kind zur Welt gebracht haben. Es ist also nicht abzuleiten, dass Kinder eine etwaige Wartezeit hätten. Erst wenn man blind und ohne Verstand der traditionellen Lesart der Lesung folgt, könnte man zum Schluss gelangen, zu dem auch die Übersetzer gelangten.

Die Lesung nennt zwar keine konkrete Zahl als Heiratsalter, doch ist aus ihr zu verstehen, dass das Heiratsalter einhergeht mit der geistigen Reife sein Leben selbst zu regeln (4:6) und dem Wissen, was das eheliche Leben ausmacht (4:34–35, 30:21). Ohne dies weiter ausführen zu wollen, kann gesagt werden, dass damit direkt die Möglichkeit der Heirat von Kindern ausgeschlossen wird. Somit ist die traditionelle Übersetzung eine der Lesung selbst widersprechende Variante, die nunmehr ignoriert werden sollte.

Es überrascht nicht, dass der Vers 65:4 aufgrund von den Ergänzungen wie Hadīṯ und Sunna und den Gelehrten verzerrt wurde, welche die Lebensordnung der Gottergebenheit (Islām) mit heidnischen Vorstellungen vermischen und die eine Freikarte suchen, um ihre körperlichen Triebe auszuleben. Es ist bedauerlich, welch satanischer Einfluss in den patriarchalen und pädophilen Köpfen der sich als „Muslime“ ausgebenden Gelehrten zu sehen ist! Es ist bedauerlich, dass selbst heutige Übersetzer nicht aufmerksam lesen, was im arabischen Wortlaut wirklich steht, und dies nicht mit dem Rest der Lesung vergleichen.

Gott bewahre uns vor solchen Leuten, die uns ihre Weltsicht mittels ihren Übersetzungen als Lebensordnung verkaufen wollen, die Gott nie verordnete!

 

42:21 Oder haben sie etwa Teilhaber, die ihnen als Religion verordnet haben, was Gott nicht erlaubt hat? Und gäbe es nicht den Urteilsspruch, wäre es zwischen ihnen entschieden worden. Und für die, die Unrecht tun, ist eine schmerzhafte Pein bestimmt.23

 

Was ist nun die Moral? Falls Sie genügend Arabisch verstehen, dass Sie die Vokale selbst setzen können, dann gehören Sie zu einer glücklichen Minderheit und können mehrdeutige Passagen, wovon es einige gibt, selbst entdecken und analysieren. Falls Sie überhaupt kein Arabisch können, bleibt Ihnen nichts anderes übrig als eine Person Ihres Vertrauens zu fragen, die dies kann und Ihnen hierbei hilft. Im Normalfall und anders als in diesem Beispiel sind diese Zweideutigkeiten aber von geringer Auswirkung, weshalb Sie auch ohne dieses Wissen bei einer guten Übersetzung der Lesung tiefgreifende Interpretationen selbst anstellen können. Im besten Fall können Sie den arabischen Wortlaut mit einer Transliteration entziffern und mit ein wenig Übung wissen Sie auch, wie Sie diese Wörter und Wortstämme in den Wörterbüchern nachschlagen können. Ich empfehle Ihnen diesen Weg einzuschlagen, wenn Sie nicht gleich eine komplett neue Sprache erlernen können oder wollen. Doch vorteilhaft ist es zumindest, die arabischen Buchstaben zu lernen, um ein Wort in seiner geschriebenen Form wiedererkennen zu können, was Sie im Normalfall einige Abende kosten wird.

 

Transliterationen verwenden

Wie Transliterationen hilfreich sein können, um auch ohne Arabischkenntnisse gewisse Begrifflichkeiten zu studieren, sei an folgendem Beispiel demonstriert:

 

Transliteration eines Teils des Verses 10:5
huwa allaḏī dschaʿala asch-schamsa ḍiyā’an wa al-qamara nūran wa qaddarahu manāzila litaʿlamū ʿadada as-sinīna wa al-hisāba …

 

Dies ist die transliterierte Form der arabischen Wörter. Die Transliteration wurde eingeführt, um auch Menschen den Zugang zu ermöglichen, die der arabischen Sprache nicht sehr mächtig sind aber dennoch wissen wollen, was dort genau steht. So können wir aufgrund dieser Transliteration eine Aufstellung der Wörter wiedergeben:

  • Huwa: er
  • allaḏī: (ist) derjenige
  • dschaʿala: er machte
  • asch-schamsa: die Sonne
  • ḍiyā’an: als Leuchte
  • wa: und
  • al-qamara: den Mond
  • nūran: als Licht
  • wa: und
  • qaddarahu: er maß ihm zu
  • manāzila: Stationen
  • litaʿlamū: damit/auf dass ihr wisst
  • ʿadada: (die) Anzahl
  • as-sinīna: der Jahre
  • wa: und
  • al-hisāba: die Rechnung
  • usw.

Nun wissen Sie bereits, dass asch-schams „die Sonne“ bedeutet und werden nun in jeder Transliteration das Wort wiedererkennen können. Zumindest können Sie dadurch nachprüfen, ob ein behauptetes Wort auch wirklich vorkommt. Auf diese Art und Weise werden Sie auch erkennen können, dass abhängig vom Vers unterschiedliche Übersetzer dasselbe Wort ganz anders wiedergeben.

Es kann durchaus sein, dass Sie zu Beginn gewisse Wörter schwer erkennen, doch sind Sie auf diese Weise auf jeden Fall unabhängiger als ohne eine Information zu einem bestimmten Vers. Transliterationen finden Sie im Internet wie auch als gedruckte Bücher, obwohl die gedruckte Variante wesentlich teurer ist.

Hadith: Der Feind im Inneren

Ich habe vor auf Fragen zu antworten, die oft gestellt werden und somit eine Formalisierung der Argumente durchzuführen. Die Argumente für den Koran und gegen die Ahadith sind auf alrahman.de sowieso veröffentlicht. Wir werden daher hier Antworten auf Argumente der Ahlu Hadith geben, die oft als Einwand gegen die koranische Religion und den reinen Islam vorgebracht werden.

Es wird oft zu Wiederholungen kommen, da einige dieser Themen schon anderswo behandelt wurden, aber es ist sicher von Nutzen, dass wir die wichtigsten Argumente unter einem Thema unterbringen. Ich bitte auch alle etwaige Ergänzungen und Anmerkungen zu posten.

 

Hadith: der Feind im Inneren

1. Argument: Gott befiehlt uns im Koran dem Gesandten zu gehorchen:

„Und was euch der Gesandte gibt, das nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch.“ (59:7).

Wie können wir dem nachkommen ohne Ahadith?

Antwort: Die Manipulation der koranischen Verse ist keine neue Tatsache, die wir heute vorfinden. Die Menschen, die dieses Argument vorbringen, sind meist diejenigen, die die Offenbarung zu ihrem Gunsten abändern wollen, oder Menschen, die sich in einer Phase des „Lernens“ befinden und diese Frage von einem „Gelehrten“ bekommen haben und sie meist in Foren weiterreichen, ohne sich die Mühe zu machen den Vers selbst zu lesen. Denn genau dort liegt die Antwort auf die Frage:

Was Gott Seinem Gesandten gegeben hat, das ist für Gott und für den Gesandten und für die Verwandten und die Waisen und die Armen und den Sohn des Weges, damit es nicht nur bei den Reichen unter euch umläuft. Und was euch der Gesandte gibt, das nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Gott; wahrlich, Gott ist streng im Strafen. (59:7)

Es handelt sich dabei daher um eine spezifische Situation der Verteilung von Gütern, die an diese auch gebunden ist. Dies hat daher nichts damit zu tun, dass dieser Vers dem Propheten eine legislative Stellung zuweist, die durch Ahadith für spätere Generationen relevant sein soll. Ein „Zurechtinterpretieren“ des Verses, so dass selbst eine Kleiderordnung inbegriffen werden soll, zeugt von den Ausmaßen der Manipulation des Korans durch „Muslime“.

Und als Gott den Bund mit denen schloss, welchen die Schrift gegeben wurde, (und sprach: ) „Wahrlich, tut sie den Menschen kund und verbergt sie nicht“ da warfen sie sie über ihre Schulter und verkauften sie für einen winzigen Preis. Und schlimm ist das, was sie (dafür) erkaufen! (3:187)

2. Argument: Gott verlangt von uns im Koran, dass wir die Rechtssprechung des Propheten anerkennen und annehmen:

Doch nein, bei deinem Herrn; sie sind nicht eher Gläubige, bis sie dich zum Richter über alles machen, was zwischen ihnen strittig ist, und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich voller Ergebung fügen. (4:65)

Wie sollen wir dies ohne Ahadith tun?

Antwort: Die Menschen haben zur Lebzeit des Propheten diesen in politischen, wirtschaftlichen und anderen gesellschaftlichen Anliegen unterstütz und seine Rechtssprechung anerkannt. An diesem Umstand gibt es keinen Zweifel: Wir müssen die Rechtsprechung des Propheten anerkennen! Doch es stellt sich die Frage ob der Prophet selbst legislativ tätig war und somit seine Urteile nicht deckungsgleich mit dem Koran waren oder ob der Koran die (einzige) Basis für alle seine Urteile war. Die Antwort auf diese zentrale Frage ergibt sich aus den folgenden Versen:

Wahrlich, zu dir haben Wir das Buch mit der Wahrheit niedergesandt, auf dass du zwischen den Menschen richten mögest, wie Gott es dir gezeigt hat. Sei also nicht ein Verfechter der Treulosen. (4:105)

Und Wir haben das Buch mit der Wahrheit zu dir herab gesandt, das bestätigt, was von der Schrift vor ihm da war und darüber Gewißheit gibt; richte also zwischen ihnen nach dem, was Gott herabgesandt hat und folge nicht ihren Neigungen, von der Wahrheit abzuweichen, die zu dir gekommen ist. Für jeden von euch haben Wir Richtlinien und eine Laufbahn bestimmt. Und wenn Gott gewollt hätte, hätte Er euch zu einer einzigen Gemeinde gemacht. Er wollte euch aber in alledem, was Er euch gegeben hat, auf die Probe stellen. Darum sollt ihr um die guten Dinge wetteifern. Zu Gott werdet ihr allesamt zurückkehren; und dann wird Er euch das kundtun, worüber ihr uneins waret. (5:48)

Der Gesandte hat daher nur nach den Vorschriften des Korans Urteil gesprochen. Eine davon trennbare legislative Macht hatte er im Islam nie!
Doch schauen wir es uns an, was geschah, als der Gesandte doch selbst legislativ tätig war, d.h. Recht auf eigene Faust gesprochen hat:

O Prophet! Warum verbietest du das, was Gott dir erlaubt hat, um nach der Zufriedenheit deiner Frauen zu trachten? Und Gott ist Allvergebend, Barmherzig. Wahrlich, Gott hat für euch die Lösung eurer Eide angeordnet, und Gott ist euer Beschützer; und Er ist der Allwissende, der Allweise. (66:1-2)

Der Prophet wird von Gott getadelt! Ähnlich und noch strenger:

Gott verzeiht dir! Warum erlaubtest du ihnen (zurückzubleiben), bis die, welche die Wahrheit sagten, dir bekannt wurden und du die Lügner erkanntest? (9:43)

Doch das Verlangen der Menschen, dass der Prophet etwas anderes als den Koran bringt, wird auch im Koran selbst erwähnt am Beispiel der Juden, wo diese konkret verlangen, er solle selbst legislativ tätig werden und somit eine Alternative zur Offenbarung postulieren:

Wie aber wollen sie dich zum Richter berufen, während sie doch die Thora in ihrem Besitz haben, worin Gottes Richtspruch ist? Hierauf und trotz alledem, kehren sie (Ihm) den Rücken; und sie sind nicht als Gläubige zu bezeichnen. (5:43)

Ähnlich:

Und wenn ihnen Unsere deutlichen Verse verlesen werden, sagen jene, die nicht mit der Begegnung mit Uns rechnen: „Bring einen Quran, der anders ist als dieser oder ändere ihn.“ Sprich: „Es steht mir nicht zu, ihn aus eigenem Antrieb zu ändern. Ich folge nur dem, was mir offenbart wurde. Ich fürchte, falls ich meinem Herrn ungehorsam bin, die Strafe eines gewaltigen Tages.“ (10:15)

Doch Gott ist weit davon entfernt, dass er jemanden (selbst Muhammed) als Rechtssprecher neben Sich und Seiner Offenbarung duldet:

Sprich: „Gott weiß am besten wie lange sie verweilten.“ Ihm gehören das Verborgene der Himmel und der Erde. Wie sehend ist Er! Und wie hörend! Sie haben keinen Helfer außer Ihm, und Er teilt Seine Befehlsgewalt mit keinem. (18:26)

Es stellt sich für alle Sunniten daher folgende Frage auf:

Soll ich denn einen anderen Richter suchen als Gott und Er ist es, Der euch das Buch klar gemacht und herab gesandt hat? Und jene, denen Wir das Buch gegeben haben, wissen, dass es von deinem Herrn mit der Wahrheit herabgesandt wurde, deshalb solltest du nicht unter den Bestreitern sein. (6:114)

3. Argument:

Wahrlich, huldreich war Allah gegen die Gläubigen, da Er unter ihnen einen Gesandten aus ihrer Mitte erweckte, um ihnen Seine Verse zu verlesen und sie zu reinigen und das Buch und die Weisheit zu lehren; denn siehe, sie hatten sich zuvor in einem offenkundigen Irrtum befunden. (3:164)

Die erwähnte Weisheit liegt in den Aussagen, Handlungen und Verhaltensweisen des Propheten, welche sich in den Ahadith befinden.

Antwort: Dieses Argument wurde von Shafi vorgebracht, als ein großer Teil der Muslime nur an den Koran geglaubt hat. Zur damaligen Zeit (2.-3. Jahrhundert) war es selbstverständlich, dass nur der Koran eine religiöse Quelle darstellt. Shafi bringt dieses Argument vor und interpretiert Hikmah (Weisheit) als die in den Ahadith befindliche Sunna des Propheten Muhammed. Diese Interpretation kann man in dieser Form in keinem sunnitischen oder schiitischen oder auch ibaditischen Tafsir vor Shafi finden. Doch sein Argument ist in einem direkten Widerspruch mit einer Vielzahl von Versen im Koran. Shafi versucht nämlich den Umstand zu verdecken, dass der Koran verschiedene Namen für sich benutzt. Einmal ist es das Buch, einmal Furqan, ein andermal Quran, doch handelt es sich immer um ein und dieselbe Offenbarung. Denn das Wort „wa“ (und) steht sehr oft im Koran als ein Bindeglied für die Namen ein und derselben Sache. Dies wird vor allem in den folgenden Versen deutlich, in denen unmissverständlich „Weisheit“ für Koran steht:

Und zu ihnen kamen schon einige Geschichten, die abschreckende Warnungen enthalten vollendete Weisheit; allein selbst die Warnungen richteten (bei ihnen) nichts aus (54:4-5)

10:1 A.L.R, these are the signs of the Scripture of wisdom.

10:1 Alif-lam-ra tilka ayatualkitabi alhakeemi

31:2 These are the signs of the Scripture of wisdom.
31:2 Tilka ayatu alkitabi alhakeemi

usw.

Das Argument, dass die Weisheit etwas Verborgenes ist und somit vom Koran verschieden, wird durch den folgenden Vers widerlegt:

Und gedenkt der Verse Gottes und der Weisheiten, die in euren Häusern verlesen werden; denn Gott ist Gütig, Allkundig. (33:34)

4. Argument: Ihr befolgt die Sunna des Propheten Muhammed nicht, wenn ihr keine Ahadith anerkennt!

Antwort: Zunächst ist es wichtig zu erwähnen, dass nirgendwo im Koran von der „Sunna Muhammeds“ die Rede ist. Wieso Gott keine spezielle Behandlung dieser vornimmt, kann man in den folgenden Versen sehen:

In dieser Weise verfuhren (Wir) mit Unseren Gesandten, die Wir vor dir schickten; und du wirst keine Änderung in Unserem Verfahren (Sunnah) finden. (17:77)
17:77 Sunnata man qad arsalna qablaka minrusulina wala tajidu lisunnatina tahweelan

Derart ist Gottes Vorgehen (Sunnah), wie es zuvor gewesen ist; und nie wirst du in Gottes Vorgehen (Sunnah) einen Wandel finden. (48:23)
48:23 Sunnata Allahi allatee qad khalat minqablu walan tajida lisunnati Allahi tabdeelan

Allah will euch die Wege (Sunnah) derer klar machen, die vor euch waren, und euch dahin leiten und Sich in Gnade zu euch kehren. Und Allah ist Allwissend, Allweise. (4:26)
4:26 Yureedu Allahu liyubayyina lakumwayahdiyakum sunana allatheena min qablikum wayatoobaAAalaykum waAllahu AAaleemun hakeemun

Der Vers 17:77 sagt uns, dass die Sunnah Gottes bei jedem Propheten ist, 48:23 dass diese Sunnah gleich bleibt und 4:26 dass Gott diese Sunnah erklärt und uns zu ihr hinleitet.

Weitere Verse:

Und als sie Unsere Strafe sahen, sagten sie: „Wir glauben an Gott als den Einigen, und wir verwerfen all das, was wir Ihm zur Seite zu stellen pflegten.“ Aber ihr Glaube – als sie Unsere Strafe sahen – konnte ihnen nichts mehr nützen. Dies ist Gottes Gebot (Sunnah), das stets gegenüber Seinen Dienern befolgt worden ist. Und so gingen die Ableugner zugrunde. (4:84-85)

Es bringt den Propheten in keine Verlegenheit, was Gott für ihn angeordnet hat. Das war Gottes Vorgehen (Sunnah) gegen jene, die vordem dahingingen, und Gottes Befehl ist ein unabänderlicher Beschluss jene, die Gottes Botschaften ausrichteten und Ihn fürchteten und niemanden außer Gott fürchteten. Und Gott genügt als Rechner. (33:38-39)

usw.

.

5. Argument: Der Koran ist ohne Ahadith schwer verständlich!

Antwort: Diese Behauptung steht unmittelbar im Widerspruch zu den folgenden Versen:

Und wahrlich, Wir haben den Quran zur Ermahnung leicht gemacht. Gibt es also einen, der ermahnt sein mag? (54:17,22,32,40)

Bei dem deutlichen Buch! (44:2)


6. Argument: Der Gesandte ist das beste Beispiel für uns. So steht es im Koran und wir müssen daher, um dieses Beispiel zu erfahren, Ahadith befolgen. Ein Beweis dafür ist:

„Wahrlich, ihr habt an dem Gesandten Gottes ein schönes Vorbild“ (33:21)

Antwort: Dieser Vers wird meistens wie oben falsch zitiert. Es wird immer nur der erste Teil des Verses vorgebracht. Der ganze Vers lautet so:

Wahrlich, ihr habt an dem Gesandten Gottes ein schönes Vorbild für jeden, der auf Gott und den Letzten Tag hofft und Gottes häufig gedenkt. (33:21)

Dies ist deswegen wichtig, weil die „Beispielhaftigkeit“ des Propheten offenbar für gewisse Umstände (z.B. Hoffnung und Gedenken an Allah) gilt und nicht wie viele behaupten in alltäglichen Sachen wie der Kleiderordnung.

Jetzt werden wir aber annehmen, dass die Sunniten recht haben, und dieser Vers wirklich bedeute, dass Ahadith eine religiöse Quelle darstellen und zeigen, dass so ein Standpunkt zu einer Fülle von Widersprüchen führt. Wir tun daher den Sunniten einen Gefallen und lassen uns auf ihr Spiel ein, nur um ihnen am Ende zu zeigen, dass sie in diesem keine Regeln haben.

