Die Primitivität, die Hässlichkeit und die Widersprüche, die im Namen des Islam gezeigt werden, machen es unverzichtbar, klarzustellen, wo wir stehen und was getan werden soll, um die Menschen, die vom wahren, im Koran beschriebenen Pfad abgekommen sind, wieder auf den rechten Weg zurückzuführen.
Mohammad Ikbal, beunruhigt über die Ansicht der Stand der Dinge, hatte folgende Bemerkung in den 1920ern gemacht:
Wenn wir dazu entschlossen sind, den Islam als ein System mit hochgestellten Werten zu beschreiben, sind wir zuallererst dazu verpflichtet, anzuerkennen, das wir nicht die echten Repräsentanten des Islam sind.
Muhammad Abduh hatte die gleiche Wahrheit vor ihm mit den folgenden Worten ausgedrückt:
Wenn das Wort ‚Islam‘ in den Köpfen mit Problemen, Dilemmas und Widersprüchen verbunden wird, so liegt dies nicht am Islam selber, sondern an den Muslimen. Solange die Bücher, die an der Al-Azhar gelehrt werden, und ähnliche Publizierungen Autorität ausüben, sehe ich keine Zukunft für diese Gemeinschaft. Der Lebenshauch, der erforderlich ist, um die Öffentlichkeit wachzurütteln, wohnt bereits dem Koran inne. Alles, was außerhalb des Korans verbleibt, ist nichts anderes als eine Behinderung, die das Verstehen und Erfahren des Koran verhindert.
Der berühmte, türkische Poet Mehmet Akif Ersoy hatte folgendes über die Notlage des Islam, der von den Interpretern in totaler Missachtung der Koranischen Vorschriften korrumpiert wurde, zu sagen:
Wenn es der Koran ist, das mit dem Wort ‚Islam‘ verstanden wird, so müssen wir in einer Position sein, um anzuerkennen, dass es nichts so etwas wie den Islam gibt, da der Koran in den Himmel zurückbefordert wurde und der Islam auf der Erde heutzutage jeglichen Kontakt damit verloren hat.
Ein amerikanischer Professor arabischer Abstammung, Ismail Faruki, interpretiert die Situation wie folgt:
Der Islam wird weder durch die Lebensweise und das Verhalten der Muslime repräsentiert, noch durch irgendeinen Zeitraum in der Geschichte des Islam, noch durch ein geschriebenes Buch über den Islam. Islam ist der Koran.
Dies ist keine populistische Bewegung
Die Mehrheit der Öffentlichkeit, unter denen die Anzahl der Denker beträchtlich ist, wollen den Islam in seiner ursprünglichen Tracht und von seinem heutigen korrumpierten Zustand befreit sehen. Dies ist keine populistische Bewegung. In anderen Worten wird hier nichts behauptet, nur um den Islam in den Augen der großen Massen attraktiv zu gestalten. Der Ursprung davon liegt in den Widersprüchen zwischen dem Koran, der einzigen Quelle des Islam, und den eigentlichen Praktiken, die durch die Jahre hindurch entwickelt wurden. Das Ziel ist es nicht, den Islam in einer neuen Form zu gestalten, die der allgemeinen Öffentlichkeit attraktiv erscheinen soll, sondern den wahren Islam wie er von Gott offenbart wurde, wieder einzusetzen. Die im Koran vorgelegene Religion ist für die Menschheit in der Tat befriedigender, in der Liebe und Toleranz einen größeren Anteil haben. Dies ist der Grund, wieso der Islam generell geschätzt wird. Das Hauptziel ist es nicht, der Öffentlichkeit zu gefallen, sondern es ist eine der Konsequenzen.
Eine Bewegung, deren Ausgangspunkt das bloße Ansehen der breiten Masse ist, wäre dazu geneigt, die religiösen Praktiken umzugestalten, damit sie ihnen attraktiv erscheint und in dieser Gestaltung würden kulturelle Züge und politische Strukturen teilhaben. Die Renaissance und die Reformbewegung im Erwachen der Französischen Revolution können als Beispiele genannt werden. Was auch immer subjektiv – menschlich – ist, kann nicht als Religion definiert werden.
