Materialismus

Licht

Am 21. Dezember ist der kürzeste Tag des Jahres. Bereits früh bricht die Nacht herein und es herrscht Dunkelheit. Wichtiger denn je ist in diesen Tagen das Licht. Verzweifelt versucht der Mensch die Dunkelheit zu vertreiben, auf den Straßen und in den Häusern. Doch ich möchte nicht vom allseits bekannten Licht durch Elektrizität oder Feuer schreiben. Nein, gemeint ist das Licht im Herzen der Menschen.

24:35 Gott ist das Licht der Himmel und der Erde. (…) Licht über Licht. Gott führt zu seinem Licht, wen Er will, und Gott führt den Menschen die Gleichnisse an. Und Gott weiß über alle Dinge Bescheid.

Nur durch und mit Gott können wir dieses Licht finden. Dies gilt für alle Menschen, jede*n Gläubige*n, jede*n Gottergebene*n (Muslim*innen), egal aus welcher Religion.

5:46 Und wir ließen hinter ihnen her Jesus, den Sohn der Maria, folgen, dass er bestätige, was von der Thora vor ihm da war. Und wir gaben ihm das Evangelium, das (in sich) Rechtleitung und Licht enthält, damit es bestätige, was von der Thora vor ihm da war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.

Wo bleiben bei all den religiösen und traditionellen Bräuchen die Liebe und das Licht der Herzen? Lange schon sind diese zum «Kommerz» verkommen. Viel Geld wird ausgegeben, doch nicht zum Zweck der Nächstenliebe, wie man meinen sollte. Nein, für die perfekte Dekoration, das Geschenk und das Festtagesessen. Es heißt wir sollen uns besinnen, doch sind alle wie von Sinnen.

So sicher wie die Sonne am Himmel steht, ist Licht in uns. Doch allzu oft verdecken uns Wolken das Licht. Bei der Sonne vertrauen wir selbst nach vielen Regentagen darauf, dass sie noch da ist. Und so sollten wir auch auf unser Licht vertrauen, denn es ist und war immer da.

Lasst uns fern ab von Traditionen das Licht in uns wiederfinden. Allein oder im Miteinander, in der Stille, im Gebet, im Herzen, in der Seele. Damit die Tage lichterfüllt sind, wenn keine Kerze brennt. Damit die Tage lichterfüllt sind, wenn dein Herz rennt.

Oh Herr du bist das Licht und von dir ist das Licht so vervollkommne unser Licht.

Bittgebet eines Freundes

Lichterfüllte Tage

Heiligung des Materials – Zu Vers 7:150

Ich suche Zuflucht bei Gott vor dem verfluchten Teufel,
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen

In letzter Zeit machte mich Gott, mein Lehrer und einziger Beschützer, auf das allgemeine Verhalten der breiten Masse aufmerksam. In einem Forum reagierte ich auf den Satz „Ich kann den Koran nicht überall mitnehmen!“ mit folgender Antwort: Wieso nicht? Ich trage die frohe Botschaft des Korans in meiner Tasche mit, wenn ich auf längere Zugreisen gehe. Der Koran ist mein wertvollstes Taschenbuch und begleitet mich auf längeren Reisen fast überall hin!

Wieso ein anderes Buch als das Buch Gottes mitnehmen?

Hasbuna kitabuallah! (Gottes Buch genügt!)

Ganz nach Franz von Assisi:

Ein Sonnenstrahl reicht hin,
um viel Dunkel zu erhellen.

Gott begleitet mich überall hin mit, ob ich will oder nicht.

Auf meine Antwort hin erhielt ich diese Frage gestellt: „Und wie schnell hast du im Koran eine Antwort auf deine Fragen parat?“

KoranOffensichtlich besteht beim Fragenden, der auch an den Koran glaubt, eine gewisse Vertrauenslosigkeit in Gottes Allmacht. Diese ist doch unermesslich! Mir ist schon des Öfteren passiert, dass wenn ich per Zufallsprinzip den Koran öffne, Antworten zu aktuellen Fragen in meinem Leben finde. Und ansonsten habe ich eine Liste mit Notizen und Stichworten, in der die fundamentalen Stellen im Koran kurz in Stichworten erläutert werden, damit ich sie bei Bedarf schnell gefunden habe.

In der weiteren Diskussion verteidigte sich mein Gesprächspartner damit, dass der Koran ein Buch sei, dass nicht verstaubt oder zerknittert sein darf und er deshalb lieber Ahadith mitnehme, weil sie nicht so heilig seien. Auf koranrelevante und relativ einfache Fragen wusste er keine Antwort und er konnte in seiner blinden Sturheit nicht erkennen, dass sein Verhalten daran Schuld war, dass er vom Koran wenig bis gar nichts wusste!

Wäre dies ein Einzelfall, hätte ich lediglich meinen Kopf geschüttelt und das ganze ignoriert, jedoch lässt sich an diesem Beispiel deutlich das Problem der breiten Masse der angeblichen Muslime erkennen: ihr schizophrenes Verhalten bezüglich Gottes Wort. Als Gottes Wort akzeptieren, aber alles daran setzen, seine Inhalte nicht zu verstehen.