Sehen wir uns aber nun folgende Verse an:

Ihr habt bereits ein vortreffliches Beispiel an Abraham und denen mit ihm, als sie zu ihrem Volk sagten: „Wir haben nichts mit euch noch mit dem zu schaffen was ihr statt Gott anbetet. Wir verwerfen euch. Und zwischen uns und euch ist offenbar für immer Feindschaft und Hass entstanden; (solange,) bis ihr an Gott glaubt und an Ihn allein“ – abgesehen von Abrahams Wort zu seinem Vater: „lch will gewiss für dich um Verzeihung bitten, obwohl ich nicht die Macht dazu habe, bei Gott für dich etwas auszurichten.“ (Sie beteten: ) „Unser Herr, in Dich setzen wir unser Vertrauen, und zu Dir kehren wir reumütig zurück, und zu Dir ist die letzte Einkehr. (60:4)

Sprich: „Gott spricht die Wahrheit. So folgt der Religion Abrahams, des Lauteren im Glauben, der neben Gott keine Götter setzte.“ (3:95)

Wahrlich, Abraham war ein Vorbild: (er war) gehorsam gegen Gott, lauter im Glauben, und er gehörte nicht zu den Götzendienern, er war dankbar für Seine Wohltaten; Er erwählte ihn und leitete ihn auf den geraden Weg. (16:120-121)

Offenbar gilt dieselbe „Beispielhaftigkeit“ nicht nur für Muhammed, sondern auch für Abraham. Es ist daher natürlich zu fragen, wieso wir die Ahadith, die Muhammed zugeschrieben werden, befolgen müssen und nicht die, die Abraham zugeschrieben werden? Die Argumentation, dass dies so ist, weil „Muhammed der letzte Prophet war“, ist absurd und steht im Widerspruch mit den folgenden Versen:

Der Gesandte glaubt an das, was ihm von seinem Herrn herab gesandt worden ist, ebenso die Gläubigen; sie alle glauben an Gott und an Seine Engel und an Seine Bücher und an Seine Gesandten. Wir machen keinen Unterschied zwischen Seinen Gesandten. Und sie sagen: „Wir hören und gehorchen. Gewähre uns Deine Vergebung, unser Herr, und zu Dir ist die Heimkehr. (2:285)

Diejenigen aber, die an Gott und an Seine Gesandten glauben und zwischen ihnen keinen Unterschied machen, sind es, denen Er ihren Lohn geben wird; und Gott ist Allvergebend, Barmherzig. (4:152)

Sprich: „Wir glauben an Gott und an das, was auf uns herab gesandt worden ist, und was herab gesandt worden ist auf Abraham und Ismael und Isaak und Jakob und die Stämme (Israels), und was gegeben worden ist Moses und Jesus und den Propheten von ihrem Herrn; wir machen keinen Unterschied zwischen ihnen, und Ihm sind wir ergeben.“ (3:84)

Die Gleichbehandlung der Propheten muss gewahrt werden! Dies bedeutet, dass wir Hadithbücher von Lot, Abraham, Noah, Jesus, Muhammed, Moses usw. usf. brauchen – das Argument wurde ad absurdum geführt.

Das Beispiel all dieser Propheten ist in keinem dieser Bücher, sondern im Koran selbst:

Wahrlich, in ihren Geschichten ist eine Lehre für die Verständigen. Es ist keine erdichtete Rede, sondern eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine deutliche Darlegung aller Dinge und eine Führung und eine Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk. (12:111)

Für die die das Beispiel des Gesandten wirklich befolgen wollen ist dieser Vers sicherlich selbsterklärend:

Und wenn ihnen Unsere deutlichen Verse verlesen werden, sagen jene, die nicht mit der Begegnung mit Uns rechnen: „Bring einen Quran, der anders ist als dieser oder ändere ihn.“ Sprich: „Es steht mir nicht zu, ihn aus eigenem Antrieb zu ändern. Ich folge nur dem, was mir offenbart wurde. Ich fürchte, falls ich meinem Herrn ungehorsam bin, die Strafe eines gewaltigen Tages.“ (10:15)

.

7. Argument: Alles was der Gesandte sagt ist im Islam eine Quelle der Religion! Der Koran sagt ja:

„noch spricht er aus Begierde.“ (53:3)

Antwort: Diese Manipulation des Verses ist sicherlich wichtig zu erwähnen, da sie oft als Argument für Ahadith auftaucht. Eine Antwort gibt der nachfolgende Vers:

Beim Stern, wenn er heruntersaust! Euer Gefährte ist weder verwirrt, noch befindet er sich im Unrecht noch spricht er aus Begierde. Vielmehr ist es eine Offenbarung, die (ihm) eingegeben wird. (53:1-4)

Es handelt sich daher stets um die Offenbarung selbst (den Koran) und nichts anderes.

 

8. Argument: Wir müssen dem Gesandten gehorchen! Das ist ein Beweis dass wir Ahadith brauchen. Der Koran sagt ja selbst:

An dem Tage, da ihre Gesichter im Feuer gewendet werden, da werden sie sagen: „O wenn wir doch Allah gehorcht hätten; und hätten wir (doch auch) dem Gesandten gehorcht!“ (33:36)

Antwort: Die Anhänger der Ahlu Hadith behaupten, dass der Vers 33:36 (wie auch andere ähnliche Verse) besagt, dass wir den Koran (Gott gehorchen) und die Ahadith (Gesandten gehorchen) befolgen sollten.

Sie sagen daher:

Allah gehorchen = Koran
dem Gesandten gehorchen = Hadith

Sie bringen keinen einzigen Beweis, dass diese „Gleichungen“ auch wirklich zutreffen. Nirgendwo wird bewiesen, dass mit „dem Gesandten gehorchen“ die Akzeptanz der Ahadith gemeint ist. Doch wie wir es in den obigen Argumenten auch gemacht haben, werden wir auch hier einmal mehr beide Augen zudrücken und das Spiel mitspielen. Wir werden beweisen, dass wenn man die sunnitische Voraussetzung annimmt, dies zu Widersprüchen führt.

Der Widerspruch folgt ohne großes Spektakel aus dem folgenden Vers:

Wer dem Gesandten gehorcht, der hat Gott gehorcht; und wenn sich jemand abwendet, so haben Wir dich nicht zum Hüter über sie gesandt. (4:80)

Dies bedeutet nach der sunnitischen Logik, dass „wer die Ahadith befolgt, befolgt auch den Koran“ – daher reicht es, wenn wir Bukhary befolgen, der Koran wird dann nicht mehr benötigt. Das Argument zeigt sich spätestens hier als absurd und unislamisch und wurde ad absurdum geführt.

Doch es stellt sich, auch für Muslime, die Frage, was es nun heißt, dem Gesandten zu gehorchen bzw. ihm zu folgen? Ironischerweise gibt Gott im Koran sogar eine Definition:

Dies sind jene, die dem Gesandten, dem Propheten folgen, der  unkundig ist; dort in der Thora und im Evangelium werden sie über ihn (geschrieben) finden: er gebietet ihnen das Gute und verbietet ihnen das Böse, und er erlaubt ihnen die guten Dinge und verwehrt ihnen die schlechten, und er nimmt ihnen ihre Last hinweg und die Fesseln, die auf ihnen lagen -; die also an ihn glauben und ihn stärken und ihm helfen und dem Licht folgen, das mit ihm hinabgesandt wurde, die sollen erfolgreich sein. (7:157)

Dem Gesandten folgen heißt also:

  • An ihn glauben
  • ihn stärken und ihm helfen (das konnte man zu seiner Lebzeit)
  • dem Licht folgen, das zu ihm hinab gesandt wurde (Koran)

Nirgendwo ist von Ahadith die geringste Rede. Somit hätten wir auch dieses Argument entkräftet.

.

9. Argument: Ihr sagt, der Koran würde alle Antworten enthalten und begründet eure Aussage auf dem folgenden Vers:

Nichts haben Wir in dem Buch ausgelassen. Vor ihrem Herrn sollen sie dann versammelt werden. (6:38)

Dabei zitiert ihr nur einen Teil des Verses und nicht den ganzen. Wenn man aber den ganzen Vers zitiert, so sieht man, dass sich dieser auf Lawhe Mehfooz bezieht.

Antwort: Der ganze Vers lautet:

Es gibt kein Getier auf Erden und keinen Vogel, der auf seinen zwei Schwingen dahinfliegt, die nicht Gemeinschaften wären so wie ihr. Nichts haben Wir in dem Buch ausgelassen. Vor ihrem Herrn sollen sie dann versammelt werden. (6:38)

Dieses Argument schwebt sozusagen im Raum. Zunächst fehlt auch hier die Argumentation, wieso sich dieser Vers auf Lawhe Mehfooz beziehen soll. So etwas kann aus diesem Vers nicht geschlossen werden. Wir werden jedoch wieder beweisen, dass auch wenn man diesen Vers nicht auf den Koran bezogen versteht, das Argument, dass der Koran alles Relevante für die Religion enthält, nicht entkräftet ist. Dies sieht man unmittelbar aus den folgenden Versen:

Und wahrlich, Wir haben für die Menschen in diesem Quran allerlei abgewandelte Beispiele angeführt; aber die meisten Menschen wollen nichts anderes als ungläubig zu sein. (17:89)

Wahrlich, Wir haben in diesem Quran den Menschen allerlei Gleichnisse erläutert, doch von allen Geschöpfen ist der Mensch am streitsüchtigsten. (18:54)

Wahrlich, in ihren Geschichten ist eine Lehre für die Verständigen. Es ist keine erdichtete Rede (Hadith), sondern eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine deutliche Darlegung aller Dinge und eine Führung und eine Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk. (12:111)

Und am Tage, da Wir in jeglichem Volk einen Zeugen aus ihren eigenen Reihen gegen sie selbst erwecken werden, wollen Wir dich als Zeugen bringen gegen diese. Und Wir haben dir das Buch zur Erklärung aller Dinge herniedergesandt, und als Führung und Barmherzigkeit und frohe Botschaft für die Gottergebenen. (17:89)

Diese beziehen sich unmissverständlich auf den Koran.

.

10. Argument: Der Koran ist doch selbst ein Hadith, der von denselben Menschen übermittelt wurde wie die Ahadith.
Wie könnt ihr die einen anerkennen und die anderen nicht?

Antwort: Dieses Argument bezieht sich auf die Authentizität der Ahadith. Es ist richtig, dass der Koran selbst ein Hadith ist (Wort, Geschichte etc.). Er selbst sagt jedoch zugleich auch, dass er der einzige Hadith ist, dem ein Muslim folgen darf:

Gott hat den schönsten Hadith, ein Buch, hinabgesandt, eine sich gleichartig wiederholende Schrift; vor der denen, die ihren Herrn fürchten, die Haut erschauert; dann erweicht sich ihre Haut und ihr Herz zum Gedenken Gottes. Das ist die Führung Gottes; Er leitet damit recht, wen Er will. Und der, den Gott zum Irrenden erklärt, wird keinen Führer ha ben. (39:23)

An welchen Hadith nach diesem wollen sie denn glauben? (77:50)

Haben sie denn nicht das Reich der Himmel und der Erde betrachtet und alle Dinge, die Gott geschaffen hat, und (haben sie nicht bedacht,) dass sich ihre Lebensfrist vielleicht schon dem Ende nähert? Woran sonst wollen sie wohl nach diesem Hadith glauben? (7:185)

usw.

Weiter beruht diese Argumentation auf geschichtlichem Unwissen. Der Koran wurde zu Zeiten Muhammeds nieder geschrieben und somit komplettiert. Für Ahadith dagegen galt (folgt man den Hadithbüchern selbst) ein Verbot der Niederschrift, das erst Jahrhunderte später gebrochen wurde. Es bedarf erst eines Bukharis aus dem heutigen Uzbekistan, der auf die Idee kam ein Buch gegen die damals herrschende mutazilitischen  Muslime zu schreiben und den Propheten für seine Zwecke zu instrumentalisieren.

Die Gegenfrage lässt sich stellen: Wo sind diese Ahadith? In welchem Museum liegen die Hadithmanuskripte des ersten Jahrhunderts isl. Zeitrechnung? Wenn dies eine religiöse Quelle des Islam ist, wie kann es sein dass wir keine Beweise haben, dass die ersten Generationen der Muslime diese als solche verstanden haben? Wieso argumentiert Shafi für Hadith und gegen Muslime, die nur dem Koran folgen, auf eine Art und Weise, die man in keinem Tafseer vor ihm findet, wenn es doch immer schon der Fall war, dass Muslime an Ahadith geglaubt haben? Wieso verbieten Ahadith Ahadith? Und dies auch nach „der Koransammlung Othmans“?

Geschichtlich spricht also nichts für den Hadithglauben. Es gibt keinen einzigen Beweis dafür. Daher ist es auch absurd, den Koran mit den Ahadith zu vergleichen. Zwischen dem Koran und den heute „anerkannten“ Hadithsammlungen liegen 250 Jahre Sektenkämpfe, politische Unruhen und Bruderzwist. Theologisch lässt sich das Argument ganz einfach mit diesem Vers entkräften:

Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung hinab gesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein. (15:9)

Gilt dies auch für Hadithe?

 

11. Argument: Wie kann es sein, dass gerade ihr richtig liegt und 99% der Muslime falsch? Es gab so viele Gelehrte und Muslime, die 1400 Jahre Ahadith anerkannt und befolgt haben, und jetzt kommt ihr mit euren Theorien über Nur-Koran.

Antwort: Auch dieses Argument zeugt von geschichtlichem Unwissen. Die sunnitische Propaganda hat in den letzten Jahrhunderten sehr viel Energie dafür verbraucht die Islamische Geschichte als eine homogene Entwicklung darzustellen, in der der Sunnismus den Islam schlechthin darstellt und alle anderen Gruppierungen Abspaltungen von diesem seien. Geschichtlich belegt ist jedoch gerade das Gegenteil: Es gab keinen Sunnismus in den ersten Jahrhunderten des Islam. Die „Rückinterpretation“ einer Tradition, die sich erst Jahrhunderte später entwickelte, auf die Zeit des Propheten ist somit ohne jede Fundierung.

Schenkt man jedoch den Geschichtsquellen als auch den sunnitischen Texten mehr Beachtung so wird man merken, dass die Muslime, die nur den Koran befolgt haben, nicht nur die erste theologische Schule des Islam bilden, sondern zugleich im 8. und 9. Jahrhundert die Staatsreligion der Ummah schlechthin darstellten. Die heutigen Sunniten waren damals nichts anderes als eine kleine Gruppierung die von den Islamischen Theologen missbiligt wurde, da sie viele Glaubensgrundsätze des Juden- und Christentums übernommen hatten. Ich empfehle dazu sowohl „Hadith as scripture“ von Aisha Musa, die eine Übersetzung von Shafis Werk enthält als auch „Der Islam“ von Hans Küng sowie Wolfsons „Philosophy of the Kalam“.

Doch es stellt sich die Frage ob die Anzahl der Gläubigen wirklich ein Kriterium der Wahrheit ist? Dass dem nicht der Fall ist, sehen wir im Koran selbst:

Und wenn ihnen Unsere deutlichen Zeichen verlesen werden, sagen die Ungläubigen zu den Gläubigen: „Welche der beiden Gruppen ist besser gestellt und gibt eine eindrucksvollere Versammlung ab?“ (19:73)

Und wenn du den meisten derer auf der Erde gehorchst, werden sie dich von Gottes Weg irreführen. Sie folgen nur Vermutungen, und sie raten nur (6:116)

Über Wahrheit stimmt man nicht ab!

Justitia

Gleichwertigkeit von Frau und Mann

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

Ich wünsche Ihnen Frieden!

Gleich zu Beginn ein Wort zur Überschrift dieses Artikels. Er heißt deshalb „Gleichwertigkeit von Frau und Mann“ (und nicht etwa Gleichberechtigung), weil der Koran die Realität respektiert, die von uns verlangt, die Fähigkeiten des Mannes und der Frau nach Möglichkeit nach Geschlecht einzuordnen. Dies heißt aber auf jeden Fall, dass eine Frau eine Karriere machen, eine Staatsoberhäuptin sein und studieren kann bzw. darf. Vielmehr wird aufgrund der natürlichen biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau differenziert, wie etwa, dass ein Mann kaum biologisch dazu in der Lage ist, ein Kind zu stillen. In diesem Lichte werden auch die unterschiedlichen Pflichten und Rechte aufgeführt. Es kann aber allgemein gesagt werden, dass sowohl der Mann als auch die Frau prinzipiell dieselben Rechte besitzen, also das Prinzip der Gleichberechtigung genauso gültig ist.

Die Stellung der Frau im realen, in gewissen Teilen der Welt gelebten Mainstream-Islam reflektiert leider eine bedauernswerte und verabscheuungswürdige Denkhaltung unter Menschen, die Frauen von Grund auf als Menschen schwächeren Geschlechts – nicht nur etwa körperlicher, sondern auch geistiger Natur – betrachtet. Und so werden die Frauen unterdrückt und ihnen sind viele Rechte verwehrt. Diese Denkhaltungen sind häufig als Gegenstand gewisser Artikeln in Tageszeitungen wiederzufinden und beinhalten viele Anordnungen, die Frauen von den Männern trennen und die uns zu verstehen geben, dass sie manchmal gar von gesellschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen bzw. in ihrer Freiheit eingeschränkt werden sollen. Diese Haltung kann glücklicherweise nicht mittels Koran begründet werden, sondern beruht auf einem antikoranischen, heidnischen Bild über Frauen.

Die unmissverständlichen koranischen Vorstellungen der Positionen von Mann und Frau hingegen beweisen, dass im koranischen Islam sowohl der Mann als auch die Frau vor Gott gleichwertig sind. Die Unterdrückung der Frau widerspricht den Lehren und der Ethik des Koran. Die Erniedrigung, Unterdrückung, die Entehrung und die Missachtung der Frauen sowie sie in schwarze Säcke zu verpacken, ihnen ein nicht im Koran vorkommendes Kopftuch vorzuschreiben, sie vom Beten und Fasten abzuhalten, wenn sie menstruieren… und noch vieles mehr entsteht durch das Ignorieren der Gottesgesetze. Nehmen wir als Beispiel die Taliban, sie unterdrücken sowohl die Menschen als auch insbesondere die Frauen, die als minderwertig eingestuft wurden. Weder dürfen sie das Haus eigenständig verlassen noch dürfen sie sich bilden. Ihre Irrlehren haben nichts mit dem Islam des Koran zu tun. Sie erinnern uns viel eher an die im Koran erwähnte vorislamische Zeit, als die unwissenden und törichten Araber ihre lebendigen Töchter begruben aus Armut (17:31) oder gar aus Scham für das geborene Mädchen (16:58-60, 81:8-9)! Gott hat diese barbarischen Handlungen im Koran strengstens verboten und ermahnt uns, dass dies am Jüngsten Tag geahndet wird. Professor Bernard Lewis kommentiert hierzu:

„Generell gesehen brachte die Ausbreitung des Islam eine enorme Verbesserung der Position der Frau im alten Arabien, die ihnen neben anderen Rechten das Recht auf den Besitz von Eigentum gab; außerdem erhielten sie eine Reihe von Rechtsmitteln zu ihrem Schutz gegen Misshandlungen durch ihre Ehemänner oder Eigentümer. Die Tötung weiblicher Neugeborener, gewohnheitsmäßig toleriert im heidnischen Arabien, wurde durch den Islam verboten. Trotzdem ließ die Rechtsstellung der Frauen weiterhin viel zu wünschen übrig, und sie verschlechterte sich weiter, als die ursprüngliche Botschaft des Islam nicht nur in dieser Hinsicht ihre treibende Kraft verlor und unter dem Einfluss vormals ausgeübter Traditionen und Bräuche modifiziert wurde.“
– Bernard Lewis, Der Mittlere Osten, Weidenfeld & Nicolson, London, 1995, S. 210

Wir dürfen daher zu Recht behaupten: jegliche Frauen verachtende Mentalität entstammt einem Weltbild, das im Islam des Koran keine Berechtigung hat. Im Gegenteil, der Koran erwähnt einige religiöse Frauen als Vorbilder. Maria, die Mutter Jesus‘, wird im Koran als einzige namentlich erwähnt und gilt allgemein als eine der hervorragendsten Frauen. Ein weiteres Vorbild für die Menschheit ist die Ehefrau des Pharaos zur Zeit Moses, die trotz des teuflischen Charakters ihres Mannes als eine rechtschaffene Gottergebene beschrieben wird (66:11-12).

Noch vor einigen Jahrhunderten betrachtete man(n) in Europa die Frauen als minderwertig. Sie besaßen kein Wahlrecht und wurden oft als halbmenschliche Wesen angesehen. Der Koran hingegen gab den Frauen ihr Wahlrecht bereits mit seiner Offenbarung. Nur die Mainstream-Muslime, die den Koran verlassen (25:30) und die Gesetze Gottes mit einer anderen menschlichen Religion eingetauscht haben, die Gott nie verordnet hatte (42:21), haben es geschafft, dieses altertümliche Vorbild der Europäer wieder aufleben zu lassen.

Was die Ungleichheiten betrifft, so sind im Koran nicht nur die Frauen davon „betroffen“, sondern auch die Männer.Die Frage nach der koranischen Stellung der Frau ist zur heutigen Zeit, in der sich die Geschlechterrollen zunehmend vermischen, wichtiger denn je. Eine Reihe von ungeklärten Fragen, Missverständnissen, die häufig auf kulturelle Traditionen aber teils auch auf Vorurteilen zurückzuführen sind, lassen den Islam als eine unermessliche Fülle an Verpflichtungen und Verordnungen erscheinen, welcher die Frau in ihrer Freiheit einengt und ihr viele Sonderpflichten auferlegt. Gott sei Dank ist dies im Islam des Koran keineswegs der Fall. Der Koran gewährt beiden Geschlechtern viele unzählige Freiheiten und ermöglicht so mit seiner flexiblen Botschaft eine Möglichkeit, sich der Zeit anpassen zu können. Bei näherer Betrachtung können wir sehen, dass der Koran den Frauen hohe soziale Positionen zugesteht und große Wertschätzung einräumt.