Es gab eine Zeit, in der keine Sekten existierten
Zu Lebzeiten des Propheten und der Vier Kalifen gab es keine weitere, religiöse Quelle als den Koran (siehe Kapitel 11). Es gab keine Mitglieder bestimmter Sekten. Sie praktizierten, was der Koran ihnen vorschrieb und waren dort gemäß ihren eigenen Abschätzungen, Bräuchen und Konventionen frei, wenn keine Vorschrift im Koran zu finden war. Keine Meinungen wurden erzählt im Namen von Schulen wie Sunniten, Hanafi, Schafi, Schiiten, Alawi oder Dschafari. Sie nannten sich einfach Muslime. Und dies genügte ihnen. Sogar die Ungebildetsten der Beduine zu Lebzeiten des Propheten praktizierten den Islam gemäß ihren eigenen Interpretationen und waren Muslime. Das ist, was wir heute beabsichtigen: einfach ein Muslim zu sein, ohne einer bestimmten Sekte angehören zu müssen und nach den Diktaten des Korans zu leben, die sich nie ändern und die keine Widersprüche enthalten und logisch und rational sind, so wie Gott sie festlegte. Ein Gott, eine Religion und ein Buch wird die Verwirrung aufklären, an der die Massen im Moment leiden. Das Ziel ist es, ausschließlich dem Koran anzuhängen und die Anerkennung aller anderen Quellen als Quelle des Islam abzulehnen. Den Spielraum zu interpretieren, den der Koran in einem bestimmten Rahmen festlegt, ist nicht unser Ziel. Wenn wir jedoch den freien Handlungsraum, über den der Koran abgeneigt ist, als eine Stelle erfassen, wo wir unseren eigenen Entscheidungen überlassen sind, so können wir den echten Weg finden und die Fehler, die wir im Namen der Religion getan haben, korrigieren. Die Korrumpierungen wurden hauptsächlich in Themen gemacht, in denen der Koran keine ausdrückliche Vorschriften angibt (siehe Kapitel 39).
Wenn wir dies erkennen, müssen wir uns der Tatsache bewusst sein, dass es Gottes Wille ist. Dies könnte durch die formulierten Ansichten aus Kapitel 2 unseres Buches über die Exklusivität des Koran festgestellt werden. Wir werden weitere Verse über die Selbstgenügsamkeit des Koran zitieren, um unsere Behauptung zu untermauern. Wir sollten sogleich die Tatsache ins Bewusstsein rufen, dass das, was dem Islam bis jetzt zugeschrieben wurde, eine Mischung aus islamfremden Elementen gewesen ist, ein Gemisch aus Ahadith und Traditionen und persönlichen Meinungen, die schließlich die Tracht der Religion übernommen hatten, in der Wahrheiten und Falschheiten unzertrennlich vermischt wurden. Wären die Ahadith eine Quelle des Islam so wie der Koran, so würde daraus folgen, dass er hoffnungslos verschmutzt wurde. Klarzustellen, dass die dem Propheten zugeschriebenen Aussprüche nicht eine Religionsquelle bilden können, würde sowohl den Islam als auch den Propheten von irrelevanten Autorisationen befreien. Wir werden in den kommenden Seiten sehen, dass die Ahadith in vielen Fällen mit dem Koran in Konflikt stehen, selbst-widersprüchlich und unlogisch sind und dass sie einen ergänzenden Charakter besitzen. Wenn Sie erkennen, dass der Prophet selbst und die Vier Kalifen nicht sehen wollten, wie Ahadith niedergeschrieben wurden (siehe Kapitel 4, 10 und 11), dann werden Sie ein weiteres Mal die hintergründige Argumentation begreifen, und den Weg aufklären, der zum Koran führt.
Lasst uns den Islam vom Monopol der idolisierten Herren befreien
Nachdem der Islam von fremden Elementen gesäubert und der einzigen Exklusivität des Koran anvertraut wurde, müssen wir den Islam von der Dominanz der unantastbaren „Herren“ befreien. Sofern dies nicht erreicht wurde, können wir nicht eine Wiederannäherung zwischen Sunniten, Alewiten, Schiiten und Hanafi, Schafi oder den Dschafari erwarten. (Wir müssen klarstellen, dass wir Sunniten in dem Sinne sind, dass wir an den Propheten glauben und Schiiten und Alewiten in dem Sinne, dass wir Ali, den Schwiegersohn des Propheten, lieben. Doch wir sind nicht in Sorge über die linguistischen Bedeutungen dieser, sondern mit den soziologischen Bedeutungen, die sie durch die Geschichte hindurch angenommen haben, und den strukturellen Gebilden, die sich ergeben haben, voll mit Elementen, die dem Koran fremd sind.)