Es ist immer wieder erstaunlich zu sehen, wie frei und nahe man dem Schöpfer sein kann, wenn das Denken der breiten, sunnitischen Masse zur Seite gelegt wird. Die meisten Sunniten betrachten das Buch mit seinen arabischen Schriftzeichen, die Fassung, die Seiten, das Berührbare als heilig an. Einige gehen sogar so weit, dass sie die Fassung des Koran küssen und für einen kurzen Moment an ihr Stirn legen. Dies, um angeblich Respekt gegenüber dem Koran zu zeigen. Ist das der echte Respekt? Nein. Satan hat sie irregeleitet und sie denken lassen, ihr Verhalten sei schön, statt dass sie ihre Vernunft einsetzen, im Koran lesen und merken, dass sie Götzentum betreiben. In Wahrheit ist es eine Respektlosigkeit, den Inhalt des Buches zu missachten, das man kurz zuvor geküsst hatte. Ähnlich wie die Freitagsmuslime, die zum Freitagsgebet kommen aber sonst Alkohol trinken und ungezügelten, unehelichen Geschlechtsverkehr haben. Oder die unzähligen Ramadan-Muslime, die im Ramadan zu den frömmsten Menschen werden, aber nach Ablauf des Ramadan wieder in ihre Ignoranz zurückkehren, als ob es Gott nicht gäbe.

Was ist aber das Heilige am Koran? Ist es das Material?

Nein, das ist es eindeutig nicht. Und der Koran selbst warnt uns davor, dieses Denken anzunehmen!

7:150 Als Moses zornig und bekümmert zu seinem Volk zurückkam, sprach er: „Wie übel habt ihr mich vertreten, nachdem ich fortgegangen war! Seid ihr so in Eile gewesen, dass ihr Gottes Befehl gemäß nicht warten konntet?“ Er warf die Tafeln hin, packte seinen Bruder am Schopf und zerrte ihn zu sich her. Aaron sprach: „Sohn meiner Mutter! Das Volk übermannte mich und hätte mich fast getötet. Lass die Feinde nicht schadenfroh über mich sein und ordne mich nicht den Ungerechten zu!“

Gott hat Moses Sein Buch auf Tafeln offenbart. Gott hat sie nicht dafür gesandt, damit das Material des Buches geheiligt wird, sondern damit die Menschen den Befehlen und Gesetzen und der Botschaft in dieser Schrift folgen. Es ist bemerkenswert, dass Moses‘ Ärger und Reaktion auf das Nichtbefolgen der Prinzipien und Gesetzen der Tafeln dadurch erläutert wird, dass er die Tafeln auf den Boden warf und seinen Bruder zur Rechenschaft zog. Es ist ein materialistisches und durchaus ungläubiges Verhalten, das Material zu heiligen, worauf der Koran aufgenommen wird und dem Papier und der Tinte Respekt zu zollen, aber die Verse des Korans nicht zu beachten und stattdessen den Koran an die höchste Stelle des Hauses als Dekoration zu nageln, wo er niemandem nützt.

Das Material des Korans ist weder heilig noch sonst irgendeinem Respekt würdig. Es ist die Botschaft, die in ihm steht, derer wir Respekt zu zollen haben. Der Koran ist das Kontaktmittel zwischen Mensch und dem Allmächtigen und Allhörenden Gott. Er kontrolliert, welche Stelle wir nach Zufall aufschlagen und Er verlangt von uns, Seiner ständig zu gedenken, dem Gott voller Liebe und Vergebung.

7:204-206 Wenn der Koran verlesen wird, so hört aufmerksam zu, damit ihr Erbarmen finden möget. Und gedenke deines Herrn in Stille aus vollem Herzen in Demut und Furcht, morgens und abends; und sei nicht einer der Unachtsamen. Wahrlich, diejenigen, die bei deinem Herrn sind, sind nicht zu hochmütig dazu, Ihm zu dienen; sie lobpreisen Ihn und werfen sich vor Ihm nieder.

4:103 Und wenn ihr das Kontaktgebet verrichtet habt, dann gedenkt Gottes im Stehen, Sitzen und im Liegen.

Der Koran ermahnt uns, Gottes ständig zu gedenken, wenn wir unter Seiner Herrschaft sein wollen und Seine Hilfe und Gnade erhoffen (2:152,200; 3:191, 33:41,42). Diese Wahrheit hindert leider die Mehrheit der gottgläubigen Masse daran, die Gott Partner und Götzen beigesellen (wie z.B. Ahadith) und ihrer gedenken anstelle Gottes, an der Gnade Gottes teilzuhaben (12:106; 23:84-89; 29:61-63; 31:25; 39:38; 43:87).

3:190-191 Wahrlich, in der Schöpfung der Himmel und der Erde und im Aufeinanderfolgen von Tag und Nacht liegen wahre Zeichen für die, die sich ihres Verstandes bedienen, die Gott im Stehen, im Sitzen und auf der Seite liegend gedenken und über die Schöpfung der Himmel und der Erde nachdenken und sagen: „Unser Herr, Du hast all das nicht umsonst geschaffen. Gepriesen seist Du! Behüte uns vor der Strafe des Feuers!

Die wahren Gläubigen gedenken Gottes häufig und fühlen sich glücklich darüber, dass sie Seinem Namen alleine gedenken (können). Alles an und um ihnen herum und auch jedes Ereignis erinnert sie an Gott. Siehe auch 13:28; 23:84-89; 33:42; 39:45.

Frieden sei mit denen, die die Bücher dazu verwenden, wozu sie da sind – zum Lesen – und nicht mit Küssen von Buchfassungen beschäftigt sind!
Und Gott der Heilige sei gepriesen…