Die Gebote Gottes über das Verhältnis zwischen Mann und Frau vermitteln uns die Idee einer universalen Gerechtigkeit. Unter diesem Gesichtspunkt sind beide Geschlechter gleich und es wird im Koran ausdrücklich betont, dass beide dieselbe Verantwortung tragen. Gott betont unzählige Male, dass die Gläubigen entsprechend ihrer Handlungen beurteilt werden. Sowohl was die Belohnung als auch die Bestrafung im Jenseits angeht, teilen beide Geschlechter dasselbe Schicksal. Was die religiösen, gottesdienstlichen Pflichten anbelangt, teilen beide dieselben Pflichten. Beide Geschlechter sind von Gott dazu verpflichtet worden, sich gegenseitigen Schutz zu bieten, solidarisch beizustehen und füreinander zu sorgen. Dies wird im folgenden Vers ersichtlich:

2:187 …Sie sind euch ein Kleid, und ihr seid ihnen ein Kleid…

In einem weiteren Vers wird ersichtlich, dass vor Gottes Augen Männer und Frauen gleichwertig sind.

33:35 Wahrlich, die Gottergebenen Männer und die Gottergebenen Frauen,
die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen,
die gehorsamen Männer und die gehorsamen Frauen,
die wahrhaftigen Männer und die wahrhaftigen Frauen,
die standhaften Männer und die standhaften Frauen,
die demütigen Männer und die demütigen Frauen,
die Almosen spendenden Männer und die Almosen spendenden Frauen,
die fastenden Männer und die fastenden Frauen,
die ihre Keuschheit wahrenden Männer und die ihre Keuschheit wahrenden Frauen,
die Gottes häufig gedenkenden Männer und gedenkenden Frauen
– Gott hat für sie Vergebung und großen Lohn vorgesehen.

Des Weiteren hat der Gottergebene (ar.: Muslim) alle Menschen mit Liebe, Toleranz, Güte, Respekt und Barmherzigkeit zu behandeln. Wenn diese Annahme und Lebensweise akzeptiert wird, so kann im Koranischen Islam kein Platz sein für Diskriminierungen irgendwelcher Art, insbesondere was die Frau angeht.

Die Geschichten im Koran, welche Beispiele für moralisch-ethisches Verhalten darlegen (12:111), sind keine unerreichbaren, zeitabhängigen Ideale. Gott gibt uns in den Versen des Koran zu verstehen, dass Verantwortung und Aufgaben der Frauen dieselben wie die der Männer sind.

3:195 Da erhörte sie ihr Herr: „Ich werde keine Handlung unbelohnt lassen, die einer von euch begeht, (gleichviel ob) männlich oder weiblich. Ihr gehört zueinander (ohne Unterschied des Geschlechts)…“

16:97 Wer das Rechte tut, und gläubig ist, sei es Mann oder Frau, dem werden Wir ein gutes Leben geben. Und Wir werden ihn nach seinen besten Werken belohnen.

9:71 Und die Gläubigen, Männer und Frauen, sind einer des anderen Freund. Sie gebieten das Rechte und verbieten das Unrechte und verrichten das Gebet und zahlen die Almosen und gehorchen Gott und Seinem Gesandten. Wahrlich, Gott erbarmt sich ihrer. Siehe, Gott ist mächtig und weise.

Unzählige weitere Verse im Koran bekräftigen die Ansicht, dass Männer und Frauen gleich sind. Natürlich gibt es auch Ungleichheiten, aber wie bereits eingangs erwähnt, werden in den koranischen Geboten die natürlichen, durch die Biologie bedingten Unterschiede zwischen den Geschlechtern berücksichtigt. Die Ungleichheiten legen Gewicht auf die Aspekte, die am ehesten typischerweise von einem Geschlecht abhängig sind. Diese dienen dem Schutz des jeweiligen Geschlechts und der sozialen Sicherheit im allgemeinen Fall. Was die Ungleichheiten betrifft, so sind im Koran nicht nur die Frauen davon „betroffen“, sondern auch die Männer. Ein Beispiel sei hierfür die dem Manne auferlegte Pflicht, selbst nach der Scheidung für den Unterhalt der Frau und der Kinder aufzukommen. Ein weiteres Beispiel ist auch, dass der Mann die Pflicht hat, beim Herannahen des Todes, wie es etwa durch Krankheiten zu Tage treten kann, dafür zu sorgen, der zurückbleibenden Ehefrau Unterhalt für bis zu einem Jahr nach dem Tod sicherzustellen.

In einigen Fällen erhalten Männer also andere Pflichten als Frauen, und in anderen haben Frauen unterschiedliche Aufgaben als Männer wahrzunehmen. Diese Ungleichheiten sind jedoch ausbalanciert und deshalb kann sich in diesem Sinne in der Gesellschaft eine Gleichberechtigung der Geschlechter entwickeln.

Im Islam sind Frauen keine Objekte, und sie sind im Islam des Koran auch von Geburt aus nicht minder bemittelt. Diese Ansichten entstammen entweder einer heidnischen Denkweise oder den sogenannten Hadith-Büchern (arab. für Aussage, Wort; traditionell das Wort, welches dem Prophet auf Basis der Vermutung zugeschrieben wird), welche unzählige Frauen verachtende Aussagen beinhalten. Diese werden dann als legitim betrachtet, weil diese Aussagen (plural Ahadith) von den „Gelehrten“ dem Propheten höchstpersönlich untergejubelt werden. Der Koran enthält keinerlei solcher Ahadith. Er unterscheidet nur zwischen dem gerechten und schlechten Menschen, gleichgültig wessen Geschlechts er sein mag. Aus diesem Grund wird von der Heirat zwischen gerechten und ungerechten Menschen abgeraten. Sowohl Männer als auch Frauen können schlecht oder gut sein.

24:26 Schlechte Frauen sind für schlechte Männer, und schlechte Männer sind für schlechte Frauen! Und gute Frauen sind für gute Männer, und gute Männer sind für gute Frauen! Diese sind frei von dem, was sie ihnen nachsagen. Vergebung und eine ehrenhafte Versorgung (für sie)!

Auch für die Ehe, die auf freiem Willen beider Partner basiert, gilt Gleichheit. Gott wünscht, dass beide Partner sich gegenseitig beaufsichtigen und beschützen. Viele koranische Gesetze und Gebote behandeln den Schutz der Eherechte der Frauen. Der Koran sieht im Allgemeinen für den Mann die Rolle des Ehemannes vor, der für den Unterhalt seiner Ehefrau und für die Kinder sorgen sollte (4:4), und auch nach der ehelichen Scheidung hat er die Pflichten gegenüber seiner ehemaligen Frau zu erfüllen (65:6).

Die Verse des Korans zeigen auf eine klare Art und Weise, dass der Islam des Koran den sozialen Kontakt zwischen Mann und Frau auf eine rechtliche Grundlage stellt, die von der Gesellschaft ausgeweitet und weiter entwickelt werden kann.

Deshalb ist es für einen Gottergebenen unmöglich, eine scheinheilige Haltung gegenüber Frauen einzunehmen. Ein Volk, das den wahren Islam – den Islam des Koran – in die Tat umsetzt, wird allen Frauen ein erhöhtes Maß an Respekt und Höflichkeit entgegenbringen. Diese moralische Gesellschaft wird den Frauen ein Leben in Sicherheit und Freiheit sicherstellen.

Die Exegese des Korans erfordert die Einhaltung der folgenden grundlegenden Regel: die Erklärung einer Textstelle ergibt sich nur dann, wenn wir den Koran nicht mit der Sicht des fragmentierten „Frage-Antwort“-Prinzips betrachten, sondern ihn in seiner Gesamtheit als ein lebendiges Organ akzeptieren. Jedes Thema ist im Gesamtzusammenhang des Koran zu durchleuchten. Wir haben also die untereinander verknüpften Verse und ihre Beziehung zueinander zu betrachten. Wenden wir diese Faustregel auf unser Thema an, so wird ersichtlich, dass die Ordnungen Gottes, die sich mit dem zwischenmenschlichen Zusammenleben befassen, eine Sozialstruktur bilden, welche es den Geschlechtern ermöglicht, auf eine angenehme und glückliche Weise miteinander zu leben. Wir vertreten die Ansicht, dass ein Volk, in dem die moralischen Tugenden des Koran verständnisvoll und mit sorgfältiger Überlegung praktiziert werden, der Status der Frau noch höher sein wird als in den Gesellschaften, welche wir gewöhnlicherweise als „modern“ ansehen oder bezeichnen.

Selbst der statistische Zusammenhang zwischen Mann und Frau betont die Gleichheit der Geschlechter:

Wort (arabisch)
BedeutungIm Koran erwähnt
RajulMann24 Mal
Maraah (nisa)Frau24 Mal

 

Lassen Sie uns anschließend einige Verse unter die Lupe nehmen, die manchmal auch den Muslimen durchaus Kopfschmerzen bereiten können. Gott ist der einzig wahre Lehrer des Korans (55:1-2) und es ist Seine Aufgabe, uns die Bedeutung der Verse nahe zu bringen (75:19)! Ich möchte an dieser Stelle die LeserInnen höflichst darum bitten, sich stets an das im Vers 17:36 erwähnte Prinzip zu halten:

17:36 Und verfolge nicht das, wovon du keine Kenntnis hast. Wahrlich, das Ohr und das Auge und das Herz – sie alle sollen zur Rechenschaft gezogen werden.

 

Frauen – ein Saatfeld/Acker der Männer?

2:222-223 Und sie befragen dich über die Menstruation. Sprich: „Sie ist ein Unwohlsein. So haltet euch von den Frauen während der Menstruation fern und schlaft mit ihnen nicht, bis sie rein sind; und wenn sie rein sind, dann geht zu ihnen, wie Gott es euch geboten hat. Wahrlich, Gott liebt diejenigen, die sich (Ihm) reuevoll zuwenden und die sich reinigen.“ Eure Frauen sind ein Saatfeld für euch; darum bestellt euer Saatfeld wie ihr wollt. Doch schickt (Gutes) für eure Seelen voraus. Und fürchtet Gott und wisst, dass ihr Ihm begegnen werdet. Und verheiße den Gläubigen die frohe Botschaft.

Um die Frauen zu schützen verbietet der Koran nur den Geschlechtsakt während der Menstruation. Frauen, die ihre monatliche Regel bekommen, sollten das Kontaktgebet verrichten, fasten und den Koran lesen (all diese Dinge werden für menstruierende Frauen ohne jegliche Grundlage im Koran im Sunnismus verboten). Die Menstruation stellt einen Reinigungsprozess dar.

Die Menstruation wird in diesem Koranvers manchmal als Unreinheit übersetzt; doch ist es lediglich das weibliche Organ, das durch die Menstruation „verunreinigt“ ist, nicht aber der ganze Körper der Frau oder gar die Seele der Frau. Die Muslime dürfen mit ihren Frauen essen und trinken und sie während ihrer Periode auch umarmen und küssen. Nur der Geschlechtsverkehr ist untersagt, und zwar sowohl aus medizinischen wie auch aus hygienischen Gründen. Frauen dürfen selbstverständlich positive Gefühle, Stolz am Frausein und Glück über die Fruchtbarkeit mit der Menstruation verbinden. Weshalb aber werden Frauen als Acker bzw. Saatfeld bezeichnet? Wie wir aus den Versen 2:222-223 lesen können, handelt es sich hierbei also um die geschlechtliche Beziehung zwischen Mann und Frau. Die Sprache soll kurz und prägnant erläutert werden:

Mit dem Ausdruck „wie ihr wollt (anna)“ ist sprachlich auch gemeint „von welcher Seitenlage ihr wollt“. Der qur’anische Ausdruck „Saatfeld“ für Frauen entspricht in einer unmissverständlichen Weise der Tatsache, dass bei ihnen auch der „Samen“ gesenkt wird, von dem der „Lebensbaum“ weiter sprießt.

Der Grund, wieso Gott die Frauen in diesem Zusammenhang als Saatfelder bzw. Äcker bezeichnet, lautet wie folgt: Der Samen gedeiht in der Frau weiter. Dies ist eine der zahlreichen Stellen im Koran, in denen auf das natürliche, gottgegebene Wesen der Sexualität hingewiesen wird. Die Formulierung „wie ihr wollt“ stellt eine Erlaubnis für die Männer (und gleichzeitig auch für die Frauen) dar, beim ehelichen Geschlechtsverkehr jegliche Position ausüben zu können. Es werden keine speziellen Positionen verboten. Durch dieses Gleichnis der Frau als Acker wird dem Mann indirekt auch mitgeteilt, das Acker dementsprechend zu behandeln. Sorgt sich der Mann um sein Acker respektvoll und aufmerksam, so hat er nichts zu befürchten. Die Aussage „und fürchtet Gott“ bringt dies deutlich zum Ausdruck.

Der Satz „Doch schickt Gutes für eure Seelen voraus…“ bedeutet unter anderem nichts anderes, als dass der Allgütige Gott den Frauen und Männern befohlen hat, vor ihrer lustvollen ehelichen Betätigung zärtlich zueinander zu sein und in einer Art miteinander zu verkehren, dass beide Seelen sich im Wohlsein ergehen können und im Frieden beieinander liegen. Selbst auf dem Höhepunkt fleischlicher Freuden dürfen die moralischen und geistigen Gesichtspunkte nicht vollkommen vergessen werden. Yusuf Ali kommentiert diese Stelle wie folgt:

Die geschlechtliche Bindung stellt eine der wichtigsten Tatsachen des Lebens dar und wird hier mit dem Feld des Landmannes verglichen: für ihn ist dies etwas sehr Ernstes er sät den Samen aus, um die Ernte einbringen zu können. Doch wählt er dazu die richtige Zeit und Art und Weise der Bestellung. Er sät nicht zur unrechten Jahreszeit und bestellt das Feld auch nicht so, dass er den Boden erschöpft. Er geht weise und überlegt vor, treibt nicht Raubbau. Von diesem Gleichnis ausgehend, begreifen wir, dass auch unter den Menschen beiderlei Geschlechts die Berücksichtigung der gegenseitigen Belange von größter Bedeutung ist, vor allem aber, dass auch diese Dinge einen geistigen Aspekt besitzen.

 

Intelligenz der Frauen halb soviel wie der von Männern?

2:282 O ihr, die ihr glaubt, wenn ihr eine Anleihe gewährt oder aufnehmt zu einer festgesetzten Frist, dann schreibt es nieder. Und ein Schreiber soll es in eurem Beisein getreulich niederschreiben. Und kein Schreiber soll sich weigern zu schreiben, so wie Gott es gelehrt hat. So schreibe er also, und der Schuldner soll es diktieren und Gott, seinen Herrn, fürchten und nichts davon weglassen. Und wenn der Schuldner schwachsinnig oder schwach ist oder unfähig, selbst zu diktieren, dann soll sein Sachwalter getreulich für ihn diktieren. Und lasset zwei Zeugen unter euren Männern es bezeugen, und wenn es keine zwei Männer gibt, dann ein Mann und zwei Frauen von denen, die euch als Zeugen geeignet erscheinen, damit, wenn sich eine der beiden irrt, die andere von ihnen sie daran erinnert. Und die Zeugen sollen sich nicht weigern, wenn sie gerufen werden. Und verschmäht nicht, es niederzuschreiben – seien es große oder kleine Beträge – bis zur festgesetzten Frist. Das ist rechtschaffener vor Gott und zuverlässiger, was die Bezeugung angeht und bewahrt euch eher vor Zweifeln, es sei denn es handelt sich um eine sogleich verfügbare Ware, die von Hand zu Hand geht unter euch; dann ist es kein Vergehen für euch, wenn ihr es nicht niederschreibt. Und nehmt Zeugen, wenn ihr miteinander Handel treibt. Und weder dem Schreiber noch dem Zeugen soll Schaden zugefügt werden. Und wenn ihr es tut, dann ist es wahrlich ein Frevel von euch. Und fürchtet Gott. Und Gott lehrt euch, und Gott ist über alles kundig.

Diese Darstellung finden wir nur beim Geschäftlichen (Anlass dafür: Darlehen). Wer in diesen Vers hinein interpretiert, dass die Frauen weniger intelligent, gedächtnisstark oder vertrauenswürdig als Männer seien, hat ein großes Problem: den Koran. Nirgends wird im Vers angedeutet, dass die Frau weniger Intelligenz besäße. Aus 24:6-9 können wir herauslesen, dass das Zeugnis vor Gott bei einer Frau genau gleich viel Wert trägt wie das Zeugnis eines Mannes. Aus Vers 3:195 lernen wir ausdrücklich, dass Gott Mann und Frau als gleichwertig sieht. Es ist zu folgern, dass dieser Vers lediglich eine Anweisung Gottes darstellt, hinter der keine weitere Bedeutung gefunden werden könnte. Weiter ist anzumerken, dass in der vorislamischen Zeit die Frauen keinerlei Rechte hatten und die damaligen Araber die Frauen, die gewillt waren, sich im Geschäftlichen zu betätigen, auslachten (Ausnahmen gab es natürlich auch). Gott aber sieht gleich zwei Frauen für diese Aufgabe vor und gibt ihnen eine gesellschaftlich wichtige Aufgabe, die damals hauptsächlich von Männern allein geführt wurde.

Freunde und Verwandte können dazu neigen, Darlehensangelegenheiten nicht schriftlich niederzulegen, weil sie meinen, das sei ein Zeichen für mangelndes Vertrauen. Doch Gott ermahnt dazu, dass alle Übereinkünfte bezüglich Schulden und geschäftliche Dinge aufgeschrieben und bezeugt werden sollten, damit alles seine Ordnung hat. Damit eine völlige Neutralität bei der Niederschreibung einer Schuld gewährleistet ist, wird wohlweislich ein Dritter hinzugezogen. Dieser Schreiber wird zur Gerechtigkeit bei seinem Tun ermahnt. Es wird genau bestimmt, wer die Schuld zu diktieren hat, da zu befürchten ist, dass der Kreditgeber, falls er selber diktiert, sich Vorteile verschaffen und somit den Schuldner schädigen könnte. Deshalb ist es die Aufgabe des Schuldners, dies zu tun. Er befindet sich in der schwächeren Position und es liegt in seinem Interesse, dass das Geschäft zu beider Zufriedenheit abgewickelt wird, wobei auch an ihn die Ermahnung ergeht, Gerechtigkeit walten zu lassen.

Die Anweisung, dass zwei Frauen anstelle eines Mannes Zeugnis ablegen können, hat nichts mit den ethischen oder intellektuellen Fähigkeiten der Frau zu tun; sie kann vielmehr darauf zurückgeführt werden, dass Frauen in der Regel ihr Wort (leider!) nicht immer so verteidigen können wie Männer. Männer tendieren beispielsweise dazu, die Lautstärke ihrer Stimme zu erhöhen, wenn eine Frau in einem Gespräch einen Einwand erheben will. Eine Zeugin kann manchmal dem Zorn einer der Geschäftsparteien ausgesetzt sein und ist in diesem Falle in der Regel körperlich unterlegen. Um dem vorzubeugen, ist es strengstens verboten, sie bei der Wahrheitsfindung auf irgendeine Weise zu behelligen. Der Versuch, auf einen der Zeugen Druck auszuüben, wird als Angriff auf die Gesetze Gottes angesehen.

Es gibt einen Vers, der besagt „und Wir lassen eine Ayah verschwinden für einen noch besseren“. Auf diesen Vers projiziert könnte das also folgendes bedeuten: Wie wir sehen, lernen wir aus diesem Vers, dass es wichtig ist, das Geschäftliche (Darlehen) mit zwei männlichen bzw. einem männlichen und zwei weiblichen Zeugen zu verrichten. Wir wissen aber heutzutage auch, dass das Geschäftliche nicht mehr unter Aufsicht von Zeugen verrichtet wird. Wir haben Dokumente, Schriften, Verträge und dergleichen, die beim Geschäft einsetzt werden und vor dem Gericht als Beweislast (Zeugen) benutzt werden können! Kann dies die Bedeutung von „und eine noch bessere Ayah“ sein?

 

Frauen schlagen!

4:34 Die Männer stehen den Frauen in Verantwortung vor, weil Gott die einen vor den anderen ausgezeichnet hat und weil sie von ihrem Vermögen hingeben. Darum sind tugendhafte Frauen die Gehorsamen und diejenigen, die (ihrer Gatten) Geheimnisse mit Gottes Hilfe wahren. Und jene, deren Widerspenstigkeit ihr befürchtet: ermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch dann gehorchen, so sucht gegen sie keine Ausrede. Wahrlich, Gott ist Erhaben und Groß.

Dieser Vers wird auf den folgenden Seiten unterschiedlich, aber mit gleichem Ergebnis erklärt:

Gedanken zur Sure 4 Vers 34

Schlüssel zum Verständnis des Koran (siehe Punkt 4)

Dürfen Frauen geschlagen werden?

 

Kopftuch und Frauen?