33:67 Sie werden sagen: „Unser Herr! Wir haben unseren Führern und Ältesten gehorcht, und da führten sie uns vom Weg ab.“
Die Anhänger des Sunnitenzweiges im Islam müssen davon ablassen, Abu Hanifa, Imam Schafi, Imam Maliki und Imam Hanbali zu verehren. Sie müssen mit solchen Aussagen wie „Abu Hanifa war ein großer Mann; so groß, dass er Gott in seinem Traum 99 Mal gesehen hat“ aufhören. Zusammen mit den oben erwähnten Imame muss der Weg, der zur Wahrheit des Koran führt, von den traditionalistischen Bukhary, Muslim, Tirmidhi, Abu Dawud etc. befreit werden. Die Schiiten müssen damit aufhören, zu erklären: „Unsere Imame sind schuldlos, sie können sich nie irren“ und sich von Eigenschaften trennen, die dem Propheten und dem Koran übertragen werden können. Sie müssen vom Glauben ablassen, dass eine weitere Quelle außerhalb des Koran und ein weiterer religiöser Führer als der Prophet existiert. Sie sollten wissen, dass ein Nachkomme des Propheten nicht automatisch Heiligkeit besitzt. Dass Abrahams Vater und die Frau Lots vom geraden Weg abgekommen sind, wird im Koran erwähnt. Wenn wir in Betracht ziehen, dass jemand, der mit dem Propheten nahe verwandt ist, sogar zu Lebzeiten des Propheten verdammt wird, so ist es unbegreiflich, Überlegenheit einem entfernten Verwandten zuzuschreiben, und dadurch zu vergessen, dass das von Gott gesandte Buch als eine Führung, eine Göttliche Gunst und Barmherzigkeit anzusehen ist (16:89). Wir müssen bemerken, dass es etwas gibt, das Sekten auszeichnet: Die Fähigkeit, die Fehler der Anderen zu sehen. Beispielsweise erheben die Sunniten berechtigterweise Kritik über den blinden Gehorsam der Schiiten gegenüber ihren Imame, während sie ihre eigenen Imame Hanafi, Schafi, Hanbali und Maliki für tadellos erklären und vergessen, dass sie eher durch deren Instruktionen leben, statt durch die Vorgaben des Koran. Während sie eine bindende Pflicht der Religion gemäß einer gegebenen Sekte ausführen, so stellt sich sehr oft heraus, dass der eben ausgeführte Akt gemäß einer anderen Sekte ungesetzlich ist. Doch die von Gott gesandte Religion ist ein und einzig. Das sich aus all diesen Sekten abzeichnende Ergebnis ist Pluralität der Konzepte und Praktiken (siehe Kapitel 14 über Sekten). Das Auge, das geschickt die Idolisierung der Imame erkennt, wird bei einer ähnlichen Praxis aber blind; das Auge scheint unfähig zu sein, sich selber zu sehen. Während es die Anderen des Unverständnisses beschuldigt, schmückt es sich als die einzig akzeptierte Konfession. Wenn Sie den Aussagen bestimmter Individuen folgen, was macht Sie dann von ihren Geschwistern unterschiedlich? Die Person, die wir verehren, ist die weiseste Person und die Anderen sind nur Sektierer? Was ist das exakte Kriterium, mit dem diese Leute klassifiziert werden können? Hätten sie den Koran als die einzige Autorität akzeptiert, hätten sie keine weiteren Führungen gesucht. Ihre Kontroversen lassen sie diese Wahrheit vergessen.