33:59 O Prophet, sag deinen Gattinnen und deinen Töchtern und den Frauen der Gläubigen, sie sollen etwas von ihrem Überwurf über sich herunter ziehen. Das bewirkt eher, dass sie erkannt werden und dass sie nicht belästigt werden. Und Gott ist voller Vergebung und barmherzig

Der Vers ist ein Ratschlag für Frauen, die Gefahr laufen durch Männer belästigt zu werden, dass sie sich äußerlich abgrenzen sollen um als anständige Frauen erkannt zu werden. Überspitzt und übertrieben gesagt sollten anständige Frauen sich von freizügigen, sexuell offenen Frauen (u.a. auch Prostituierte) unterscheiden – nicht nur im Charakter, sondern als zusätzliche Hilfe auch äußerlich. Weder eine bestimmte äußerliche Erscheinung noch ein bestimmtes Verhalten der Frau ist jemals als Rechtfertigung zu verstehen, unmoralisches Handeln zu legitimieren! Dies stellt nämlich einen Angriff auf die Gesetze Gottes dar.

Das Wort „Überwurf“ im Vers ist eher eine schlechte Wortwahl. Das arabische Wort „jalabib“ ist ein anderes Wort als das Wort in 24:31, was man als „Kopftuch“ verstehen will. Aber weder in 24:31 noch in 33:59 ist von Kopftuch die Rede, sondern von etwas Bedeckendem: die Tücher, die den Körper bedecken. Aus 24:31 können wir sehen, dass es um die Reize einer Frau geht, also um die Brüste und die Beine. Sich zu bedecken und die Tücher über sich herunter ziehen bedeutet, ihre Reize so zu bedecken, dass sie auch nicht durch die Kleidung „erahnt“ werden können. Es geht um das rechtschaffene, gesittete Kleiden. Wenn man nun unbedingt die Haare als Reize einer Frau verstehen will, dann ist das die individuelle, nicht auf dem Koran basierende Entscheidung der Frau selbst, ob sie ihre Haare dennoch bedecken will. Der Mann hat da keinerlei Einfluss – nur, dass die Männer mit ihren Frauen darüber reden können. Zwingen sollten wir sowieso niemanden (2:256).

 

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Heiraten mit Mädchen?

 

Gepriesen sei der Herr, der uns mittels Koran eine universale Lebensweise,
eine Lebensweise des gegenseitigen Respekts und der Liebe bescherte!

Musik ist nicht verboten

Omar Khairat – The Case Of Am Ahmed

 

Musik ist eine der reinsten und schönsten Erschaffungen des allmächtigen Gottes, DER den Ton und den Rhythmus eines jeden Klangs im Universum festgesetzt hat. Die Musik oder der Gesang kann genau wie alle anderen Schöpfungen von Gott, die heute einen wichtigen Teil unseres täglichen Lebens bilden, angemessen eingesetzt oder vorsätzlich missbraucht werden. Sowohl Musik als auch Gesang sind rein erschaffen worden und wundervoll, so wie unsere frische Luft und frisches Wasser und sie können von Frevlern jeglicher Nationalität, Hautfarbe oder Geschlechts missbraucht oder verunreinigt werden. Die Verdorbenheit mancher Musikshows oder Lieder macht nicht die ganze Musik haram (verboten), genauso wie die Verschmutzung mancher Gewässer oder der Frischluft durch einige Menschen nicht dazu führt, dass das gesamte Wasser oder die ganze Luft als haram (verboten) erachtet wird.

Ein aufrechter Muslim, der dem Koran folgt, wird im Koran kein einziges Verbot von Musik oder Gesang finden. Gott ist sehr präzise und SEINE Gebote sind sehr eindeutig in Bezug auf jedes Verbot, das im Koran angegeben wird. Der barmherzige Gott hat im Koran niemals die Musik oder den Gesang verboten. Jedwedes Verbot von Musik und Gesang, das unter manchen Muslimen besprochen wird, hat keine Grundlage im Koran. Diese Verbote sind Erfindungen, aufgebracht von manchen Gelehrten und ihren Anhängern, die sich nicht scheuen, sich den klaren Anweisungen des Korans zu verweigern. Stattdessen folgen sie von Menschen aufgestellten Gesetzen und Büchern von Hadith und Sunna, die dem Koran und dem schlichten Menschenverstand widersprechen und die Botschaft des Propheten Mohammeds beleidigen. Diese Hadith- und Sunna-Bücher sind über 200 Jahre nach dem Tod des Propheten Muhammad geschrieben worden. Der Prophet Muhammad selbst folgte und predigte NUR den Koran. Diese Gelehrten und ihre Anhänger, die daran scheitern, Gottes Gesetz im Koran zu akzeptieren, suchten in den Auslegungen von Imamen (Führer), Sahaba (Gefährten) und Tabi’in (Folger) nach andersartigen Gesetzen. Sie erfanden ihr eigenes Gesetz und behaupteten, dass „Musik und Gesang haram sind“. Es gibt keine authentischere Quelle als Gottes Wort. Selbst in den „sahih“ Quellen steht der Spruch „hasbuna Kitabuallah“, also Gottes Buch genügt. Diejenigen die verwirrt und unkundig des Korans sind, entscheiden sich den Interpretationen und Gesetzen dieser menschlichen Idole zu folgen und missachten Gottes klare Gebote im Koran. Letztendlich sollten wir uns immer daran erinnern, dass der Koran das Buch ist, das Gott als komplett, perfekt und vollständig detailliert bezeichnet hat.

In den folgenden Abschnitten werden wir sehen, was der Koran zu dieser Haltung sagt. Ich werde die falschen Lehren derer aufzeigen, die die Gebote Gottes im Koran zurückgewiesen und ihr eigenes Gesetz aufgestellt haben, um die Musik und Gesang zu verbieten. Diesen Sachverhalt zu verstehen bedeutet, den Islam (Hingabe) und für was er steht zu verstehen. Es gibt ein bestimmtes Grundverständnis, das Sie kennen sollten, wenn Sie über die Gesetze im Islam (Hingabe) reden. Ich möchte erst kurz über diese Grundlagen reden, so Gott will.

Der Koran ist ein vollständiges, perfektes und vollkommenes Buch, so weit es die Religion betrifft (siehe 6:19,38 und 114; 7:52; 17:12; 11:1; 41:3; 12:111 und 16:89). Diejenigen, die diesen Gedanken des allmächtigen Gottes ablehnen, sollten nicht weiterlesen. Sie werden nichts von dem sehen oder verstehen, was Gott in SEINEM Buch versprochen hat.

  1. Der Prophet Muhammad lebte vom, regierte durch den, predigte und folgte dem Koran alleine. Siehe 5:48-50.
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  2. Gott ist die EINZIGE Gesetzesquelle (6:114). Niemand, auch nicht der Prophet Muhammad, kann verbieten, was Gott nicht verboten hat (66:1). Als es der Prophet Muhammad einmal tat, hat Gott ihn öffentlich ermahnt, die Gläubigen daran zu erinnern, dass NUR GOTT verbieten kann. Siehe 66:1 und 33:37.Viele derjenigen, die im Herzen krank sind, führen Vers 59:7 als Beweis an, dass der Prophet Muhammad selbst erlaubt und verboten hätte. Sie hoffen all diese zu verwirren, die nicht mit dem Koran vertraut sind, da dieser Vers über Kriegsbeute handelt und nichts mit irgendwelchen Gesetzen und Verboten zu tun hat.
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  3. Zusätzlich zur wiederholten Erinnerung, dass der Koran ausführlich ist, hat uns GOTT gesagt, dass ER uns genau beschrieben hat, was uns verboten wurde, wie zum Beispiel in 6:119. GOTT benötigte keine Unterstützung von irgendwelchen Imamen, Sahaba oder Tabi’in. GOTT hat nicht erwartet oder gewollt, dass der Prophet Muhammad seine eigenen Gesetze aufstellt. Der Prophet Muhammad hat keine anderen Gesetze gebracht als den Koran, jedoch haben die Fabrizierer der Hadith- und Sunnabücher das getan.
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  4. GOTT vergisst nicht (19:64). Er hat nicht vergessen, die Musik oder den Gesang zu verbieten und auf jemanden anderen gewartet um dies zu tun. Im Koran kann kein Verbot von Musik und Gesang gefunden werden, weil Gott sie nicht verboten hat.
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  5. Diejenigen, die GOTT in SEINEM Buch glauben, glauben, dass der Koran ein vollständiges Buch für den Islam ist, tun dies auch hinsichtlich der Verbote. Die Liste der Verbote im Koran beinhaltet nicht die Musik oder das Singen. Falls erforderlich, sind die Verbote klar und geradeaus, um damit keinen Zweifel in den Gedanken der Gläubigen zu lassen (siehe 39:28).
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  6. Einige Menschen wollen GOTT im Koran nicht glauben, wenn ER ihnen sagt, dass ER keinen Mangel an Worten hat. GOTT hätte beide Worte benützen können, Musik und/oder Gesang, oder Worte, die sich direkt und klar auf diese beziehen, wenn Er so gewollt hätte (siehe 31:27 und 18:109). Die wahren Gläubigen wissen, dass diese Worte im Koran fehlen, weil GOTT sie nie verboten hat und nicht deshalb weil GOTT sie nicht benützt, vergisst, nicht kennt oder wie auch immer.
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  7. Der Koran lehrt uns, dass GOTT sehr verärgert über diejenigen ist, die irgendetwas verbieten, dass im Koran nicht speziell verboten ist; siehe 16:112-116.
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  8. Das Aufrechterhalten irgendwelcher Verbote, die nicht ausdrücklich im Koran erwähnt werden (z. B. Musik und Gesang) ist gleichbedeutend wie Götzendienst (6:142-152). Solche Verbote repräsentieren eine andere Gottheit neben GOTT.
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  9. In 7:32 verdammt GOTT erfundene Verbote:

    Sprich: „Wer hat die schönen Dinge Gottes verboten, den Er für seine Diener hervorgebracht hat und die guten Speisen?“ Sprich: „Sie sind den Gläubigen im Diesseits erlaubt, und im Jenseits sind sie ausschließlich für sie bestimmt.“ So stellen Wir die Verse des Koran für die Menschen klar, die sich um Wissen bemühen.

     

  10. GOTT hat jeden anderen Hadith als den Koran als religiöse Vorschrift verboten und nannte SEIN Buch, den Koran, den besten Hadith. GOTT forderte die Gläubigen dazu auf, nur SEINEM Hadith, dem Koran, zu folgen und so hat es der Prophet Muhammad auch getan. Siehe 7:185, 10:36, 31:6, 39:23, 45:6, 52:34, 68:44, 77:50, 39:29, etc.

Bevor wir auf jene eingehen, die Musik und Gesang im Islam (Hingabe) für „haram“ erklären, lassen Sie uns ein wenig nachdenken über unser Universum und die Art und Weise wie Gott diese Welt erschaffen hat.

Wenn wir uns daran erinnern, dass Galileo einst „Mathematik ist die Sprache, in der Gott das Universum geschrieben hat“ sagte, wäre es auch in Ordnung zu sagen, dass die Musik die Stimme des Universums ist.

Jeder aufmerksame Beobachter des Universums wird erkennen, dass das ganze Universum in jeder Ecke mit Musik erschaffen wurde. Unser Sprechen, Weinen, Lachen, Singen, Kreischen, Schreien ist nichts anders als Klang und Musik. Unser Herzschlag, Darmgeräusche, Atemgeräusche, das Geräusch unserer Durchblutung oder sogar das unserer Gehirnströme sind nichts als Musik. Die Vögel, die Tiere, die Bäume, die Meere, der Wind und die Wolken wurden alle mit ihrer eigenen Musik erschaffen. Musik ist in jeder Ecke des Universums. Da in allen Dingen um uns herum Musik ist, wäre es naiv zu denken, dass der Eine GOTT, der diese ganze Musik erschaffen hat, diese verboten hätte. Diejenigen, die Musik und Gesang für „haram“ erklären, lügen über GOTT und verbieten, was GOTT nie verboten hat.

Der Mensch wurde erschaffen und beschenkt mit einem der wertvollsten Geschenke, dem Kehlkopf, der in Wirklichkeit eine Musikbox ist. Dieser Kehlkopf, oder der Larynx, ist ein wichtiges Instrument, dass es uns erlaubt miteinander und mit anderen Geschöpfen um uns herum zu kommunizieren. Unsere Ankunft in und unser Gehen von dieser Welt werden mit dieser speziellen Musik zelebriert, dem Schrei eines Neugeborenen oder dem Schrei eines Scheidenden. Die Ankunft eines Neugeborenen im Leben wird von seinem/ihrem Schrei verkündet, die schönste Musik im Ohr einer Mutter. In den ersten Lebensmonaten eines Menschen besteht die einzige Möglichkeit der Kommunikation in den Tönen, die sein Kehlkopf macht, bis er die höher entwickelte Musik, die Sprache, lernt. Es ist nicht verwunderlich zu entdecken, dass das Hören einer Fremdsprache dem Hören von Musik mit andersartigen Tönen gleicht. Diejenigen, die die Musik verbieten, verstehen weder den Islam (Hingabe), noch die elementaren Gaben, die GOTT ihnen schenkte.

Ein kurzer Blick auf das Leben derjenigen, die die Musik verdammen und verbieten, was Gott nicht verboten hat, und ihre Scheinheiligkeit ist entlarvt. Das Leben um diese Menschen herum ist voll von Musik, eine Musik, die sie weder verstehen noch schätzen; die Musik, die GOTT in ihr Leben gesetzt hat um uns zu beweisen wie falsch sie liegen.

Beispiel für solche Musik um sie herum sind die Türglocke, die Autohupe, der Wecker, das Telefon, der Feueralarm, das Pfeifen des Teekessels, der Computer, das Radio, Fernsehen, Kinderspielzeug, exotische Vögel, der Rasenmäher, usw. All diese sind nichts als einige der Musik erzeugenden Instrumente in unserem Leben. Diejenigen, die den wahren Islam verfehlen, verpassen das wahre Leben; sie verbieten, was GOTT in Seinem vollständigen Buch, dem Koran, nicht verboten hat.

Lassen Sie uns nun ansehen, woran diese Menschen nun gewöhnlich festmachen, dass die Musik und der Gesang „haram“ sind. Zunächst einmal ist es interessant, die verkehrte Logik dieser Menschen zu betrachten. Da sie im Koran keinen Beweis finden, um die Musik zu verbieten, suchen sie durch eigenes Zugeständnis nacheinander Zuflucht bei schwächeren Quellen, um zu versuchen etwas zu beweisen, das sie im Koran nicht finden konnten. Diejenigen, die es ablehnen, den Koran als vollständiges Buch für diese Religion anzuerkennen, wurden von Satan irregeführt alle mögliche Arten von Vorschriften aus Quellen zu erfinden, die außerhalb des Koran sind.

Bei jedem Vers, den sie gebrauchen im Bestreben zu beweisen, dass die Musik haram ist, kamen sie zu dem Schluss, dass der Vers die Musik nicht wirklich verbietet. Trotz alledem haben sie die Botschaft, dass Gott die Musik und den Gesang nicht verboten hat, nie verstanden. Sie scheiterten auch daran, zu verstehen, dass Verbotsgesetze NUR von Gott kommen. Wenn der Prophet Muhammad irgendetwas verboten hat, so kam es NUR AUS DEM Koran und nicht von ihm selbst. Als der Prophet Muhammad einst versuchte etwas selbst zu verbieten, hat Gott ihn öffentlich ermahnt (siehe 66:1). Hier nun die Verse, die sie in Anspruch nehmen, um die Musik und das Singen zu verbieten. Dazu einige Kommentare von meiner Seite.

Gott spricht die Ungläubigen der Quraisch wie folgt an:

53:59-62 Wundert ihr euch denn über diese Botschaft und lacht, statt zu weinen, während ihr euch in Nichtigkeiten amüsiert? Werft euch doch vor Gott nieder und dient (Ihm).


Gott der Erhabene spricht zu Satan wie folgt:

17:64 „Und schrecke mit deiner Stimme auf, wen von ihnen du vermagst, und biete gegen sie deine Kavallerie und dein Fußvolk auf, und nimm von ihnen einen Anteil an Vermögen und Kindern, und mach ihnen Versprechungen.“ Doch Satan verspricht ihnen nur Betörung.


Der dritte und der am häufigsten als Beweis angeführte Vers, um zu beweisen, dass Musik und Gesang (ihrer Meinung nach) verboten sei, wird in Sura Luqmaan ausfindig gemacht:

31:6 Unter den Menschen gibt es manch einen, der ergötzende Unterhaltung einhandelt, um (andere) vom Weg Gottes ohne Wissen abirren zu lassen und ihn zum Gegenstand des Spottes zu nehmen. Für solche ist eine schmähliche Pein bestimmt.


Aufgrund der Äußerung „ergötzend“ haben diese Muslime die Worte und die Logik verdreht, um zu dem Schluss zu gelangen, dass hier Musik und Gesang angesprochen seien. Sie verstehen nicht den Sinn und die Bedeutung, welche für jede/n aufrichtige/n Gläubige/n klar ersichtlich sind. Das Wort ist allgemeingültig und zeigt an, dass jede Art von Zeitvertreib, der Sie davon abhält, Ihren Pflichten gegenüber Gott nachzukommen, Sie dazu führt, eine Sünde zu begehen. Es macht ihn nicht haram (verboten). Wenn es Ihnen Spaß macht, Baseball zu schauen und Sie dabei vergessen, die Kontaktgebete rechtzeitig auszuführen, dann begehen Sie eine Sünde, aber es macht nicht das Baseballspiel verboten. Wenn Sie sich beim Spiel mit Ihren Kindern vergnügen und dabei vergessen, pünktlich zu beten, dann begehen Sie eine Sünde, aber es ist deshalb nicht verboten mit Ihren Kindern zu spielen. Wenn Sie Musik anhören oder Gesang und dabei Ihre Gebete vergessen, dann begehen Sie eine Sünde, aber die Musik wird nicht verboten. Erinnern Sie sich, dass die Musik wie Wasser und Luft ist, sie ist nicht per se verboten, sondern die Art und Weise, wie sie in bestimmten Fällen benutzt wird, regelt den Stellenwert. Ich werde später noch genauer darauf eingehen, so Gott will.

Da Gott weder in diesem noch in irgendeinem anderen Vers die Musik verboten hat, finden diese Gruppe von Muslimen in Menschen, wie die Sahaba, Tabi’in und später die Gelehrten der Tafseer, Idole, um zu verbieten, was Gott nicht verboten hat. Al-Qurtubi, At-Tabari, Ibn Abbas, Al-Hasan, Mudschahid, Ad-Dahhak, Ibn Dscharir usw. sind diesen Leuten wichtiger als Gott.

Diesen Vers als einen Beweis für ein Verbot von Musik und Gesang anzuführen, zeigt nur wie naiv und fehlgeleitet diejenigen sind, die lieber anderen Göttern nachlaufen als dem EINEN GOTT, Der ihnen ein ein vollkommenes Buch geschenkt hat: den Koran. Kein intelligenter Mensch kann hier die „Stimme“ als ein Hinweis auf die Musik und das Singen gelten lassen. Wenn die im Herzen Verwirrten das Wort „Stimme“ hier benützen, um irgendetwas zu verbieten, dann sollten sie vielleicht das Sprechen verbieten und all diese Leute sollten nicht sprechen, weil Satan es tut.

Es ist aus diesem Vers klar ersichtlich, dass es hier kein Verbot gibt. Gott verbietet Dinge ohne Verwirrung zu stiften und ohne Platz für Mutmaßungen zu lassen. Sie zitieren an dieser Stelle Ibn Abbas, indem sie sagen: „Die ‚Stimme‘, die im Vers erwähnt wird, bezieht sich auf jede Art von Aufforderung, die zum Ungehorsam gegen Gott einlädt.“ Wenn diese Form die Einladung beinhaltet, zu jemandem „freundlich zu sprechen“, um ihn/sie dazu zu bringen, ungehorsam gegen Gott zu sein, so macht dieses nicht das „freundliche Sprechen“ verboten. Wenn diese Art von Einladung von Musik oder Gesang begleitet wird, so macht es nicht die Musik oder den Gesang haram, sondern vielmehr ist die Aufforderung verboten, Gott auf irgendeine Weise ungehorsam zu sein. Es gefällt ihnen nicht, was Gott im Koran sagt, aber sie halten es nicht für falsch auf Ibn Abbas zu hören, sogar dann, wenn sie gar nicht wissen, wer Ibn Abbas ist.

Wie schon in den vorangegangen Versen ist es ganz klar fehlerhaft, die Äußerung „ergötzende Unterhaltung“ (lahwal ahadith) dazu zu benutzen um Musik und Gesang zu verdammen. Das entlarvt nur die verwirrten Gemüter und Herzen derjenigen, die nicht verstehen, dass Gott nicht die Worte ausgegangen sind und dass Gott sich aller Sprachen bedient und uns nicht in Mutmaßungen darüber alleine lässt, etwas zu verbieten, was ER nicht verboten hat.

Unsinniges Gerede kann jede Art von Unterhaltung sein und nicht zwingendermaßen Gesang und Musik allein. Es gibt gewöhnlicherweise mehr ergötzende Unterhaltung, die die Menschen dazu auffordert, Gott auf anderen Arten ungehorsam zu sein, als Musik und Gesang. Dies sollte zuerst in Betracht gezogen werden. Hadith- und Sunna-Bücher sind voll von Erfindungen und Lügen, die als unsinniges Gerede angesehen werden sollten, da sie dem Koran und der wahren Botschaft unseres geliebten Propheten Muhammad widersprechen.

Da jedoch der Koran die Musik und das Singen nicht verbietet, sahen sich diese Menschen nach anderen Idolen um, die dies für sie taten. Sie lehnten das Gesetz des Buches ab, das Gott den Besten Hadith (Koran) genannt hat. Sie lehnten es ab, Gott im Koran zu gehorchen, wenn ER ihnen doch gesagt hat, für die religiösen Vorschriften keinem anderen Hadith zu folgen, als dem Koran.

Ein Blick auf das, was sie als Hadith des Propheten geltend machen, wird ihre Irreführung und Verwirrtheit zeigen. Hier ist ein Beispiel davon, was diese Leute zitieren und dem Propheten zuschreiben, was eine klare Lüge ist. Der Prophet kann nicht vom Koran abweichen.

„Der Prophet saws sagte: „Es wird (in einiger Zukunft) Leute aus meiner Umma (Gemeinschaft von Muslimen) geben, die danach streben, folgendes zu legitimieren: die Unzucht, das Tragen von Seide (von Männern), Trinken von Wein und den Gebrauch von Musikinstrumenten (ma’azif). Einige Leute werden auf der Seite eines Berges stehen, und wenn ihr Schäfer am Abend kommt um sie nach ihren Bedürfnissen zu fragen, werden sie sagen: ‚Komme morgen noch mal zu uns zurück‘. Dann wird Allah sie während der Nacht vernichten, indem ER den Berg auf sie herabstürzen lässt, während ER andere in Affen und Schweine verwandelt. Sie werden in diesem Zustand bleiben, bis zum Tag der Auferstehung.“ (berichtet von ‚Imam‘ Al-Bukhari in Fat-hul Baari, eingestuft als ’sahih‘)


Erstens lehrt uns Gott im Koran, dass der Prophet Muhammad die Zukunft nicht kannte. Dies wird sofort die Falschheit dieses Hadiths und ähnlicher entlarven und die Heuchelei derer aufdecken, die beanspruchen Muslime zu sein, die sich aber weigern Gott im Koran zu glauben. Gott hat ihnen gesagt, dass Mohammed die Zukunft nicht kannte.

7:188 Sprich (oh Muhammad): „Ich kann mir selbst weder Nutzen noch Schaden bringen, außer was Gott will. Wenn ich über das VERBORGENE Bescheid WÜSSTE, würde ich mir selbst viel Gutes verschaffen, und das Böse würde mich nicht berühren. Ich bin nur ein Warner und ein Freudenbote für Leute, die glauben.

46:9 Sprich (O Muhammad): „Ich bin keine Neuerscheinung unter den Gesandten. Und ich WEISS NICHT, was mit mir, und auch nicht, was mit euch geschehen wird. Ich folge nur dem, was mir offenbart wird. Und ich bin NUR ein deutlicher Warner.“


Zweitens, in den letzten 1400 Jahren gab es Millionen, die Musik oder Gesang gehört haben, ohne dass Berge auf sie gefallen sind oder ohne dass sie sich in Affen oder Schweine verwandelt haben. Ich denke, wir sollten lieber befürchten, dass alle diese Millionen von Menschen, die sich nun ihren Computern zuwenden, sich in Schweine oder Affen verwandeln, da ihre Computer alle Arten von Musik eingebaut haben. Dies zeigt nur den Unsinn, der in den sogenannten Hadith- und Sunna-Büchern wie eine Krankheit grassiert ist.

Wie ich schon sagte, hat Gott die Musik in unserem Universum erschaffen, so wie die Luft und das Wasser und viele anderen Einrichtungen. Wir können nicht das Wasser verbieten, weil irgendjemand seine schmutzige Wäsche darin wäscht und wir können nicht die Luft verbieten, weil irgendjemand um uns herum raucht. Musik ist genauso rein, wie frisches Wasser und frische Luft. Es liegt an uns, sie zu gebrauchen oder zu missbrauchen. Musik ist eine der schönsten Einrichtungen von Gott, für die wir dankbar sein sollten. Wir sollten sie gebrauchen und uns daran freuen, so wie wir uns über alle anderen Versorgungen freuen.

Wenn Sie es genießen, Ihre Lieblingsspeise zu essen oder Ihren Lieblingssaft zu trinken bis zu dem Punkt, dass Sie keine Zeit haben alle Ihre anderen Aufgaben gegenüber Gott zu erfüllen, dann begehen Sie eine Sünde. Ihre Speise und Ihre Getränke würden nicht haram (verboten) werden. Falls Sie irgendeine Art von Musik oder Gesang genießen, und dies Sie soweit beschäftigt, dass Sie sich nicht an Gott oder an Ihre Verpflichtungen IHM gegenüber erinnern, dann begehen Sie eine Sünde, aber die Musik selbst würde deshalb nicht haram (verboten) sein. Falls jemand ein Lied singt, das zu Verderbtheit oder Fehlverhalten ermuntert, dann wäre es eine Sünde, diesem Lied absichtlich zuzuhören, aber es macht nicht jeden Gesang haram (verboten).

Es ist richtig, das viele der Lieder, die wir heutzutage hören, beunruhigend sind, aber das macht nicht die Musik und den Gesang haram, sondern nur diese speziellen Lieder sind unerwünscht und sollten gemieden werden. Wir müssen unsere Kinder und unsere Familien und Freunde vor diesen schädlichen Liedern und Texten warnen, aber wir sollten nicht verbieten, was Gott nie verboten hat. Wir halten unsere Kinder nicht davon zurück, Bücher, Zeitungen oder Magazine zu lesen, weil irgendjemand ein pornographisches Buch, Zeitung oder Magazin erstellt hat. Wir werden niemals unterbinden, dass unsere Kinder Fernsehen oder Videos schauen, weil einige Leute schlechte Filme, Programme oder Videos machen. Falls sie es tun, werden sie all die großartigen Programme, Filme oder Videos verpassen, die sie lehren, Gott und SEINE Schöpfung zu würdigen. Wir werden sie stattdessen lehren, die richtigen Programme zu wählen.

Diejenigen, die die Musik und die wundervollen Stimmen, die Gott geschaffen hat, wirklich zu würdigen wissen, schätzen Gottes Schöpfungen mehr und sind Gott näher, als diejenigen die verbieten, was Gott nicht verboten hat und die Übles in allen schönen Erschaffungen von Gott sehen.

7:32 Sprich: „Wer hat die schönen Dinge Gottes verboten, den Er für seine Diener hervorgebracht hat und die guten Speisen?“ Sprich: „Sie sind den Gläubigen im Diesseits erlaubt, und im Jenseits sind sie ausschließlich für sie bestimmt.“ So stellen Wir die Verse des Koran für die Menschen klar, die sich um Wissen bemühen.


Musik und Gesang waren von Gott nie verboten. Sie sind Teil der schönsten Schöpfungen von Gott. Solange sie die Menschen nicht dazu auffordern oder sie ermutigen, Sünden zu begehen, sind sie für die wahren Gläubigen, um sich daran zu freuen, während sie an Gott denken, mit jedem wundervollen Ton oder Rhythmus. Diejenigen, die verbieten, was Gott im Koran nie verboten hat, werden am Jüngsten Tag erstaunt sein, wenn der Gesandte Gottes sich bei Gott über sie beschweren wird (siehe 25:30).

Es ist noch Zeit aufzuwachen und dem Koran anstatt den von Menschen aufgestellten Gesetzen zu folgen!!!

34:10 Und fürwahr, Wir verliehen David Unsere Gnade: «O ihr Berge, singet mit ihm (Gottes) Lob, und ihr Vögel (ebenfalls)!» Und Wir machten das Eisen weich für ihn.

 

übersetzt von Kerem A.

Hadith & Sunna: satanische Erfindungen

45:6 Welchen Hadith, außer dem Gottes und Seiner Offenbarung, halten sie aufrecht?

12:111 Der Koran ist kein fabrizierter Hadith; … er detailliert alles.

31:6 Manche Menschen halten nutzlose Hadith hoch um andere von Gottes Weg abzubringen.

Die einzige Sunna, der wir folgen sollen, ist die Sunna Gottes (17:77, 33:62, 48:23, 6:114)

Der Koran teilt uns mit, dass einige Feinde des Propheten, beschrieben als „menschliche und Dschinn- Teufel“, Lügen erfinden und diese dem Propheten zuschreiben werden (6:112, 25:31). Das ist genau das, was nach dem Tod des Propheten Mohammed passierte; Hadith (mündlich) und Sunna (Handlungen) wurden erfunden und dem Propheten zugeschrieben. Hadith und Sunna sind satanische Erfindungen, da sie:

  1. sich über die göttlichen Versicherung hinwegsetzen, dass der Koran vollständig, perfekt und völlig detailliert ist und er die einzige Quelle für die religiöse Leitung sein soll (6:19, 38, 114 & 45:6-7),
  2. gegen den Propheten lästern und ihn als einen lasterhaften Tyrann darstellen, der sich nicht an den Koran hielt und
  3. falsche Vorschriften hervorbringen, die auf Aberglaube, Ignoranz und unhaltbaren unsinnigen Traditionen basieren.

Dem Propheten Mohammed wurde mit sehr starken Worten untersagt, irgendwelche andere religiöse Lehren als den Koran zu erstellen (69:38-48).

Einige Muslime machen Kompromisse: „Wenn ein Hadith mit dem Koran übereinstimmt, werden wir ihn akzeptieren, und wenn er dem Koran widerspricht, werden wir ihn ablehnen!“. Solch eine Prämisse beweist, dass diese Menschen nicht an Gottes Versicherungen glauben, dass der Koran „komplett, perfekt und völlig ausreichend“ ist.

In dem Moment, in dem sie irgendeine Anleitung außer dem Koran nehmen, egal wie „richtig“ sie scheint, tappen sie in Satans Falle (63:1), da sie Gottes Wort zurückweisen und eine andere Gottheit neben Gott einsetzen (18:57). Das mathematische Wunder des Koran liefert einen zusätzlichen mathematischen Beweis, dass der Koran unsere einzige Quelle für Religionslehren sein sollte.

Hier sind nur 2 Beispiele:

  1. „Wir haben nichts in diesem Buch ausgelassen,“ steht in Vers 38 (19×2) und besteht aus 19 arabischen Buchstaben (6:38).
  2. „Er hat das Buch vollständig detailliert herabgesandt,“ steht in Vers 114 (19×6) und besteht aus 19 arabischen Buchstaben (6:114).

übersetzt von Kerem A.

Ein Dutzend Gründe, dem Koran allein zu folgen

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen des Barmherzigen

1- Der Koran ordnet allen Muslimen an, dem Koran alleine zu folgen. Dieses Gebot ist in zahlreichen Versen zu finden. Folgende sind nur Beispiele:

45:6 Dies sind Gottes Verse, die Wir dir in Wahrheit verlesen. An welchen Hadith nach Gott und Seinen Versen glauben sie?
تلك ءايت الله نتلوها عليك بالحق فباي حديث بعد الله وءايته يومنون
telka ayato Allahe natlowha åalayka beAlħaqqe fabeayye ħadithen baåda Allahe wayatehe yowmenowna

6:114 Soll ich etwa jemand anderen als Gesetzesgeber suchen als Gott, wenn Er doch euch dieses Buch vollständig detailliert offenbart hat?

2- Der Koran besteht darauf, dass die einzige Sunna die Sunna Gottes ist. Nirgends im Koran finden wir die Erwähnung der Sunna Mohammeds!!!!

Die Sunna Gottes ist die einzige Sunna. (33:62, 35:43, 48:23)

3- Der Koran besteht darauf, dass die einzige Aufgabe des Gesandten Mohammeds (oder sonst eines Gesandten) die Verkündung/Überlieferung der Botschaft Gottes ist, und nicht, dass daneben andere Lehren gelehrt werden.

5:99 Die einzige Pflicht des Gesandten ist die Verkündung der Botschaft Gottes

(und auch in 5:92, 16:35, 16:82, 24:54, 29:18, 42:48, 64:12)

4- Gott befiehlt den Gläubigen, dem Gesandten zu gehorchen, dabei stellt Gott aber auch klar, dass Gehorsam gegenüber dem Propheten in Zusammenhang mit Gehorsam zur überlieferten Botschaft und nichts anderem steht. Dem Gesandten zu gehorchen bedeutet nicht, dass er eine Sunna hatte, der man gehorchen soll.

Die Bestätigung, dass der Gehorsam gegenüber dem Gesandten in Zusammenhang mit Gehorsam gegenüber der überlieferten Botschaft (der Koran) steht, finden wir im folgenden Vers:

64:12 Gehorcht Gott und gehorcht dem Gesandten. Doch wenn ihr euch abkehrt, dann ist die einzige Pflicht Unseres Gesandten die Verkündigung der Botschaft (Koran)

5:92 Gehorcht Allah und dem Gesandten und nehmt euch in acht! Wenn ihr euch abwendet, müsst ihr wissen, dass unser Gesandter nur die Botschaft deutlich auszurichten hat.

Bemerken Sie, wie der Gehorsam gegenüber dem Gesandten mit der Überlieferung des Koran im selben Vers in Zusammenhang steht?

5- Sie werden nirgends im Koran Wörter wie „Gehorcht Gott und gehorcht Mohammed“ (oder Jesus, Moses… etc.) lesen. Wir lesen immer das Wort „Gesandter“. Dies deshalb, um hervorzuheben, dass die Botschaft Gottes zu befolgen ist und nicht die eigenen Wörter eines Gesandten.

6- Der Koran bestätigt, dass Mohammed befohlen wurde, keine weiteren Lehren zu lehren, da er ansonsten eine grässliche Strafe Gottes erleiden müsste:

69:43-47 Es (der Koran) ist eine Offenbarung vom Herrn der Welten. Hätte er (Muhammad) weitere Lehren verbreitet, hätten Wir ihn an der Rechten gepackt und ihm dann die Herzader durchschnitten. Und keiner von euch hätte ihm helfen können.

7- Mohammed musste schwören, dass die einzige Offenbarung von Gott, die er erhielt, der Koran war. Der folgende Vers bestätigt, dass alles, was als „Hadith Qudsi“ („Heiliger Hadith“, der auf Gott zurückgeführt wird) bekannt ist, pure Lügen sind und dem Propheten hinzugedichtet werden:

6:19 Sprich: „Was für ein Testament wiegt schwerer?“ Sprich: „Gott ist mein und euer Zeuge. Und dieser Koran ist mir offenbart worden, auf dass ich euch damit warne und jeden, den er erreicht.“

Wenn die Ahadith al-qudsiya (heilige Ahadith) wirklich von Gott kämen, wie sie fälschlicherweise behaupten, würde der Vers nicht ein Testament/Zeugnis darauf aussprechen???

Nirgends im Koran finden wir einen Indiz dafür, dass Mohammed etwas anderes als den Koran als verbindliche Botschaft erhalten hat.

8- Bereits der Prophet selber befahl seinen Leuten, seine Ahadith nicht zu schreiben; dies wird in Muslim und anderen Büchern dokumentiert:

Schreib nichts nieder von mir außer den Koran. Wer auch immer etwas Weiteres schreibt, soll es vernichten.

Ahmed, Ausgabe 1, Seite 171… siehe auch Sahih Muslim

9- Für die ersten 150 bis 200 Jahre nach dem Tode des Propheten war die Ahadith-Niederschrift verboten, entsprechend den Befehlen des Propheten. Der erste, der eine umfassende Sammlung von Ahadith zusammengestellt hat, war Al-Bukhary (bitte halten Sie sich in Gedanken, dass Al-Bukhary im Jahre 198 nach Hidjrah geboren wurde… bringt Sie das zum Nachdenken?)

Sogar wenn wir den Ahadith folgen müssten, wie genau könnte eine Sammlung von Aussprüchen sein, die zwei Jahrhunderte nach dem Propheten zusammengestellt wurden und von Hunderten von Tausenden von Lügen aussortiert werden mussten?

10- Gott befiehlt dem Propheten zu sagen, dass er unfehlbar in der Überlieferung der Botschaft ist, aber Fehler begehen könnte, wenn es um seine eigene Meinung und Ahadith geht:

34:50 Sprich: „Wenn ich irregehe, so nur aufgrund meiner Fehler. Wenn ich rechtgeleitet bin, geschieht das durch die Offenbarung, die mir mein Herr herabsendet. Er hört alles und ist uns nahe.“

Trotz dieser Bestätigung und weiteren sechs Vorkommnissen im Koran (8:67-68; 9:43; 9:113-114; 33:37; 66:1 und 80:1-11), in denen der Prophet für seine begangenen Fehler getadelt wird, gibt es Menschen, die Mohammed idolisieren und behaupten, er sei unfehlbar!

11- Der Koran erwähnt, dass es für jeden Propheten Feinde unter den Menschen und unter den „Djinn“ gibt, die prunkende Reden erfinden und sie dem Propheten zuschreiben werden, um die Menschen irrezuführen:

6:112 Und so hatten Wir für jeden Propheten Feinde bestimmt: die Satane (aus den Reihen) der Menschen und der Djinn. Sie geben einander prunkende Rede ein, um irrezuführen.

Gott versichert, dass nur Ableugner an solche Erfindungen glauben werden (siehe 6:113).

12- Zum Abschluss wird uns gesagt, dass der Koran aus folgenden Gründen für die aufrichtigen Gläubigen völlig ausreicht:

  1. Der Koran braucht keinen Zusatz, da er komplett ist:

6:115 Das Wort deines Herrn ist in Wahrheit und Gerechtigkeit vollständig.

  1. Der Koran braucht keine erklärende Hinzufügung, da er deutlich und nicht unklar ist:

12:1 A.L.R. Dies sind die Zeichen des deutlichen Buches.

44:58 Wir haben es (den Koran) zum Verstehen leicht gemacht und in deiner Zunge (Sprache), auf dass du ermahnt seist.

  1. Der Koran braucht keine verbessernde Anleitung, da er vollkommen und widerspruchsfrei ist:

11:1 A.L.R. Dies ist ein Buch, dessen Verse vervollkommnet wurden.

  1. Der Koran braucht keine Schritt-für-Schritt Gebrauchsanweisung, da er vollständig detailliert ist:

6:114 Soll ich etwa jemand anderen als Gott zum Gesetzgeber erheben, wo Er euch doch dieses Buch vollständig detailliert offenbart hat?

Aufgrund all dieser Gründe
sollte ein Muslim dem Koran folgen,
dem ganzen Koran und
nichts als dem Koran.

GEPRIESEN SEI GOTT!

übersetzt von Kerem A.

Tierrechte im Islam

Nasikh-Mansukh: Die Katastrophe der Abrogation

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

2:106 Wenn Wir einen Beweis/ein System (ayetin) aufheben (nansakh) oder in Vergessenheit geraten lassen, so bringen Wir ein besseres oder ein gleichwertiges Zeichen/System hervor. Weißt du nicht, dass Gottes Macht zu allem ausreicht?

Dieser Vers wird dazu missbraucht, um den Nasikh-Glauben zu legitimieren, welcher in der Geschichte des Islam in seiner Bedeutung am meisten verfälscht wurde und einer der Hauptgründe darstellt, wieso die Gemeinschaft (Ummah) Mohammeds sich vom Koran entfernt hat.

Jene, die behaupteten, dass Koranverse andere Verse aufheben, und die die Bedeutung der Wörter im Koran verzerrt und sie in ihren Übersetzungen und Kommentaren übernommen haben, nahmen danach im Koran Operationen und Eingriffe nach Lust und Laune vor.

Es muss eine Zwiespältigkeit oder Uneinigkeit zwischen den Versen vorhanden sein, damit ein Vers einen anderen Vers aufheben kann. Das heißt also, dass ein Widerspruch vorliegen muss. Die Uneinigkeits-Gelehrten, welche die Uneinigkeit als ihre Gnade empfinden, haben vier Bedingungen hervorgebracht, damit im Koran ein Naskh existiert:

  1. Es sollte ein zu abrogierender Vers vorhanden sein (mansukh).
  2. Es sollte ein Vers vorhanden sein, der einen anderen abrogiert (nasikh).
  3. Der Nasikh muss nach dem Mansukh herabgesandt worden sein.
  4. Zwischen beiden sollte eine offensichtliche Uneinigkeit vorzufinden sein.