Religiosität & atheistischer Fanatismus
Der Koran, die rezitierte Offenbarung, enthält alle Botschaften, die unser Schöpfer uns im Namen der Religion übermitteln will. Es ist Gottes Offenbarung, die jegliche Eventualitäten miteinbezieht. Veränderungen treten im Leben auf, dies ist unbestreitbar; aber fähig zu sein, für jede Möglichkeit zu sorgen, ist ein in der Struktur der Gottes Offenbarung innewohnendes Wunder. Diese Tatsache verhindert die Nötigkeit einer Reform. Es gibt jedoch zwei Gemeinschaften, die ihre Berechtigungen von der vorherrschenden Pseudo-Religion ableiten: die fanatischen Atheisten und die strammen Verteidiger von verdorbenen Praktiken falsch benannter Religionen. Während die Letzteren strikt die eben erwähnten verdorbenen Praktiken ausleben, versuchen die Ersteren alles mögliche, um die Letzteren vom Pfad des Heils abzubringen, in dem versucht wird, die vorherrschenden Praktiken als falsche Begründungen zu kritisieren. Andererseits umklammern die religiösen Fanatiker ihre falschen Überzeugungen nur noch fester, und verdammen diejenigen, die außerhalb ihrer Weltvorstellung leben, als Brennholz für das Höllenfeuer. Obwohl sich ihre Praktiken unterscheiden, bestehen beide Systeme auf dem gleichen Kapital fort. Dies sind die zwei Hauptgemeinschaften, die abgeneigt sind, zum Koran zurückzukehren. Der Ungläubige, von seinen Möglichkeiten beraubt, die es ihm als Mittel erlaubten die Religion zu attackieren, wird nirgends hingelangen. Die religiösen Fanatiker werden wütend darüber sein, von ihrem konventionellen Drum und Dran losgerissen zu werden, und werden in den Mechanismen der Exkommunikation und Hass Zuflucht nehmen. Wir sollten nicht über die Tatsache überrascht sein, dass die Exkommunizierenden Universitätsprofessoren sind; dass die Sekten und Orden große Massen von Unterstützern finden und dass diese Ideologien ihr so genanntes intellektuelles Medium haben. Wir haben vom Koran gelernt, dass, wenn eine neue Idee auftaucht, der Einwand zuallererst von den prominenten Persönlichkeiten der etablierten Ordnungen erhoben wird. Die Professoren, die strammen Verteidiger konservativer Praktiken, die Scheichs, die ihre Ordnungen im etablierten System aufgebaut haben, werden in der vordersten Front derjenigen sein, die den Islam aus dem Koran attackieren, aus Angst, ihre Autorität und ihr Charisma zu verlieren, die sie durch viele Jahre hindurch aufgebaut haben. Wenn wir uns daran erinnern, dass diejenigen, die nach dem Leben Jesus Christus trachteten, prominente Rabbis waren, so sollen wir nicht über die Tatsache verwirrt sein, dass diejenigen, die gegen den Islam des Korans argumentieren, die selbst ernannten, religiösen Persönlichkeiten sind. Der schlimmste Feind der Religion ist der Ausbeuter der Religion. Die Mehrheit der Muslime können dies in der Inquisition illustriert sehen, die Menschen im Akt der Konfession exkommunizierte. Dasselbe Auge, das dies sieht, wird blind über sein eigenes Fehlverhalten in der Erfindung einer neuen Religion, die es beabsichtigt, diejenige aus dem Koran zu ersetzen. Der Islam unterlag ebenfalls dem grausamen Umgang wie bereits auch während des vom Christlichen Klerus eingeführten Krieges, im Versuch, die Religion zu monopolisieren. So wie die ‚Wunder‘ der Heiligen und Klerikern legendär geworden sind, so wurden auch die Heiligkeitsmacht und die angebliche Vision Gottes in den Träumen der Scheichs und Imame zu Erfordernissen ihres Glaubens.
Es hängt von uns ab, dass wir zum Koran zurückkehren und es vermeiden, durch die persönlichen Ansichten der arabisch-umayyadischen Souveränität korrupt zu werden. Dadurch wird ein neuer Zusammenhang zwischen dem Menschen und der entfremdeten Religion vom Menschen entstehen. Die Lösung ist nicht eine Reform, sondern die Ablehnung von dem, was dem Koran fremd ist. Diese Bewegung ist auch kein Versuch, die Sekten wiederzuvereinigen. Die Wiedervereinigung von gefälschten Ideologien wäre sowieso absurd. Die Religion ist einzigartig und alle anderen Hinzufügungen sind irrelevant. Der Koran, der die Sekten überragt, muss als die einzige und einzelne Quelle wiedereingeführt werden. Die Umayyaden und Abbasiden versuchten dem Islam Reformen aufzuzwingen, in dem sie Eigenschaften wie Hanafi und Schafi zu ihren Konzeptionen des Islam erklärten, in dem sie das von Gott erhaltene zu menschlichem Werk umformten. Die Sache, die heute getan werden sollte, ist nicht die Religion Gottes zu reformieren, sondern die Pseudo-Religionen zu reformieren; in anderen Worten eine Restrukturierung. Dies bedeutet zur Essenz zurückzukehren und nicht eine Reformation.