Der magische Nasikh-Mansukh-Stab half ihnen dabei, alle Verse zu abrogieren, die sie selber nicht verstanden. Sie haben jene Verse, die ihren Neigungen nicht passten oder die den Ahadith aus den selbsternannten „sahih“ Büchern widersprachen, mit diesem magischen Stab auf einen Schlag aufgehoben. Wie bereits in allen Themen zuvor, spalteten sich auch hier ihre Meinungen untereinander. Je nach Verständnis abrogieren die einen fünf, die anderen zwanzig und andere wiederum 66 Verse…

Einige gingen sogar noch weiter und erfanden neue „Verse“. Beispielsweise haben die Heiden um den Islam mit ihrer Tradition der Steinigung zu infizieren, trotz allen klaren Versen des Korans (24:1-2), einen neuen „Vers“ in schlechter arabischer Sprache erfunden. Nachdem sie merkten, dass sie dieses Geschwätz nicht in den Koran hinzufügen konnten, begannen sie zu behaupten, dass nach dem Tode des Propheten Mohammeds eine Ziege diese Verse aufgefressen habe, aber dass dieser „aufgefressene Vers“ die koranischen Verse abrogiere. In den Büchern wie Bukhary, Muslim und Ibni Hanbal’s Musnad lässt sich der von einer Ziege aufgefressene Vers finden, der dennoch Gültigkeit besitzen soll, der etwa wie folgt lautet: „es seyhu ves seyhetu iza zeneya fercumuhuma elbettete bima kadev lezzeten minha“.

Einige Kleriker wurden dadurch immer noch nicht zufriedengestellt und behaupteten, dass Ahadith koranische Verse abrogieren könnten. Auf diese Weise haben sie die Gültigkeit vieler Verse annulliert. Sämtliche Rechtsschulen befolgen einige koranischen Verse in der Praxis der Ahadith wegen nicht. Einige der „Gelehrten“ der Rechtsschulen waren sogar so dreist, diese teuflische Anwendung auch noch theoretisch zu verteidigen.

Die Bedeutung von „Ayah“ im Koran

Gemäß dem Koran enthält alles in der Schöpfung „ayat“: Pflanzen; Menschen; Ereignisse, die früheren Stämmen geschehen sind; Tag und Nacht etc.

Wenn wir im Koran das Wort „Ayah“ betrachten, so sehen wir uns mit einem sehr interessanten Detail konfrontiert. Die Pluralform des mutaschabih (d. h. mehrdeutigen) Wortes „Ayah“ lautet „Ayat“ und wird in den Bedeutungen „Wunder“, „Koranverse“, „Beweise“, „Belege“ und/oder „Zeichen“ gebraucht. „Ayet“ jedoch wird im Koran an 84 Stellen genannt und bedeutet in diesen Stellen Wunder, Beweis, Beleg und/oder Zeichen. Das in der singularen Form vorkommende Wort „Ayah“ wird nirgends dafür gebraucht, um „koranische Verse“ zu bedeuten! Die Liste der Vorkommnisse des Wortes „Ayah“ (singular):

2:106,118,145,211,248,259; 3:13,41,49,50; 5:114; 6:4,25,35,37,109; 7:73,106,132,146,203; 10:20,92,97; 11:64,103; 12:105; 13:7,27,38; 15:77; 16:11,13,65,67,69,101; 17:12; 19:21; 20:22,47,133; 21:5,91; 23:50; 25:37; 26:4,8,67,103,121,128,139,154,158,174,190,197; 27:52; 29;15,35,44; 30:58; 34:9,15; 36:33,37,41,46; 37:14; 40:78; 43:48; 51:37; 54:2,15; 79:20

Die Substitution einer Ayah mit einer anderen wird in Kapitel 16 des Korans erwähnt:

16:101 Und wenn Wir ein Zeichen an Stelle eines anderen bringen – und Gott weiß am besten, was Er offenbart -, sagen sie: „Du bist ein Erdichter!“ Nein, aber die meisten von ihnen wissen es nicht.

Wenn wir aufmerksam diesen Vers und die umliegenden Verse untersuchen, so sehen wir, dass der Grund für die obige Beschuldigung gegenüber dem Propheten als Erfinder nicht in der Abrogation der Koranverse liegt, sondern dass der Prophet der Erfindung beschuldigt wurde, weil er verkündete, dass es Gott war, Der den Koran gesandt hatte.

16:103 Wir wissen sehr wohl, dass sie sagen: „Ein Mensch bringt es ihm (den Koran) bei.“

Der Sachverhalt der im Vers 2:106 erwähnten Nasikh=Außerkraftsetzung ist nicht zwischen den Versen des Korans zu verstehen, sondern zwischen den Wundern, Belegen und Gesetzen, welche die Propheten überliefert haben. Diese Auffassung wird in vielen Versen unterstützt. Wenn wir nicht mit einem minderwertigen Verständnis die Beziehungen zwischen den Versen ignorieren und den Vers 2:105 betrachten, so wird das Thema deutlicher werden:

2:105 Weder die Ungläubigen unter den Schriftbesitzern noch die Götzendiener haben es gern, dass euch von eurem Herrn Gutes offenbart wird. Gott schenkt Seine Gnade wem Er will. Gottes Gabenfülle ist unermesslich.

Die Antwort, welche den Schriftbesitzern und den Heiden, die neidisch darauf sind, dass die Muslime die Hilfe und die Wunder Gottes erhalten, gegeben wird, ist sehr offensichtlich: Gott schenkt Seine Gnade, wem Er will. Denn der nächste Vers berichtet, dass Gottes Macht dazu ausreicht, die alten Wunder und Beweise durch neue, bessere oder ähnliche zu ersetzen. Der Koran abrogiert in dieser Hinsicht die Torah und das Evangelium der früheren Gemeinschaften.

Es gibt auch andere Verse, die besagen, dass jedes Wunder (ayah) eine bestimmte Zeitspanne hat, und die von der Aufhebung der Wunder sprechen. Beispielsweise:

13:38-40 Wahrlich, schon vor dir entsandten Wir Gesandte und gaben ihnen Frauen und Kinder. Kein Gesandter brachte ein Zeichen/Wunder (ayetin), ohne dass Gott es erlaubte. Für jede Zeitspanne gibt es eine Vorsehung. Gott löscht aus und lässt bestehen, was Er will, und bei Ihm ist die Mutterschrift. Und ob Wir dich einen Teil von dem sehen lassen, was Wir ihnen androhen, oder ob Wir dich sterben lassen – dir obliegt nur die Verkündigung; Uns die Abrechnung.

 

Fragen

Bevor wir einige Verse untersuchen werden, welche die Ulema als Mansukh abgestempelt und außer Kraft zu setzen versucht hat, wollen wir denjenigen, die behaupten, dass im Koran „nasikh-mensukh“ Verse existierten, einige Fragen stellen:

Behaupten diejenigen, die hervorbringen, der Koran enthielte viele Unstimmigkeiten, nicht, dass der Koran Menschenwort ist?

4:82 Studieren sie den Koran etwa nicht? Wenn er von einem anderen als Gott wäre, würden sie darin viele Unstimmigkeiten/Widersprüche finden.

Leider studieren sie den Koran nicht. Ihr, die ihr euch dem Volk als „Gelehrte“ verkauft, wie könnt ihr mit eurem Nasikh-Mansukh Glauben behaupten, dass ihr an den Koran glaubt, trotz dem Vers, der Unstimmigkeiten als Zeichen menschlicher Schwäche bewertet und der behauptet, der Koran enthielte keine Widersprüche?

Wie viele Verse, die ihr nicht verstehen konntet oder die euren persönlichen Neigungen nicht passten oder die sich mit euren Ahadith widersprachen, habt ihr als mansukh abgestempelt, außer Kraft gesetzt und verleugnet? Was ist der Grund für eure Uneinigkeit über die Anzahl?

Habt ihr nie darüber nachgedacht, dass das Verhalten die einen Verse des Koran als „nasikh“ und die anderen als „mansukh“ abzustempeln und somit einen Teil des Korans abzulehnen dem törichten Verhalten, welches in 15:89-99 beschrieben wird, gleicht? Wieso räumt ihr es nicht ein, dass ihr es seid, die den Koran aufteilen und einen Teil annehmen und den anderen leugnen? Seid nicht ihr es, die die Worte der Menschen den Gesetzen Gottes beigesellen oder gar vorziehen?

Was für ein Gesetz ist das, einem Teil des Buches zu glauben und den anderen abzulehnen? Seid ihr euch denn sicher, dass ihr nicht zur Beschreibung des 2:85 Verses passt?

Wieso verzerrt ihr den Vers 2:106 in seiner Bedeutung, in dem ihr die singuläre Form des Wortes „Ayah“ nicht so übersetzt, wie es im Koran in wirklicher Form zu finden ist, nur um euren katastrophalen Glauben des „Nasikh-Mansukh“ zu legitimieren? Wieso entstellt ihr dieses Wort, das im Koran an 84 Stellen gebraucht wird und nirgends „Koranverse“ bedeutet? Wieso wiederholt ihr denselben Fehler der früheren Juden, die die Bedeutung der Wörter verdreht haben, um ihre eigenen Gelüste zu befriedigen? Wieso zieht ihr eure Aufmerksamkeit nicht auf die Verse 2:41 und 5:41?

Wieso lasst ihr den Vers vor 2:106 aus eurer Betrachtung aus? Was hat der Sachverhalt der Eifersucht der früheren Gemeinschaften in Bezug auf die Offenbarung des Koran mit euren Behauptungen zu tun?

Wieso versucht ihr es nicht, die Bedeutung und Beziehung zwischen den Versen 13:38-40 und 2:105-106 zu verstehen?

Nehmen wir an, dass im Koran nasikh und mensukh Verse existierten. Wie werden wir darüber entscheiden können, welcher Vers nasikh und welcher mansukh ist? Wie werden wir die Offenbarungschronologie bestimmen können, wenn die Ahadith diesbezüglich selbst Unstimmigkeiten aufweisen? Wenn wir die verfügbaren Quellen untersuchen, realisieren wir, dass es keinen Konsens über die chronologische Reihenfolge der Koranischen Offenbarungen gibt. Dasselbe gilt für die Reihenfolge der Ahadith. Unter den Umständen bleibt die einzige Autorität, die über diese Sache entscheidet, den sektiererischen Imamen überlassen. Wir sind auf ihre „Gnade“ angewiesen. Kann eine solche Schlussfolgerung wirklich gemacht werden? Ist es nicht eine Tatsache, dass der einzige Besitzer des Koran Gott selbst ist? Habt ihr durch diese Situation nicht die Möglichkeit und Autorität erhalten, einige Gesetze des Korans zu abrogieren und wurdet ihr nicht somit zu „Erschaffern von Religionen“? Wie wir bereits wissen, wählt ihr aus Tausenden von widersprüchlichen Ahadith diejenigen, die euch am besten passen. Habt ihr somit die Religion Gottes, über die Gott die einzige unanfechtbare Autorität besitzt, nicht zu einem Spielzeug gemacht? Habt ihr den Propheten mit der Abrogation nicht beleidigt und ihm unterstellt, sich gegen Gottes Verfügungen gestellt zu haben? Ist es nicht Gott allein, der seine Bücher aufheben lassen kann?

Zurück zur chronologischen Reihenfolge: Gibt es eine Liste der Offenbarungschronologie, der wir trauen können? Wenn sie vorhanden ist, wo ist sie? Wie könnt ihr, nachdem die Erfindungen nicht in den Koran gelangen konnten, und ihr den Vers von einer Ziege auffressen lassen habt, die Gültigkeit dieser Verse für alle Zeiten als verbindlich erklären? Wo ist der gleichartige oder bessere „Vers“, welcher mit der Ziege abrogiert wurde?

Einige von euch gingen sogar noch weiter und behaupteten wirklich allen Ernstes, dass die Lügen aus der Zeit der Abbasiden und der Umayyaden den Koran abrogieren könnten! Was ist die Beschreibung für diejenigen, die den Koran mit spekulativen Gerüchten abrogieren? Wer ist es, der nach Gott und Seinen Versen an andere Ahadith glaubt? (45:6)

 

Die fünf berühmtesten Abrogationsfälle

Nachdem diese Fragen an die Religionsgelehrten gestellt wurden, welchen der Koran nicht ausreicht, werden wir die fünf berühmtesten Fälle der Abrogationsbehauptungen unter die Lupe nehmen:

 

1- RAUSCHMITTEL

Die Verse bzgl. Rauschmittel sind: 2:219, 4:43, 5:90, 16:67

Gemäß der Abrogation soll Vers 5:90 in Widerspruch mit den anderen drei Versen stehen. Gemäß der Meinung der selbsternannten Islamwissenschaftler ist die koranische Formulierung „in Rauschmitteln und Glücksspielen gibt es auch Nutzen“ falsch.

Hätten die selbsternannten Gelehrte, welche dem Erhabenen Gott die Belieferung von Falschinformation unterstellen (39:67), nicht die Lehren der Vorfahren dem Koran vorgezogen, so hätten sie daran geglaubt, dass der Koran keine Widersprüche enthält und deshalb keine abrogierten Verse im Koran vorkommen können (4:82).

Die Verse bzgl. den Rauschmitteln erklären und unterstützen einander; sie enthalten nichts Widersprüchliches. Würde in einem Vers stehen, dass die Rauschmittel und das Glücksspiel etwas Gutes darstellen, so stünde das mit dem Vers in Widerspruch, der sie als Teufelswerk bezeichnet. Dies ist aber nicht der Fall; denn ansonsten hätten unsere „Abrogatoren“ recht.

Wir akzeptieren den Koran in seiner Gesamtheit wie ein lebendiges Organ. Wir haben die einander erklärende Sicht der Verse und ihre Beziehung zueinander zu betrachten.

Es ist eine Tatsache, dass es Menschen gibt, die Alkoholgetränke oder andere Drogen konsumieren, aber das Gebet nicht missachten, was gemäß Koran eine selbstverständliche Pflicht ist. Dies zeigt, dass alle Verse ihre Funktionen zu erfüllen haben; kein Vers hebt die Gültigkeit eines anderen Verses auf.

[Anm. des Übersetzers: das Thema ‚Alkohol und Berauschendes‘ haben wir bereits an anderer Stelle behandelt, weshalb wir hier die Erklärung abkürzen.]

 

2- FRIEDEN UND KRIEG

109:6 Euch euer Glaube, und mir mein Glaube.

9:5 Und wenn die verbotenen Monate verflossen sind, dann tötet die Götzendiener, wo ihr sie trefft, und ergreift sie, und belagert sie, und lauert ihnen auf in jedem Hinterhalt…

Diejenigen, die meinen, der Kriegsbefehl aus Vers 9:5 widerspreche dem Vers 109:6, behaupten, dass die im Vers 109:6 formulierte Meinungs- und Religionsfreiheit abrogiert sei.

Jedoch ist die Meinungs- und Religionsfreiheit einer der Hauptprinzipien des Koranischen Islam (18:29; 2:256; 10:99; 50:45; 88:22). Die Menschen können aufgrund ihres Glaubens nicht bestraft werden. Frieden ist der essenzielle und natürliche Zustand gemäß Koran. Krieg ist der Status, welcher erforderlich wird, wenn die Muslime Objekt einer Aggression werden. Nur denjenigen gebührt die Strafe, welche die Muslime aufgrund ihres Glaubens aus dem Land vertreiben, sie foltern und peinigen und die abgehaltenen Verträge einseitig brechen. Werden die Verse vor und nach 9:5 betrachtet, sieht man, dass dieser Befehl des Tötens und der Belagerung nicht allgemein sein kann, sondern eine notwendige Schlussfolgerung einer speziellen Situation darstellt. Im Islam findet der Krieg nur zu Verteidigungszwecken statt, die Verse 60:8-9 verdeutlichen diese Prinzipien auf eine klare Art und Weise.

Jene, die die im Koran enthaltene Meinungsfreiheit und die Verse in Bezug auf den Frieden abrogieren wollen, verkünden das Muslimsein als Kriegstreiber und den Islam als Blut vergießende Religion. Wenn diese Leute auch die Verse 60:8-9 abrogieren wollen, so sollen sie die Verse 4:89-91 lesen. Wenn auch diese abrogiert sein sollen, dann die Verse 2:85 und 15:89-99!

 

3- TESTAMENT

2:180 Wenn es bei einem von euch aufs Sterben geht, und wenn er Vermögen hinterlässt, ist euch vorgeschrieben, in rechtlicher Weise eine letztwillige Verfügung zugunsten der Eltern und der nächsten Verwandten zu treffen. (Dies gilt) als eine Verpflichtung für die Gottesfürchtigen.

Wenn einen Menschen der Tod erwartet, so ist es seine Pflicht, seine Hinterlassenschaft mit einer rechtsgültigen letztwilligen Verfügung (Testament) aufzuteilen. Das Erbe derjenigen, die diese Bürde nicht einhalten oder unerwartet sterben und deswegen das Testament nicht schreiben konnten, wird nach den Bestimmungen aus 4:11-12 aufgeteilt.

Die in mehreren Versen des vierten Kapitels vorkommende Formulierung „nach Bezahlung eines etwa gemachten Testamentes oder einer Schuld“ lässt es unmissverständlich verstehen, dass das Testament und die Schulden an oberster Stelle liegen. Die Verfügungen Gottes sind folgende:

  1. Die Person sollte vor dem Tod das Vermögen selbst aufteilen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Umstände, in denen die Mutter, der Vater, die Kinder und die jeweiligen Ehepartner leben, berücksichtigt werden.
  2. Das Vermögen derjenigen, die dieses Gebot vernachlässigten oder deren Testament befolgt wurde und etwas übrig blieb, sollten nach der Bezahlung etwaiger Schulden gemäß den Gesetzen der Verse 4:11-12 verteilt werden.

Hier liegt nirgends ein Widerspruch zwischen 2:180 und 4:11-12 vor; im Gegenteil, die Verse erklären einander. Denn die Formulierung „min ba’di wasiyyetin“ am Ende des Verses 4:11 bestätigt den Vers 2:180 und setzt die Priorität auf das Testamentschreiben. Dies ist in den Versen leicht ersichtlich.

Was ist also das Problem derjenigen, die diese zwei (drei) sich einander erklärenden und ergänzenden Verse je nach Vers entweder als nasikh oder als mansukh bezeichnen und die die Verse Gottes verleugnen und den Koran zweiteilen?

  • Weil sie den Versen nicht glauben, dass der Koran detailliert, deutlich, leicht zu verstehen, vollständig, perfekt ist und alles Notwendige erklärt und das Buch Gottes als von Hunderten von Ahadith und Fiqh-Büchern bedürftig, summarisch, geschlossen, schwer zu verstehen, alleine nicht ausreichend und unvollständig akzeptieren, werden sie den Koran nie verstehen – dies ist das Vorgehen/Gesetz Gottes (die Sunnatu’llah) für sie.
  • Sie haben durch die Verzerrung der Bedeutung der koranischen Wörter einen katastrophalen Glauben des nasikh-mansukh in die Gemeinschaft (Ummah) der Muslime eingeführt und befolgen diesen Glauben blind. Aus diesen Gründen versuchen sie die Beispiele der abrogierten Verse zu vermehren. Sie sehen es als ein notwendiges Verhalten an, zwischen den Versen Widersprüche suchend die Verse aneinander reiben zu lassen. Auf diese Weise eifern sie nicht dem Verständnis der Verse, sondern dem NICHT-Verständnis der Verse nach.
  • Sie ziehen die aus dem Hadith aus Abu Dawud, Vesaya: 6, Buyu: 88 entspringende Formulierung „Gott hat den rechtmäßigen Besitzern ihr Recht gegeben, es kann fortan kein Testament mehr geben.“ dem Vers 2:180 vor. Der Koran kritisiert solche Heiden, die nach den Versen Gottes Menschenworten glauben:

    45:6-7 Dies sind die Verse Gottes, die Wir dir in Wahrheit verlesen. An was für eine (weitere) Verkündigung (Hadith) nach Gott und seinen Versen wollen sie denn glauben? Wehe jedem sündigen Lügner!

Wir möchten auch folgenden Vers denjenigen ans Herz legen, die die erfundenen Ahadith als „sahih“ akzeptieren und dem Koran vorziehen:

12:111 … Dies(er Koran) ist kein erdichteter Hadith, sondern eine Bestätigung dessen, was ihm vorausging, und eine deutliche Erklärung aller Dinge und eine Führung und eine Barmherzigkeit für ein gläubiges Volk.

Diejenigen, die nicht daran glauben, dass die koranischen Verse alles erklären, haben mit einem erfundenen Hadith aus Abu Dawud und Darimi auch den Vers 52:34 abgeleugnet.

Der Koran sagt aus: Sie sollen doch einen Hadith (Verkündigung) gleicher Art beibringen, wenn sie die Wahrheit sagen. (52:34)

Ein Hadith besagt: Mir wurde der Koran und ein Hadith gleicher Art gegeben.

Gott spricht die Kriminellen in Seinem „enbaul ghayb“, d. h. die Berichte der Vergangenheit und der Zukunft beinhaltenden Buch wie folgt an:

68:36-38 Was ist mit euch, wie urteilt ihr?! Oder verfügt ihr über eine Schrift, in der ihr (diese Verfügungen) lest? Worin ihr findet, was ihr euch wünscht?

 

4- QIBLA

2:115 Gottes ist der Osten und der Westen. Wohin ihr euch (beim Gebet) wenden möget, da habt ihr Gottes Antlitz vor euch. Gott ist allumfassend und allwissend.

2:149 Wo immer du herkommst, sollst du dein Antlitz in Richtung der Heiligen Moschee wenden! Das ist die Wahrheit von deinem Herrn. Gott entgeht nichts von dem, was ihr tut.

Der Vers 2:115 berichtet uns, dass alle Richtungen Gott gehören. Wohin wir uns auch wenden, wir wenden uns gegen Gott. Also können wir bei Bittgebeten in alle Richtungen beten.

Aber so wie für das Kontaktgebet eine bestimmte Form und bestimmte Zeiten angeordnet wurden, so wird auch die spezifische Richtung befohlen. Wenn darauf Acht gegeben wird, so ist ersichtlich, dass in den Versen, welche die Gebetsrichtung (Qibla) für das Kontaktgebet bestimmen, nicht „wendet euer Antlitz auf das Antlitz oder in die Richtung Gottes“ ausgesagt wird, sondern von uns verlangt wird, uns nach der Heiligen Moschee zuzuwenden.

Wir wollen mit einigen Beispielen denjenigen eine Erklärung abgeben, die zwischen beiden Versen einen Widerspruch sehen und somit den Vers 2:115 abrogieren wollen:

  • Egal wo auf der Welt du in welche Richtung gehst, am Ende erreichst du den Anfangspunkt.
  • Du solltest gen Westen gehen.

Gibt es zwischen beiden Aussagen einen Widerspruch? Natürlich nicht.

  • Egal welche Zahl du mit sich selbst teilst, ausschließlich die Null, das Ergebnis beträgt 1.
  • Teile die Neun mit der Neun.

Auch zwischen diesen beiden Aussagen gibt es keinen Widerspruch. Wäre die Aussage B sogar „Teile die Neun mit der Drei.“, so könnten wir dennoch keinen Widerspruch finden!

 

Die Änderung der Qibla (Gebetsrichtung)

Es gibt eine generelle nasikh-mansukh Behauptung der Tafsir (Bücher, die Kommentare über den Koran enthalten und welche die Lehren Ahadith & Sunnah dem Koran beigesellen), Gott habe zuvor den Muslimen befohlen, sich nach Jerusalem zu wenden und diese Qibla mit den Versen 2:142-145 abrogiert. Nachdem sie einen neuen, nicht im Koran vorkommenden imaginären Vers erfunden haben, abrogieren sie diesen imaginären Vers mit dem Koran.

Im Koran wird berichtet, dass die Götzendiener das Andenken Abrahams, ihres Vorfahren, fortführen. Bevor die Verse bezüglich der Qibla offenbart wurden, wandten sich die Muslime gleich wie die mekkanischen Heiden während des Kontaktgebets der Kaaba zu. Als Ergebnis der Folter und der Unterdrückungen durch die Heiden jedoch wanderten die Gottergebenen nach Medina aus und gründeten einen neuen Ansiedlungs-Staat. Der von der im zentralen Mekka ansässigen, heidnischen Koalition angezettelte Krieg und ihre nahen Beziehungen zu den medinensischen Christen entwickelten ökonomische und psychologische Faktoren, welche die Muslime dazu bewegte, sich nach einer anderen Richtung (nach Jerusalem) zu wenden. Gott wollte jedoch, dass sich die Muslime der Heiligen Moschee zuwandten. Dies können wir mittelbar aus den Versen 2:142-145 lesen.

Dies wurde zu einer schweren Prüfung für die Muslime der damaligen Zeit: Jene, die die sozialen und ökonomischen Vorteile vorzogen, die sie mit den medinensischen Christen hatten, und jene, die sich aus den Wirkungen der politischen Gefühle nicht herausschlagen wollten/konnten, wandten sich von der Religion ab, in dem sie den Richtungswechsel nicht annahmen (2:142-144).

2:142-145 Einige der Verstandslosen unter dem Volk werden sprechen: „Was hat sie von ihrer Qibla, nach der sie sich bisher richteten, abgebracht?“ Sprich: „Gott gehört der Osten und der Westen. Er leitet, wen Er will, auf den geraden Weg.“ Und so machten Wir euch zu einer aufgeschlossenen/vorurteilslosen Gemeinschaft, sodass ihr Zeugen unter dem Volk sein könnt und der Gesandte Zeuge unter euch sein kann. Wir haben die Qibla, nach der du dich bisher gerichtet hattest, deswegen gemacht, damit Wir diejenigen, die dem Gesandten folgen, von denjenigen unterscheiden, die auf ihren Fersen eine Kehrtwendung machen. Dies war wahrlich schwer, außer für diejenigen, die Gott rechtgeleitet hat. Gott wird euren Glauben nicht unbelohnt lassen. Gott ist den Menschen gegenüber gütig und barmherzig. Wir sehen dich oft dein Antlitz gegen den Himmel wenden. Wir wenden dich nun zu einer Gebetsrichtung (Qibla), die dir gefällt: So wende dein Gesicht in Richtung der heiligen Moschee. Ihr sollt, wo immer ihr seid, euer Antlitz dorthin wenden. Zweifellos, die Schriftbesitzer wissen, dass dies eine Wahrheit ist, die von ihrem Herrn kommt. Gott entgeht nichts von ihren Taten. Du magst denen, die die Schrift erhalten haben jedes (nur denkbare) Zeichen (als Beweis) bringen: Sie schließen sich nicht deiner Gebetsrichtung an. Und du wirst dich deinerseits (auch) nicht der ihren anschließen. Sie schließen sich (ja) nicht (einmal) untereinander der gleichen Qibla an. Aber wenn du nach dem Wissen, das dir zugekommen ist, ihrer Neigung folgst, so gehörst du wahrhaftig zu den Missetätern!

Kurz gesagt: die Verse, welche die Änderung der Qibla befehlen, haben die Gültigkeit eines vorher offenbarten Verses nicht aufgehoben! Die Gläubigen, die unter der Führerschaft des Propheten Mohammeds standen, änderten ihre Richtung von der Kaba nach einer anderen Qibla aufgrund einer gesellschaftlichen Entscheidung. Die Verse, welche von den Muslimen verlangen, sich wieder der Kaba zuzuwenden, haben wenn schon die Entscheidung der Gesellschaft und keinen Koranvers abrogiert.

 

5- DAS VERHÄLTNIS GLÄUBIGE/UNGLÄUBIGE IM KRIEG

8:65-66 O Prophet, ermutige die Gläubigen zum Kampf. Wenn es unter euch zwanzig Standhaftige gibt, besiegen sie zweihundert. Wenn es unter euch hundert Standhaftige sind, werden sie tausend Ungläubige besiegen. Weil sie ein Volk sind, das nicht begreift. Jetzt (aber) hat Gott euch eure Bürde erleichtert, weiß er doch, dass es in euch eine Schwäche gibt. Wenn es unter euch hundert Geduldige gibt, können sie zweihundert besiegen, und wenn es unter euch tausend gibt, besiegen sie zweitausend mit Gottes Erlaubnis. Gott steht den Geduldigen bei.

Jene, die den ersten Vers mit dem zweiten als mansukh akzeptierend die Gültigkeit des Verses ignorieren, sind diejenigen, die den Koran nicht untersuchend betrachten. Es ist logisch, dass diejenigen, die den Koran nicht erforschen, Widersprüche finden werden (4:82) und die Verse, die sie für widersprüchlich halten, als nasikh-mansukh abstempeln und einem Teil des Korans nicht glauben (15:91).

Jene, die Gott die ihm gebührende Achtung nicht schenken, denken, dass Gott mit Vers 8:66 erkannt habe, dass Er den Muslimen eine zu schwere Bürde aufgelegt und bemerkt hat, dass sie dies nicht auf sich nehmen können und deswegen den ersten Vers abrogiert habe.

Jedoch erklärt jeder einzelne der beiden Verse einander und sie vervollständigen das Bild. Mit Vers 8:66 gibt Gott den schwachen Muslimen eben aufgrund ihrer Schwäche ein Verhältnis, welches der Realität besser entspricht. Das Ideal für die Muslime wird im vorherigen Vers gesetzt. Der essenzielle Sachverhalt im Verhältnis zwischen den Gläubigen und Heiden liegt in der Überlegenheit derjenigen, die standhaft sind.

Gemäß Vers 8:66 wird ersichtlich, dass die Muslime sogar im Zustand der Schwäche dazu fähig sein sollten, das Zweifache ihrer selbst an Heiden hinsichtlich Strebsamkeit, Technik und Intelligenz zu besiegen. Den Gottergebenen wird es als Aufgabe verliehen, die Schwächen zu vermindern, um dem Ideal näher zu kommen, also um bis zum Verhältnis eins zu zehn zu gelangen. Wenn zwischen den Versen, die über die minimale und maximale Kraftzustände berichten, unbedingt ein Widerspruch (oder gar mehrere) gefunden werden will, so werden sie auch gefunden; dies ist eine Frage der Reinheit des Herzens (eine Frage der Absicht).

 

Die Lösung der Katastrophe

Die zeitgenössischen Ibni Kutaybas: Um die Widersprüche zwischen den erfundenen Ahadith, die sie selber als „sahih Ahadith“ bezeichnen, zu beseitigen, gehen die Ibni Kutaybas hart auf hart. Jedoch haben sie diesen Eifer auch auf den Koran gerichtet, um nicht vorhandene Widersprüche zwischen den Versen zu erzeugen. Die zeitgenössischen Ibni Kutaybas werden den Koran nicht verstehen können, solange sie die in der umayyadischen und abbasidischen Zeit erfundenen Ahadith dem Koran beigesellen (6:25; 17:46; 18:57; 41:44). Und solange sie die Verse nicht verstehen können, werden sie ihren erfundenen magischen, nasikh-mansukh Zauberstab gebrauchen. Es ist endlich die Zeit gekommen, ihnen ihren Stab aus der Hand zu nehmen! Gepriesen sei der gnadenvolle, barmherzige Herr der Welten!

Die einzige Lösung für diese Katastrophe bzw. dieses Problems lautet: allein den Koran als eine unteilbare Gesamteinheit, ohne Hinzufügungen oder Streichungen anzunehmen.

18:27 Und verlies, was dir von dem Buche deines Herrn offenbart wurde. Da ist keiner, der Seine Worte verändern könnte, und du wirst außer bei Ihm keine Zuflucht finden.

10:64 Ihnen gebührt frohe Botschaft im Diesseits und im Jenseits. Gottes Worte sind unabänderlich. Das ist der größte Erfolg.

6:115 Gottes Worte liegen in Wahrheit und Gerechtigkeit im Koran vollständig vor. Unveränderlich sind Seine Worte. Er hört alles und weiß alles.

Mohammed: der letzte Prophet

Ich nehme Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen

3:81 Und da nahm Gott von den Propheten (Nabiy) den Bund (misak) entgegen: „Ich werde euch das Buch und die Weisheit geben, dann wird zu euch ein Gesandter (Rasoul) kommen und das bestätigen, was ihr habt. Wahrlich, ihr sollt ihm glauben und sollt ihm helfen.“ Er sprach: „Erkennt ihr das an und nehmt ihr die Verantwortung an?“ Sie sagten: „Wir erkennen es an.“ (Darauf Gott:) „So bezeugt es, und Ich will mit euch unter den Zeugen sein.

Der Vers 3:81 teilt uns in einer sehr klaren Weise mit, dass nach allen Propheten ein Gesandter kommen wird, der ihre Schriften bestätigen wird. Das Wort „misak“, welches im Vers vorkommt, also Bund, wurde zwischen Gott und den Propheten vor diesem Leben bereits beschlossen. Aus diesem Vers ist zu verstehen, dass alle Propheten diesem Bund beigetreten sind. Denn ansonsten wäre der Vers „außer dir haben wir von den Propheten den Bund entgegengenommen“ oder „wir haben den Bund mit den Propheten vor dir beschlossen.“ Diesem Bund ist der Prophet Mohammed ebenfalls beigetreten. In einem anderen Vers des Korans wird Mohammed nicht ausgeschlossen, im Gegenteil, der über das gleiche Thema handelnde Vers 33:7 nennt einige der Propheten beim Namen und Mohammed wird ebenfalls eingeschlossen.

Der Koran gibt uns in 3:81 gleich zwei Informationen:

  1. Nach allen Propheten und allen Schriften kommt ein Gesandter.
  2. Er legt die Unterscheidung zwischen Nabiy (Prophet) und Rasoul (Gesandter) fest.

Gemäß diesem Vers gab Gott den Nabiy Schriften. Der Rasoul hingegen bestätigt die vor ihm erschienenen Schriften. Wenn der Koran in seiner Gesamtheit betrachtet wird, so stellt sich heraus, dass jeder Prophet beauftragt wurde, die Schriften zu überliefern/verkünden (2:61,140,159,177,213,247-248; 3:71,187). Das heißt, dass jeder Prophet gleichzeitig ein Gesandter ist. Die Propheten so zu definieren, dass sie von Gott die Schrift erhalten, aber sie nicht den Menschen zu überliefern bzw. zu verkünden haben, widerspricht sich mit dem Vers, der vorhin angegeben wurde. Wer will, kann auch in den Versen 2:213 und 43:6 nachschauen. Dass Gott nach der Offenbarung, die Er jemandem eingibt, befiehlt diese Offenbarung für sich zu behalten oder das Verkünden zu verbieten, geht gegen die Sunnatullah (Vorgehen Gottes).

Gemäß der Terminologie des Korans ist ein Prophet also jemand, der sowohl die Schriften vor sich bestätigt als auch die neu erhaltene Schrift den Menschen zugänglich macht. Doch nicht jeder Rasoul ist ein Nabiy. Denn im Koran wird das Wort „Rasoul“ stets in seiner Bedeutung gebraucht (12:50) und das Wort „Nabiy“ stets für die Propheten Gottes. In den Versen 6:83-86 werden 18 Prophetennamen aufgezählt und der Vers, der diesen folgt (6:89) bestätigt die Prophetenschaft ihrer. Die Propheten Mohammed und Idris werden im Koran an anderen Orten als Nabiy bezeichnet (33:40; 19:56 – siehe hierzu auch: Der Koran – die 19. und letzte Schrift). Dadurch stellt sich heraus, dass mindestens 20 der mit Namen genannten Rasoul im Koran als Nabiy bezeichnet werden. Gemäß Koran sind Hud, Salih und Schuayb Rasoul.

Der Vers 33:40, der Mohammed als letzten Propheten erwähnt, ist äußerst interessant. Dieser Vers gibt denjenigen keinen Raum für Spekulationen, die behaupten, dass Mohammed der letzte Rasoul sei:

33:40 Mohammed ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern der Gesandte Gottes und der Letzte der Propheten; und Gott ist Allwissend.

Unser allwissender Herr wusste von denen, die Seine Propheten idolisieren, dass sie auch behaupten werden, dass ihr Prophet stets der letzte sei. In Vers 33:40 hat Er deshalb nicht nur „der Letzte der Propheten“ gesagt, sondern Er fügt auch „sondern der Gesandte Gottes“ hinzu: „… sondern der gesandte Gottes und der Letzte der Propheten…“ Wer genau liest, sieht, dass der Vers nicht in der Form „Sondern der letzte Gesandte Gottes und Prophet“ geschrieben ist.

Leider hat die islamische Gesellschaft die Fehler der vergangenen Gesellschaften wiederholt und den Koran verlassen (25:30; 23:52-56; 15:91). Die Bedeutung der Wörter Nabiy und Rasoul wurden verzerrt und miteinander vertauscht, so dass sie nun die Lüge erbracht haben, dass Mohammed gleichzeitig der letzte Gesandte sei.

Den noch bedeutungsvolleren Begriff „Nabiy“ haben sie umgewandelt in „alle Gesandte, die keine Schrift erhalten haben“ und damit den angekündigten Gesandten in 3:81 verleugnet. So wie die „Ulama“ in jeder Hinsicht in Uneinigkeit zerfällt, haben sie auch die Bedeutungen der Wörter Nabiy und Rasoul so hingebogen, dass das Ergebnis für die imitierenden Köpfe eine Falle wurde.

 

Die Geschichte wiederholt sich

Der Koran teilt uns das Ende derjenigen mit, die ihre Propheten idolisieren:

40:34 Joseph kam einst mit den Beweiszeichen zu euch. Doch ihr zweifeltet an dem, was er vorbrachte. Als er starb, sagtet ihr: „Nach ihm wird Gott keinen Gesandten mehr schicken.“ So führt Gott diejenigen irre, die vermessen und zweifelnd sind.

Dieser gnädige Vers ist in vieler Hinsicht lehrreich. Die Art der Mentalitäten, die gegen den Gesandten Gottes vorgehen, sind dieselben wie diejenigen, die den Propheten später idolisieren. Das heißt, dass es keinen Unterschied zwischen den Gegnern Josephs und den traditionellen Folgern gibt, die ihn idolisieren. Diejenigen, die Joseph idolisieren, wären die ersten zur Zeit Josephs gewesen, die sich gegen ihn aufgelehnt hätten. Denn die Heiden besitzen in ihrer Geisteshaltung genügend Götzen. Wegen der Götzen vor Joseph hätten sie Joseph abgelehnt.

So haben die Juden ihre Rabbiner idolisiert und haben die vielen Verse in der Tora über die Prophetenschaft Jesu falsch gedeutet und sich gegen Jesus aufgelehnt. Der Charakter der Nachahmer, die Jesus umbringen wollten, haben Jesus kurz nach seinem Tod idolisiert und trotz der vielen Zeichen und Verkündungen, die über den Propheten Mohammed gemacht wurden, sie falsch kommentiert und sich gegen Mohammed aufgelehnt. Die Mentalität der Nachahmer haben es ein weiteres Mal vollbracht, einen Propheten zu idolisieren und die eindeutigen Verse über den Rasoul=Gesandten, der nach dem letzten Propheten kommt, einfach ignoriert und behauptet, dass Mohammed der „letzte Gesandte“ sei.

 

Die „Muslime“ haben Mohammed idolisiert

Die „Muslime“ haben sich vom Koran (und somit vom Wege Mohammeds) entfernt und begannen sich mit Ahadith zu beschäftigen. Somit sind sie zu Angesprochenen der Klage Mohammeds geworden (25:30). Gemäß Koran ist Gott der einzige Gesetzesgeber. Mohammed hat keine anderen Rechtsquellen neben dem Koran gekannt (12:40; 18:26; 5:48-49; 6:114). Gemäß Koran ist Mohammed ein ganz normaler Mensch wie wir. Er hat diejenigen abgelehnt, die ihn über seine menschlichen Merkmale bezeichnen (18:110; 41:6). Gemäß Koran ist Mohammed nicht sündenlos. Wie jeder Mensch hat er Fehler und Sünden begangen (47:19; 48:2; 33:37). Mohammed kann sich selber nicht einmal schaden oder nützen (10:49). Am Tage des Gerichts wird niemand außer Gott irgendjemanden retten können (13:16; 25:3; 34:42; 48:11). Wir dürfen Mohammed nicht über irgendwelche Gesandten Gottes stellen (2:285). Gott hat das Weltall nicht für Mohammed, sondern für die Menschheit erschaffen (16:12; 31:20). Es gibt noch etliche weitere Themen, in denen mit dem Koran in Widerspruch stehende Gewohnheiten entwickelt wurden. Zum Beispiel wurden Slogans und Glauben in Widerspruch zu 72:18,19; 3:18; 39:45 verbreitet.

Durch die Verzerrung der Bedeutung des Verses 33:56 wurden katastrophale Aussagen entwickelt. In den Moscheen wurden nebst dem Namen Gottes auch der Name Mohammed angehängt und sie haben sich sogar damit nicht begnügt und noch die Namen der ersten Kalifen hinzugefügt und eine völlig widersprüchliche Haltung gegenüber 72:18 entwickelt und wegen der Zwiespältigkeit in diesem Thema sich in sunnitische und schiitische Richtungen abgespalten. Die Schiiten haben in ihren Moscheen nebst dem Namen Gottes weitere vierzehn idolisierte Namen aufgehängt während die Sunniten sieben idolisierte Namen aufgehängt haben. Vier dieser Namen sind gleich. In den Moscheen, die eigentlich Gott allein gewidmet sein sollten, in denen der Prophet Mohammed neben dem Namen Gottes vergöttert wurde (plus die ersten Kalifen und die Enkel des Propheten) werden Klagegründe für den Propheten Mohammed sein (19:81,82; 10:29; 46:5,6; 18:110; 41:6). Diejenigen, die die Botschaft des Korans kennen, wissen, dass Götzen nicht unbedingt Statuen oder Bilder sein müssen. Der Koran berichtet nicht von den mekkanischen Heuchlern, dass ihre Götzen Statuen seien, im Gegenteil, sondern dass sie einem gegenstandslosen Weltbild des Heidentums verfallen sind (53:23).

Die Menschen, die bei der Erwähnung des Namen Gottes keinen Mucks von sich geben, aber die bei der Erwähnung Mohammeds Namen mit ihren Ausrufen „Allahumme salli ala Mohammed ve ala ali Mohammed“ regelrechte Schreie auslösen, und die, die das Grab Mohammeds in Medina zu besuchen als Gottesdienst ansehen, haben noch viele weitere katastrophale Angewohnheiten entwickelt. Dass der Text in Salat-i Tefriciye, ein bekanntes, teuflisches Gebet, 4444 mal gebetet werden muss, ist in Anatolien, besonders unter den Frauen, eine weit verbreitete Tradition. In diesem Gebet ist es nicht Gott, der die Sorgen wegnimmt und den Kranken Heilung schenkt, sondern der Prophet (sic!)! Gott fällt bei diesem Gebet in eine Gesandten-Rolle, um das Gebet ja an Mohammed zu überliefern! Die Blasphemie ist evident! In der Türkei sind diese Bücher, die voll mit solchen Gebeten sind, der Renner.

Die Mohammedaner haben dem Propheten Mohammed 102 Namen gegeben. Woher kommt es, dass sie Gott nur 99 Namen geben aber Seinem Propheten noch mehr? Innerhalb dieser 99 Namen Gottes gibt es auch Unterstellungen gegenüber Gott. Als Beispiel wird in den Listen der Ahadith-Bücher Gott der Name „DARR (Der, der Schaden zufügt)“ gegeben. Dieser Name gehört aber dem Teufel. Die Namen Gottes sind im Gegensatz dazu schön (17:110). (Nicht jede Handlung, die begangen wurde, wird jemandem mit einem nachhaltigen Namen versehen; z.B. ist nicht jeder Schreiber ein „Schriftsteller“.)

Diejenigen, die die Initialbuchstaben gewisser Suren den Menschen sogar als Namen des Propheten verkauft haben, gaben ihrem Propheten auch noch andere Namen wie HAD, HASIB, MÜCIB, SCHAFI, KAVI, EVVEL, AKHIR, ZAHIR, BATN, die dem Erhabenen Gott allein gehören sollten. Haben sie ihren Propheten somit nicht idolisiert? Mohammed, der wie sie alle nur ein Mensch ist, wird sie alle im Jenseits beklagen (18:110; 41:6).

Der Vers vor dem Vers, der uns mitteilt, dass ein Gesandter nach dem Propheten Mohammed als Bestätiger der Schriften kommen wird, teilt uns das wichtigste Problem derer mit, die gegen diesen Gesandten auftreten werden. Die Wahrheit, dass diese Schwäche nicht ehrlich zugegeben werden kann (6:23) sollte in Gedanken gehalten werden, wenn der unten angegebene Vers 3:80 bewertet wird.

3:80 Und Er gebietet euch nicht, euch die Engel oder die Propheten zu Herren zu nehmen. Sollte Er euch den Unglauben gebieten, nachdem ihr (Ihm) ergeben geworden seid?

 

Die Mahdi-Geschichte

Die Geschichte des Islam ging durch eine Zeit der Zensur durch, die zu jener Zeit geschah, als die Umayyaden und Abbasiden die wahren Gläubigen ermordet hatten, und die Enkel unseres Propheten ins Jenseits beförderten. Diejenigen, die zu dieser Zeit die Wahrheit vertraten, wurden von der Ulama wirkungslos gemacht, die ihre Religion den Kalifen des Teufels verkauft hatten. Der Kampf der Ahl-ul bayt und derer Anhänger war kein einfacher Regierungsstreit, sondern war ein ehrwürdiger Kampf als vollberechtigte Antwort gegen die Hinzufügung von zwei „Versen“ zum Koran und die Verbrennung des originalen Korans, den der Prophet persönlich mit seinen Händen geschrieben hatte, seitens der Umayyaden-Dynastie.

In dieser katastrophalen Zeitperiode wurde der Glauben verbreitet, dass der Koran nicht ausreiche und es wurden viele Bände von Fiqh- und Ahadith-Bücher erfunden. Diejenigen, die diese „Mischna“ nicht akzeptiert hatten, wurden als Verrückte und Apostate behandelt und wurden sogar unter Folter umgebracht. Abu Hanif geriet unter die Wut der Ahadith-Erfinder und war nur einer der vielen Unschuldigen, die unter der Tortur der Umayyaden und Abbasiden-Barbaren standen. In diesen Zeiten des ziemlich brutalen Regierungsterrors wurden trotz des Korans völlig andere, neue Religionen erstellt. Die Begriffe im Koran wurden verzerrt, die Lüge über den Gesandten erfunden, dass er nicht schreiben und lesen könne, behauptet, dass die Frauen der Sahaba verschleiert wären… Die Behauptungen über die Steinigung, die unglaubliche Hervorbringung der Behauptung, dass der Koran abrogierte Verse enthielte… Die Konflikte innerhalb der Religion als Gnade sehen, die Fürbitte-Mythologie… die Vergötzung des Steins „Hacerul Esved“ als rechte Hand Gottes, die Idolisierung des Grabs von Mohammed… Die krasse Unterstellung und Beleidigung, dass der Prophet die sexuelle Kraft von 30 Männern habe; dass er, wenn er zu den Frauen der Sahaba rennt, Orgasmen hat! Dass unsere Mutter Aisha bei der Heirat 9 Jahre alt gewesen sei, ist eine derbe Beleidigung der Pädophilie gegenüber dem Propheten, der bei der Heirat 53 Jahre alt war; und dass der Prophet in einer Nacht mit neun Frauen Geschlechtsverkehr haben kann… Die Erfindung, dass der Prophet in Medina von einem Juden verhext wurde und für Wochen verirrt umher gelaufen sei, seine Rüstung wegen Hunger einem Juden für ein paar Kilo Gersten verpfändet habe und dieser gestorben sei… Dass die Idschma’a der „Alim“ eine religiöse Quelle wurde, die „sevadul azam“ („große Verdunkelung“) Geschichten… Dass der Prophet während der Himmelfahrt mit Gott Handel getrieben hätte um die Anzahl der Gebete pro Tag, dass der Mond in einer wundersamen Weise gespalten worden und im Garten Alis gelandet sei… Dass Apostate umgebracht werden, dass diejenigen verprügelt werden, die ihre Gebete nicht verrichten, oder gar als solche betrachtet werden, die getötet gehören… Dass die Männer über den Frauen stünden, dass Frauen, die ihre Periode haben, nicht in die Moscheen gehen und den Koran nicht berühren dürften… Dass es den Männern verboten wurde, Gold und Seide zu tragen, die Verbote über die Musik, Kunst und Schach… Die Scheidungsrechte der Frau vorzuenthalten, Familien zerbrechen zu lassen, wenn der Mann aus Versehen die berühmten Scheidungsworte ausspricht… Die Almosengabe auf einmal pro Jahr zu beschränken, den Hadsch auf einige wenige Tage einzuengen… Hunderte von Verboten bzgl. Tieren zu erfinden, den Geschmack der Qureysh in dieser Hinsicht als Religionsrichtlinie zu akzeptieren… Ungläubige solange zu bekämpfen, bis sie „la ilahe illAllah“ sagen… Bart wachsen zu lassen, Kürbis gern zu haben als Beleidigung gegenüber dem Propheten aufzufassen… Bis zur Behauptung, dass es Ahadith gäbe, die die koranischen Verse aufheben sollten (sic!)…

In der Zeit der Umayyaden, Abbasiden und den Osmanen wurden derart viele Behauptungen aufgestellt, dass ich sie alle hier nicht aufzählen könnte. Unter den Verzerrungen findet sich auch die Verfälschung der Bedeutungen der Wörter Nabiy und Rasoul – als Ergebnis behaupteten sie, dass Mohammed der letzte Gesandte sei. Die Lügner wussten, dass die wahren Gläubige ihren Glauben und ihre Vorstellungen, die sie von Mohammed hatten, nicht aufgeben würden. Daher haben sie versucht, ihren Glauben zu kanalisieren und die Vorstellung vom Gesandten des Bundes zum „Mahdi“ und sogar zum „Propheten Jesus“ umzuformen.

Sie, die an diese Geschichten nun glauben, werden den Gesandten, der in 3:81 verkündet wird, ablehnen noch bevor sie seine Botschaft untersucht haben, und werden mit einer Vorstellung weiterleben, dass der Mahdi, ein Stotterer, aus einer Höhle rauskommen wird, den er seit Hunderten von Jahren bewohne. Oder mit der Vorstellung, dass der Mahdi aus dem Himmel kommen und in Bagdad als Jesus herunterkommen wird. Sie wünschen es sehr, dass dieser Jesus kommen wird, denn sein Charme, der es ihm zulässt, Verbote wieder aufzuheben (Bukhary 34/102; 46/31) wirkt sehr verlockend. Die Geschichte des Islam ist voll von unzähligen Mahdis und Jesussen, die vom Himmel herab gekommen sind.

Wenn wir das Ganze zusammenfassen wollen, so wurde der Glaube an den Gesandten des Bundes von denjenigen umgeformt, die den Propheten idolisiert haben und behaupteten, dass er der letzte Gesandte sei. Die Fälle, in denen die Menschen die Propheten Josef, Moses und Jesus idolisiert hatten, wurden wiederholt.

 

Die Anbiya haben Schriften erhalten

Die Religionsgelehrten wenden mit folgenden Fragen ein, um die Nuancen zwischen Nabiy (pl. Anbiya) und Rasoul aufzuheben: Wenn es wie in 3:81 beschrieben wird, dass die Nabiy Schriften erhaltende Gesandten sind, wo sind dann die Schriften der Propheten, die im Koran erwähnt werden? Hat z.B. der Prophet Abraham eine Schrift? Haben Zacharias und Hiob Schriften? Was ist insbesondere mit dem Propheten Aaron, welche Schrift wurde ihm gegeben? Richteten die Propheten, die zu den Juden kamen, nicht mit der Tora?

Es wird erwartet, dass die im Koran erwähnten Propheten und die nichterwähnten Propheten Schriften erhalten haben. Gott bemerkt, dass Er den Propheten die Schrift gegeben hat (3:81). Wie der Koran nicht von allen Propheten berichtet, so berichtet er auch nicht von jeder Schrift, die die Propheten erhalten haben. Die Schrift Abrahams trägt keine spezielle Bezeichnung, doch sie wird erwähnt (87:19). Den Propheten, die nach Moses zu den Juden kamen, wurden einzeln Schriften gegeben. Der Koran benennt diese Bücher-Kollektion als Tora (5:44). Denn in der Tora sind viele Schriften von den Propheten enthalten, die zu den Juden kamen: Nehemia, Hiob, Psalmen, Salomo, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, Daniel, Hosea, Joel, Jona, Esra, Sacharja. Diese Schriften, die in der Tora ihren Platz haben, sind ein geschichtlicher Beweis für unsere Antwort auf die Frage. Der Prophet Jesu und die Christen richteten mit dem Evangelium der Tora (5:66-68; 5:110). Nun zu Aaron und seiner Schrift… Es wird vom Koran erwartet, welcher Aaron als Prophet nennt, dass ihm ebenfalls eine Schrift gegeben wurde. Und das ist auch so, denn der Koran erwähnt in einer deutlichen Art, dass Aaron zusammen mit Moses die Schrift erhalten hat (37:117; 21:48). Die Tora ist nicht der Name der Schrift Moses‘, sondern der Name der Bücher-Kollektion, welche auch als Altes Testament bekannt ist.

 

Der Unterschied zwischen dem wahren und dem falschen Gesandten

Gott unterstützt Seine Gesandten mit Zeichen und Beweisen, die die Menschen zu ihrer Zeit leicht verstehen können, d.h. mit Wundern und Belegen. Ehrliche Menschen verstehen diese Beweise und akzeptieren sie. Die Imitatoren und diejenigen, die in ihren Herzen Krankheit haben, werden diese offenen Wunder und Belege nicht akzeptieren und werden den Gesandten Gottes mit der Scharlatanerie, der Verlogenheit, der Verrücktheit, der Verführung des Volkes bezichtigen bzw. beschuldigen. Für den Gesandten des Bundes gilt das gleiche, Göttliche Vorgehen. Gott der Erhabene hat ihn mit einem Wunder und Beweis gesandt, die von seinen Zeitgenossen anerkannt werden können. Ehrliche Menschen werden diese Beweise erkennen und einen festen Glauben besitzen, nebst der zweifellosen Information. Die Ungläubigen und die krankhaften Herzen hingegen werden diese Wunder nicht verstehen und sie werden ihr sogar entgegentreten. Natürlich werden am Schluss Gottes Gesandte und die Gläubigen siegen (58:21; 30:47).

Einer der wichtigsten Eigenschaften der Gesandten Gottes ist es, dass sie ohne wenn und aber gegen das Verständnis der blinden Befolgung der Vorfahren angehen, dass sie sich gegen die Idolisierung von Menschen und insbesondere von Propheten auflehnen, dass sie von den Menschen als Gegenleistung für ihre Verkündung keinen Lohn fordern, dass sie Gewohnheiten wie Mitleid, Bescheidenheit, Gerechtigkeit besitzen, dass sie keine Angst haben, die Wahrheit den Menschen mitzuteilen und dass sie Tag und Nacht ihren Herrn ehren. Der Gesandte des Bundes hat die Richtigkeit des Korans und der vergangenen Schriften bestätigt. Er hat kein neues Buch oder eine neue Richtung errichtet, sondern hat die Renaissance und die Reform vollbracht (9:33; 48:28; 61:9; 24:55).

Zusammenfassend gesagt, hat ein wahrer Gesandter Gottes drei wichtige Eigenschaften:

  1. Er widmet seine Religion Gott allein und kämpft gegen jegliche Art von Unglauben.
  2. Verlangt von den Menschen keinen Lohn, kein Geld, keine Waren.
  3. Besitzt Beweise und Wunder, um die Gesandtschaft zu bestätigen.

Basierend auf Empirismus und der Geschichte der Religionen möchten wir hier einige Punkte besonders in Erinnerung rufen

  1. Sie werden sehen, dass viele größenwahnsinnige Personen es verkünden, dass sie Gesandte seien.
  2. Sie werden sehen, wie einst zuvor bei Mohammed und Jesus, dass der Gesandte des Bundes idolisiert wird und dass seine Wörter, sein Charakter und seine Texte als eine weitere heilige Quelle nebst dem Koran beigesellt wird.
  3. Es werden viele, die von Mathematik eigentlich gar nichts wissen, versuchen, das mathematische Wunder des Korans zu verwässern und seinen Wert zu verringern.

 

Vielen Rasoul wurden Schriften gegeben

Die Religionsgelehrten benutzen den Vers 57:25 als „Beweis“ um die Wörter Nabiy und Rasoul zu vermischen. In diesem Vers wird von den Büchern gesprochen, die den Gesandten gegeben wurden. Jeder Nabiy ist gleichzeitig mit der Verkündung der Offenbarung beauftragt. Also sind die Rasoul, die in 57:25 beschrieben werden, Rasoul, die Nabiy sind. Der Vers 3:81 teilt mit, dass nach allen Propheten, inklusive Mohammed, ein Gesandter kommen wird, der die Schriften bestätigt. Jeder Prophet, der eine Schrift erhalten hat, ist ein Gesandter; doch nicht jeder Gesandte erhielt ein Buch. In anderen Worten ist jeder Nabiy ein Rasoul, aber nicht jeder Rasoul ein Nabiy. Und im Vers wird nicht das Verb „awhayna“ (wir haben offenbart), sondern ein allgemeineres Wort „anzalna“ (wir haben herabgesandt) gebraucht. Das Wort „anzalna“ wird auch für solche benutzt, die keine Gesandte sind. Zum Beispiel wird vom Volk der Schrift „anzalna ilaykum-ul Kitabe“ (auf euch wurde die Schrift herabgesandt) oder „unzila alaykum min-al Kitabi“ (auf euch wurde vom Buch herabgesandt) gesagt. (2:231; 4:174; 21:10; 65:10)

 

Die falschen Gesandten zur Zeit Mohammeds

Einige Religionsgelehrte zeigen widersprüchliche Behauptungen und parteiische Deutungen aus der Geschichte des Islam und versuchen damit das Thema zu verdecken. Beispielsweise wie folgendermaßen: „Unser Prophet bezeichnete Musaylima, der sich selber als Gesandten Gottes ausgab, als ‚Kezzab=Lügner‘. Hätte der Prophet ihn als Lügner bezeichnet ohne vorher Untersuchungen vorzunehmen, wenn es einen weiteren Gesandten nach ihm geben würde?“

Woher bringen diese Religionsgelehrte, die solch einen Einwand erbringen, solch eine Behauptung hervor, dass der Prophet ohne jedwede Untersuchung oder ohne Wissen über Musaylima gehandelt hat? Wenn wir den Briefwechsel aufmerksam untersuchen, so wird die Antwort auf den Einwand ganz offen sein. Gemäß ihren Quellen lautet der Brief von Musaylima wie folgt:

„Vom Gesandten Gottes Musaylima an den Gesandten Gottes Mohammed. Friede sei über dich. Du sollst wissen, dass ich in der Sache der Gesandtschaft dir als Partner zugeteilt wurde. Ab nun gehört die Hälfte des Landes uns, und die andere Qureysh. Wahrlich, Qureysh ist ein aggressives Volk.“

Es ist völlig klar, dass der Schreiber dieses Briefes nicht der Gesandte Gottes sein kann. Nebenbei ist es unnötig, eine Untersuchung einzuleiten. Im Brief Musaylimas liegt es offen auf der Hand, dass er dem Weltentum und dem Stammestum verfallen ist. Die Botschaft und das Ziel der Gesandten Gottes verfolgen nicht dasselbe. Denn unser Prophet gibt dem Aufruf Musaylimas, die Welt zu teilen, nur den Vers 7:128 als Antwort:

„Im Namen Gottes, des Allerbarmers, des Barmherzigen. Vom Gesandten Gottes Mohammed an den Lügner Musaylima. Friede sei mit denen, die der Rechtleitung folgen. Das Land ist Gottes. Unter Seinen Geschöpfen wählt Er nach Seinem Willen aus, wer als Erbe gilt. Der Sieg gehört den Rechtschaffenen.“

 

War Baha’u’llah ein Gesandter Gottes?

Wenn Sie die Baha’i-Religion und die Lehren Baha’u’llahs studieren, so sehen sie einen Mann, der das Ego vergöttert und nicht an den Koran glaubt. Dass der Name seines Sohnes Abdulbaha (Baha’s Diener) ist, er sich selbst als „Größter Name“ verkündet und den Koran nicht als letzte Schrift akzeptiert, sind nur einige der vielen Beweise, dass er nicht der verkündete Gesandte ist. Kommen wir nun zur Heiligung der Zahl 19 nebst der Zahl 9. Die Interessen der Baha’i für die Zahl 19 fußt nicht auf dem Interesse über das Wunder des Korans. Dieses System im Koran wurde erstmals im Jahre 1974 von Dr. Rashad Khalifa entdeckt. Das 19er Wunder nützt den Baha’is nichts. Denn dieses Wunder beweist die Größe und die Göttliche Quelle des Korans. Sie haben ihre Bücher namens Al-Bayan und Al-Akdas dem Koran nachgedichtet und sich somit verraten. Dies wurde zu einer effektiven Falle für diejenigen, die einen imitativen Geist besitzen und ihren von Gott gegebenen Verstand nicht einsetzen, um das Wunder und die damit verbundene Botschaft leicht zu ignorieren. Der Allwissende Gott teilt uns bereits vorher mit, dass diejenigen, die dem Wunder und der Botschaft des Korans den Rücken zukehren, das 19er Wunder als „Legende/Sage/Mythos“ bezeichnen werden (6:25; 46:10,11). Der Koran spricht von vielen zukünftigen Ereignissen in der Vergangenheit. Und daneben kann eine Nachricht eines Verses in der Vergangenheit und ebenso in der Zukunft mehrmals eintreten.

 

Der Charakter des Gesandten aus 3:81

Lesen Sie die Antwort eines Gläubigen, der sie an diejenigen richtet, die den vorletzten Gesandten als „letzten Gesandten“ idolisiert haben und dem neuen Gesandten entgegengetreten sind; bevor sie in die Falle Pharaos fallen!

Dass die Antwort wie ein Rätsel gegeben wird, hat einige Gründe:

  • Es ist unnötig, den Namen irgendeines Gesandten zu wissen. Der Koran schreibt über viele Gesandten, die im Koran nicht mit Namen genannt werden.
  • Der Gesandte, der in 3:81 verkündet wird, wurde von den sunnitisch-ahadithischen Ungläubigen in 1990 umgebracht. Die praktische Führerschaft eines von dieser Welt dahingegangenen Gesandten kann so oder so nicht zur Debatte stehen. Eine verstorbene Person kann der Menschheit keine Gesandtschaft leisten.
  • Mehr als die Persönlichkeit des Gesandten ist seine Botschaft wichtig (7:75; 40:28).

Wenn Sie trotz allem die Identität des erwähnten Gesandten immer noch nicht wissen und immer noch neugierig sind, so möchte ich Sie auf das Wort Gläubiger in der Antwort, die wie ein Rätsel gegeben wurde, hinweisen.